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lS8 Stimmen jluSwärtigen, — In ei, der AltionSgrr der Liga in dl gebilligt und roulbde an dei schirrführer, sich im schnellen Fahren „au-zustecheu", hä, in Olbersdorf bei Zittau ein Menschenleben getestet Bet einem solchen Wettfahren überfuhr der Hutsch« eines Zittauer Lohnfuhrwerkes ein Kind, welche-, vovl der Mutter geführt, auf dem Fußwege dahinschritt. Daz Sind erlag den erlittenen Verletzungen. Wie man populär" wird! Ein Pariser Brief an die „Vossische Zeitung". Pari«, 32. April 1888. Bor einiger Zeit hörte ich auf der Straße einige Leute sich zurufen: „Sieh', da kommt Boulanger, wir sind schon seit zwei Tagen nicht mehr bezahlt worden; wir fordern von ihm unser Geld." Der Wagen kam näher, gleich erscholl auch der Ruf: „Er ist cs nicht." Ich be sah mir die Leutchen: richtig, sie gehörten der hier in letzter Zeit so zahlreichen Klasse der Aus- und Anbeller an. Die Bezeichnung trifft deshalb zu, weil das Ge schäft dieser Leute nicht so sehr im Verkauf, als im Ge schrei, im Anbellen der Vorbeigehenden besteht. Die boulang>stischen Zeitungen und Drucksachen werden ihnen gewöhnlich umsonst gegeben. Der Erlös aus dem Ver kauf ist daher voller Reingewinn, denn der AuSbeller setzt nur seine Stimme in das Geschäft ein. Wenn die se- trotzdem seinen Mann nicht nährt, so kommt das daher, daß der AuSbeller gar zu viele geworden find und dieselben jetzt nach vielen Tausenden zählen. Dabet ist man hier mit boulangistischen Preßerzeugnissen schon längst übersättigt. Dies schadet aber nichts, die Aus- beller schreien und fingen den ganzen Tag den Namen Boulanger, sodaß uns der Glaube an die Volkstümlich keit des Zirkusgenerals förmlich eingepaukt wird. Damit kommen die Leutchen ihrer Aufgabe nach und müssen da für belohnt werden. Wenn sie den ganzen Tag Bou langer geschrien und gesungen, aber nur für einen Fran ken oder noch weniger verkauft haben, erhalten sie einen kleinen Zuschuß von einem oder einigen Franken. Uebrtgen- müssen diejenigen unter ihnen, die Bou langerlieder vertreiben, sich eine gewisse Vorbildung er werben. Sie müssen die Lieder singen lernen, welche sie verkaufen. Man muß in der Rue de Croissant, einer Wahren Zeitungs- und DruSergafse, sehen, wie dies ge- Iwurde von S (Dammweg) teiches ein kl Wte Belohnun -Frankenberg, 3bis4 werden für so genommen. Herm in die Scheune de- Gemeindevorstandes Schreyer in Köttern, welche niederbrannte. — In Wiederau entzün dete der Blitz ein Wohngebäude; dasselbe brannte eben falls nieder. — Die Stadt Leisnig nimmt zum Bau einer Kaserne und zur Erweiterung der Wasserleitungsanlagen eine Anleihe von 500000 Mark auf. — Am 29. d. M. findet in Leipzig die Weihe des dort errichteten neuen großartigen Geschäftshauses des deutschen Buchhandels, der Buchhändlerbörse, statt. Der Feier wird auch der Landesherr, König Albert, bei wohnen. — Gegenwärtig kann die Arbeitseinstellung der Rauch warenzurichter der Leipziger Umgebung al« vollständig beendet gelten und zwar sand sie einen Abschluß durch einen Vergleich, den beide Teile eingingen. Die Ver handlungen darüber wurden am Sonnabend in Makran- städt, woselbst die Mehrzahl der Zurichter beschäftigt ist, geführt und durch gegenseitiges Nachgeben gelangte man zu einem befriedigenden Abschlusse. Am Montag konnte daher die Arbeit allenthalben in vollem Umfange wieder ausgenommen werden. Auch für Lindenau kann unter solchen Umständen die Arbeitseinstellung als beendet gelten, denn einseitiges Fortsetzen derselben hätte keinen Zweck. Für die Leipziger Rauchwaren-Industrie ist diese verhältnismäßig gut gelungene Beilegung deS Streiks entschieden von Vorteil und es ist recht zu wünschen, daß der gesamte Industriezweig vor wetteren Erschütte rungen nun bewahrt bleibt. — Infolge mangelnder Beaufsichtigung eines kleinen Kindes ereignete sich vorgestern ein höchst bedauerns werter Unfall in Kleinzschocher bei Leipzig. Wegen der nötigen Reparatur der Abortgrube in einem