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1888. mnitz, n. n. ans beim een 8eiw- in so rei- > dabsv, orn kerr- von unser!» t nur hier- Mai 1888. id Fra«, »scheint Mich, M ««nähme der konn-nnd Festtage, Midi sür den f«l- genden Tag. Ptt» vierteljährlich l M. °» Ps«., monatlich so Pfg., Sinjel-Nm. s Pfg. vesilllungen nehmen alle Post- anslallen, Post»,:«» and die Ausgabe- stellen der Tage blattes an. 1888. trvs rlvl», aller ;e. l« RathsW nser einziges Aw 30. Mai 1770. Historische Skizze. (Schluß.) Alle Ordnung war dahin; alle Anstrengungen der Polizei fruchteten nichts mehr; das Flüchten und Rück- wärtSdrängen der Menge ging ins Sinnlose; Menschen häuften sich auf Menschen, sie erdrückten, sie erstickten sich. In der Verzweiflung stürzten sich Hunderte in die Seine, hoffend, sich durch Schwimmen zu retten, und ertranken, indem einer sich am andern anklammerte. Auf einem mit Rosen bedeckten Abgrunde hatte Paris geju belt, und mitten durch den Jubel schritt das unheimliche Gespenst der Vernichtung, ganz so, wie es dem heute so gefeierten Königspaare ergehen sollte. Beim xontroM verloren an 1200 Menschen in kurzer Zeit ihr Leben. Auch der Baron Montaigne befand sich während des Unglückes in der Nähe der Brücke und sah sich mit seiner Gemahlin plötzlich von dem flüchtenden Menschenstrome unwiderstehlich fortgeriffen. «ein Halt war mehr zu finde«; jeder sorgte inmitten des gellenden Angstgeschreies für- eigene Leben ; man hatte keinen Willen mehr. Der Baron dachte mehr an seine Battin als an sich; er ver suchte ihr Luft z« machen, um ihn her sanken Erstickte ächzend zu Boden ; er umschlang sein Weib mit dem Deutschlands Stellung zn Frankreich. Eine hochbedeutsame Kundgebung über das Verhält nis zwischen Deutschland und Frankreich veröffentlicht du „Nordd. Allg. Ztg.". Das Organ des Reichskanz- lers schreibt: „Den deutschen Paßmaßregeln an der fran zösischen Grenze würde man eine unrichtige Bedeutung beilegen, wenn man sie als Repressalien gegen bestimmte Vorgänge, sei es in Aoricourt, sei es in Belfort, an- sehen wollte. Die letzteren und viele ähnliche sind für die Maßregeln der deutschen Regierung nicht unmittelbar, sondern nur in der Eigenschaft von Symptomen der Situation, indirekt, von Bedeutung. Die Paßoerord nungen sind ähnlich, wie die Verstärkungen unserer Wehr kraft Maßregeln, welche sich nicht an Einzelheiten knü- pfen, sondern ein Ergebnis unserer gesamten Politik bilden. Die deutsche Politik und die Verwaltung der Reichs- lmde insbesondere muß notwendig darnach streben, den Rückerwerb des Elsaß dadurch zu befestigen, daß die Be ziehungen dieses Landes zu Deutschland belebt und ge stärkt werden. Ein Haupthindernis der Lösung dieser Aufgabe liegt in der Fortdauer der bei der Wiederver einigung mit Deutschland natürlich vorhandenen sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Frankreich. Die Wirkung derselben wird wesentlich gesteigert und gewinnt eine internationale Schärfe infolge der Aufregungen und Verhetzungen der antideutschen Gefühle und der Vorbe- IS. oends 8 Uhr mlung Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Sta-trats M ^anhenberg. markt, kl» : 472 Md? Schmme tindvieb er?« ire mit Eid' geringwntis! chlachlgeM. . die niliM Son Hammel» 58, wiihnÄ 50h FW- willigt Laad' ei Schwnm" 44 und M zitiMM' ?. pro SO f za» SM in Preise, SS ieisch, ad. A * «u » M«. sür M Nspalttn« »«tle bertchu«. Ulet»-« Inserat«» tetrag so Pf«. «rmdtlztertemldt»- trll-rtsch« Jnsrrat« i «ach brsoadera« . Tarif. Inserat«-«mach»» für die ja-eiliatt «end-srmmuer W Vormittag« 10 Will Ott, der BerlagSexpedition auch der« ZettmigSboten, -USwSr» flmtlich« BürrauS und Ulialstellm der AnmcenA-dAn^ Haasmstem L Vogler - G. L. Daube L »o. re. außndem ür AuerSwaldt Hr. Gastwirt Anton Mchter (im Erbgericht), in Nied-rMtef« H-- Mattte-uwarm^-u,» Grun-ftScksverfteiger«ng. ° Erbtheilungshalber soll das zum Nachlasse des zu Mühlbach verstorbenen Lehrers Friedrich Ernst Hörig gehörige _ Mi-- ISS d.