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Dresden, Freitag, November Nr. 2SS 1929 in zeigt eine statistische Erhebung des Reicher für da» Zahlungseinstellung der Deutschen Veamtenbank Ser Warschauer Sejm nicht eröffnet. Ser Stand des Volksbegehrens llm der 82 462 S18 668 1 246 L»l 1»8 883 1 2»7 7»8 122 S»7 403 182 gängig sei, dadurch Schaden zu stiften, daß man aus inner politischen Motiven schwebend« außen- politische Verhandlungen in aller Breite behandelt. Parteien von der mit den Problem gingen bei der Ablehnung der Anträge Ansicht aus, daß gegenwärtig noch schwer früheren Kriegsgegnern um daS Young- gerungen werde und daß e- nicht an- 2». Sttumarei» Leipzig 36. Sti»«IrriS ««genommen und w rd die Besprechung seincn polittsche« Freunden heute vormittag ginne«. erwägt zurzeit, inwieweit sie den geschädigten Be amten entgegenlommen könnte. Zwickau 28. SttmmkrriS Dresden die diese Verhandlungen genommen haben, sich veranlaßt gesehen, sein Amt als Generalsachver- ständiger ntederzulegen. Tie Ichen 2,4 Millionen laufend aus der öffentlichen Für sorge unterstützt, während im selben Jahre 20600 Personen eine einmalige Unterstützung der öffent lichen Fürsorge erhielten Jahr 1927/28, Zeitraum insgesamt Unterstützungen Fürsorge rund gewandt wurden. mit de« Marscha», 1. Rovemder. Tie sür gestern 16 Uhr angrjette ErSsjnungS- Atzung dB» Sejm tam Nicht znftande, da el» nrner Konflikt zwisch,« Regierung nnd Paria« mein «ntstandcn ist. Al» Marschall Ptlsndsli am SejmgrbSude erschirn, hatten sich in der Vorhalle offenbar zum Schutze de» Marfchall» etwa 15» Vssizirre versammelt, die der Aufsor. derung der Sesmbehörde, da> Parlament zu ver. lassen, nicht nachkamrn. Daraufhin rröjsneteSejmmarschafl Daszynili die Sitzung nicht, sondern setzte sich mit dem Staatspräsidenten in Verbindung, um gegen den Übergriff deS Militär» Einspruch zu erhebe«. Marschall Pilsudskt suchte daraufhin den Sejm« marschall auf um mit ihm die Lage zu de« sprechen Die Unterredung, <« der Pilsudstt den Sejm, marschall anfsorderte, die Sitzung zu rrSfsnen, »erlief ergebnislos, da Daszhnflt darans bestand, die Sitzung erst zu erSsfUlN, Winn die 1L6 vsjt- ziere da» ParlamentSgebäude verlassen hätte». Pilsudski verließ hieraus den Sejm um sich zum Staatspräsidenten z« begeben. Gerüchtweise verlautet, au» der Warschauer Vorstadt Prag« hätten sich Arbeiter, dir von de« die ergibt, daß in diesem für alle Arten de» von der öffentlichen 886 Millionen auf- Mit diesen Geldern hat man Part», 1. November. Der Vorsitzende de» SenatSauSschnjse» sür Finanzen, Senator Elemrntrl, ist vorgestern vom Präsidenten der Republtl mit der Kabinetts, bildung dranstragt worden Er nahm de« Auf. trag grundsätzlich an Gestern begab er sich um 16 Uhr in» Elhsee. nnd teilte dem Präsidenten der Repnblil mit, daß er Wege» der Schwierig, reite«, ans die er det der Besetzung de» -nuen. Ministerium» gefloßr« sei, aus die Kabinett»- bilduug verzichte. Daraujh n hat der Staat». Präsident Doumergue in den späten Abendstunde« «ach etnstüudiger Uulrrrednug de« bisherigen Innenminister Tardieu mit der Regierung», bildung beauftragt. Darbte« hat diese« Auftrag die Besetzung des Reichsaußen« Ministeriums. Berlin, 1. Nooember. ReichStagSfraltion der Deut- Bol kS Part ei trat am Donnerstag zu Der Reichspostminister für die Erhaltung des Berufsbeamtentums. Berlin, 1. Rovemder. Re«e^i«g» werde» wieder Gerüchte ver- breltet, nmrach die Dötsch« NBch»post eine« «U inneinen Abbi« dr» Bernf»hea«tenln«s plant Aus Gruud aller dicher vorltegeuden Er. gebnisse stellt sich der Gesamtprozentsatz ans » ö» Proz. SS fehle» »och die Er gebnisse au» Ostpreußen, einem Drittel