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H117 «erscheint täglich, mit Ausnahme der kenn-und Festtage, abendi stir den fol ¬ genden Tag. Keir dkrtclWrlich i M. so Pfz., monatlich ro Pfg., Lnzel-Nrn. S Pfg. vcstcllungett nchmen alle Post- ansialicn, PostbnScn v»d die AnSgabe- stcllen des Tage blattes an. Inserate werd« > litt , Wg. für dv gespaltene «or-nA, «eile berechnet, «letnster Inserat« betrag 20 Pfg, «omplizierteunStao ibellartsche Inserat« . nach besondere» Tarif. Inseraten-AitNlchM für die jcweiligg Nbond-Nummer HD vormittag» 10 Acht- Aus Charlottenburg. Kaiser Friedrich schrieb am ersten Pfingstfeiertage folgende Aeußerung über sein Befinden für die Aerzte nieder: „Ich fühle mich wie neugeboren, seitdem ich fri sche Luft atme I" Am Mittwoch voriger Woche war der Kaiser zum ersten Male im Schloßpark, am Donners tag unternahm er die ersten Fußpromenaden, Freitag abend fühlte er sich so gekräftigt, daß er langsam die 16 Stufen der Schloßtreppe emporschreiten konnte, und seit Sonnabend finden unter nicht endenwollendem Jubel der Bevölkerung wieder Ausfahrten statt. Das Aus sehen des Kaisers ist genau genommen besser, als un mittelbar nach der Rückkehr aus San Remo. Er ist allerdings erheblich magerer während der letzten schlim men Wochen geworden, aber die frühere wachsgelbe Ge sichtsfarbe ist ganz verschwunden. Jetzt, wo der letzte Anfall als gänzlich überwunden zu erachten ist, haben die Aerzte auch konstatieren können, daß die Verschlim merung vom Kehlkopfleiden nicht herrührte, und man kann hoffen, daß der Kaiser den ganzen Sommer dieses Jahres in leidlicher Gesundheit verbringen wird. Nach den Hochzeitsfeierlichkeiten wird nun bestimmt die Ueber- siedelung nach Schloß Friedrichskron bei Potsdam er folgen. Die erste Spazierfahrt außerhalb des Schlosses wurde am Sonnabend abend j6 Uhr angetreten. Schon um 1 Uhr ließ vr. Mackenzie die frohe Nachricht aus dem Schloß verbreiten, die mit Windeseile durch Charlotten burg flog. Um 5 Uhr fuhren drei kaiserliche Wagen bor die Rampe auf dem Schloßhof. Um 5^ Uhr öffnete sich das Portal und langsamen Schrittes, nur leicht un terstützt, trat der Kaiser heraus, dem die Kaiserin Vik- ^ezrrksa^^ Bekanutmachimg. Am gestrigen Tage ist der nachstehend näher beschriebene unbekannte männliche Leichnam auf Dittersbacher Flur in Dehne's Busch erhängt aufgefunden und polizei lich ausgehoben worden, was mit dem Bemerken andurch bekannt gemacht wird, daß die nacherwähnten Kleidungsstücke bei dem Unterzeichneten zur Ansicht bereit liegen. Dittersbach, den 22. Mai 1888. Zacher, Gem.-Vorst. seinen lieben Berlinern ein recht frohes Pfingstfest wünschen. ... - Die Nacht zum ersten Festtag war letder nicht völlig gut. Husten verscheuchte im ersten Teil der Nacht den Schlaf fast ganz und erst gegen Morgen verfiel der Kaiser in einen recht erquickenden Schlummer. Erdsieb zur Schonung etwas länger im Bett, stand dann aber recht gekräftigt auf und erschien wiederholt, auch nach mittags und abends, am Mittelfenster des Schlosses. Der Jubel des nach Tausenden zählenden Publikums war unbeschreiblich, wieder und wieder dankte der Kaiser mit tiefer Rührung. Charlottenburg glich am ganzen Tage einem Bienenkörbe, solche Menschenmasfen waren hinausgeströmt. — Die Nacht zum Montag verlief für den Kaiser befriedigend. Der Monarch hatte des am ersten Festtage abends tobenden Gewitters wegen sich früher in seine Gemächer zurückziehen müssen und ver blieb dort im Kreise der kaiserlichen Familie. Auch am Montag erschien der Kaiser wieder am Schloßfenster und wurde von den in dichten Massen hinausgeströmten Menschenmengen mit lautem Jubel begrüßt. An der Ausfahrt der kaiserlichen Familie am ersten Festtage nahm