« s,--d. katasterS, 138 ä des Flurbuchs für Mühlbach, welches Grundstück ortsgerichtlich aus gewürdert worden ist, im Wege öffentlicher freiwilliger Versteigerung um das Meist gebot veräußert werden. Erstehungslustige werden hiermit aufgefordert, sich m dem aus den 4. Juni 1888 Vormittags 10 Uhr . anberaumten Versteigerungstermine vor dem unterzeichneten Amtsgerichte einzufinden und ihre Gebote zu eröffnen. Frankenberg, den 18. Mai 1888. . . t Das Königliche Amtsgericht dal Wiegand. Muller. Donnerstag, den 31, Mal reitungen des RevanchclriegeS zur Wiedergewinnung des Elsaß auf dem Wege der Spionage und der Agitation unter der Bevölkerung des Landes durch Vereine und Mittel aller Art. Unter diesen Anreizungen ist die feindliche Haltung der französischen Bevölkerung gegen uns seit 17 Jahren nicht nur unvermindert geblieben^ sondern hat an Schärfe gewonnen, wie die Vorgänge in Belfort darthun. Die Hoffnung, daß sich eine fran zösische Regierung schließlich stark genug fühlen werde, um diesem für den Frieden beider Völker beunruhigen den Treiben entgegenzuwirken, hat sich bisher nicht be währt. Auch bei friedlicher Gesinnung haben die bis herigen Regierungen eher in der Förderung, als in der Beschwichtigung des nationalen Hasses Mittel zur eigenen Kräftigung finden können. Die Stimmung der franzö sischen Bevölkerung in den Provinzen bleibt fortwährend auf einer Höhe dcS Nationalhasses gegen uns, welche den Deutschen nicht gestattet, ohne eine Bedrohung von Leib und Leben irgendwo in Frankreich zu erscheinen und die Initiative einig-r Gassenjungen reicht hin, um Aus brüche dieser bedrohlichen Stimmung hervorzurufen. In derselben hat die Zurückhaltung der deutschen Politik ebensowenig, wie das Entgegenkommen derselben in grö ßer, und kleinen politischen Fragen eine Aenderung her beizuführen vermocht. In den Kriegen 1813—1815 hat Frankreich ver hältnismäßig mehr Schaden gelitten und ist gewaltthäti- ger behandelt worden, als in dem von 1870. NichtS- linken Arme und suchte sie emporzuhchen — alles um sonst. Wie festgemauert stand die Masse; keiner konnte mehr eine Bewegung machen, jeder sah im Nachbar den Todfeind, den er niedergetreten hätte, wäre es möglich gewesen. Der Baron blickte nach seiner geliebten Gattin; sie war totenbleich wie eine Sterbende. Die Verzweif lung erfaßte ihn und gab ihm Riesenkraft. Neue Waffen fluteten heran, — er mußte sich und seine Gattin retten. Da löste sich der Knäuel etwas, ein Tosen wie die Flut deS Ozeans umbrandete ihn. Schnell schrie er seiner Frau zu, indem er ihr den Rücken bot: „Umklammere meinen Hals und Halle Dich fest mit der letzten Kraft! Ich dränge mich durch, und wir ret ten uns beide oder gehen beide zu Grunde." Da fühlte er auch schon seinen Hals umschlungen,, die teuere Last auf seinem Rücken; mit Riesenkräften drängte er vorwärts; alles wich seinem Anstürme, keu chend, ächzend drang er vor, bald mußte die Rettung nahe sein, die Hoffnung stärkte ihn wieder, wenn er er matten wollte. Liebe und Verzweiflung mußten siezen. Hinter ihm blieb das Verderben, andere, Unglücklichere ereilend. Er entrann, und neu lächelte ihm das Glück. Noch wenige Schritte! Schon wehte eine kühlere Luft in die Schwüle. „So — gleich — gleich find wir geborgen! Noch Lnrn« ' 16 u z » n 9 „ SS » — » 77 " 1 „ 60, l 1 „ 7l, hmarkt. kW ^trieben: 228 Schweim, I0S een >ür..irrer t 50 bi« SSM, III. Ouali!