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H serlichen Vaters «ud verkündet, datz Er, Wil- Haltung des Friedens für längere Zeit. damaligen Prinzregent von Preußen ausgesprochenen Meinung, daß die staatlichen Kräfte Deutschlands, un beschadet des Gebietsbestandes der einzelnen Staaten, straffer zusammengefaßt werden müßten, hatte man von mittelstaatlicher Seile nichts entgegen zu setzen, als Klagen über den Nationalverein, den man als eine ge meinschädliche Anstalt bezeichnete, deren Wirksamkeit Einhalt gethan werden müsse. Nur dem ablehnenden Verhalten des Prinzregenten war es zu danken, daß der 18. Juni 1860 zu Baden-Baden kein Seitenstück zu Karlsbad verrufenen Andenkens geschaffen hat. Man entblödete sich auch nicht, den in Kurhessen in Szene gesetzten schmählichen Rechtsbruch gut heißen zu wollen, und mutete Preußen sogar wiederholt zu, seine feierlichsten Erklärungen zu Gunsten des hessischen Ver fassungsrechtes thatsächlich zu verleugnen. Man gedachte leider frevühaftes Spiel mit dem Rechte und der Wohl fahrt des hessischen Volkes zu wagen, trotzdem das Land in einem 10jährigen Kampfe gegen Hassenpslug und seine Genoffen, gegen den Rechberg und Manteuffel und den ganzen Bundestag seine Unbeugsamkeit mit bewunderungswürdiger Entschlossenheit und Ausdauer zur Genüge dargethan hatte. Wie gering auch die Meinung sein mochte, welche man damals vom deutschen durch den Verbandsdirektor Herrn Protze mit Begrüßung der Erschienenen eröffnet wurde. Hierauf wurde unge säumt zur Erledigung der Tagesordnung geschritten, die aus 1) Wahl des Büreaus, 2) Festsetzung der Tages ordnung für die Houptversammtung, 3) Wahl der Re visoren für die Verbandsrechnung und 4) Verschiedenes bestand. Eine längere Debatte knüpfte sich nur an die Ausführungen des Delegierten des Konsumvereins zu Pieschen, Herrn Metzler, über die Besteuerungsverhält nisse der Konsumvereine in Sachsen, hinsichtlich deren festgestcllt wurde, daß diejenigen Vereine, welche nur an Mitglieder verkaufen, nicht besteuert werden können, wohl aber solche, welche den Verkauf auch cm Nichtmitglieder eingeführt haben. — Im Verlaufe des Abends gelangte auch zur Erwähnung, daß der hiesige Verein im Anschluß an den Berbandstag das Fest seines 25jährigen Beste hens feiere. Herr Protze überreichte aus diesem Anlaß dem Jubelverein von feiten des Unterverbandes ein Diplom als Dank und Anerkennung für sein treues und festes genossenschaftliches Wirken mit dem Wunsch, der Fran kenberger Konsumverein wöge noch lange fortblühen und gedeihen. Hierauf überreichte Herr Schlichting im Na men des allgemeinen Konsum- und Hilfsvereins Chem nitz eine Büste des Altmeisters der Genossenschaften, Schulze-Delitzsch, mit dem Wahlspruch: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott! Ein weiteres Geschenk, welches dem Direktorium von einem Leipziger Geschäftsfreunde, Herrn Döring, gewidmet wurde, bestand aus 3 Biergläsern, während Herr Fabrikant Neubert-Chemnitz einen Karton Düten unt einer entsprechenden poetischen Widmung darbrachte. Für alle diese erfreulichen Beweise einer herzlichen Teilnahme an dem Geschick des hiesigen Kon sumvereins sprach der Vorsitzende desselben, Herr Rob. Schadebrod, warme Worte des Dankes aus, worauf dann die Vorversammlung bald ihr Ende erreichte. — Ueber die am Sonntag früh abgehaltene Hauptversamm lung und den am Abend stattgefundenen Kommers wer den wir in morgender Nummer ausführlich berichten. — Nachdem am Freitag vormittag der Herzog von Altenburg und der Herzog von Anhalt auf Schloß Al brechtsberg bei Dresden eingetroffen waren, fand da selbst -1 Uhr mittags die Taufe der jüngst geborenen Tochter der verstorbenen Prinzessin Marie von Sachsen- Altenburg am offenen Sarge der letzteren statt. Zu HSupten des Sarges, der rings von Blumen in reich ster Fülle umgeben war, stand das Kruzifix mit der Inschrift: „22. Juni 1872", hatte doch gerade an die sem Tage, an welchem nun ihr Kind unter so traurigen Umständen getauft werden sollte, vor 16 Jahren die Mutter ihren Taufbund in der Konfirmation besiegelt. Superintendent Konfistorialrat vr. Dibelius hielt auf Grund des Bibelwortes JesaiaS 54, 10 die Tauftede. Die Prinzessin empfing als einzigen Namen den ihrer Mutter, „Marie"; die Großmutter, die Frau Prinzessin Friedrich Karl von Preußen hielt das Kind im Augen blick der Taufe. Als Taufpaten waren anwesend die Königin Karola von Sachsen, die Erbgroßherzogin von Oldenburg, die Herzogin von Anhalt, die Fürstin von Sondershausen, der Herzog von Altenburg und der Prinz Friedrich Leopold von Preußen. Hierzu kommen als abwesende Paten die jüngste Schwester der Heimge gangenen, Frau Herzogin von Connaught und die Schwester des verwitweten Prinzen Albert, Frau Her zogin von Dalecarlien. Nachdem die hohen Familien glieder von der Leiche Abschied genommen, wurde der Sarg in Gegenwart nur der allernächsten männlichen Verwandten, der Aerzte und des Geistlichen geschloffen. Um Z2 Uhr fand dann der Abschiedsgottesdienst statt. — Am Sonnabend früh nach 8 Uhr brach in Pirna im Innern einer Kammer der 2. Etage eines Hauses der Dohnaschen Straße Feuer aus, welches zwar bald gelöscht wurde, dem jedoch zwei arme Kinder zum Opfer gefallen sind. Die Frau des die betreffende Wohnung Hl , , - - Hoffnung wird jetzt zu Schanden. Jeder deutsche Pa triot muß darüber die herzlichste Freude empfinden und den edlen Fürsten aufrichtigen Dank wissen, die durch ihr Erscheinen an der Seite des jungen deutschen Kaisers vor aller Welt bekunden, daß sich durch den doppelten Thronwechsel, den das Reich in der kurzen Frist eines Vierteljahres durchzumachen hatte, nach Innen und nach Außen hin schlechterdings nichts geändert hat. Alle grö ßer« Fraktionen des Reichstages .werden noch am Mon tag Sitzungen abhalten, um sich mit ihren Mitgliedern über die Frage zu verständigen, in welcher Adreffenform der neue Kaiser zu begrüßen sei. »er Sozialpolitik, kündigt aber auch Wider stand gegen Umsturzbestrebunge« an. Der Kaiser wm Frieden halte», so «mge uns kein Krieg anfgezwnngen wird. Weiter betont der KeÄer die Festhaltung am Bündnis mit Oester- Ortliches und Sächsisches. Frankenberg, 25. Juni 1888. -f Der gestern, Sonntag, vormittag in unserer Stadt kirche stattgefundene Trauergottesdienst zum Ehrenge dächtnis de« hochseligen Kaisers Friedrich zeugte wieder von der regen Teilnahme der hiesigen Bevölkerung für das so überaus traurige Geschick unseres Kaiserhauses, wenn auch das Gotteshaus nicht so gefüllt war, wie die« bei der Trauerfeierlichkeit um den Heimgegangenen Kaiser Wilhelm der Fall gewesen ist. Die Predigt, der eine unter der Leitung des Herrn Kirchner Windisch recht wirkungsvoll zum Bortrag gebrachte Motette: „Der Herr ist mein Hirte" vorausging, wurde von Herrn Oberpfarrer Lesch gehalten. I« ergreifender Weise führte der Herr Sprecher auf Grund des Jacob. 1, 12: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet, denn, nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieben und achten" aus, daß dieses Bibelwort in unserer Trauer um den abgeschiedenen Kaiser uns ein Trost sei I. mit seinem verklärenden Lichte auf die Führungen seinesßLebens, 2. mit seinem trostreichen Lichte auf die Bürde seine« Leben« und 3. mit seinem verheißungs vollen Lichte auf seinen Ausgang zum Leben. — Die hiesigen Vereine gedienter Mannschaften (Militärverein Frankenberg und Deutscher Kriegerverein zu Frankenberg) hatten sich in geschloffenem Zuge mit ihren Fahnen nach der Kirche begeben. Möge Gott unser durch die so schnell auf einander gefolgten Todesfälle leider schwer be troffene« Kaiserhaus nun vor ähnlichen Heimsuchungen guädigst bewahren I ff Der am Sonnabend und Sonntag hier abgehaltene 20. UuterverbandStag der sächsischen Konsumvereine