de» Wahlkreise» Westfale«. Rord, einem großen Dell von Rtedrrbaher«, ferner au» Hesseu-Rassau, Vaden und einem Net. «ere» Teil von Brandenburg. Das vorläufige Endergebnis in Sachsen. Eintrag»« gen: Wahlberechtigte »ach abgegebene Gleich «ach dem Austrag begab sich Dardie« zu Briand, der ihm seine U«irrstützu»g zu. sagte. Dardie« soll «ach Hava» die Absicht habe», a« ei«igr PersS«lichtktieu u«trr Unter, dreitnng eine» bestimmte« Programm» direkt zu appellier,« u«d dadkt die Radikal,« «tcht «»»»«schließe», jkdoch «tcht ans Sondrrwünsche der Fraktion Rütksicht zn nehmen. Im übrig,« hat Tardieu geflrrn abend «och mit einigen Mitgliedern de» gestürzte« Kabinett», «Smltch mit «aginot, Hennessy und EHSron, ge. sprachen. Vorfälle» im Parla«e»t ersuhre», in der Rich. t»»g zum Seim t» Beweg«»« gesetzt, seien aber von der Polizei ansgehatten wordt«. Der Staatspräsident hat angesichts der nnISSbare» Lage dem Sejmmarschall Laszynski geraten, die Sitzung zu vertagen. Der Älteste «rat de» polnischen Landtage» hat sich der Aussassunq Daszyuske» angeschlosjr«, dir Sitz»«g nicht z« eröjsnen, solange die Vsfi. ziere die Vorhalle besetzt halten. Daraufhin wurde der Beschluß gefaßt, den Sejm vorläufig zu vertagen. Die Abgeordneten werden über den Dermin der nächsten Sitzung trahtttch unter» richtet werden Die Lage bleibt einstweilen voll kommen ungeklärt. Wie dem „vorwärts" au» Warschau berichtet wird, ist um 23 Uhr der Stadtlommandant von Warschau tm Srjmgebäude erschienen und hat den Offizieren besohle», e» sogleich zu verlassen. Unmittelbar nach der Sejmerössnung hielt der parlamentarische Klub der Regterung». Parteien eine Vollsitzung ab, t« der er «in» stimmig dem Stjmmarschall Daszyuski da» Miß. traue« ««»sprach 800 Millionen Fürsorgrgelder. Berltn, 1. November. Welch ungeheuren Umfang die staatliche Fürsorge Deutschland nach dem Kriege angenommen ha», von 1,6 bis 1,8 Millionen geführt haben, resultieren, wie man hört, aus ungünstig verlaufenen Aulomobil- geschäften und aus Beteiligungen an Fabriken. Im Zusammenhang mit den Zahlungseinstellungen der Bank für Deutsche Beamte erfährt die Tele- graphen-Union von zuverlässiger Seite, baß der Leiter der Kreditabteilung namens Ebert bereits wegen Unterschlagung eine halbjährige Gefängnis- strafe in BreSlau verbüßt hat. Ebert, der bei dem Infanterieregiment Nr. 40 in Posen gedient hat, war nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis als Vizefeldwebel zum Regiment zurückgekehrt und dann mit der ganzen Kompaniekaffe entflohen Wieder wurde er gefaßt uns zu 2^ Jahren Gefängnis verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe wandte sich Ebert, der sich als Hauptmann ouSgab, nach Berlin und suchte hier Verbindung mit der Bank für Deutsche Beamte. Offiziere besetzen bas ParlamentSgebäude Mißtrauensvotum gegen Oaszynski. einer Sitzung zusammen, die sich über den ganzen Tag erstreckte, über den Verlauf erfährt daS Nach richtenbüro deS BVZ., daß ReichSwirtschaftSminister vr. Curtius auf Wunsch zunächst einen kurzen Bericht über die politische Lage gab unter beson derer Berücksichtigung der schwebenden außenpoli tischen und ReparationSbankoerhandlungen. Die Fraktion bekannte sich zu einer Fortsetzung ihrer bisherigen Politik. Sie ist mit der Über nahme des Reichsaußenmintsterium» durch den bisherigen ReichSwirtschaftSminister vr. CurtiuS einverstanden und beansprucht für d'e Fraktion die Besetzung des Reichs- wirtschaftSministeriumS. Mit besonderer Genugtuung wurde davon Kenntnis genommen, daß der Gesundheitszustand deS Fraklionsvorsitzen- den vr. Scholz sich wesentlich gebessert habe. Traverfeier für Fürst Bülow in Rom. Rom, 1. November. Die gestrige Trauerfeier an der Bahre de» Fürsten Bülow in der Villa Malta wurde ei»- geleitet durch ei« Tellosolo von Vach ««»er Ssw» Ablehnung oppositioneller Anträge. Berlin, ».November. Im HaushaltauSschuß des Reichs tages wurden kommunistische und deutsch nationale Anträge, welche die Rede des Reichsfinanzministers als unzulänglich be zeichneten und genauere Auskünfte insbesondere über die Monopolptäne und die Auswirkungen de» DoungplareS forderten, gegen die Stimmen der Deutschnationalen, der WirtschastSpartei und der Kommunisten abgelehnt. Die Regierung-- ReichStagswahl Stimmrn 1628 Zeitweise Nebenblätter: Landtag--Beilage, Verkaufsliste von Holzpflanzen aus den Gtaatsforstrevieren. verantwortlich für die Redaktion: Oberregierung-rat Han- Block in Dresden. youngplan, wie un- erst durch Zeitungsnachrichten bekannt wurde, keinen Einspruch erhoben. Wir erheben jedoch nunmehr schärfsten Einspruch da gegen, daß zum BerhandlungSführer sür die Saarfragen ein Mitglied der deutschen Industrie ernannt wird, und ersuchen die Regie rung, diesen Vertreter alSbalo zurückzuziehen, um die verhandlungtsührung obiektioen Vertretern der ReichSregierunz ohne industrielle Kontrolle zu über lasten v. Hippel legt sein Amt nieder. Berlin, 1. Nooember. Wie vom Reich-aukschuß der deutschen Land wirtschaft mitgeleilt wird, hat der landwirt schaftliche Generalsachverständige für die deutsch-Polnischen Handel-vertragS- Verhandlungen, Generallandschafts-Direktor v. Hippel- Königsberg angesichts der Entwicklung, Ole Bankbeamten im Reich-arbeits» Ministerium. Die bereits angekündigte Konferenz mit den Vertretern der Angestelltenverbände wegen der sich au» der Großbankfusicn für die Arbeitnehmer er gebenden Frag«« sand Donnerstag, wie der Deutsche Bankbearmenverein nütteilt, unter dem Vorsitz von Ministerialrat Beisiegel, mit dem auch Oberregi«, rungkra» H«uer erschienen w«, in Berlin statt. Der Vorsitzende brachte ein längeres Schreiben des ReichSvnbandes der Bankteitungen zum Bottrag, dessen Inhalt die Verbandsvertreter jedoch nicht befriedigen konnte, zumal präzise Angaben über die beabsichtigten Abfindungssummen nicht ange geben waren. Nach Erörterungen über die Arbeits zeit wurde schließlich einmütig dem Wunsche Aus druck gegeben, den Organisationen den Wortlaut des Briefes zugängig zu machen, damit dazu ein gehend Stellung genommen werden könne. Mini- sterialrat Beisiegel sagte ausdrücklich zu. Laß da» ReichSarbeitLministerium bereit sei, seine Bermitt lungstätigkeit fortzusetzen. Hinzu erklärt der ReichSpostmtnister, daß a» allen diesr« Gerüchte« kei« wahre» Wort ist. Er werde auch weiterhin für die Erhaltung de» Be- ruf»deamte«t«m» «tniretk«, da» die Deutfche RetchSpost zur Erfüllung ihrer Aufgabe» nicht entbehre» kan». Zu den Saarverhandlungen Berlin, 1. November. Der Allgemeine Deutsche Gewerk- jchaftSbund, der Allgemeine Freie An gestelltenbund, der Deutsche Beamten bund, der GewerkschaftSring Deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamten verbände, der Deutsche Gewerkschafts bund und der Allgemeine Deutsche Be amtenbund veröffentlichen eine gemeinsame Er klärung, in der eS u. a. heißt: D.er Vorstand de» ReichkoerbandeS der Deut- scheu Industrie protestiert in einer Entschließung dagegen, daß an den Etsenbahnoerhandlungen in Paris Vertreter der Eisenbahngewerkschaften teil- nehmen. Er unterläßt es, hinzuzusügen, daß an diesen Verhandlungen auch leitende Persönlichkeiten der Reichsbahn beteiligt sind, und daß daher nur dem Artikel 165 der ReichSverfassung Genüge ge schehen ist, der die Gleichberechtigung von Arbeit nehmern und Unternehmern gewährleistet. Um die Verhandlungen über daS Reparation-Problem nicht zu gefährden und um dem Auslande gegen über geschloffen auszutreten, haben wir gegen die einseitige Ernennung von Vertretern der Industrie und der Banken al» Sachverständige für den Eine Erklärung der Oeutschen Beamten« Zentralbank. Die Deutsche Beamten-Zentralbank bittet um Verbreitung folgender Erklärung: In den beiden letzten Monaten hat die Deutsche Beamten- Zentralbank der Bank für Deutsche Beamte mit Zwischenkrediten ausgeholfen, da gleichzeitig Ber- handlungenübereineZusammenfassung der beiden Institute geführt wurden. Diese Ver- Handlungen haben aber zu keinem Ergebnis geführt, weshalb die Deutsche Beamten-Zentralbank nach restloser Deckung der zuletzt gewährten Zwischen kredite jede Beziehung zu der Bank für Deutsche Beamte löste. Die Deutsch« V«ami«n-Zentralbank Wie wir erfahre«, Hal di« Va«k für de«tfche Beamte i» Verlia ihre Zahl»»„e» «tagefleltt. Es ist daraus hi»,«weife«, daß di« Beamte» verbände mit dieser Bank nicht in Berdindn»g stehen. Weder d«r Dentsche veamtrnbund «och der Dnttfche Beamtenwirtfchastrbund und der RevifionSverband der Beamlrvge»»fse»fchaste». Die Bank für dentfche Beamte arbeitet viel» «ehr a»s privater genosfenfihaftlicher Grund lage. Bennie gehören ihrer Leitung nur al» Gmzrlperf»»«» an. Da» Sia»«tapital der Bank beträgt etwa 666 666 ««., die Haft- summe etwa » bi» 6 «ttlianeu St«. Von unierlichteter Seite hören wir zu den Zahlungseinstellungen der Bank für deutsche Be amte: Infolge der seit längerer Zeit bestehenden Schwierigkeiten hat die Deutsche Beamtenzenlral- bank der Bank sür teutsche Beamte wiederholt Zwischenkredite gegeben, so im September 11 Mil lionen und tm Oktober 1,9 Millionen, die aber immer glatt abgedeckt wurden. In der Sitzung res Aussichtsrats der Deutschen Beamtenzentralbank am vergangenen Dienstag wurde angesichts der schwie rigen Lage der Bank sür deutsche Beamte beschlossen, von weiteren Zwischenkredilen abzusehen, da dies zu einer Gefährdung der kreditgebenden Bank ge führt haben würde. ES ist zu befürchten, daß ein großer Teil ter Beamtenkunden der Bank für Deutsche Beamte ihre Gehälter nicht aus- gezahlt erhalten werden. Wenn auch die Bank vorgestern noch ungefähr 8000 M. an Gehalts, depofiten auszahlen konnte, so weiden doch immer- hin noch mehrere 100000 M nicht zur Auszahlung gelangen. Tie genaue Summe ist zurzeit nicht festzustellen. Die Deutsche Beamtenzentralbank ist bereit, zu versuchen, den in Not geratenen Beamten durch möglichst billige Darlehen zu Helsen Morgen wird sich der Deutsche BeamtengenossenschaftS- verband mit der Zahlungseinstellung der Bank für Deutsche Beamte beschäftigen Schwierig ist ein Eingreifen des Genossenschaftsverbandes insofern, als die Bank sür Deutsche Beamte weder Mitglied des Beamtenwirtschastsverbandes. noch des Genossen- schastsverbandes ist. Vorläufige» «ndergrbni»: Rahlbrrrchttgt« 3462887, riugetrage« -- ".«4 °/o. Noch leine Regierung in Frankreich Auch Clemente! kann kein Kabinett bilden. - Tardieu beauftragt. Briand sagt seine UntersiUtzung zu. Staatsanzeiger sür den Freistaat Sachsen Sächsische Slaatszeüimg Erscheint Werktags nachmittag» mit dem Datum de» ErscheinungStages. Bezugspreis: Monatlich 3 Mark. Einzelne Nummern 15 Pf. Fernsprecher: GeschästSstell« Nr. 21295 — Schnftleitung Nr. 14574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Etadtgirokonto Dresden Nr. 140. Ankündigungen: Lie 32 mm breite Grundzeile oder d«m» Raum 35 Pf, di« 66 mm breit« Gruudzeile oder deren Raum tm amtlichen Telle 70 Pf, unter Ein- gesandt 1RM. Ermäßigung auf GeschäftSanzeigen, Fanrilienuachrichtea und Stellen gesuche. — Schluß der Annahme vormittags 10 UP:.