Hause an der Plagwitzer Straße war die Decke abgenommen worden. Ein dreijähriges Kind kam der Oeffnung zu nahe, fiel hinein und mußte elend umkommen. — In der Zwickauer Pflege mehren sich zwar die Erkrankungsfälle an TrichinosiS noch, sie behalten aber glücklicherweise ihre gelinde Form. Außer in Schedewitz und in Neudörfel befinden sich in Oberplanitz und in Niederplanitz Erkrankte, in jeder der genannten Ort schaften sind bis jetzt 15 bis 20 Erkrankungsfälle vorge kommen. Einzelne Kranke find bereits wieder auf dem Wege der Genesung. Für die dortigen ArbeitS-und Erwerbs- schieht. Auf ter Straße, auf den Höfen, unter den Hauslhüren stehen sie in kleinen Gruppen zusammen, um sich einzuüben, oft von einer zweifelhaften Geige, Guitarre rc. unterstützt. Eine Art Sangmeister geht von Gruppe zu Gruppe, um nachzuhelfen und ihnen et was Schwung beizubringen. Diese Sänger wandern stets zu zweien oder dreien in den Gassen umher. Ihr Gesang, dlk oft noch von einem Saiteninstrument be gleitet wird, ist meist jämmerlich; nur hin und wieder findet sich eine ordentliche Stimme, welche auch richtig singt. Aber dies verschlägt nichts. Hauptsache ist, daß der Kehrvers mit dem Namen Boulanger oft und stark ertönt und den Zuhörern in den Pausen die Liedcrhefte mit jenem Namen angcpriesen werden, z. B.: „Die zehn neuesten Lieder auf den General Boulanger; kauft die schönen Lieder auf den General Boulanger l" Boulanger und immer Boulanger ist die Hauptsache, damit uns be ständig die Ohren von diesem Namen gellen. Es ist jetzt überhaupt eine goldene Zeit für die AuS beller: sie machen Kunstreisen, ganz wie die ersten Künst ler des Jahrhunderts. Die antiboulangistische „National" meldet gestern abend: „Wir hatten gestern erwähnt, daß eine Anzahl der von dem Feldzuge im Norddepartement zurückgekehrten AuSbeller nicht bezahlt worden sei. Zwei von ihnen sind im Namen ihrer Kameraden ge kommen, um uns zu erklären, daß wir schlecht berichtet waren und sie nichts mehr zu fordern haben." .Die Herren AuSbeller bestätigen also ausdrücklich, was eben gesagt wurde. Mehrere Hundert derselben waren nach dem Norddepartement geschickt worden, um an der Spitze einer größeren Zahl Einheimischer durch ihre Lungen für Boulanger zu wirken. So wird eS gemacht im schönen Frankreich. Boulanger kann sich wenigsten- schon rüh men, auf dem hier so gründlich abgegrasten Feld der Wahlmache und Wahltreiberei etwas Neue- erfunden zu haben. Toast bereitet da» treuen H reitet onsehe. Republik und kdeot Carnot Mag- 8t U! hast begrüßt, fahrt ein sehr Hochrufe auf ! -ge» wollt« > zum Lycäun k dem von der! — Der ß de- Gutsbesitzers Seifert 1» TheeSdorf bet Rochlitz und brannten diese, sowie zwei Seitengebäude nieder, nur da» Wohnhaus konnte gerettet werden, doch hat diese» durch da» Wasser außerordentlich gelitten. An Spritzen herrschte Mangel, da die umliegenden Gemeinden wegen der eigenen Gefahr durch die am Himmel ste henden 3 Gewitter vorsichtshalber ihre Spritzen im Orte behielten. Leider ist dieser Brand nicht ohne wetteren Unglücksfall abgegangen. Die Scheune de» benachbarten Gutsbesitzer- Vollert war durch Funken mit in Brand geraten, wurde aber noch rechtzeitig gelöscht; der Be sitzer hat nochmals sich überzeugen wollen, ob die Gefahr vollständig beseitigt sei, und ist dabet auf die Tenne hin- abgcstürze, woselbst er mehrere Stunden lang gelegen hat, ehe man ihn fand. Er hat so schwere Verletzungen davongetragen, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. — Bei demselben Gewitter schlug der Blitz auch Verhältnisse ist die Entziehung so vieler Arw..