hatte an diesen Tagen recht zahlreiche Vertreter solcher Gc- »offenschaften in unsere Mauern geführt. Eingeleitet wurde der Berbandstag am Sonnabend abend durch eine Borversammlung im festlich geschmückten Roßsaale, die Berlin, SS. Juui, S Uhr nachmittags. Die Eröffnung des Reichstags ist heute mittag in der geplanten feierlichen Weise erfolgt. Die Thronrede des Kaisers Wilhelm ll gedenkt zunächst trauernd des Hinscheidens seines kai- yelm n, entschloffet» sei, dieselbe« Wege sei ner Vorgänger zu wandel«, welche denselben die Liebe «nd Verehrung des Volkes und die Anerkennung des Auslandes gewonnen haben. Ferner verspricht die Thronrede Wahrung aller Rechte, Fortführung der Bunde hegte, sie war immer noch zu hoch, wenn man das Verhalten des Bundes gegen Dänemark in Betracht zieht. Dieses kleine Land schleuderte dem Bunde eine infame Herausforderung um die andere ins Gesicht, und Deutschland steckte all den frechen Hohn ruhig ein! Monate um Monate vergingen in endlosen Erwägungen, Bedenken und Jnstruktionseinholungen — zu einer That kam man nimmer! Es gehörte eben die ganze tiefe Treue deutschen Gemütes dazu, um nicht an der Zukunft des Vater landes zu verzweifeln; es bedurfte der äußersten Spann kraft, um auszuharren im Kampfe gegen alle Hindernisse, welche die beinahe halbhundertjährige Herrschaft einer kurzsichtigen und gewaltthätigen Regierungs- und Bundes tagspolitik geschaffen, einer Politik, die niemals auch nur den billigsten Forderungen und den dringendsten Bedürfnissen des in rascher Entwickelung begriffenen Volkslebens Rechnung getragen, einer Politik, die nun mehr soweit gekommen, daß dem deutschen Bunde nicht allein der politische Organismus, die Macht, die That- kraft, der Gesamtwille fehlte, sondern daß derselbe sogar des einfachsten Triebes entbehrte — des Triebes oer Selbsterhaltung. (Fortsetzung folgt.) Markt -der vorliegen gekosmen, wi aus Anlaß d zirken eingego Höhung des tz Reichstage vo wärtigen Tab, worden sei. «als lediglich re« hochselig, gelangte und selloS wieder bedenklich, we ser Frage siä nahm den Pf! Stellung ein, gründung na Besserung de könne, und I Wirkung ein Verhältnisse l Genüge bekar terial bei, wi dische Tabakb von 1879 er von fermenti 1879 durchsö bis 1886 du Wendung vo' 1879 durchst bis 1886 75 Inkrafttreten Verwendung 133020 Zt, Minderverwi Ztr. Das 1 ausländischen betrug, hat fast 50 H zu steuergesetz n Tabakbaues f Art des Anb zu suchen, der langjähr sei der »nsiö higung von i Herr PH den Dank de trag aus un der Frage al Versammlung Redners ein entschiedener! Beunruhig»» rei„i«, ! ist nach sem V noch ferner »ei Einbuße ersah schließlich Neig zu benutzen, ni einige Frage ui gebot schlank, inländischer 17 bischer 185 bi« IM Kilo nett> bez. u. Br. netto loco M X bez. u. Br inländischer 1 sischer 131 loco amerikani bi« 140 bez ohne Faß loco per IO000 Litt 70er 32.50 sichere ich T Thäter nam Hund Freite in der 9. S Dittersbach handelte, daß innehabenden Fabrikklempners war, um Einkäufe zu machen, nach dem Markt gegangen und hatte ihre dre Kinder, zwei Knaben im Alter von 5 und 1- uud eh Mädchen von 3z Jahren, allein zurückgelaffen. Dez kleine Knabe befand sich in der Wohnstube, während di, beiden älteren Kinder in der daneben befindlichen Kat» wer untergebracht waren. Auf einmal hörte die Lochte, des. HauSbefitzerS das laute Schreien eines Kiode« unt eilte, nichts Gutes ahnend, nach der Wohnung. DH Thüre war nur eingeklinkt und sie konnte noch glich licherweise in die schon vollständig mit Rauch gefüllt« Stube dringen, dort den kleinen 1-jährigen Knaben aut dem Bette reißen und nach unten bringen. Da sie keil Kind weiter in der Stube sah, war sie der Meinung die Mutter habe die beiden älter» Kinder mitgenommen, und machte nun Lärm. Nachbarn und Mannschaften bei beiden Feuerwehren waren bald zur Stelle, auf einmal hörte man von der entsetzt