der Kaiser nicht teil. Auch am Montag nachmit tag fuhr der Kaiser nicht mit aus, da die Witterung etwas windig war. Wahrscheinlich besucht heute, Diens tag, der Kaiser Berlin. Der Kaiser ist ganz fieberfrei, der Husten war am Montag mäßig, die Eiterung gering. Nach der eigenen Skizze der Kaiserin Viktoria wird zur Zeit ein kleiner leichter Schreibtisch für den kranken 1,70 m lang, schwarzbraums^t erhabenes Hrar, bartloses Gesicht, blaugrau-S Auge, Alter etwa 60 Jahre. Braungraues Stoffjacket, schwarze Stoffweste ohne Schawlkragen, WAMue Stoff- Hose, rindslederne Halbstiefel, rothgestreifles Barchenthemd.— Außerdem^ sich bei ihm: eine Cylinderuhr mit schwarzer Schnur und UhrMüM, em schlüssel, ein Messer mit drei Klingen, Korkzieher und neu^ Geldbeutel und ein ledernes Portemonnaie mrt 49 M. 50 Pf. Inhalt, sowtt Brief mit der Adresse: „An den, der mich trifft!" und dem Inhalt. "8Einberg. Ich bin aus Breslau; mein Name heißt Ponokowski; wer mich findet, der mag mich begraben, habe noch einige 60 M. bei mir, das wird lüher langen. In einer hiesigen Restauration soll er geäußert haben, daß er 2 stunden unter halb Leipzig Besitzung nebst Kohlenhandel habe. — — toria zur Seite ging. In der Kalesche nahm die Kai serin zur Rechten Platz, der Kaiser trug Mütze und Generalsuniform, der Militärmantel war leicht über die Schulter geworfen. Im zweiten Wagen nahmen die Prinzessinnen Sophie, Viktoria und Margarete, im drit ten Generaladjutant v. Winterfeld und vr. Mackenzie Platz. Als der kaiserliche Wagenzug den vom Schloß führenden Hauptweg entlang kam, brach das auf die frohe Kunde schon längst versammelte Publikum in tau sendfältige Hochs und Hurras aus. Das Kaiserpaar war durch diese Kundgebungen sichtlich gerührt. Nur in langsamem Tempo fuhren die Wagen durch die Menge. Das Publikum drängte in seinem Enthusiasmus bis dicht an die Equipagen heran und legte Sträuße und Blumen zu Füßen des Kaisers nieder. Die weiter hin ten stehenden Personen warfen die Sträußchen in den Wagen. Ein reizendes Veilchenboukett verfehlte die Rich tung und fiel zu Boden. Schnell befahl der Kaiser durch eine Handbewegung, zu halten und ließ sich von dem herabspringenden Leibjäger das Boukett in den Wa gen reichen. Das liebenswürdige Lächeln, welches die Züge des Monarchen erhellten, gab dem Kaiser ein an die bessern Tage seiner Gesundheit erinnerndes Aussehen. Und so fuhr das Kaiserpaar durch die jauchzende Menge nach dem Grunewald und zurück. Um 4? Uhr trafen die kaiserlichen Herrschaften wieder im Schlosse ein. Der Kaiser hatte den Wunsch ausgesprochen, sofort nach Ber lin zu fahren; hier widersetzten sich aber die Aerzte ent schieden, um dem Monarchen jede Aufregung zu ersparen. Am Sonnabend abend ließ der Kaiser, nachdem er sich noch bis j8 Uhr im Schloßpark aufgehalttn, durch seinen kammerdiener dem immer noch vor dem Schlosse har renden Publikum sagen, er befände sich wohl und lasse Kinder sich auch ihre Eltern oder zum mindesten doch die Väter aussuchen könnten! Käthes Vater, Herr Greif, war ein berühmter Mann, d. h. ein in seinen Kreisen berühmter Mann. Er war der beste Geheimpolizist der großen Stadt, hatte für seine Unverdrossenheit, Scharfsinn und Ausdauer auch schon manche Auszeichnung erhalten. Der Herr Polizei direktor pflegte Greif nicht selten freundlich auf die Schulter zu klopfen, ihn auch „lieber Greif" zu nennen, wenn etwas Besonderes vorlag. Dietrich Greif war in allen Sätteln gerecht, keine Rolle verblüffte ihn. Ebenso gut wußte er die Maske eines Vagabunden anzunehmen, wie die eines Tagelöhners oder Handwerkers. Als Bauer vom Lande war er schon auf den großen Märkten einhergetrippelt und als schneidiger Elegant in der Haupt straße der Stadt