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76 Kaiser zu Pferde ldct wird, talt einer -ist gesetzt schon oft gewesen, aufgesucht m unserer Anklang, er letzten nige Koh- besonders st haben, mlich ge- tandteilen m. Alles !ühe und ,rgt jetzt Zentner 1 sind in diese gc- es sollen n unsere inde konnte t Steud« de schwebte are dunkle z. Ein ci> in einiger Näherkom- warcn, die st wie ein vorgeröck. Schwalben ogen hatte. »die kleinen zu hinter« c Schwarm ner dichten sächsischer abend und 193 Mit« Bersamm- lhr abends Zorsitzender von Bür- :etung und ede. Nach, > einem in 87 an das erszulagen ! 19. März hend, daß isprochcnen id der Bl- gelcgcnheit ahrcssteuer rr Schul- icnen war nicht ent- Lorschlag Beratung c Schuldi- ingehender Schulaus« ätzcn ver- abgeschen, !rte Anrc- . Hieran ck-Zwickau t ist eine -cs Volks- iführungs- c die Ab- Lehrer an en? Wie Punkt zu Versamm« jaltcn, in Richter- 2er Bor der Lchr- » 3. über Sen letzten lung und liechenma- e Lehnert- flitz wurde auf M> t 6. August hemnitz fahren und Techniker nach England, ü« steh mit den «eüesten Ma schinen vertraut zu machen; jetzt kommen die Engländer zu diesem Zwecke zu uns. — Nus dem Vogtlande wird unter« 20. Juni ge schrieben: Unsere Weißwarenhäuser, namentlich diejeni gen, welche sich mit der Herstellung von Schürzen be- saßen, hatten in der letzten Zeit nicht viel Aufträge aus zuführen. Die Hausindustrie würde darunter gelitten haben, wenn nicht ein Ersatz dafür gefunden worden wäre in den Satinblusen, die jetzt von unseren Nähe rinnen in großen Massen billig erzeugt und auf den Markt gebracht werden. Hier ist dieser Erwerbszweig um so berechtigter, als in den vielen Baumwollwebereien des Vogtlandes viel Satin gewebt wird, der hier gleich paßende Verwendung findet. — Vor einigen Tagen ver krachte in London eine englische Spitzenhandlung, die Len großen Titel: „Oriental Laes anä Lwdroiäer^ M- vulaeturioA" führte. Dieselbe hat nur ein Jahr be standen, aber während desselben ganz ansehnliche Schul den gemacht. Als sie ins Leben gerufen wurde, versprach sie ihren Teilnehmern einen großen Gewinn, und nun ist sie zahlungsunfähig. Viele vogtländische Strickerei fabrikanten, welche, um nur ihre Arbeiter zu beschäftigen, Geschäfte mit der Firma machten und ihr lange Zah lungsfristen bewilligten, sind hereingefallen. Man traut aber dem ganzen Gebaren nicht, und eine große Firma hat einen Rechtsanwalt nach London entsandt, um die Sache zu untersuchen und zu sehen, ob nicht noch ein Teil der Forderungen zu retten ist. — Es wird stets mit Freuden begrüßt, wenn man von einem Siege des deutschen Gewerbfleißes über den englischen Wettbewerb berichten kann. Das ist nun der Fall in Bulgarien, wo früher fast ausschließlich englische Ware gekauft wurde, wohin aber in jüngster Zeit vom Vogtlande aus große Posten Flanell, Kaschmirs und andere Kammgarne gehen und großen Anklang finden. Die Geschäftsver bindung mit den Donauländern hat ja in bezug auf Zahlungsverhältnisse manches Mißliche; allein die That- siche, daß die deutschen Erzeugnisse den englischen vorge- zagen werden, bleibt immer eine erfreuliche. — In Berga im Elsterthal entlud sich am 18. Juni eine Wasserhose mit Wirbelsturm. Es war nach mittags 21 Uhr. Der Regen goß in Strömen nieder. Ler Wind schlug rasch von "Nord nach Nordost um. Ein eigentümliches Brausen lenkte die Aufmerksamkeit auf eine merkwürdige, im Entstehen begriffene Naturerscheinung bin, in deren Umgebung der Regen urplötzlich aufhörte. Lie Wolken stürmten auf und nieder, flogen durch ein- arder wie Lalle, dann entstand oberhalb Berga über der Höhe des Wachtelberges ein Trichter in Form einer Zuckerdüte; Millionen von Regentropfen umwirbelten wie Bienenschwärme denselben. Bald einte sich alles zu ciueiu Ganzen. Der Trichter, begleitet von einem Ge räusch, als gehe ein schweres Schloßenwetter nieder, setzte sich in der Richtung nach Schloßberga zu in Bewegung, l rahm nach oben, im Zusammenhänge mit den Wolken, immer größere, zuletzt