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Frankenberg, 14. Juni 1888. H»- Schumann, G. Vorstd. Kaiser Friedrichs Tod nahmen reißend ab, der Zustand der Teilnahmlofigkeit . ««wann die Oberhand, weiter das Aergste al« nahe be« zur den - irr» tem r werden vor der Auction bekannt gegeben. Sammelplatz im sogenannten Rudelsgrund. Merzdorf, den 12. Juni 1888. s, tz' in die Lungen geraten waren und dort eine schwere Ent zündung hervorgerufen hatten. Die Kräfte des Kaisers Der Rath. vi». Kacubler, Brgrmstr. § 10. An einem im Impftermine bekannt zu gebenden Tage erscheinen die Impfling! Nachschau. Dieselben erhalten, wenn die Impfung Erfolg hatte, an diesem Tag! Impfschein. Der letztere ist sorgfältig zu verwahren. 8 11. Kann ein Kind am Tage der Nachschau wegen erheblicher Erkrankung, odn >I weil in dem Hause eine ansteckende Krankheit herrscht (8 1), nicht in das JmpslM gebracht werden, so haben die Ellern oder deren Vertreter dies spätestens am Tn- minstage dem Jmpsarzt anzuzeigen.i sandten ihn Wasserrosen mehr aussck vorübergega Familiengln kenzimmer z blieben. Di vollem, klar vr. Hovell Sie damit z was er jedo sich der Zu' dann kamen Dämpfte die !den Tod. ! f samte Famil i Kaiser erkan waren am 3 nister des nigerode, di tonten. Um ohne jede <! Seufzer. P Sterbelager, krön im Au hatte der Ko und daß der dafür zeugte seiner Gema legte und du Gemahlin d< Donnerstag ten im Lehn t» zu Die offizielle Bekanntmachung im „Reichs- und StaatS- anzeiger" lautet: „Der königliche Dulder hat vollendet. Nach Gottes Ratschluß ist Seine Majestät der Kaiser und König Friedrich, unser Allergnädtgster Herr, nach langem, schwerem, mit bewunderungswürdiger Standhaf tigkeit und Ergebung in den göttlichen Willen getragenen Leiden heute kurz nach 11 Uhr vormittags zur ewigen Ruhe eingegangen. Tief betrauern das königliche HauS und unser in so kurzer Zeit zum zweiten Mal« verwai- - stes Volk den allzufrühen Hintritt de« vielgeliebten Herr- LM Berlin, den 15. Juni 1888. Das StaatS- Ministerium." Kaiser Friedrich ist genau vierzehn Wochen nach dem Tode seine« kaiserlichen Vaters entschlafen, am 99. Tage f seiner Regierung. Und an diesem 15. Juni, genau vor drei Jahren, starb der ruhmgekrönte Vetter Kaiser Fried- richs, der Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preu ßen, der berühmte Sieger von Metz und Orleans. Die letzten Tage. Die gefährliche Wendung im Befinden Kaiser Fried richs datiert seit der Nacht zum letzten Dienstag. Da- mal» stellte sich heraus, daß die Speiseröhre von dem fürchterlichen Krebsleiden in Mitleidenschaft gezogen wor den war. Die natürliche Ernährung stellte sich als un möglich heraus, es mußte zur künstlichen Nahrungseinflö- ßung mittelst GummischlaucheS übergegangen werden. Der Kaiser hatte wenig oder keinen Appetit, die Kräfte nahmen rapid ab. Die Mittwoch war besser. Der Kaiser konnte den Besuch des Königs von Schweden empfangen, konferierte mit dem Reichskanzler und erle digte auch noch zahlreiche Regierungsgeschäfte. Aber die Nacht zum Donnerstag brachte die tödliche Verschlimme rung. Es ergab sich, daß durch die erweiterte Luftröhre, an der Kanüle vorbei Eiterteile aus dem kranken Halse 8 6, Bei "günstigem Wetter darf dasselbe ins Freie gebracht werden, Man vem im Hochsommer nur die heißesten Tagesstunden und die direkte Sonnenhitze. 8 7. Die Impfstellen sind mit größter Sorgfalt vor dem Aufreiben, Zerkratzen „z vor Beschmutzung zu bewahren. Die Hemdärmel müssen hinreichend weit sein, bM sie nicht durch Scheuern die Impfstellen reizen. 8 8. Nach der erfolgreichen Impfung zeigen sich vom vierten Tage ab kleine Blä-che^ welche sich in der Regel bis zum neunten Tage unter mäßigem Fieber vergrStz ' und zu erhabenen, von einem rothen Entzündungshofe umgebenen Schutzpocke« wickeln. Dieselben enthalten eine klar« Flüssigkeit, welche sich am achten Tage sti trüben beginnt. Vom zehnten bis zwölften Tag- beginnen die Pocken zu einml Schorfe einzutrocknen, der nach drei bis vier Wochen von selbst abfällt. Die Epps nahm« der Lymphe zum Zwecke weiterer Impfung ist schmerzlos und bringt dm Kinde keinen Nachtheil. Wird sie unterlassen, so pflegen sich die Pocken von selbst zu öffnen. 