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1888^ 133 ^ezirksa^^ Amtsblatt -er Lönigl. Amtshmptmmmschast Flöha, -es Lsmgl. Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Frankenberg. HI — M 8. ») M räeu sinä, urek derr- 5uni 1888. ftsrn , nvä krall. 86 rmklieii- uaiime, äio ie unseres sus Sl » ersammlung. Uusfluguach von Kühner». »MM Mich, alt «»»nähme der Vmn>»nd8esttage, Mi» für den s»l- ,mde» Lag. HM vlerteWrNch t «. d« PK., momltüch »o Psg-, tlnjü.Nrn. s Psg. Bestellungen I nehmen alle Post- anstallen, Postbote« und die «urgabe- stelle» de« Tage blattes an. Der „Rubel" i« Serbien. Ein schlauer Plan, der einen großen Krieg mit leichter Mühe hätte herb erführen können, rst erst nach und nach in seinen Einzelheiten bekannt geworden und heute etwa kann man wirklich übersehen, wie die Dinge gelegen haben. Natürlich handelte es sich wieder um eine mit russischem Welde bezahlte und von russischen Agenten an- gestiftete Joee. Als König Milan von Serbien vor zwei Monaten etwa dem radikalen Ministerium Gruitsch urplötzlich den Laufpaß gab, wurde als Grund allgemein angegeben, das Ministerium habe aus ErsparniSrück- filhten den Armeestand vermindern wollen, und sei dabei aus den entschiedenen Widerspruch des Königs gestoßen. Die Folge war dann ein Bruch. Dieser Beweggrund hat vielleicht vorgelegen; er war indessen nicht der aus- shlaggebende und wenn von serbischer Seite vermieden worden ist, die Wahrheit zu sagen, so ist das, wie die naihstehenden Ausführungen zeigen werden, sehr erklär lich. Die radikale serbische Partei, aus welcher das Ministerium Gruitsch gebildet war, ist ursprünglich stramm russenfreundlich, sogar ziemlich stark panslawistisch gesinnt. König Milan erklärte schon bei der Berufung des Ministeriums, daß er nie und nimmer seine fried liche auswärtige Politik ändern werde; an eine Regie- rungSfähigkeit der Radikalen sei also nur zu denken, wenn da» Ministerium Gruitsch diese Politik unberührt lasse. Das wurde von den Radikalen hoch und teuer verspro chen. Wenn Versprechen und Halten schon im Abend- lande zweierlei ist, so sind es im Orient ganz verschie dene Dmge, und wenn der türkischen Paschawirtschaft von den orientalischen Christen Treulosigkeit und sonst noch alle- Mögliche vorgeworfen wird, so ist daran zu denken, daß die Christen dort auch nicht besser find. Die be kannten bulgarischen Ereignisse haben sehr traurige Streiflichter auf die Treue und Gewissenhaftigkeit der orientalischen Christen geworfen und den bulgarischen Vorkommnissen reihen sich die bekannten Revolutions- Versuche in Bukarest und diese serbische Affaire würdig an. In Südserbien herrscht« unter dem Ministerium Gruitsch lebhafte Unruhe; man sprach von Einfällen der Montenegriner, unter welchen die serbische Srenzbevöl- kerung viel zu leiden haben sollte, auch türkische Ar nauten sollten Raubzüge unternehmen auf serbisches Ge biet; statt nun ein paar Bataillone in diese von je her unruhige Gegend zu schicken, gebot da» Ministerium Gruitsch Volksbewaffnung, ließ sogar Waffen verteilen. An dreitausend, viertausend kräftige Männer wurden aus diese Weise mit Waffen versehen. Als die Dinge so weit gediehen waren, erfolgte plötzlich der Minister- Der Rath. Dm. Kaeubler, Brgrmstr. , bei günstige« zieraaug wit tzelthal nach 'ft 42 Uhr ans 'D.V. N-m-lKUrtei»»««- »ülarlsch« g»s«M .»achtes«»««« r-nf. Pir dl- 1«wuam varckitta-» iSNtz«. Bekanntmachung, Hundesperre für den Stadtbezirk Frankenberg betr. Erstatteter Anzeige zufolge ist am 22. April d. I. in Dittersbach und Sach- senburg em fremder Hund umhergelaufen, welcher später auch in Schönborn, Drei werden, Selfersbach und Neudörfchen bei Mittweida gesehen worden ist. Derselbe hat an verschiedenen Orten andere Hunde gebissen, von denen einer im Bezirke der König!. Sonntag, dm 10. Juni. 4 Uhr an tmnslk, kreundlichst ein- >- Mscher. stürz; der energisch; und rücksichtslose Cyristitsch wurde ans Ruder berufen, schickte sofort ein paar zuverlässige Regimenter, nicht alle serbischen Regimenter verdienen- das Prädikat der Zuverlässigkeit, in jenes Grenzgebiet und ließ den Bauern in ruhiger und unauffälliger Weise die Waffen wieder abnehmen. Seit jener Zeit war alles still. Und nun die erst sehr allmählich gekommene Auf klärung: Auf montenegrinischer Seite war die (abge kartete) Ansammlung eines vortrefflich bewaffneten Ge walthaufens im besten Gange, welcher über die Grenze brechen, sich mit der unzufriedenen serbischen Grenzbe völkerung vereinigen und den Fürsten Peter Karageor- gewitsch zum König von Serbien ausrufen sollte. Der Plan war sehr schlau und sein Gelingen hatte viel für sich. Die Aufständischen repräsentierten eine stattliche Macht und konnten leicht die nächsten Bataillone über den Haufen rennen. König Milan ist nicht eben populär, das Ministerium hätte gewiß nicht die notwendige Energie gezeigt, und wer weiß, wie alles gekommen wäre, wenn die Sache nicht rechtzeitig von Belgrad aus entdeckt worden wäre. Ob nun Fürst Karageorgewitsch oder der Kronprinz Alexander unter Regentschaft der Königin Natalie Herrn Milan gefolgt wären, in jedem Falle wäre ein panslawistisches Regiment in Belgrad ent standen, daS Oesterreich-Ungarn nicht auf die Dauer hätte dulden können. Oesterreich kann Serbien nicht russischem Einflüsse unterstehen sehen, denn auf Serbien beruht zum Wesentlichen seine Machtstellung im Orient und gegenüber Rußland. Man will von Wien aus schon die Rückkehr Bulgariens unter russische Vormundschaft nicht mehr dulden, würde sich also nie zufrieden gegeben haben, wenn in Belgrad Tendenzen zur Herrschaft ge langt wären, die Oesterreich-Ungarn direkt feindlich find. Ueber lang oder kurz wäre also sicher ein blutiger Kon flickt entstanden, wenn König Milan mit russischem Gelbe vom Throne gestürzt worden wäre. Die öffentliche Meinung hält von dem Genie des König« von Serbien nicht allzuviel; man unterschätzt König Milan indessen. Ein General ist er freilich nicht, aber in den gefahrvollen inneren Wirren seines Landes hat er doch eine Ruhe und Energie besessen und angewendet, die zur Achtung zwingt. Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 9. Juni 1888. -s Die Persönlichkeit jenes unglücklichen Mannes, welcher am 2. Pfingstfeiertag in einem Gehölz bei Dit- tersbach ein freiwilliges Ende gesucht und gefunden hat, ist in diesen Tagen erst festgestellt worden. Der Ver- A Ni !N BeknnutmachnM. b-tre^nd ?E 3. Dezember 1^68, du Wahlen für den Landtag bet den Landtagswahlen stimmberechtigten Personen alljährlich rm Monat Juni revidirt und die Stimmberechtigten nach 8 11 der Aus- N"a?E 4. Dezember 1868 zu der angegebenen , zur Kenntniß, daß die für den hiesigen Stadtbezirk Gmfichtnahmeseiten der Berechtigten an Rathsstelle während der gewühnltchtn Expebitionszeit von Montag, de« 11. dfS. MtS., an 14 Tage lang auSlugtund fordern die Stimmberechtigten zur Einsichtnahme derselben auf. „ ^"trägen bezüglich der Aufnahme in die Wahlliste oder der Ausscheidung solcher, di- das Wahlrecht verloren haben, sind die Nachweise der Wahlfähigkest, beziehentlich de- eingetretenen Verlustes derselben beizufügen. " " u , Frankenberg, am 8. Juni 1888. ablebte war der Kohlenhändler Karl Schuster aus Hartha bei Waldheim, welcher dortselbst in wohlgeordneten Ver hältnissen lebte und in schwermütigem Zustande den be klagenswerten Schritt gethan hat. -f Sachsenburg. Nachdem dem hiesigen Militärverein „Königin Karola" allerhöchsten Ortes die Beschaffung einer Vereinsfahne genehmigt worden, stehen unserer Gemeinde für den in Aussicht genommenen 12. August als Weihetag recht freudige Stunden bevor. Hoffen wir ganz besonders heiteres Wetter für diesen Tag ; an regem Treiben wird eS gewiß in dem freundlichen Ort im Zschopauthal nicht fehlen und der Zuzug von Kame raden und Gästen gewiß ein lebhafter sein. — Der vom kgl. Ministerium des Innern mit der Vorbereitung und Durchführung der „Ausstellung ge werblicher Schulen des Königreichs Sachsen" beauftragte Ausschuß giebt folgendes bekannt: Die Ausstellung (an welcher auch die hiesige Handelsschule und die Webschnle ausstellend teilnehmen werden. D. Red.) soll von Sonn tag, den 23. Septbr., bis Mittwoch, den 3. Oktbr., in Dresden im Gewerbehause, bezw. im benachbarten Orangeriegebäude stattfinden. Die Ausstellungsgegen stände dürfen nicht vor dem 12. und nicht nach dem 15. September in Dresden eintreffen. Die Aufstellung der Gegenstände liegt den ausstellenden Schulen ob und muß in der Zeit vom 20. bis zum 22. Septbr. geschehe«. Jeder Direktion von gewerblichen Schulen wird dem nächst eine Ausstellungsordnung zugehen. Zur Errei chung möglichster Gleichmäßigkeit sind mit Genehmigung des Ministerium« des Innern folgende Grundsätze auf gestellt worden. Die Ausstellung soll nicht sowohl die Arbeiten der einzelnen Schüler vorführen, als vielmehr die Arbeit der einzelnen Schulen. Deshalb ist besondere Rücksicht auf die Entwickelung der Lehrgänge zu nehmen. Die Wandfläche ist insbesondere zur Darstellung des Lehrganges im Zeichenunterrichte zu verwenden. Dieser kann aus Arbeiten verschiedener Schüler derselben Klaffe zusammengestellt sein. Die Vorführung des Lehrganges erfolgt allenthalben von links nach rechts. Die Aus stellungsgegenstände sollen in der Regel nach Ostern 1887 entstanden sein. Vor dieser Zeit entstandene Arbeiten find nur ausnahmsweise zulässig. Die Dnrchflihrung des Lehrganges in den verschiedenen Unterrichtsfächer« find nachzuweisen durch in Mappen vereiuigte Schüler arbeiten. Zu diesem Zwecke find von je drei Schülern sämtliche Arbeiten in einzelnen Heften zu vereinig«. In jeder Mappe find daher drei Hefte zu vereinig«. Unter diesen Schülern soll einer von den besten und ri- schwacher Schüler sein, der aber da» UnteröchtSziel ae- rade noch erreicht hat. Außer den Schülerarbetten ««- AmtShauptmannschaft Rochlitz getödtet und von dem dasigen vezirksthierarzte als mit Tollwuth behaftet befunden worden ist. Indem solches andurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird, wird Mr unteren Stadtbezirk die Festlegung — Ankettung oder Einsperrung — aller in Frankenberg vorhandenen Hunde für die Zeit ..... IblS zum Ablauf des 1». »«g«ft dies-S Jahres ^°^Der Festlegung gleich zu achten ist daS Führe« der mit einem ^"enMM- korbe versehenen Hunde an der Leine; jevoch dürfen die Hunde ohne polizeüiche Eclaubniß aus der hiesigen Stadt nicht ausgeführt merken. . Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist unter Bedingung ^ gchattch dieselben fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zeit des Gebrauchs festgelegt werden. , „ . - . Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Heerden, von Fleischer- Hunden zur Treibung von Vieh und Jagdhunden bet derJagd kann^ vingung gestattet werden, daß die Hunde außer der Zeit deS Gebrauchs (außerhalb des Jagdreviers) festgelegt oder mit einem sicheren Maulkorbe versehen, an der Leine geführt werden. ' , Wenn Hunde den vorstehenden Anordnungen zuwider innerhalb unseres Stadt bezirkes frei umherlaufend betroffen werden, so kann deren sofortige Todtung an geordnet werden. i- Im übrigen wird den hiesigen Besitze« von Hunden zur Pflicht gemacht, ihre Hunde genau zu beaufsichtigen und bei vorkommenden Erkrankungen sofort die geeigneten VorschriftSmaßregeln zu ergreifen. Frankenberg, am 2. Juni 1888. K Dm. Kaeubler, Brgrmstr. K. omercH ,tag, den U. Uebung uni nmluug. mein 49 list )hau«hof. ommando. orvissL ,i, Alle zur da. Taumel- :, Niederwiesa.