« UM 42 bi» 4l eng. Schweim endgewicht bei ,3 bi« SS M. el 27 bi» 28 100 ML-- destoweniger wird man schon zehn Jahre nach dem zwei- ten Pariser Frieden — 1825 — in den französischen Annalen vergebens nach einer Spur von ähnlichem Haß gegen die Nachbarn, von einer ähnlichen Rachsucht für verlorene-Schlachten wie Leipzig und Waterloo suchen, wie sich heutzutage in den Spalten aller französischen Blätter und dementsprechend in der Haltung der Bevöl- rung der Provinzen Frankreichs kenntlich macht. Die Erfolglosigkeit der bisherigen Zurückhaltung und Vorsicht Deutschlands, die daran geknüpfte Hoffnungslosigkeit, eine Aenderung in der Gesinnung der Franzosen zu er«! reichen, erregt in Deutschland keine kriegerischen Pläne und Stimmungen. Wir treiben die Achtung vor der Unabhängigkeit unserer Nachbarn bis zur vollen Duld samkeit auch des ungerechtesten Hasses gegen uns. WiM wünschen keinen Krieg, wir wünschen nur entferntere Beziehungen zu Frankreich, und da wir an unsere Nach barschaft gebunden find, so müssen wir uns damit be gnügen, im Verkehr mit Frankreich zurückhaltender zu werden, und ihn auf der Grenze, wo er zur Agitation der Bevölkerung des Deutsch-Elsaß benutzt wird, mehr als bisher einzuschränken. Wir wünschen, daß die Fran zosen enthaltsamer werden in ihrem Verkehr mit dem Elsaß, und werden kein Bedauern empfinden, wenn Frankreich infolgedessen Maßnahmen ergreift, welche in analoger Weise auf die Enthaltung unserer deutschen Landsleute vom Besuch des französischen Territoriums hinwirken. Dieses Streben ist frei von Feindseligkeit; einen Schritt! So — Gott Lob — Du bist sicher, mein teueres, liebes Weib! Ich habe Dich wiedergefun den. Nun laß Deine Arme los, daß ich mich ein wenig erhole!" Er wendet sich, prallt zurück. O Entsetzen, sie ist cs nicht! Das ist nicht sein Weib. Eine alte, runzlige Frau mit roten Augen und eingefallenen Wangen grinst ihn an; sein Blut will gerinnen, keinen Laut kann er hervorbringen. Die Alte entfernt sich und kreischt ihm noch zu: „Ich hab' sie zurückzestoßen, al« sie sich auf Deine« Rücken setz?n wollte. Jeder hat sein Leben lieb. Ich danke Dir für Deine Mühe!" Verzweifelnd steht Montaigne da. Verloren — alle- verloren l Was soll ihm sein Leben jetzt? Da tönt ein neues Krachen; wieder hat die Menge gegen d,e Brücke hin eine Schwenkung gemacht; von hj» ten war eine neue Masse angerückt, und die Nächste« hofften, daß der Fluß sie rette; wieder stürzten Hunderte hinab. Montaigne sah es, dort drüben hatte w selbst seinen Platz gehabt, dort war sein Weib geblieben, jetzt war sie sicher schon niedergesunken, zu Boden getreten von den Wütenden, d e sie umringten. Aber wenn sie dennoch sich wieder aufgerafft hätte? Wenn sie doch noch dastände und auf ihn hoffte? O, daß es möglich wäre. auf den Monat I««i werden von uns, V V Ah 4- V allen Postanstalten und den Zeitungsboten angenommen. außerhalb des deutschen Reichs und Oesterreichs, soweit solche im Gebiet des Weltpostvereins liegen, geschieht der Versand unter Kreuzband von unserer Expedition aus unter Portoansatz von 1 M. 50 Pf. per Vierteljahr franko. 0ie Lrpeckition cke» krankend«^«!? laxebluttes. Bekanntmachung. Nachdem der Tanzlehrer Herr Moritz Gustav Böhme, „ SchloWrafte Nr. SS hier, sich als zu mikroikopischer Untersuchung von Fleisch auf das Vorhandensein von Tri- chinen und Finnen befähigt ausgewiesen und auf seinen Antrag am heutigen Tage von uns in Pflicht genommen worden ist, wird Solches hiermit öffentlich bekannt gemacht. Frankenberg, den 30. Mai 1888. Der Rath. »r. KaeuMer, Brgrmstr. K. chnung. Vorstandes. D.B. uk ; der FaM n betrossen« eite stände», y öe Co,