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H 146 Dienstag, den 26. Juni. 1888 Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschast Mha, des Lönizl. Amtsgerichts und des Stadtrats M Valckenberg. cmann. auf die stets bewährte bund-< . 205 tettrr ».LZ nationalen Be- Volke von Tag eiter weiter weiter fdingen. dem unterzeich- i Gebühren zu hiermit freund- »1At, Zed. 8ekn«i>!ilei'. erscheint täglich, «it An»nahme der ßsnn- und Festtags, Mids für den fol- gendcn Tag. Preis vierteljährlich l M. so M., inmitlich so Pfg., Anzel-Nrn. s Pfg. Bestellungen xehmm alle Post- «irstalten, Postbclea »Ä die Ausgabe stellen des Tage blattes an. t für die jewtill» ALend-Nuimner m dornrittag» 1»Mt, preußische Abgeordnetenhaus im April 1860 gelegentlich der Debatten über die Zustände in Kurhessen dem Bundes tage den Fehdehandschuh hinwarf, indem unter der lauten Zustimmung einer großen Mehrheit des Hauses von dem ehemals preußischen Minister v. Arnim und dem früheren sächsischen Minister v. Carlowitz der Ge danke eines Austrittes Preußens auS dem Bunde oder mindestens aus dem Bundestage als eine nicht zu um gehende Notwendigkeit und als eine letzte Rettung, so wohl für Preußen, als auch für die nationale deutsche Sache öffentlich proklamiert wurde. Dieser Gegensatz, der in bezug auf die innere deutsche Politik zwischen Preußen und den übrigen deutschen Regierungen bestand, trat anderweit in be sonders schroffer Weise im Juni 1860 gelegentlich des Fürstentages zu Baden-Baden an den Tag. Zwar gaben sämtliche deutsche Fürsten den Friedensversicherungen des mit anwesenden Kaisers von Frankreich gegenüber die Versicherung ab, für den Kriegsfall ihre Kontingente zum Bundesheer stellen zu wollen-, dieselben gaben aber nicht die geringste Erklärung, daß sie endlich die Not wendigkeit anerkennen wollten, dem Lebensbedürfnisse der Nation durch Zugeständnisse gerecht zu werden, wie eine kräftige ReichSverfaffung dies verlangt. Der vom wo die Mitglieder des Reichstages und Bundesrates seiner harren, unter großem Vortritt. Der letztere er scheint in nachstehender Ordnung: Schloßgardekompanie, Hoffouriere, königliche Pagen, Oberzeremonienmeister, Oberhofchargen paarweise, Oberstmarschall mit großem Stabe. An der Spitz- der obersten Hofchargcn General v. Hüllesam mit aufrecht getragenem, entblößtem Reichs schwert, General v. Strubbcrg mit dem Reichsapfel auf einem Kissen von Silberstoff, General v. Stiehle mit dem Zepter auf Kissen von Goldstoff, Oberstkämmerer Graf Stolberg mit der Krone, Generalfeldmarschall Graf Blumenthal mit dem Reichspanier, begleitet von den Generalen v. Schlichting und v. Alten. Sämtliche In signien werden zu beiden Seiten von Garde du Korps- offizieren begleitet. Sodann der Kaiser, umgeben von den anwesenden regierenden deutschen Fürsten, gefolgt von den Prinzen des königlichen Hauses, den Mitgliedern der regierenden deutschen Fürstenhäuser. Der Kaiser nimmt auf dem Throne Platz, die regierenden Fürsten treten auf das erhöhte Podium zur Rechten, die Prinzen auf das Podium zur Linken des Thrones. Der Kaiser und die Kaiserm werden vorher dem Gottesdienste in der Schloßkapelle beiwohnen, letztere nimmt später auf einer rechts vom Throne errichteten Tribüne Platz. Die Thronrede zur Eröffnung des Reichstages wird sich mit folgenden authentischen Darlegungen des Reichs kanzlers im Bundesrate wesentlich decken: Se. Maj. der Kaiser übernimmt die Kaiserwürde in dem Pflichtgefühl des von Gott berufenen Nachfolgers seines hochseligen Großvaters und Vaters und im Vertrauen auf den Bei stand, den er in der Erfüllung seiner kaiserlichen Pflich ten bei seinem hohen Bundesgenossen zu finden sicher ist. Se. Majestät rechnet bei der Erfüllung der ihm durch die Reichsverfassung