^ ziemlich fühlbar. Die Kranken klagen über große R« tigkrit, Muskel- und Sugeuschmerz rc., und find bettlägerig. Die Erkrankungen find nach dem Sermssj von Blut- und Bratwurst, rohem gehackten Schweda, fletsch und durchwachsenem Speck vorgekommen. — Die leider weit verbreitet« Unsitte mancher S« LW dort zu verweile«. Bo« Mitte Mai ab werde«, wie bereit» mitgeteilt, beide königliche Majestäten einen längeren Aufenthalt in Sibyllenort nehme«. — I« Lunzenau hatte man bekanntlich vor länger al» einem Jahre mit dem Bau eine» neuen Schulhause» begonnen, dessen Vollendung aber, wie s. Z. berichtet, infolge der mehr al» mangelhaftm Ausführung bean standet wurde. Jetzt findet endlich diese Angelegenheit, die viel Staub aufwirbelte, dadurch ihren Abschluß, daß da» verpfuschte Mauerwerk ganz abgetragen wird und der Bau von neuem beginnen muß. — S« Dienstag abend gegen 8 Uhr stürzte bei Gelegenheit eines Neubaue» auf der Petersstraße in Freiberg der Giebel de» Nebenhause» mit einem Teile de» Fußbodens herab, wobei verschiedene Möbel, Schreib- sekretär, Sofa rc., hinabgeschleudert wurden. Glück licherweise hatten sich die Arbeiter bereits entfernt und so ist weder von diesen, noch von den Bewohnern de« Hause« jemand verletzt worden. —chr Dresden, 26. April. Die Ernennung des GeneralstabSchefS vom kgl. sächsischen (12.) Armeekorps, von der Planitz, zum Generalmajor, welche nun amtlich bekannt gemacht wird, ist zu König» Geburtstag erfolgt und Se. Majestät soll den Genannten bet der Königs- Parade selbst zuerst von dieser Auszeichnung in Kenntnis gesetzt haben. Generalmajor von der Planitz war bis her der viertälteste Oberst; vor ihm wies die Rangliste «och auf den Kommandeur der 6. (schwarzen) Jnfanterie- brigade Nr. 64 Freiherrn v. Hodenberg, den Komman deur de» 11. Infanterieregiment- Nr. 139 LeuSmann und den Kommandeur des 2. Feldartillerieregiments Nr. 29 v. Wolf. Erstgenannter trug am 23. April zum ersten Male die Uniform des Brigadegenerals, wozu er mit Patent vom 22. März avanciert ist. Der neue Generalmajor von der Planitz, welcher in seiner bisher innegehabten Stellung verbleibt, war im Jahre 1870 Hauptmann im Generalstabe und er brachte am 18. August dem damaligen Kronprinzen Albert jene wichtige Meldung von der großen Ausdehnung des rechten feind lichen Flügels, welche für den weiteren Vormarsch der Sachsen bestimmend wurde. Er war mit einer Patrouille des heutigen 1. Husarenregiments Nr. 18 an das zu der Zeit noch unbesetzte Dorf St. Marie anx odSnes vorgegangen und verkündete, daß der Höhenrücken von St. Privat bis Roncourt stark besetzt war und ein Frontangriff auf diese feste Stellung schwierig und ohne große Opfer kaum ausführbar sei. Infolgedessen ließ Kronprinz Albert seine Truppen auf Roncourt mar schieren, um dm feindlichen rechten Flügel zu umfassen, was die Entscheidung der Schlacht herbeisührte. Später war von der Planitz längere Zeit Militärbevollmächtrgter in Berlin und leistete dort sehr ersprießliche Dienste. 1882 wurde er an Stelle deS zum General beförderten v. Holleben-Normann an die Spitze des sächsischen Ge neralstabs berufen. Gleich seinem Vorgänger gilt er für einen der leistungsfähigsten sächsischen Offiziere. — In Dresden wurden zu Königs Geburtstag in Meinholds Sälen 300 Arme öffentlich mit Schweine braten und Kartoffeln bewirtet. — Während eines heftigen Gewitters schlug am ver gangenen Montag abend j8 Uhr der Blitz in die Scheune Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Nach neueren Berechnungen dürfte sich die Se- samtzahl der Landwehroffiziere, über welche, nachdem die neuen Wehrgesetzbestimmungen in Kraft getreten sied, das deutsche Heer im Kriegsfälle verfügt, auf ungefähr 12000 belaufen. Rechnet man hierzu die Zahl der di» ponibeln Reserveoffiziere mit ca. 6000, so stellt das g«. samte OffizierkorpS des Beurlaubtenstandes die stattlich, Ziffer von 18000 Köpfen dar. Im Bedarfsfälle trete« noch alle diejenigen Offiziere a. D. und z. D. Hinz«, welche sich für den Mobilmachungsfall zur Verwendung bereit erklärt haben. In Frankreich zählt zwar die Rangliste der „Terrttorial-Armee" für das abgelaufene Jahr nicht weniger als 20692 Offiziere und im Osfi> ziersrang stehende Personen auf, aber hiervon sind nicht weniger al- 4000 Aerzte und Apotheker, 1200 Admini« strationsosfiziere, 604 Beamte und Douaniers rc. abzu- ziehen, sodaß im ganzen 12000 wirkliche Offiziere übrig bleiben. ES kommt aber hinzu, daß in der französisch,« Territorial-Armee sämtliche noch dienstfähige verabschie- dete Offiziere vom Hause aus einrangiert werden bis zum Oberstleutnant einschließlich, während in Deutsch land die verabschiedeten Offiziere nicht bei der Landwehr eingerechnet sind. In Rußland fehlt es durchaus aa Reserve- und Landwehroffizieren, da hier die Elemente, aus welchen geeignete Offiziere dieser Kategorien hervor- gehen könnten, nur schwach vertreten sind. Jedenfalls verfügt augenblicklich kein Land und kein Heer über ein, so große Anzahl verwendbarer Landwehr- und Reserve- Offiziere, wie das deutsche. — Der Präsident Sadi Carnot wurde auf sein» Reise nach dem Süden von Frankreich unterwegs recht warm begrüßt. Auf allen Stationen drückten die Bc- hörden dem Präsidenten ihre Ergebenheit für seine Per son und ihre Hingebung für die republikanischen Institu tionen aus. In Souterraine erwiderte der Präsident dem Bürgermeister: „Sie haben recht, wenn Sie mei nen, daß ich die Republik gegen innere und äußere Feind zu verteidigen wissen werde." In Limoges soll der Pö bei Ausschreitungen verübt haben. Es heißt, es sei dort vor dem Stadthause unter den Augen CarnotS zu sehr ärgerlichen Auftritten gekommen. Bon den Regierungs blättern wird dagegen geschrieben: „Bei dem Bankette in Limoges dankte der Präsident Carnot in Erwiderung ES ist begreiflich, daß die AuSbeller sich in wirklich Begeisterung für ihren Helden hineinleben. Ist es doch Boulanger, durch den sie überhaupt leben und ihr Brot erwerben, was bei den heutigen arbeitslosen Zeiten etwa- heißen will. Denn die AuSbeller find allesamt Schiff brüchige: unbeschäftigte Arbeiter, stellenlose Kaufleute, verunglückte Geschäftsleute, Gescheiterte aus allen Schich ten der Gesellschaft samt deren Abschaum. In Paris stehen täglich viele Tausende auf, welche nicht wissen, ob sie frühstücken werden. Da ist cS leicht, Tausende von Ausbellern einzustellen, welche für wenige Franken tun Tag zu allem bereit sind. Deshalb haben dieselben Bou langer mehrfach in der Rue Montmartre, an der Ecke der Rue de Croissant, angcjubelt und die Vorbeigehenden gezwungen, in die Hochrufe einzustimmen. Sie waren es, welche am Donnerstag die Kundgebungen hervorrie- sen. Al» Boulanger im offenen Wagen vom Hotel ou Louvre nach dem Palais Bourbon fuhr, waren auf dem Wege dahin nur erst wenige Neugierige angesammelt Man sah aber ganz deutlich, wie mehrere Hundert «eist sehr zweifelhaft aussehende Burschen dem Wagen folgten, indem sie durch die Menge liefen und jeden Augenblick Hochrufe ausstieben. Bei der Rückfahrt ging es ganz ebenso. Nur war die vor der Kammer, auf dem Kon- kordienplatz und vor dem Hotel du Louvre angesammelte Menge viel größer. Die AuSbeller waren zahlreicher und eifriger und die*Menge viel entzündlicher. Viele wohlgekleidete Herren und Damen, offenbar Bonaparti- sten, stimmten in die Hochrufe ein. Ebenso waren e- Banden von Ausbellern, welche gestern abend die Stu denten bet ihrer antiboulangistische« Kundgebung angriffen. Für das geübte Auge eines Parisers ist darüber kein Zweifel. Und warum sollten auch die AuSbeller nicht mit allen Kräfte» für Boulanger eintreten? Würde derselbe abgethan, dann wäre es ja auch um ihr Brot, um die gut bezahlten Kunstreisen in die Provinz geschehe». — Die e Zeit vergeblich Kundgebung g «egung zu ve überwiegenden eine derartige Katholizismus verfehlen. Dl Klerus, bis hi Hierarchie, de stützung zuteil Bedenken, zur Stellung zu zum Frieden hin mochte er den englischen einem weiterer vümlich in nä sehen Klerus e scheu Agitator W.r gratul Fräulei zu ihrem 19. ein 3mal doni Nut wackelt u den und Füße Wohlbe Einen zuoee vnd 1 Vax« ren suebt Ein zuverlt Waschen, Plä Viv» wird bei 120 väriS gesucht. Ei« Mm lung als B cher Branr unter ». « Bögler in t «in Mät Stellung a! Stütze der ». s« in d iulegen. -"77^ . - lüektil auf Timsar bewandert, erl Flöha. Zwei sucht sofort