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Stadt cungen, nt-ver- rden. -mhre 1845 gegebene« und 1875 nur unwesentlich ver besserten Exerzierreglements für die Infanterie ein neues in «u-ficht zu stehen, welches de« Truppen mehr Zeit für die Geschäftsausbildung laste« dürste. — Neber die letzten Leben-tage Kaiser Wilhelms werden nachträglich von zuverläsfiger Seite noch folgende Mitteilungen- bekannt: „Ju der Montag-Nacht der Sterbewoche schreckte der Kaiser plötzlich aus dem Schlaf auf und klingelte heftig nach dem im Nebenzimmer ruhenden Diener. „Ruf' Wir den Arzt", befahl er diesem, mb als Stabsarzt vr. Timanu, der die Nachtwache hatte, kam, klagte er diesem: „Alle» bricht über mich zusammen, alles, woran ich gelitten, fühle ich!" Es war, als ob er eine Todesahnung hatte. Erst nach län gerer Pause und nach Einnahme von Beruhigungsmitteln schlief er wieder ein. Streng Hatte er de» Dienern be sohlen, sein Schlafzimmer nur dann zu betreten, wenn er geschellt hatte. Das hätte in der Nacht pom Diens tag zum Mittwoch, wo sich der Monarch Mein von stimm Lager erhoben hatte und vor demselben -usam- «engebrochm war, leicht verhängnisvoll werden könne«. Der Diener vernahm nur eine ganz schwache Erschütte rung. Trotz des Befehle» sah er nach und fand den Herrscher iy der erwähnten Lage, Bo« Mittwoch ver schlimmerte sich dann der Erstand des hohen Leidenden, wie bekannt, in rapider Weise." — Aus Parts kommt folgende interessante Nachricht: Ju Deutschland hat ein ungewöhnlicher, Wetteifer platz gegriffen, welche Stadt zuerst dem Kaiser Wilhelm ein Denkmal setzen wird. Die Franzosen haben e» den Deutschen ^chon zuvorgethan, sie haben schon längst dem Kaiser Wilhelm das erste Denkmal gesetzt. Seitdem das deutsche Zwanzigmarkstück im Umlauf ist, nennen r» die Franzosen einfach Guillaume, Wilhelm. Diese Benen nung ist kurz und bündig, und so lange eS Zwanzig- martstücke geben wird, wird auch der Name des Kaisers Wilhelm in Frankreich fortleben. Arnu krtich. — In Frankreich, dem Lande der fortwährenden politischen Unruhe, bereiten sich wieder einmal Dinge vor, deren Verlauf und Einfluß auf das Bleiben der jetzigen Regierung sich noch gar nicht voraussehen läßt. Wie aus Pariser parlamentarischen Kreisen mitgeteilt wird, haben sich mehrere den republikanischen Parteien angchörende Deputierte dahin ausgesprochen, die allge- meine Lage laste es nicht für angezeigt erscheinen, daß die Kammer auseinandergeht, ohne zuvor eine größere politische Debatte hervorgerufen zu haben, an welche sich die Bildung eines neuen Kabinetts schließen könnte. Letzteres müßte es sich zur Aufgabe machen, in Anleh nung an die verschiedenen Gruppen der Mehrheit ein Regierungsprogramm zu entwerfen, das geeignet sei, die öffentliche Meinung zufrieden zu stellen, um auf diese Weise die Aufregung der Gemüter zu beschwichtigen, welche bei den Wahlen am Sonntag hervorgetreten sei. Wahrscheinlich werden die einzelnen Truppen der Ma jorität am Dienstag über die weitere Ausführung dieses VedankenS Beschluß fasten. Die Wahlen vom Sonntag, auf welche die Pariser Mitteilung Bezug nimmt, betreffen die schon milgeteilte Wahl Felix Pyat« in Marseille und die Erwählung des General Boulanger mit großer Stimmenzahl im Nisne - Departement. In Marseille war bekanntlich Boulanger ursprünglich ebenfalls als Kandidat ausgestellt worden, seine Anhänger hatte« aber vorgezogen, in letzter Stunde von dieser Kandidatur in Marseille abzuseheu und dafür ihre ganzeo Anstrenguu- -e» auf die Wahl im AiSne-Departewent zu richten. Im Laufe der Zett hat lmser Frankenberg reichlich Mit Zinst« an andern Städten wohlgethan, was damals unserer Stadt an Liebesgaben zugeflossen ist, denn die Mldthättgkett unserer Stadt ist zu allen Zetten eine große gewesen und hat sich bethätigt, wenn von au-wärtS der Ruf erscholl: Helft den Abgebrannten, helft Ver unglückten, helft den Ueberschwemmten! Wir haben vor Jahresfrist das 100jährige Bestehen der am 1. Januar 1787 ins Leben getretenen Landes« brandkaffe erwähnt, mit welcher in den ersten Jahrzehn ten ihrer Wirksamkeit eine freiwillige Mobtliarverfiche- rungskaffe verbunden «ar, welche später aber wieder ein- ging. Unser Frankenberg wird wohl eine der ersten Städte gewesen sein, welche den Segen der Landesbrand- kaffe in umfangreicher Weise empfunden hat, denn schon nach Ijjähriger Existenz der Kasse hatte dieselbe an Schäden, welche der Brand von 1788 verursacht hatte, an Frankenberg auszuzahlen: 70744 Thaler 14 Groschen für Hausschäden und 30000 Thaler für Mobiliarschäden.*) Daß bei solcher Hilfe, wie sie Menschenfreunde aus allen LandeSteilen, der kurfürstliche Hof und die Brand versicherung gewährten, unsere liebe Zschopaustadt sich schnell aus Schutt und Asche erheben konnte — trotz vielen unersetzlichen Schadens — konnte wohl erwartet werden, obschon unter« ersten Eindruck des Unglücks da mals die Bewohner Frankenbergs zaghaft aufgejchüut hatten zum Herrn im Himmel, ob ihre Kräfte wohl . *) 3m ersten halbjährlichen Termine 1787 hatte die von mr Landeebrandkaffe zu vergütende Snmme überhaupt nur 19000 »Haler bttragen. * Der 9. März in der Weltgeschichte. Ein hervor ragender, zum Teil sehr düsterer Rang ist dem 9. März des gegenwärtigen Jahres in der Weltgeschichte zuge- fallen. Wilhelm, der erste Kaiser des neugeeinten deutschen Reiches, schloß seine müden Augen an diesem Tage, ein schwarzes Kreuz bezeichnet ihn weiterhin in der Historie der Welten. Die Erinnerung an den Tag wird bleiben für alle Zeiten; der lebendige Schmerz des Augenblicks wird wohl von ihm abgestreift werden, allein unvergänglich bleibt das Gedenken an einen Zeit abschnitt, der ein so großes wichtiges Leben geendet. Der 9. März 1888 — das Datum wird sich jedermann jetzt und in Zukunft einprägen. Und unwillkürlich hält man bei solchem Festnieten eines bedeutenden TageS im Gedächtnisse inne, verweilt man lange bewegt im weiten Umkreise der Erinnerung und der Vergangenheit. Zu- rückblätternd im Buche der Geschichte, findet sich der 9. März zu wiederholten Malen mit wichtigen oder be merkenswerten Ereignissen verknüpft. Da fällt zunächst ein Geschehnis ins Auge, seltsam in Wechselbeziehung tretend zu dem eben vergangenen 9. März. An dem selben Tage des Jahres 1152 wurde Kaiser Friedrich I, Barbarossa zübenannt, einer der größten Herrscher, den Deutschland je besessen, zu Aachen gekrönt — an dem selben Tage sank Kaiser Weißbart vom Herrscherstuhle, ergriff ein anderer edler Friedrich das Zepter. . . . Von allen, denen der 9. März, bis auf Kaiser Wilhelm, den Tod gebracht, ragt insbesondere ein Mann hervor: Mazarin, der große Staatsmann, verschied 1661 am 9. März. Auch im Hause der Napoleoniden hat dieser Tag ein bemerkenswertes Ereignis. Der Begründer der Dynastie führte 1796 di« unglückliche Josephine BeauharnaiS zum Traualtar. Von Geburten, die auf den 9. März gefallen, sei hier des berühmten italieni schen Seefahrers Amerigo VeSpucei im Jahre 1451 ge dacht. Ein Schreckenstag für Frankreich war der 9. März 1793; auf ihn fällt die Errichtung des Revo lutions-Tribunals zu Paris. Noch einen anderen Un heilstag schließt der 9. März für ein anderes Frank reich ein, für das des Korsen. Am 9. März des Jahres 1814 schlugen Blücher und Bülow, die deutschen Ge nerale, den Kaiser der Franzosen bei Laon siegreich zurück. In jenem Kriege zog auch Prinz Wilhelm mit, Grund hierfür ist in folgendem zu suchen: Boulanger fiele« dort die Stimmen der Konservativen zu, weil diese meinen, die StaatSstreichSgelüste de-Generals seien am besten geeignet, die Republik zu diskreditieren. Steht doch bereit» fest, daß bei den jüngsten Ersatzwahlen regel mäßig eine nicht unbeträchtliche Zahl Bonapartisten für Boulanger stimmte und daß Thiebaud, welcher die Jn- szenesetzung der Kandidaturen de» Generals übernommen hat, allgemein al» der Vertrauensmann de» bonapartifti- schen Prätendenten gilt. Die Bewegung für Boulanger sollte den Charakter eines Plebiszits annehmen. — Bei einem am Montag in Paris stattgehabten Bankett der elsässischen Vereine hielt Jules Ferry, der gemeiniglich al- der gemäßigtste der republikanischen Staatsmänner gilt, eine äußerst chauvinistische Rede, in der er auf den neben ihm fitzende« Köchlin-Claudon, der wegen Landesverrates vom Reichsgericht in Leipzig be kanntlich zu einem Jahre Gefängnis verurteilt war, wegen seines Märtyrertums" in Deutschland ein Hoch ausbrachte. . — ausreichen würden zum Wirdererrichten der Wohnstätten! E» mag das Gedicht, welche» der damalige hiefige Diakonu» Selbmann verfaßt und herausgegeben hatte, und das wir unter besonderem Titel nebenstehend ab drucken, hiervon Zeugnis geben. Eine rege Bauthätigkeit begann, nachdem der erste Schrecken und Schmerz überwunden war. Schon am 31. Mai desselbenJahreS wurde das erste Hau» wieder' gehoben und ehe der Winter ins Land kam, standen 68 Häuser wieder unter Dach und Fach. Das folgende Jahr 1789 ließ 38 weitere Häuser verjüngt entstehen, viele derselben größer und stattlicher wie zuvor. 1790 wurde der Rest jener Bauten fertig» welche die Spuren des großen Brandes vollends verwischten. (Wir werden ausführlichere Nottzen darüber, in welchen so mancher jetzige Hausbesitzer vielleicht einen ersten Datum für seine Hauschronik finden dürfte, als einen dritten Artikel in der nächsten Zeit nachfolgen lassen.) Noch einmal züngelten in größerem Umfange gierige Flammen am 14. August 1792 durch die Stadt und legten 14 Häuser und den Kirchturm in Asche. Seit jener Zeit haben die Brandfälle — abgesehen von den zweimaligen großen Scheunenbränden von 1871 und 1878 — stets nur auf eine geringere Zahl Objekte sicherstreckt. Gebe Gott, daß derartige große Brandunglücke in unsrer Stadt, wie sie die Chronik von 1720, 1786, 1788, 1792 aufzuweisen hat, in Zukunft nie wiederkehren Mögen! Nehme der himmlische Vater unser liebes streb sames Frankenberg in jeder Hinficht in seinen gnädigen Schutz! Wörtlicher Abdruck einer un» handschriftlich vorgelegenen Dichtung au» 1788: Dem unvergeßlichen Andenken de» so schrecklichen Feuer» in Frankenberg, welche» am Sonntage yuasiwoäosvoiti, al» am 30. März diese» Jahres, de» Morgen» nach halb 5 Uhr aufgiug, «nd 125 Häuser und 22 Scheunen in die Asche legte, widmete dieses isi. Carl Traugott Selbmann, Via«, daselbst. Frankenberg, am 6. April 1788. Es war der schönste FrühlingSmorgen, Da noch so mancher ohne Sorgen Don Frankenberg» Bewohnern schlief, Zur Stärkung seiner matten Glieder, Al» man au» vollem Halse wieder Erbärmlich Feuer! Feuer! rief. H Erweckt durch diese Donnerstimme, ' Sahn wir bestürzt in seinem Grimme DaS Feuer freßend daherziehn, Und uns, besorgt für unser Leben, Erfüllt mit Jammer, Furcht und Beben, Vor ihm, als vor dem Tode, flieh«. Schon lief es dem mit Rauch erfüllten Und in die Wolken eingehüllten . Kostbaren Tempel Gotte» zu, Al» ihm der Herr, voll vom Erbarmen, Auf das Geschrey sovieler Armen, Gebot: Hier ruhe, schone du! Vollbracht war dieser Gottes Wille, Das Feuer stand im Laufe stille, Des Raubens und Verwüsten» satt, Und schonte, zu de» Höchsten Ruhm«, v Mit dem kostbaren Heiligthume > Noch eine» Theile» dieser Stadt. schallen, aber nicht in den sonst üblichen Weise«, sondern in den inzwischen unter Leitung de» Organisten Baltin vom Hofuhrmacher Piper auf die Walze eingesetzten Me lodien: „Wa- Sott thut, da» ist wohlgethan" zur voll« und „Jesus, meine Zuversicht" zur halb« Stunde. Diese Melodien find auch «ach dem Tode König Fried rich Wilhelms IV. auf Befehl de» jetzt verstorben« Kai sers eingestellt und das ganze Trauerjahr hindurch ge spielt worden, nach dessen Ablauf erst wieder die frühe ren üblichen Melodien vom Turme erklangen. In der selben Weise soll auch diesmal verfahre» werd«. * Vom Hochwasser bringt da» „Verl. Tabl." fol gende neue Nachrichten au» Elbing vom 28. d. M.: 77 Ortschaft«, zwölf Quadratmeil« mit 30000 Ein wohnern, find unter Wasser. Der Schade» beträgt 30 Millionen. ES ist beschlossen, d« Pteckeler Kanal zuzu- machen und dann den Bruch bei JonaSdorf abzufange«, der 1500 Fuß lang ist. — Au» Marienburg vom 27. März, abend»: Auf dem Damm bei Sommerau kam pieren 400 Menschen und viel Vieh ohne Nahrung. Pro viant und Dampfer wurden zu den Bedrängten beordert. * Die. wetnberühmte ungarische Stadt Tokay und die Theißniederung find völlig überflutet. Mehrere Häu ser find bereit» eingestürzt. Von Pest wurden Genie truppen zur Hilfe entsendet. * In den Tag« de» DäneokriegeS von 1864 trat ; einstens der Kriegsminister Herr v. Roon mit all« ß Zeichen der Verlegenheit in da» Arbeitskabinett König Wilheluis. Ein Schreibebrief des „ollen Wrangel", dm der General soeben durch einen Generalstäbler empfaugm, wgr e», über de» sich Roon den Kopf zerbrach, denn in diesem Briefe, der dem König vorgelegt wurde, bezeich nete der alle Feldmarschall dm Ueberbringer, «inen Haupt mann vo» T . . . ., al» den feigsten Offizier der preu ßischen Armee, während er im Nachsatze für denselben einen hohen Orden al» wohlverdiente Auszeichnung ver langte. „Was soll ich denn von diesem Widerspruch halten?" frug Roon seinen Kriegsherrn, der lächrl»d er widert«: „Ach, da kennen Sie Wränget« seit» Recht schreibung nicht. Er meint nicht d« „feigste»", soudern den fe—igsten (fähigsten) Offizier." Dort pst ihn« der Erfolg «icht ausgeblieben. Der I er bestand in ihm die Feuertaufe, vierundstebzig Grund hierfür is^tn folgende« zu suchen: Boulauger I Jahre später, am 9. März, that Wilhelm I. den letzt« Atemzug. Sein Lager umrauschte — ein Salut dem sterbende« Kaiser — der dumpfe Donner der Kanonen von Laon. '* Mit der Todesstunde Kaiser Wilhelm» am 9. März verstummte das Glockenspiel auf dem Turme der kgl. Hof- und Sarnisonkirche, da- bekanntlich zur voll« Stunde den Choral: „Lobe den Herren, den mächtige« König der Ehren", zur halben: „lieb' immer Treu und Redlichkeit" nach einer auch in der „gauberflöte" von Mozart vorkommmden Melodie spielt. Nur jeden Mit tag vo« 12 bi- 1 Uhr ertönten in den Zwischenpause« zwischen dem Trauergeläute auf dem vom Organist« dirigierten Glockenspiel Trauerweisen. Vom 22. d. M. s ab ließ dasselbe wieder allhalbstündlich seine Stimme er-