auf- und abflaniert. Dietrich Greif bezog ein sehr gutes Gehalt, hatte nicht selten Extrabr- lohnungen, konnte also mit Recht als ein bemittelter Mann gelten. Vielleicht hätte er auch schon von den Zinsen seines Vermögens leben können, aber zum Pri vatier war er, wie er sagte, nicht geschaffen, ihm that Aufregung und Bewegung not. Wenn er nicht anders leben konnte, so sollte es aber wenigstens seine Käthe anders und besser haben. Sie war nachgerade 20 Jahre alt geworden, also nicht eben Kaiser angefertigt, welcher ihm in überaus praktischer Weise ein Arbeiten gestattet, ohne dem Körper eine an dere Stellung geben zu müssen, als die der Kaiser ge rade im Lehnsessel am bequemsten einnimmt, nämlich die mehr zu jung zum Heiraten. Da war nun der Sohn eines reichen Bankiers, der sich sterblich in die Käthe verliebt hatte, und der Vater war auch ganz mit der Heirat einverstanden. Käthe war ein wohlerzogenes Mädchen, der alte Greif war nicht arm und zudem hatte er dem Bankier einmal einen ganz besonderen Liebesdienst erwiesen. In dem Kontor des reichen Weidmanns war ein raffinierter Einbruch verübt worden, die Diebe waren mit großen Summen entkommen und man hatte fast alle Hoffnung aufgegeben, sie zu erwischen, als dies Greif in geradezu abenteuerlicher Weise gelang. Und mit den Kerlen erlangte Greif auch 9 Zehnteile der ge stohlenen Gelder. Das hatte ihm der Bankier nie ver gessen, und um deswillen hatte er auch gegen die Nei gung seines Sohnes nichts einzuwenden. Aber die Väter denken und die Töchter lenken. In der Nachbarschaft Greifs hatte sich ein neuer Kaufmann etabliert, ein netter, bescheidener, junger Mann. Hein rich Trcuherz. Das ganze Damenpublikum der Straße war entzückt von ihm, Käthe Greif direkt in ihn versiebt. Und er liebte sie wieder. Nicht erst von heute und ge stern. Als Käthe in einem kleineren Orte in einer Pen sion ausgewachsen war, hatte sie auf einem Balle die Bekanntschaft von Herrn Treuherz gemacht, der Pro kurist des ersten Geschäftes der Stadt war, Bvn dort Bekanntmachung. Nachdem die zur Bezahlung des ersten Termines der Einkommensteuer nach gelassene dreiwöchige Frist verstrichen ist, sind an die Restanten Zahlungsauflagen zu erlassen. Bevor wir jedoch hierzu verschreiten, fordern wir nochmals zur sofor tigen Zahlung hierdurch auf. Frankenberg, den 22. Mai 1888. Der Rath. —vr Kaeubler, Brgrmstr. U. Wir ersuche« das inserireude Publikum »«rechtzeitiges der Inserate. Gröbere Inserate erbitten wir «nS bis Vormittags Uhr, kleinere bis Mittags IS Uhr. LxpocktUo» Eine Pfingstpartie. (Aus dem Leben der Großstadt.) (Nachdruck verbot«».) „Süße Käthe! Aber wir treffen uns doch morgen, am ersten Feiertage, ganz gewiß im Seepark? Ich habe Deine Zusage und verlasse mich unbedingt darauf. Thue alles, was Du vermagst, Deinen Vater in gute Laune zu versetzen, das Pfingstfest, die gute Laune und Du, mein Herz, werden ihn hoffentlich bestimmen, meine Bitte um Deine Hand nicht nur anzuhören, sondern auch zu »hören. Also bis morgen nachmittag lebe wohl, mein Lieb! Behüt' Dich Gott! Heinrich Treuherz." Ein halbes Dutzend Male mindestens hatte die hübsche Käthe Greif dieses Briefchen, welches ihr der StephanS- bote mit verschmitzter Miene zugesteckt, gelesen, dann schob sie es mit einem Seufzer in die Tasche. Käthe war ein munteres, blondes Mädchen mit einer Stimme wie eine Nachtigall, aber seit einiger Zeit war sie so melancholisch gestimmt, daß es selbst ihrem Vater aus gefallen war, obgleich der sich sonst nicht viel um das zu bekümmern pflegte, was zwischen seinen vier Wänden vorging. Dieser Vater war aber gerade der Grund alles Leidens und heimlicher Sorgen. Ja, wenn die Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg.