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1888 Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es König!. Amtsgerichts un- -es Stabtrais M Frankenberg. HM« amen W >4 eS-Ättertc 1888. 58013 64M 71153 86738 SM 3S518 »7177 Lrschkint täglich, «U «»»nahm- der Som-und Festtage, abmds sür den fol genden Tag. Preis vierteljährlich i M. SO Pf-z., «oaatlich so Pfg., Linzel-Nrn. d Psg. Bestellungen mhmm alle Post- anstalten, Postboten «nd die Ausgabe stellen des Tage blattes an. M. e 'S 8 >7 (. a». KroL«-«' > 63871 . 70SSS i'SIM Ktvr Zur Geschichte unseres alten Friedhofes. ES ist sehr naheliegend, wenn sich jetzt das Interesse mehr als in irgend einem der vorhergegangenen Jahre dem alten Friedhof zuwendet. Wir geben heute auf Grund chronikalischer Nachrichten einige Notizen, welche über das Alter des Friedhofs Aufschluß bieten. ES ist „vorzeiten" ein Friedhof dicht um die Kirche gelegen, wie man dies ja noch so häufig vorfindet. Es ist dies aber um die alte, dem jetzigen Bau von 1740 vorhergegangene Kirche herum gewesen, welche erstere vermutlich in den Jahren 1451 bi- 1463 erbaut wor den sein mag. Eine genaue Jahresziffer ist nicht fest gestellt, nur die aktenkundige Thatsache, daß Kaspar III. von Schönberg, welcher in den obgedachten Jahren Bi- schof von Meißen «ar, als solch geistlicher Oberherr über Frankenberg hierselbst entweder eine Altar- oder wahrscheinlicher eine «irchenweihe vollzogen hat, läßt darauf schließen. In der Kirche selbst sind eine Anzahl der Herren von Schönberg, welche während der Zeit ihres Regiments auf Sachsenburg und Frankenberg ge- storben, beigesetzt worden. An die alte Kirche war eben falls eine Anzahl Kapellen angebaut und unter diesen Kapellen waren den Familien, welche selbe besaßen, Be- gräbnisplätze eingeräumt. Die weiteren öffentlichen Be- gräbnisorte umgaben die Kirche in einem «reise, der sich Zahnarzt werden beglückwünscht, und letzterer erhält auf der Stelle aus den Händen des Schahs einen der vor ihm stehenden Beutel, sowie noch einen sehr kostbare« Seiden-Shawl. Der König betrachtet den ihm entriffe- Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 17. Mai 1888. -f* Aus den weiteren Vorarbeiten des Komitees für das Krieger, und Siegesdenkmal erfahren wir, daß der erneut in Anregung gekommene Gedanke, unserer Stadt den Schmuck eines würdigen Denkmals zu schaffen, mit anerkennenswertester Energie verfolgt wird und immer mehr der Verwirklichung entgegenreift. Wenn auch die durch die Sammlungen bis jetzt erzielte, immerhin nam hafte Summe von etwa 5300 Mark bei weitem noch nicht zur Beschaffung eines würdigen Denkmals ausreicht, so glauben doch auch wir, die Hoffnung des Komitees auf weitere und ausreichende Förderung dieses patriotischen Werkes teilen zu sollen. Inzwischen sind eine Anzahl Skizzen vorgelegt worden und zwar: Skizze für ein Kriegerdenkmal von Friedrich Graf in München (an einem mit dem Medaillon.Bildnisse des Kaisers gezierten hohen Obelisken steht ein Landwehrmann, welcher die Fahne über die am Sockel angebrachten Namen der Gefallenen senkt) ; 2 Skizzen für ein Kaiser- und Kriegerdenkmal von demselben (der Kaiser in ganzer Figur, bez. in Mar morbüste) auf hohem Postament, an welchem die Namen der Gefallenen und das Wappen der Stadt angebracht find; Skizze von unserem Mitbürger Herrn Muster zeichner Rittberger (hoher Obelisk auf Stufen, mit Säulen und Ketten umgeben, sich erhebend, mit Relief- bildniffen des Kaisers und Königs ; auf dem Obelisk die Germania, die Kaiserkrone in der rechten Hand hoch er- hebend); Skizze von demselben (breiter Kolossal-Obelisk, gekrönt mit der Marmorbüste des Kaisers Wilhelm, an den vier Ecken mit Schildern versehen, welche das Bildnis des Königs, des Kaisers Friedrich, bez. Wappen und Namen tragen); Skizze einer Kolossalbüste Kaiser Wil- Helms auf hohem Sockel von Professor Hermann Volz in Karlsruhe; Skizze einer Marmorbüste Kaiser Wil helms von Christians Vavelli in Berlin. Diese Skizzen wurden vor einigen Tagen einem zur weiteren Beratung in Frankenberg erschienenen Dresdener Bildhauer vor gelegt, welch letzterer nun auch seinerseits einen ausführ lichen Plan mit Kostenanschlag ausarbeiten und dem Ko- mitee vorlegen wird. Diese Vorbereitungen für die so- dann in Aussicht genommene Generalversammlung des größeren Denkmalsausschusses zeigen, mit welchem Ernste >50. SM SM MAM S71 507« 4S2 70«l SSS SIM i7S I17Ä Aus Charlottenburg. Die Besserung im Befinden des Kaisers dauerte er- sreulrcherwetse auch am Mittwoch an. Die Nacht war freilich nicht ganz tadellos, verschiedene Unterbrechungen machten sich geltend, aber der Kaiser schlief trotzdem ziemlich gut, war am Morgen bei guter Stimmungund gleichem Appettt. Die Temperatur war nachts eine schwach fieberhafte, vormittags aber wieder normal. Die Schlingbeschwerden und die Rachenentzündung sind fast verschwunden, haben jedenfalls ihre Bedeutung verloren, Auswurf unw Hustenreiz dauern in gewissem Umfange fort. Ein Bülletin wurde nicht ausgegeben. Nach dem Fortgang der Aerzte stand der Kaiser auf und schritt »jeder selbständig durch das Zimmer und begab sich an seinen Arbeitstisch. Er hörte mehrere Vorträge und unterzeichnete eine Reihe von Schriftstücken. Mittags statteten der Kronprinz und die Kronprinzessin mit dem ältesten Sohne, dem Prinzen Wilhelm, den Majestäten einen Besuch ab und blieben zum Diner. Auch die Kaiserin Augusta kam zum Besuch und verblieb längere Zeit bei dem Kaiser. Der hohe Patient war den ganzen Tag über fieberfrei. Vom Mittwoch abend wird noch gemeldet: Das Befinden ist zufriedenstellend geblieben, doch fordern die Aerzte noch dringend Schonung. Am Vormittag hat auch ein Kanülenwechsel stattgefunden, welcher von Macken zie ohne Schwierigkeiten ausgeführt wurde. Die Ka nüle lag den ganzen Tag über bequem. Der Wund- rand ist völlig vernarbt und zeigt keine Wucherungen. Der Kaiser fuhr Mittwoch nachmittag eine Stundenlang in den geschützten Teilen des Schloßparkes in dem eigens sür ihn gebauten Ponywagen liegend spazieren. Er war sehr froh, die Ausfahrt bekam ihm gut. Die Fieberpe riode scheint trotz mancher schwacher Temperatur-Erhö- Hungen vorläufig überwunden. Der „Berl. Börsen - Kurier" schreibt: Von sonst stets bewährter Seite geht uns aus Charlottenburg die Nachricht zu, Professor Virchow habe erklärt, in den ihm zur Untersuchung übergebenen Auswurfstoffen und Aus scheidungen des Kehlkopfes habe er nichts gefunden, was eine sichere Schlußfolgerung auf das Vorhandensein des krebsleidens ergebe. Inserate werd« ! mit , Pfg. Pir M pspaltene Koch«» »eil« berechnet. Kleinster Inserate» betrag ra Pf,. Komplizierte unt ta bellarische Inserat« , «ach besondere« Tarts. Inseraten-Lmitch«» für die jeweilig Mend-Nummer NS vormittag» 10 Uhr, VS E 81 SIM 85 SIW 43 7SSSS 7b 888K 330 SM 804 S852 17 1US8 NiK 13 31177 - --114 _... Steinfuhren-Auction. 22' dkai a. soll vom Unterzeichneten die Anfuhr von ^aßenstemen aus dem Köhler'schen Bruche hier auf die hiesigen Com- uiumcatwnswege unter vorher bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich an den wohl erstreckt haben mag bis an das jetzige Diakonat, die Kirchner- und Organistenwohnung, das Archidiakonat, den Schulplan und hinein in die Promenadenanlagen bis an den kantoratsgarten. „Djeweil sich nun die Airchfarth vermehret" — sagt die Chronik — „so ist gleich über dem Pfarrgarten ein weiter Gottes-Acker angelegt worden." DteS ist nun der jetzige alte, der Säkularisation nahe Friedhof. Er ist um 1555 angelegt worden unter dem damaligen Bürgermeister Georg Hager, welcher das zum Friedhof bestimmte Grundstück, damals nicht so groß wie jetzt, mit einer Mauer umfriedigen ließ. Es hat dieser Bür germeister über dem Thorweg des Friedhofs damals einen Schlußstein einsetzen lassen, in welchem die Jahres zahl 1555, die Buchstaben Ö. Ü. und drei Fichten, Ha gers Familienemblem, eingemeiselt waren.