ankommenden Mutter, daß not zwei Kinder in der Wohnung seien. Mutig und «nb schlossen suchten ein Schornsteinfegermeister und zwei Bürgerfeuerwehrmänner in die Kammer zu gelangen doch vergeblich, der in der Kammer von brennendem Bettstroh, welches die Kinder mittels Streichhölzer entzündet, herrührende erstickende Qualm ließ sie mch dis zu dem Orte gelangen, wo die beiden Kinder lagen. Da gelang es einem äußerst beherzt vorgehenden Tu» nerfeuerwehrsteiger, nachdem die Fenster von außen ein< geschlagen, mit vor den Mund gelegtem nassen Schwamm in die brennende Kammer zu dringen und die beiden Kinder, die bereits kein Lebenszeichen mehr von sich gaben, herauszuholen und sie den auf der Schiebleitei stehenden Feuerwehrmännern zuzureichen. Obschon di, an der Brandstelle anwesenden Aerzte sofort sich an di« Wiederbelebung der beiden Kinder machten, so war doch ihr angestrengtes und aufopferndes 1-stündiges Mühen nicht von Erfolg gekrönt — die Kinder waren nicht wieder in das Leben zurückzurufen. Die unglückliche Mutter, welche vor dem Hause ohnmächtig zusammenge brochen, schafften mitleidige Menschen in einen beoach- barten Laden. Versammlung deutscher Tabak- und s Zigarren-Jndustrieller. Die von einer großen Anzahl deutscher Tabakfirmen durch Zirkular für den 19. Juni nach Dresden cinbe-, rufene Versammlung deutscher Tabak-Industrieller wurde namens der Einberufer von C. Lucan (Hanau) mit be grüßenden Worten eröffnet. Hierauf konstituierte sich die Versammlung durch Wahl des Herrn Kommerzienrat Collenbusch (Dresden) zum Vorsitzenden, der Herren A Lucan (Hanau) und Fr. Thorbecke (Mannheim) zu Beh sitzern und der Herren Syndikus vr. Landgraf (Mann heim) und Handelskammersekretär Schloßmacher (Offen bach a. M.) zu Schriftführern. Kommerzienrat Collen busch erteilte zvm 1. Gegenstände der Tagesordnung, betreffend Revision des Tabaksteuergesetzes vom 15. Jul« 1879 in bezug auf die Höhe der Zoll- und Steuersätze- dem Berichterstatter Thorbecke das Wort. Redner sagte," Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Kaiser Wilhelm H. und Kaiserin Augusta Viktoria verließen nach dem Hofbericht am Sonntag nachmittag Potsdam, fuhren auf einem Dampfer nach Charlotten burg und hielten von dort aus, von Garde du Corps- Kürassieren eskortiert, ihren Einzug durch den Tiergarten über die Straße Unter den Linden nach dem kgl. Schloß. Die Majestäten bleiben bis Mittwoch abend m Berlin. — vr. Hovell hat nun ebenfalls Schloß FriedrichS- kron verlaffen und ist im Gefolge des Prinzen von Wales nach London zurückgereist. — Die Streitereien der Berliner Blätter über die mutmaßliche Person des zukünftigen preußischen Ministers, des Innern dauern fort. Ls scheint gegenwärtig so viel gewiß, daß mit der Wiederbesetzung der Stellung nicht geeilt werden wird. Bis auf weiteres soll der einstwei lige Zustand, in dem sich das Ministerium unter der Leitung des Unterstaatssekretärs Herrfurth befindet, fort- dauern. Inzwischen will der Monarch Zeit gewinnen, um in aller Ruhe Umschau zu halten. Tpauie«. — Die Deputiertenkammer in Madrid lehnte einen Anttag ab, der die offizielle Teilnahme des Staates an der nächstjährigen Pariser Weltausstellung gefordert hatte. Hingegen wurde der Kredit für die Handels kammern zur Unterstützung spanischer Aussteller in Paris auf 500000 Franken erhöht. , Amerika. — Vereinigte Staaten. Die republikanische Konvention in Chikago, welche nach der demokratischen nun auch tagte, hat den General Sherman als Präsi dentschaftskandidaten Cleveland gegenübergestellt. Sher man ist vielleicht der fähigste General im großen Bür gerkriege gewesen und in der ganzen Union sehr popu lär. Der Wahlkampf verspricht ein äußerst heftiger zu werden. ! Weizen russisch! Weizen sächs. ge Roggen preußi Roggen lächsisi Roggen sremde Futtergerste Haler sächsische' Nocherbsen Mahl- und Fu Heu Stroh starlosieln Butter