gestellten Aufgaben mit Zuversicht verbündeten Fürsten und freien Städte. Als die oberste dieser Aufgaben betrachtet der Kaiser die Aufrechterhal tung der ReichSverfaffung und Schutz des Reichsgebiets wie eines jeden innerhalb desselben geltenden Rechtes. Dieser verfassungsmäßige Schutz deckt die vertragsmäßi gen Rechte der einzelnen Bundesstaaten mit der gleichen Wirkung, wie die der Gesamtheit. Das bundesfeste Ver trauen der deutschen Fürsten und freien Städte zu ein ander und ihre Einigkeit haben das Reich gefestigt und stark, die gemeinsamen Bestrebungen für die Wohlfahrt Deutschlands fruchtbar gemacht. Der Kaiser wird dies Vertrauen und diese Einigkeit mit der gleichen Sorgfalt pflegen, wie seine Vorgänger. In der inneren, wie in der auswärtigen Politik wird der Kaiser die Wege ein schlagen, durch welche seine Vorgänger die Liebe der Reichsgenossen und das Vertrauen der auswärtigen Mächte derart gewonnen haben, daß in der Stärke des deutschen Reiches eine Bürgschaft des Friedens erblickt wird. Die Nachricht, daß der Prinzregent von Bayern, der König von Sachsen und andere regierende deutsche Für sten den Entschluß gefaßt haben, an der Seite des Kai sers Wilhelm ll. der feierlichen Eröffnung des deutschen Reichstages beizuwohnen, hat den denkbar günstigsten Eindruck gemacht. Sie wird aber wahrscheinlich im Auslande, besonders aber im deutschfeindlichen, eine noch mächtigere Wirkung Hervorrufen. Wir im Reiche wissen ja ohnehin, daß unsere Zustände fest und unerschütterlich begründet sind, daß, wie jeder Hohenzollernkaiser treu und unentwegt zum Reich und, dessen Fürsten stehen wird, auch die deutschen Fürsten allezeit treu zu Kaiser und Reich halten werden. Aber im Auslande hatte man deutschen Fürsten untereinander, sondern selbst zu Bünd nissen mit außerdeutschen Staaten führen könne. Damit hatte man die traurige Gewißheit, daß, zu jener Zeit wenigstens, einzelne deutsche Regierungen gesonnen waren, der verhaßten einheitlichen Neugestaltung Deutschlands in jedem Falle, sei es auch mit Hilfe eines Bürger krieges oder durch Anrufung des Auslandes, namentlich Frankreichs, entgehen zu wollen. Entschiedener und deutlicher noch sprach man sich in Württemberg aus, wo man seiner Neigung für Be gründung eines neuen Rheinbundes offen Ausdruck gab, wo sogar von hoher Stelle frank und frei erklärt wurde: „Lieber der Bundesgenosse Frankreichs, als der Vasall Preußens!" Selbstverständlich traf der Haß aller Anhänger des bestehenden unglücklichen Zustandes in erster Linie den rasch aufblühenden Nationalverein, auf dessen ge waltsame Auflösung der hessische Minister v. Dalwigk beim Bundestage antrug; die Mitglieder des Vereines hatten auch in verschiedenen deutschen Staaten, wie in Mecklenburg, Kurhessen rc. vielfache persönliche Ver folgungen zu erleiden. Die unbehagliche Spannung dieser politischen Gegen sätze wurde wesentlich auch dadurch gesteigert, daß das Namentlich unter dem Einflüße der wegung Italiens wuchs im deutschen zu Tag die Ueberzeugung, daß dem Bunde eine andere, dessen Verfassung zu geben sei, daß, wenn sich die Nation nicht der Gefahr vollständiger Verkümmerung aussetzen wolle, mindestens die Verfügung über die Streitkräfte und die Vertretung der auswärtigen Be ziehungen in eine einzige Hand zu legen seien. Bei der größten Anzahl der deutschen Regierungen sand diese Aeußerung des Nationalwillens nicht nur keinen Anklang, sondern sogar ernste Mißbilligung, und es schien, als wolle man in diesen Kreisen das be stehende Verhältnis erst nach Erschöpfung aller Mittel des Widerstandes aufgeben. Unter den Feinden der nationalen Bewegung erwarb stch namentlich der königlich hannöversche Minister v. Borries eine traurige Berühmtheit; indem er im Landtage