*) 1560 ließ der Bürgermeister Jakob Morgenstern die Pforte zum Gottesacker bauen, vermutlich dieselbe (oder wenigstens am selben Platze), welche noch vor etwa 10 Jahren nächst der Schule zum Friedhöfe führte, und je denfalls in Verbindung mit weiterer Mauerumschließung *) Die» Tharschlußstiick von 1555 ist noch vorhanden, eS ist in ManmSHSHe in der nördlichen Friedhofsmauer aus der Außen seite eingesetzt, etwa 10 Schritte weg von der Pforte rum Schul hof. Der Zahn der Zeit hat an dem Steine stark genagt, immer- hin ist noch die Jahreszahl deutlich zu entziffern. des Totenacker«. Auch dieser Bürgermeister ließ nach dem Gebrauch früherer Zeit sein Wappenschild (Ster« im Wappen) über der Pforte anbringen. Dem Schrei ber dieser ist nicht bekannt geworden,- ob dieser Schluß» stein noch vorhanden ist. M Um die gleiche Zeit hat der erste lutherische Pfarrer von Frankenberg, der von 1541 bis 1563 hier amtie rende Pastor Johann Tharnauer Craroovius) von dem Pfarrgarten aus (jetzigen Garten der Oberpfarre) eine steinerne Thür nach dem Friedhof elnbauen lasten und gleichfalls seinen Namen und Jahreszahl im Thor- bogen anbringen lasten. (Auch hiervon ist nichts mehr vorhanden.) Es mag wohl noch längere Zeit freigestellt geblieben sem, ob die Bewohner unserer Parochie ihre Toten nach dem damalig alten Ruheplatz um die Kirche oder auf dem neueren Friedhof beisetzen lasten wollten, denn eS wird besonders berichtet, daß der vorgenannte Pastor Tharnauer nach seinem Tode 1663 „auf sein Begehren auf den damals neuerbauten Gottes-Acker hinaus ist geleget worden". ' mag den Niederschriften au- damaliger Zeit Mindestfordernden vergeben werden. Darauf gedachte« Tage Vormittags um 9 Uhr im L-Hmannschen Gasthofe allyler ein, Dittersbach, den 15. Mai 1888. Gemeindeverwaltung. D" facher, Gem.-Vorst. der zu g^ignettt Stun ^. selbstlosen und patriotischen - verfolgt wird. MUtcnAese^ 1 Bemühungen mit schönste «rs g S vom 1. -j- Der vorliegenden Nummer n» - Staats- Juni d. I. ab giltige bezüglich der für W,I»,> fi« d» P--W i» Stellung befindet, erzählt in einem Briefen seine An gehörigen recht humoristisch, wie sich der Schah von Per sien Unen Zahn ausziehen läßt. U"!», ferner Land^ mann schildert den Vorgang folgendermaßen. „Nach reiflicher Ueberlegung und Beratung mit Anen Aerzte« und Ministern ist Seme Majestät zu de« Entschluffe gekommen, sich einen Zahn auszrehen ^ ^EN, der ihn schon längere Zeit belästigt. Die — unter den obwal- tenden Umständen, dem Vorgänge die Bedeutung eine- Staatsaktes beizulegen — immerhin nicht leichte Ope ration fällt dem Hof-Zahnarzt zu, einem Europäer, der Infolge seiner Unentbehrlichkeit namentlich in den Harem- (Enderuns) des Königs und der Prinzen eine sehr her vorragende Stellung erlangt hat (er besitzt Obcrstenrang und ist Khan). Seine Majestät erwartet das Ereignis in einem Lehnstuhle fitzend, umgeben von seinem euro- päischen Leibarzt und den höchsten Würdenträgern des Landes. Der Zahnarzt steht mit seinen Instrumente« in gemessener Entfernung, bis er auf den in der dem Schah eigentümlichen barschen Weise erteilten Ruf; H bya inscha („tritt näher") herantritt. Der König schließt die Augen, welche Gelegenheit der erste Minister benutzt, um, in gebückter Stellung heran kriechend, zur Milderung des Schmerzes seinem Herrscher einen mit Gold-TomanS (Dukaten) gefüllten Beutel zu Füßen zu legen ; die anderen Würdenträger folgen mit ähnlichen Gaben diesem Beispiele nach, die Zange wird angesetzt, und ruck! ist der Zahn glücklich herau-. Ein allgemeines freudiges Bravo ertönt, der König und der