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<kschetnt Uigltch, mU «»«nähme der Sonn- und Festtage, abend« sllr dm fol ¬ genden Tag. Peel« vierteljährlich I M. so M. monatlich «0 Mg-, rinzel-Nm. «Pfg. vcsiellungen «hmm alle Post- ansmltm, Postbrtm und die «u«g,be- ftellm de« Tage- blattei an. ü^nehmm außer der verlagsexpeLitton auch der« Zeitungsboten, auSwür» Haasmstem L Vogler - ». L. Daube L L. rr. außerdem tu AuerSW«»« Hr. «as Mittwoch, den 6. Jmk. — aber sein dänischer Mentor bestätigte nur mit ernst haftem Gesicht, was er soeben von den großen Kohle«- schiffsladungen erzählt hatte. Bon diesem Augenblicke an vermied der würdige Herr aus Köln sichtlich entrüstet jedes weitere Gespräch mit dem dänischen Münchhausen. Als er jedoch in korsör einen großen Haufen Kohle« lagern sah, machte er einen letzten VerständigungSversuchl „Das also find dänische Kohlen?" fragte er immer noch ungläubig mit dem Kopfe schüttelnd. „Nein, mein Herr," erwiderte der Däne ruhig, „da» find englische Kohlen." „Na, warum liegen denn hier englische Kohlen, wenn Dänemark selbst so große Schiffsladungen ins Ausland sendet?" „O, mein Herr, wir schicken nicht solche Kohlen fort, wir exportieren grüne Kohlen." „Grüne Kohlen?" fuhr nun der Kölner entrüstet auf. Essen?" grüne Kohlen und Blumenkohlen — zum Eine allgemeine Heiterkeit folgte der unverhoffte« Sehenswürdigkeit üUsVeif», fuhrl VüN HULk Seeland spricht ungefähr Dzchölanh) nächL^ Hur k«n wie zur rechten Selle dn MnN !-!«-< Mch, «chs-N VK^« Örtliches md Sächsisches. , Frankenberg, 5. Juni 1888. . sind wie seinen Brüdern verschie ¬ dene Nebenbezeichnungen geworden, welche die in seinem Verlaufe am auffälligsten zu Tage tretenden Erscheinun gen charakterisieren. Am poetischsten klingt die Venen- nung „Rosenmonat, welcher zwar prosaisch aber sehr richtig der Name „Heumond" gegenübersteht. Die alt- deutsche Bezeichnung „Brachmonat" trägt der Juni, weil in demselben bet Dreifelderwirtschaft das Brachfeld be- arbeitet wird. Der Juni ist zugleich, derjenige Monat, der des Jahres Höhepunkt in sich begreift. Die Zu- nähme der Tage geht ihrem höchsten Maße entgegen, um dann allmahuch wieder rückwärts zu schreiten. Bis ?um 21. Juni noch nehmen die Tage zu. Am 21. Juni früh 12 Uhr 59 Min. tritt die Sonne in das Zeichen des Krebses, und dieser Augenblick bezeichnet des Som mers Anfang. Während des ganzen Monates, überhaupt vom 23. Mar bis 19. Juli, findet immerwährende Dämmerung statt, d. h. der nördliche Himmel bleibt auch die Nacht hindurch von den heraufdringenden Son nenstrahlen erhellt. Der Tag ist am 21. Juni 16 Std. 32 Min. 49,69 Sek. lang. — Die bürgerliche Dämmerung (Auslöschen des Lichtes in freigelegenen Wohnungen) begann am 1. Ium 3 Uhr morgens und endete 8 Uhr 26 Min. abends; am 16. Juni beginnt sie 2 Uhr 52 Min. früh und endet 9 Uhr 10 Min. abends; am 30. Juni beginnt sie 2 Uhr 57 Min. früh und endet 9 Uhr 10 Min. abends. — Bei der kgl. sächs. Staatseisenbahn tritt am 1. Juli d. I. die neugeschaffene ArbciterpensionSkasse in Kraft. Der Staat leistet einen baren Zuschuß von 50 Z zu den auf die Mitglieder entfallenden Beitragsquoten. Beim Ausscheiden eines Mitgliedes aus der Kasse, sei es durch Entlassung oder freiwilligen Austritt aus dem Staatseisenbahndienste oder infolge der Anstellung als Beamter in genanntem Dienste, erfolgt Rückgewährung der eingezahlten Beiträge nach Maßgabe des hierfür fest, gesetzten Tarifs. — ES bedarf wohl kaum eines Hin weises darauf, welch eine vortreffliche Einrichtung der Staat in dieser ArbeiterpenfionSkasse geschaffen hat und von welchen segensreichen Folgen dieselbe begleitet sein muß. Gewiß ist damit ein höchst nachahmenswertes Beispiel gegeben, zugleich aber auch wieder ein großer Schritt auf dem schwierigen Wege der Lösung der sozi alen Frage vorwärts gethan. schen gossen sie sich gegenseitig sehr fleißig ein, und wenn sie einen Schluck nahmen, waS sehr häufig geschah, so unterließen sie nicht, sich gegenseitig unter sehr artigen Verbeugungen zuzutrmken. Auf diese Weise kam zwar kein besonders unterhaltender, aber doch ein äußerst leb- Hafter Wortwechsel zu stände, den keiner der Übrigen Anwesenden zu unterbrechen wagte. So vernahmen wir denn während einer vollen Stunde nichts anderes al» die geistreichen Worte „Ich gestatte mir — ich komme nach — ich erlaube mir die Blume — Profit, Herr Kollege, — ich löffele mich — aufs Spezielle — auf« ganz Spezielle — einen Halben — einen Ganzen — Na, prost Rest!" Zur Entschädigung für diese anregende Unterhaltung taute beim Nachmittagskaffee einer unserer dänischen Reise- begleiter auf, der sich mit der Industrie und dem Handel Dänemarks sehr vertraut zeigte. Namentlich schien er einen älteren Herrn, der aus Köln zur Ausstellung her- überreiste, mit seinen Mitteilungen über die dänischen AuSfuhrverhältnifse zu interessieren. Der gute Kölner hörte mit dankbarer Aufmerksamkeit zu, al» aber der redselige Däne schließlich auch von der großen Sier- und «ohlenausfuhr, die Dänemark jetzt betreibe, zu erzäh len begann, schien sein Zuhörer für weitere Erörterungen nicht mehr zugänglich zu sein. Er fragte einige Male mit sehr ungläubiger Miene: „Kohlen, dänische Kohlen?" Bei den Dänen. Seine Fahrt nach Kopenhagen zur gegenwärtig dort slottfindenden Ausstellung schildert ein Berichterstatter der „Köln. Ztg." in launiger Weise und erwähnt dabei u. a. folgendes: Ich fuhr mit einem deutschen Postdampfer, der sich in sehr gutem Zustande befindet. Die Reisenden finden gleich, nachdem st- an Bord gegangen sind, eine gemein- sme Mittagstafel gedeckt. Das Gedeck, ohne Wein, ko- stet drei Mark, wofür man drei sehr gute Gänge hat. Für Immanuel Kant wäre unsere Mittagstafel allerdings kein rechter Genuß gewesen. Man weiß ja, daß dem Manne der reinen Vernunft die Mahlzeiten nur dann erst schmecken wollten, wenn sie von muntern Reden be- gleitet waren. An unserer Tafel hatten ausschließlich zwei Kieler Studenten das Wort. Sie wollten ihr« Pfingstferien in froher Jugendlaune in Kopenhagen ver- bringen. Daß sie aber bei dieser fidelen Absicht, der sie schon vor dem Esten durch «ine Flasche Sekt die bacchi- sche Weihe gaben, eine besondere Unterhaltungsgabe ent- wickelt hätten, kann ich gerade nicht behaupten. Siehst- ten sich nach einem Recht, das der Jugend eigentlich nicht zufteht, in der ganzen Breite ihrer akademischen Würde am Kopfende der Tafel niedergelassen und sich gemein- schaftlich einige gute Flaschen bestellt. Aus diese« Fla- — Ein wegen seines trefflichen Charakters, mild- thätigen Sinnes und gemeinnützigen Wirkens allgemein beliebter Mann verstarb am 14. April d. I. in Chew- nitz in der Person des vr. xkil. Theunert. Derselbe Hal sein Schloßstraße Nr. 4 in Chemnitz gelegenes Grund- stück sechs Monate nach seinem Ableben der Stadtge- meinde Chemnitz eigentümlich überwiesen und zwar mit der Bestimmung, daß au» dem Miet- und Pachtvertrag und bei späterer Veräußerung des Grundstücks au» dem Erlöse daraus unter dem Namen „Theunert-Stiftung" ein Fonds gebildet werde, besten Zinsen zu milden Zwecken, vorzugsweise zur Erweiterung des Hospitals St. Georg und zur Belohnung treu bewährter Arbeiter und Dienstboten beiderlei Geschlechts, verwendet werden sollen. Am 14. Oktober d. I. wird das Grundstück dem Rate übergeben, die Nutzungen des Grundstücks aber schon von jetzt an demselben überwiesen werden. Frau verwitwete vr. Theunert hat ferner, entsprechend einem weiteren Wunsche ihres verstorbenen Gatten, 12000 Mark in kgl. preußischen Staatspapteren an den Rat eingezahlt mit der Bestimmung, daß 10000 Mark der bei dem hiesigen Waisenhause bereits bestehenden Theu nert-Stiftung zugewiesen werden sollen, während von den Zinsen von 2000 Mark alljährlich Gesangbücher für die Konfirmanden des Waisenhauses zu beschaffen sind. Die sich etwa ergebenden Ueberschüffe werden dem Stamm- kapital wieder überwiesen. — Vor einigen Tagen fuhren in einem Steinbruch im Zeisigwald bei Chemnitz 2 Arbeiter eine auf ei sernen Schienen gehende kleine leere Lowry bis an den Rand einer ungefähr 6 Meter tiefen Bruchstelle. Die Arbeiter konnten an derselben das Gefährt nicht mehr erhalten, es stürzte in die Tiefe hinab und traf einen daselbst beschäftigten Arbeiter, welcher dadurch so schwere Verletzungen davontrug, daß er im Krankenhaus unter gebracht werden mußte. — Die König!.Amtshauptmannschaft zu Freiberg hat sich mit Rücksicht auf verschiedene in letzter Zeit vor gekommene Unzuträglrchkeiten veranlaßt gesehen, die Ab haltung sogenannter „Jungfrauentänzc" (auf Kosten der unverheirateten Frauenzimmer eine» Ortes veranstaltete Tanzvergnügungen, auch Jungferntänze genannt) in ihrem Verwaltungsbezirke für die Zukunft ganz zu verbieten. — Als am Mittwoch vormittag ein Gutsbesitzer aus Dittmannsdorf mit einem mit Schlacken beladenen Wagen in Muldenhütten hielt, wurden seine Pferde plötzlich durch die Dämpfe der Hütten scheu und rasten auf die Amtsblatt -er König!. Amtshauptmarmschast Flöha, -es Königl. Amtsgerichts un- -es Stadtrats M Frankenberg — Rubokk Akoffe EM stmtliche Mmm» und Malstellen der «nnonemHtdMmA 2j^renh«nbl«- lftwirt «nton Richter (im LiLgertcht), in «Muster Jnsmü«» tetr,, R Pssi. «nWIttertemdt»« »ellarisch« Irsees«» , »ach tesoutere« Tarif. Jasaatm-«Macha« PU die t-wew^ «tend»uimn«r » »ermitta^ wN,« Tiere mit einem Gespanne aus Hil- letzteren zu, wo die Tiere die abbrechende bersdorf derart zusammen^ ^k, Pferde de» D.ichs-1 des erst-r-n Wage^ Brust bohrte. Das Hilbersdorfer Geschirres s H^„lust, während das Tier verendete unter üroß wurde und die Pferde andere Pferd nur leicht . . Hautabschürfungen erlit- aus Dittmannsdorf nur ^ Whersdorfer Gespanne» ten. Der Geschrrrführer eS H bedenkliche Verletzung erhielt eine schmerzhafte, aber mw« am Beine. ».«rde am 3. Juni vorm. 11 — In Siebenleh ^llung, verbunden Uhr d,e Gewerbe- und Jnoust > Alinen und Geräte, eröffne^ B rgerm ^.^„en Ehrengäste, so- nungSrede, in welch die Agrüßte und besonder» wie d'e übrigen Anwesende^ Beweis liefere, daß^auch dst Bürgerschaf^SiebenlehnS in der Pflege der Industrie und des Handwerks nicht zurückgeblieben sei. Zu bedauern wäre nor, daß gerade ^n Siebenlehn am meisten betriebene Schuhmacherei sich an der Aus stellung in verhältnismäßig geringe« Maße beteiligt habe Nach einem Danke an de« Ausschuß für dre auf- gewendeteMühe um da» Zustandekommen schloß Redner mit einem 3fach,n Je. Majestät den König Albert. Unter Führung de» Dorfitzenden de- dortigen GewerbevereinS, Buchdmckereibesi^ fan5 sodann die Besichtigung der Ausstellung statt. Im ganzen hatten in den oberen Räumen 60 Aussteller die Erzeugnisse ihres Fleißes und ihre» Könnens dem Publi- kum vor Augen geführt. Die meiste» Aussteller wäre« Siebenleyner, doch traf man auch auf Nossener, Meißner, Freiberger und Lommatzscher Firmen. Im Restaurations garten hat die landwirtschaftliche Ausstellung Aufnahme gefunden. Dieselbe ist von 23 Firmen beschickt. — Ein I7jähriges Dienstmädchen ist am Sonntag abend in einem Hofe der Münzgaffe in Dresden dadurch verunglückt, daß es auf den lose aufliegende« eisernen Deckel einer Aschengrube trat, sodaß derselbe umkippte und das Mädchen in die Aschengrube stürzte. Dabei passierte eS, daß der Grubendrckel wieder empor schnellte und die Unglückliche so gewaltig an die Wandung der Aschengrube preßte, daß das Mädchen durch eine scharfkantige Ecke des Deckels am Unterleib schwer ver letzt wurde. — Das Seminar zu Grimma besteht am 8. Ok tober d. I. 50 Jahre. Wie seiner Zeit das 25 jährige, -^7".