öffentlich erklärte, daß der Versuch der Gründung «mer Zentralgewalt mit einheitlicher militärischer und diplomatischer Leitung nicht allein zu Bündnissen der Born Reichstage. Die heute, Montag, mittag 1 Uhr im Weißen Saale des königlichen Schlosses zu Berlin stattfindende Reichs lagseröffnung wird eine ganz besondere Bedeutung er halten. Auf Einladung des Großherzogs von Baden kommen sämtliche regierende deutsche Fürsten, voran der Prinzregent Luitpold von Bayern und der König Albert von Sachsen, sowie die regierenden Bürgermeister der Hansestädte nach Berlin, um der Eröffnungsfeier an der Seite Kaiser Wilhelms II. beizuwohnen. An Stelle des kranken Königs Karl von Württemberg erscheint der Thronfolger Prinz Wilhelm. Die deutschen Fürsten wollen damit der Welt das unzweideutige Zeugnis geben, daß, wie auch Deutschlands Geschicke sich wenden, Deutsch lands Fürsten und das deutsche Volk in guter, wie in trauriger Stunde einig und fest zusammenstehen. Da die Thronrede selbstverständlich einen ausgesprochen fried lichen und friedliebenden Charakter haben wird, so liegt aus der Hand, daß die Anwesenheit aller deutschen Für sten dieser Friedenskundgebung einen ganz besonderen Nachdruck geben wird. Kaiser Wilhelm I. hat zweimal Eröffnungsfeiern des Parlamentes mit großem Zeremo niell angeordnet, nämlich bei der Eröffnung des Zoll parlamentes und nach der Rückkehr aus Frankreich im Jahre 1871. Um den Kaiser waren die Mitglieder des Königshauses und viele Angehörige anderer regierender Häuser versammelt, sowie die Vertreter aller Bundes- floaten, aber die Fürsten selbst erschienen nicht. Wenn sie sich jetzt um Kaiser Wilhelm II. versammeln, so ist dies ein deutliches Zeichen, namentlich nach außen, daß die deutschen Fürsten einig zusammenstehen, daß sie im Reiche ihren Schutz und Hort sehen. Das Zeremoniell bei der Reichstagseröffnung ist fol gendes: Der Kaiser begiebt sich nach dem Weißen Saale, Äonkursforderuugen sind bis zum 6. Juli 1888 bei dem Gerichte anzumelde« Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, — ingleichen zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 1S. Jntt 1888 Bormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben » oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein- ' schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgeson derte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 3. Juli 1888 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Frankenberg. Wiegand. Veröffentlicht: Gunther, G.-S. Vom Kampf ums deutsche Vaterland (Fortsetzung au» Nr. 136.) II. Bekanntmachung. . 14 des ^bnregulativs vom 14. Februar 1883 ist die Gem-iud-anlagen bis zum 1. Jnli d.J. an die Stadtsteueremnahme (RathhauS, 2 Treppen) abzuführen. hierdurch unter Bezugnahme auf 8 71 des ebzedachten Regulativs noch besonders aufmerksam Frankenberg, am 25. Juni 1888. Der Rath. Dr Kaeub!er,Brgrmstr. Ueber das Vermögen des Appreteurs Carl Gustav Mehnert in Auers- Wmde wird heute, am 25. Juni 1888, Vormittags 10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Theodor Reinholdt in Frankenberg wird zum Kon kursverwalter ernannt. sich doch vielfach der Hoffnung hingegeben, daß nach dem Hinscheiden Wilhelms I., des Begründers des neuen Rei- _ . ches, dieses Verhältnis wechselseitigen Vertrauens und !sfreundliche Gesinnung der s gegenseitiger Treue eine Trübung erleiden werde. Diese Imins, agen der Bei- sirer Schwen- z zu nebmen. terüusch. NW r Saale ded Betheiligung irstand. »erein. edrich findet eraden, heute, eln. usch, Vereins. »mHltjterteunvt»» > /LM -lbatsch« S I t "ach bös«»»««« H V UezirKsM^ , Stellvertreter. ÄWch t Se. Majestät ochene Sonntag und i. Juli d. I., hierdurch noch- ! Vorstand. und Aale lug. Bergt. l eines INKVN