gewaltige Ausdehnung an, fein > unterer Teil aber hing in Form einer Säule nach der Erde herab, ohne sie zu streifen. Die Furcht und Schrecken erregende Wasserhose brauste an der Giebel- siout des Schlosses vorbei, wandte sich unterhalb des Schlosses, indem der dabei auftretende Wirbelsturm zer störende Wirkungen seitwärts nach Berga hin äußerte, I eer Höhe des Baderberges zu und näherte sich dann k awärts vom Baderberg dem Thale. Kennzeichnete sich I schon vom Baderberg herab der genommene Weg durch I niedergebrochene Birken, so ließ doch vor allem im Thale I der Wirbelsturm Spuren seiner verheerenden Kraft zurück. I Glücklicherweise sind nur einige Häuser der Stadt, die I dem Baderberg nicht fern oder unmittelbar an demselben I liegen, gestreift worden. Gleich am oberen Ende der I Stadt sind in den Gärten große Bäume wie ein Streich- I Hölzchen geknickt und zerschlissen, ein Dach übel zerzaust I worden. Die Ziegel prasselten von den Dächern und I starke Bäume stürzten im 'Nu entwurzelt nieder. Hinter I einem Hause im Garten stürzten alle Apfelbäume von 133 bis 50 Zentimeter Durchmesser dröhnend zu Boden, I doch zu Glück seitwärts Les Hauses, dessen Bedachung I mg mitgenommen wurde. Luch an einer andern Stelle I Nhl die Verwüstung mitten durch einen Garten. Nebst I °^ern Bäumen ist ein kerngesunder starker Apfelbaum »wie spielend in Höhe einiger Meter über der Boden- I fläche abgedceht. Die Dächer der seitwärts liegenden I Gebäude sind teilweise abgedcckt. Non hier aus hat die I Wasserhose augenscheinlich ihren Weg über die Wiesen I nach der Elster zu genommen. I — Der zweite deutsche Jnnungstag zu Berlin ist iWlge des Ablebens Sr. Maj. des Kaisers Friedrich IA die Tage vom Sonntag, dem 9., bis Mittwoch, dem I September, verlegt worden. . — Fürst Ferdinand von Bulgarien hat sich in der Wörlitzer Wagenfabrik einen Hofsalonwagen bestellt, dhsen Preis sich auf über 50060 Frank stellen wird. Das diesjährige in Halle stattfindende Bundes- Mßm wurde auf den 29. Jult verschoben. —Meder Petroleum! Ein schrecklicher Unglücks- M ereignete sich am Freitag abend in dem Dorfe Bau« —"»T-kN"- I daH Sommerfeld (Reg.-Bez. Frankfurt a. M>). Die i ständige «enderung der Normativbeftimmungen fü r d « I Itzjährige Tochter der Frau Pohle war im Begriff, zu I Terminhandel in Roggen verlangte, jetzt sehr emschnet Bett zu gehen und löschte die brennende Petroleumlampe dende Aenderungen in der Zusammensetzung der Sach- in der weitverbreiteten, aber gefährlichen Art aus, indem verständigen-Sommisston verlangt und auch für ander ste das Licht auSblies. Die Lampe explodierte und das weitige bisherige Bräuche neue Grundsätze vorgeschneben. bereits erlegen sein dürfte. — Zu 7 Wochen Gefängnis wurde in Coburg eine Frau verurteilt, weil dieselbe von Gräbern Blumen, welche sie zu Kränzen verwendete, abgeschnitten hatte. brennende Petroleum setzte die leichte Bekleidung der Bedauernswerten sofort in Flammen. In ihrer Todes angst stürzte das Mädchen, um Hilfe schreiend, auf den Hausflur, wo ein herbeigeeilter Hausbewohner die Flam men mit Wasser auslöschte. Die Verunglückte hatte schwere Brandwunden davongetragen, denen sie inzwischen Tagesgeschichte. Lettisches Reich. — Kaiser Wilhelm spricht russisch. Er ist der erste König von Preußen, welcher diese Sprache sich angeeignet hat und es ist das, wie wir sehen werden, kein gleich- giltiger Umstand. Die Romanows und die Hohenzollern, alte Verwandte, verkehren in deutscher Sprache mit ein ander, daher lernen die Ersteren das Deutsche, die anderen aber nicht das Russische. Kaiser Wilhelm II. hat in seiner Jugend wie alle Prinzen, Französisch, Englisch und Italienisch gelernt. Er war schon verheiratet, als man eine Zeitlang einen bekannten Lehrer des Russischen täglich auf der Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam sah. Es wurde das wenig beachtet. Aber als Fürst Bismarck, der von Petersburg her etwas russisch spricht, davon hörte, bemerkte er: „Das ist recht, das soll uns einmal Vorteil bringen." Man weiß, daß Kaiser Wil helm als Prinz oft den Reichskanzler aufsuchte. Es ist da zwischen beiden oft ein russischer Brocken gefallen. Nun gab es im Frühjahr 1884 am Petersburger Hofe ein großes Fest zur Feier der Großjährigkeitserklärung des Großfürsten-Thronfolgers. Bismarck bezeichnete dem verstorbenen Kaiser Wilhelm seinen Enkel als den geeig netsten Ueberbringer der Glückwünsche des Berliner Hofes. Der Prinz machte bei dem Reichskanzler wieder einen Besuch, ehe er abreiste. Sie konversierten wieder russisch. „Ich kenne die Russen," sagte Bismarck, „hören sie aus Ihrem Munde ihre Sprache, so giebt'S ein Hurra und Jauchzen bis in die Rachen der Panslawisten." Es traf genau so ein. „Er spricht russisch," meldeten alle Zeitungen mit gesperrten Lettern, mit stolzer Ge- nugthuung, mit wahrer Begeisterung für den ersten deut schen Prinzen, der ihre Sprache verstand. Wo dieser Umstand am meisten zündele, das war bei den Soldaten. Jedes Wort, das der Prinz mit einem Gemeinen oder einem Offizier in dessen Sprache gewechselt hatte, ging von Munde zu Munde. An einem Tage fand vor dem Prinzen die Boxstellung der Leibschwadron des Kavalier- Garde-ReglmentS statt. Die Schwadron wurde von ih rem Kommandeur in verschiedenen Gangarten, zuletzt im Parademarsch vorbeigeführt. Prinz Wilhelm trat dar auf an die inzwischen in Schwadronsfront formierten Garden heran und rief ihnen ein „8pL88ibo Larvaler garäi" (danke, Kavalier-Garden) zu. Die stürmischen Zurufe der Schwadron an Len Prinzen übertönten die Klänge Les Marsches. — Während Lie Eröffnung des ersten deutschen Reichs tages im März 1871 in Ler feierlichsten Form und unter Entfaltung Les vollen kaiserlichen Glanzes erfolgte, hat sich seitdem, auch wenn Kaiser Wilhelm 1. Len Reichs« rag in Person eröffnete, dieser Akr in der einfachsten Weise vollzogen. Das Zeremoniell stand weit hinter dem zurück, was anderwärts bei ähnlichem Anlasse ge bräuchlich ist. Die nächsten Montag bevorstehende Er öffnung trägt insofern Unen abweichenden Charakter, als cs das 1. Mal ist, daß Kaiser Wilhelm II. zu der Vertretung des deutschen Bölkes spricht, und bietet so eine gewisse Aehnlichkeit mit der Eingangs erwähnten erstmaligen Begrüßung des Reichstages durch Kaiser Wilhelm I. Es wird daher auch diesmal von der ein fachen Form der Eröffnung abgewichen und für den Akt die der besonderen Feierlichkeit des Momentes entspre chende feierliche Form gewählt, die der Bedeutung des Aktes enlsprechente kaiserliche Pracht durch Vorführung kaiserlicher Insignien rc. entfaltet werden. So wird denn auch die bedeutsame Kundgebung, welche von dem kaiserlichen Throne zu erwarten ist, eines glanzvollen Rahmens! nicht entbehren und die Eröffnung des Reichs tages auch in den äußeren Formen deutliche Kunde ge ben von der Bedeutung und Feierlichkeit des Vorganges. — Eine der letzten Regierungshandlungen des Kai sers Friedrich war, wie der „Voss. Ztg." mitgeteilt wird, die Zuweisung einer Jahrespension von 3000 M. an die in Hamburg lebende Frau Luise Fröbel, die Witwe des berühmten Pädagogen Friedrich Fröbel. — In den Kreisen der Getreioehändler und der Freihandelspolitiker ruft eine Verfügung des preußischen Handelsministers Fürsten Bismarck an die Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft viel Aufregung hervor. Fürst Bis«arck hat im Anschluß an das vor einiger Zeit er gangene Schreiben an die Aeltesten, welches eine voll« Die Einführung der neuen Bestimmungen hat bereits am 1. Oktober d. I. zu erfolgen. In der Hauptsache wird verlangt, daß die Lieferbarkeit von Weizen, Ryggen und Hafer an ein erheblich erhöhtes Naturgewicht (72 Kilo für den Hektoliter) gebunden wird, daß Weizen nur ungemischt geliefert werden soll, und daß die Begutach tung zurückgewiesener Ware nur von Sachverständigen auszuführen ist, welche außerhalb des Börsenhandels stehen resp. welche frei von Interessen find, also nicht selbst Getreidehandel betreiben. Das ist der Kern des Verlangten, zu dessen Ausführung die ständige Depu tation der Produktenbörse ihre Mitwirkung zu versagen beschlossen hat, weil sie behauptet, daß dadurch der Ter minhandel gelähmt werde. — Elsaß-Lotbringen. Infolge des Thronwech sels im Reiche müssen auf Grund des Z 1 des Gesetzes vom 4. Juli 1879, betreffend die Verfassung und die Verwaltung Elsaß-Lothringens, die dem Statthalter über tragenen landesherrlichen Befugnisse durch den Kaiser erneuert werden. Da die Uebertragung diejer Befug nisse ein rein persönlicher Akt des Souveräns ist, so muß sie bei jedem Thronwechsel wiederholt werden. Kaiser Wilhelm übertrug sie an den Fürsten Hohenlohe- Schillingsfürst unter dem 28. September 1885 und Kaiser Friedrich an denselben unter dem 15. März 1888. Frankreich. — Der Ministerrat beschäftigte sich mit der bekann ten Ausweisung 2er französischer Journalisten aus Berlin und erkannte an, daß die deutsche Regierung ihre gesetz lichen Befugnisse nicht überschritten habe. Es wurde beschlossen, keine Repressalien zu ergreifen, aber künftig die Berichte deutscher Korrespondenten in Paris genauer zu überwachen. Dänemark. — In Kopenhagen wird der Besuch des Kaisers Alexander von Rußland bereits im nächsten Monat er wartet. Wahrscheinlich dürfte eine Begrüßung zwischen dem Zaren und Kaiser Wilhelm II. in Kiel erfolgen. Rntzland. — Eine Friedensbotschaft kommt aus Rußland. Aus guter Quelle verlautet, daß der Zar vor einigen Tagen es ablehnte, einen von dem Kriegsminister General Wannowski gemachten Vorschlag für die Verdoppelung der Anzahl der Reserve-Bataillone zu sanktionieren. Der Kaiser erklärte, daß die vorgejchlagene Vergrößerung die Finanzen des Reichs zu stark belasten würde und daß überdies die gegenwärtige politische Lage eine so weit gehende Maßregel keineswegs rechtfertige. Die Zahl der Rescrvebataillone ist gegenwärtig 96 und jedes Ba taillon hat 4 Kompanien. Im Mobilisierungszustande zählt die Reserve 96 Regimenter von je 4 Bataillonen, jedes 1000 Mann stark. — Auch von offiziös russischer Seite wrrd den Friedenshoffnungen Vorschub geleistet. Eine Petersburger Zuschrift der „Politischen Korr.", die aus dem Auswärtigen Amte herzurühren scheint, kenn zeichnet den Eindruck des Thronwechsels in Berlin dahin, daß man in Rußland, was den Frieden betreffe, wenig stens bezüglich der ersten Regierungsjahre des neuen Kaisers eher ein günstiges Ergebnis erwarte; als Bürg schaft hierfür würden angesehen das Verbleiben des Fürsten Bismarck und der Umstand, daß die Sorgen des Kaisers und des Kanzlers von inneren Schwierig keiten beansprucht sein würden. Bulgarien. — Stach Meldungen aus Sofia haben die Minister Stoilow und Natschewitsch ihre Entlassung gegeben. Türkei. — Aus Konstantinopel gehen sehr ungünstige Be richte über die finanzielle Lage der Türkei ein. Der Umstand, daß die kürzliche russische, auf die Zahlung der rückständigen Kriegskosten drängende Note die Aufnahme einer neuen türkischen Anleih? durchkreuzt hat, hat die finanzielle Bedrängnis der Pforte sehr vermehrt. Die Rückstände Ler Beamtengehälter wachsen und auch be züglich der Zahlung der Pensionen ist eine Stockung ein- gctrcten. Infolgedessen herrscht unter den hierdurch Be troffenen große Unzufriedenheit, auch hat cs in letzter Zeit nicht an peinlichen Auftritten gefehlt. Afrika. — Die Kongoregierung fängt nun endlich gleichfalls an zu glauben, daß es mit Stanley und seiner ganzen Expedition vorbei sei. Sieben Flüchtlinge von den Leuten der Expedition sind am Aambuga eingetroffen und teilten mit, daß Stanley (wann?) in einen schweren Kampf mit kriegerischen Negerstämmen geraten sei. Der Gene ralgouverneur am Kongo erklärte, er hege die schlimmsten Besorgnisse. Eine bestimmte Todesnachricht liegt aller dings noch nicht vor. — Abessinien. König Johannes ist durch seine Feinde im Innern des Landes schwer getroffen worden: sein einziger Sohn ist an Gift gestorben. Thronerbe wird nun wahrscheinlich der von Johannes gefangen ge haltene Sohn des Negus Theodor werden.