8 9. Bei regelmäßigem Verlaufe der Jmpsppcken ist ein Verband überflüssig, sali aber in der nächsten Umgebung derselben eine starke, breite Röthe entstehen sM, oder wenn die Pocken sich öffnen, so umwickelt man den Oberarm mit einem in Baumöl getauchten oder noch besser mit Vaselins bestrichenen kleinen Leinwandläppchm Bei jeder erheblichen, nach der Impfung entstehenden Erkrankung ist ein -gl zuzuziehen. - j Straßensperrung. Wegen Umpflasterung und Schleußenbau wird I. die Kliugbachgaffe in der Strecke von Scknerr'S Haus bis zur Schlachthofbrücke ml Montag, de» 18. Juni d. I., ab, II. die Schloßstraße in der Strecke von der Schulgasse bis zur Dammgasse von s Montag, de» SS. Jnnt d. I., ab, ohngefähr 4 Wochen lang für Reit- und Fährverkehr aller Art gesperrt sein. ls Reiter und Geschirre haben den Weg im Fall unter I durch die Ralhsgassr^ über den Dammplatz und die daselbst neugebame Brücke am linken Mühlbachuser, entlang, im Fall unter II durch Freiberger-, Körner- und Gartenstraße zu nehmend vorstehend erscheinen ließ. Noch wandte sich der Kaiser zu einigen Personen seiner Umgebung, gratulierte seiner Tochter Sophie zu ihrem Geburtslage, drückt« dem Reichskanzler freundli» die Hand, aber seine Lebenskraft war gebrochen. Die Nahrungsaufnahme bot keine Er folge mehr, Atem, Puls, Kräfte ließen nach, der hohe Patient verfiel in einen Schlummer, welcher ihn schließ lich zum Tode hinübersührte. Die gesamte kaiserliche Familie Werlte bis zur späten Nachtstunde am Kranken lager und ebenso wieder vom frühen Morgen, die Hof prediger Rogge und Persius waren anwesend und spra chen Gebete. 10 Uhr vormittags wurde das letzte Büüe- tin publiziert, es lautete: „Se. Majestät der Kaiser und König liegen zur Zeit in leichtem Schlummer, welcher von Zeit zu Zeil unter deutlichen Zeichen des Bewußt seins ohne Schmerzcnsäußerungen unterbrochen wird. Puls und Atmung sind sehr schwach." Unterzeichnet ist das Bülletin von allen Aerzten. Die letzten Stunden. Kaiser Friedrich ist sanft Und schmerzlos hinüber geschlummert in das Jenseits, er ist kaum bei Be wußtsein gewesen. Die Nacht zu dem Todestage war eine überaus unruhige? Während bis 1 Uhr das Schloß im tiefsten Frieden dalag, kam gegen 2 Uhr plötzlich Bewegung in die Umgebung. Die Aerzte und die Dienerschaft eilten herbei, der Kaiser hatte einen schweren Anfall. Es wurden beruhigende und erleichternde Mittel angewendet, darunter Cocain, aber während die Atmungsbeschwerden und das wieder hoch gesteigerte Fieber dadurch gebannt wurden, nahm die Schwäche gewaltig zu. Um 6^ Uhr morgens wurden alle Mitglieder der kaiserlichen Familie zusammenbe rufen. Der Kronprinz und der Erbprinz von Mei ningen waren während der ganzen Nacht nicht vom Bette des Kranken gewichen, die Kaiserin hatte, nur auf dringendes Bitten und dann immer nur auf kurze Minuten, Ruhe gesucht. Mit den Aerzten erschien um 9 Uhr Professor Anton v. Werner, um die Züge Bekanntmachung, die öffentlichen Impfungen betreffend. Di« in Gemäßheit deS Gesetzes vom 8. Avril 1874 unentgeltlich vorzunehmenden öffentlichen Impfungen bez. Jmpfrevifiouen werden in diesem Jahre b» in der Zeit vom s. Mai bis 18. Juli uud 5. September bis 1V. Oktober »n fvtl«!' ALIttvovI» nachmittags und zwar die Impfungen von S bis Uhr und die Befich- tignng der zur Nachschau zu bringenden Kinder von S- bis 4 Uhr in der Aula -es BürgerschulgebSuves statlfinden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aller in hiesiger Stadt aufhältlichen Kinder, welche im Jahre 188V oder i« frühere» Jahren geboren und noch nicht, bez. ohne Erfolg geimpft worden sind, werden hierdurch ausgefordert, zu einem der oben an gegebenen Impftermine im Jmpflocal mit ihren impspflichligen Kindern zu der oben festgesetzten Zeit pünktlich zu erscheinen. Eltern, welche Kinder aus Gesundheitsrücksichten zur Zeit nicht impfen lassen wollen, haben dieselben behufs unentgeltlicher ärztlicher Untersuchung in den Impfterminen vorzustellen. Eltern rc., deren impfpflichtige Kinder durch Privatärzte bereits geimpft worden sind, oder während der Jmpfperiode noch geimpft werden, oder auf Grund privat ärztlicher Zeugnisse zurückgestellt worden sind oder noch zurückgestellt werden, haben Impfscheine und bez. Befreiungszeugniffe in den Impfterminen oder an RaihSstelle vorzulegen. Künftigen Mittwoch, den 20. Juni d. I., Nachmittags von s Uhr an soll die Grasnutzung (Heu und Grummet) auf Merzdorfer Gemein-e- grnndstücken parzellenweye öffentlich versteigen werden. Die näheren Bedingung«! des Kaisers zu skizzieren. Still und ruhig, das Ge sicht vom tiefsten Frieden verklärt, lag der Kaiser aus seinem Lager. Hofprediger Persius hatte ihm am Donnerstag das heilige Abendmahl gereicht. Bald nach 10 Uhr wurde allen Personen, welche nicht zum Schlosse gehörten, der Eintritt in dasselbe versperrt, auch wenn sie Passierkarten besaßen. Um dies: Zeit verbreitete sich auch das Gerücht, der Kaiser sei ver schieden. Bald genug hörte man, daß die Meldung falsch sei, aber man erfuhr auch, daß die Kräfte des Kaisers mehr und mehr schwanden. Es konnte sich nur noch um Stunden handeln. Endlich, zwanzig Minuten nach 11 Uhr, sank die Fahne halbmast, der Kaiser war geschieden. Eine Flutwelle von Mensch» stürzte nach Bahnhof Wildpark, um von dort nach Berlin zurückzueilen. Wenige Minuten später wurden die Thore geschlossen und die Wachen verdoppelt. - Die „N. A. Ztg." bringt folgenden Bericht: 3« Laufe des Donnerstag nachmittag war der Zustand des Kaisers eher günstiger, als schlimmer. Das Be wußtsein erhielt sich voll und ungetrübt. Um ihn waren, außer den Aerzten, die Kaiserin, der Kronprinz und Generalleutnant v. Mischke. Da es den Tag über geregnet hatte, so hatte man den hohen Patienten gegen Abend von dem Schlafzimmer an der Parkseite wieder nach dem Schlafzimmer am Sandhof gebracht. Der Kaiser schrieb viel auf und genoß am Donners tag nachmittag eine Apfelsine. Einen besonderen Aus-^ druck der Freude gab er an einem Blumengeschenk zn erkennen. Um diese Zeit, wo die Wasserrosen blühen, pflegte er in gesunden Tagen mit den kalten Badern auf der Schwimmanstalt m der Havel zu beginnen. Beim ersten Bade, das er nahm, fand er seine Zelle stets mit Wasserrosen ausaeschmückt. Nun war die Zeit wieder da, die Wasserrosen blühen, aber der Kronprinz aus jenen Tagen kommt nicht mehr. Der Kaiser liegt auf seinem Krankenbette. Aber daß man seiner an dem Orte, der ihm so lange eine angenehme Erinnerung war, in Liebe gedachte, zum Zeichen «M ÜI erhalten a u.Halbwn Pelbreit, c Schm 1 Chenille- gtsmhl Alten Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, welche ihre Kinder oder Pflegebefohlenen der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung zur Revision entziehen, oder aber Impfscheine und Befreiungszeugnisse obiger Aufforderuna gemäß vorzuzeiqen unter lassen, werden nach 8 14 des Jmpfgesetzes mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder mit Hast bis zu S Tage« bestraft werden. Gleichzeitig machen wir auf die nachstehenden Verhaltungsvorschriften für die Angehörigen der Impflinge aufmerksam. Frankenberg, den 26. April 1888. Der Rath. »r Kaeubler, Brgrmstr. Gr. Verhaltungsvorschriften für die Angehörigen der Impflinge, i § 1. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten wie Scharlach, Masern, Diphtheritis, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen, oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termine nicht gebracht werden. > 8 2. Die Kinder tznüssen zum Impftermine mit rein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. . 8 3. Auch nach dem Impfen ist möglichst große Reinhaltung des Impflings die wichtigste Pflicht. Wenn daS tägliche Baven des Impflings nicht ausführbar ist, so versäume man wenigstens die tägliche sorgfältige Abwaschung nicht. 8 5. Die Nahrung des Kindes bleibe unverändert. Der tote zum Munde > bleiche Antlitz stille Züge. ! gebeugt. Du 'erfolgte durä § Nachmittage und StaatSw 'lhränenden A ' dienst stattfinl Einbalsamieru i dichte Mensch . 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