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X V i 14 Die Verhandlungen darüber haße« bereit» eiNgesetzt, bach gehe« sie «icht leicht »«statte», Zrzbergermord beteiligt waren, teilnahmen. Die Verbindung der Berhafteien zur Landvolkbewegung unmittelbar sei bis jetzt noch nicht nachgewiesen, ebensowenig lägen schon definitive Anhaltspunkte sür Beziehungen zu Kapitän Ehrtard: selbst vor. H»se ka»». die >n die 3 t die Demfche Ehrisilichfoziale u»d «ewerbepartei 0«), Deutsche Nationalsozialisten 8 (7), Dichechische Sozialdemotrate» 40, Dschechische Nationaljozialtsttn S1, Gruppe de- früheren GeneralstadSchesGajda b, Dschechische Rationaldemokrate« 14 (1»), Dschechische Katholische Volkspartei SS (S1), Dschechische Agrarier 45 (45), Dschechische Gewerbepartet 12 (18), Slowakische volkSpartrt (Hlinka) 17 (2b), Ungartsch>Lhrtst(ich Soziale «ud Rational» Preßburg, 29. Oktober. Obwohl daS amtliche Wahlergebnis im Wahl bezirk Kaschau noch nicht vorliegt, steht doch außer Zweifel, daß vr Tuka gewählt worden ist. Partei 1», Polnisch jüdische Partei 4, Kommunisten »ö (41). Da« Ergebnis der Wahlen zeigt einen den«, liehen Ruck nach links, da die tschechischen Sozial demokraten über SWVV» Stimme« uud die tschechischen Rationaljozlaliste« über «OOVOStim» men gewonnen habe«. Mit den drntschen Sozial, demokraten, dir gleichfalls etwa 100 000 Sttm. men gewonnen haben, würde der soztaltsttsche vlock über etwa 100 Mandate verfüge«, da» tft über ,i« Drittel sämtlicher Mandate im Ab. geordntenhausr. Die tschechische» Agrarier habe« etwa 100 000 Stimme« gewon«e« «nd bekomme« über 45 Mandate so daß dir Möglichkeit br» General der Kavallerie v. der Marwih s. Stolp, 29. Oktober. Im Alter von 73 Jahren starb in Wundichow, Kreis Stolp, General der Kavallerie und General« inspelteur a. D. v. der Marwitz. Im Weltkriege befehligte er den Vormarsch der deutschen Kavallerie durch Belgien, war später SorpSsührer in Masuren «nd tn den Karpathen und schlug alb Armee« sührer de« englischen Großtanlangrtss bei Eambratab. Nückiritisgesuch des Kabinetts Udrzal. Prag, 29. Ottober. Ministerpräsident Udrzal überreichte dem Präsidenten der Republik im Namen der Regie« rung sein Rücktrittsschreiben folgenden Inhalt-: .Heute werden die Wahlen in die gesetz gebenden Körperschaften vorgenommen werden, die auf Grund der Verfassung nach Auslösung der Nationalversammlung von der Regierung angeordnet wurden. Im Hinblick darauf be schloß die Regierung, ihr RückrrittSgesuch zu überreichen." Ter Präsident der Republik sandte hierauf dem Vorsitzenden der Regierung Udrzal ein eigen händiges Schreiben, in dem e:^ den Rückiritt de, Regierung zur Kenntnis nimmr und gleichzeitig alle Minister mit der Leitung der Regierungs angelegenheiten betraut, bi« die neue Regierung gebildet ist. steh«, daß eine rot.grüne Koalition zwischen Sozialisten «ud Agrarier« mit einir Ilei«e« Partei gegründet werden Wirtschaft-Partei, die Kommunisten und nahe« die Sozialdemokraten. Tas Zentrum konnte Zahl seiner Abgeordnetensitze von 28 auf erhöhen, die Wirtschaft-Partei von 2 auf S, Kommunisten von 3 ,-uf 5 und die So« Falsche Behauptung der „Roten Kahne". Berlin, 29. Oktober Die Behauptung der , R ot en Fahne", daß der Polizeipräsident von kein beoorste-enden Attentat auf das ReichStagSgebäude bereit- am 22. Juli unterrichtet worden wäre, da zwei Kriminalbeamten detaillierte Angaben über den Bombenanschlag gemacht worren seien, ist, wie der Polizeipräsident mitteilt, falsch. Die Polizei Hot niemals auch nur den geringsten positiven Anhalispunlt für ein geplantes Attentat auf den Reichstag erhalten. Am 2V. Juli erschien bei der Abteilung I ein gewisser Fritz Lessenthin, der auS der national sozialistischen Partei entfernt worden war. Aus Rache wollte er Angaben über die Sturmabtei lungen der Partei mack eu Irgendwelche positiven Angaben über die bereits erfolgten oder über etwa bevorstehende Attentate hat er nicht gemacht Er behauptete, daß gelegentlich zum Ausdruck gebracht worden sei, wenn Bombenanschläge ausgesührt werden sollte», dann müßte man staatSwtchtige Betriebe lahmlegen. Die Abteilung IX ist den Angaben deS Lessenthin und auch allen übrigen Mitteilungen pflichtgemäß nachgegangen. Prag, 20. Lktobrr. DaS nichtamtliche Ergebnis der Wahle« sür daS Abgeordnetenhaus liegt nunmehr vor. Im ganz,« wurden 7 580 01» Stimmen abgegeben gegen 710S S1S im Jahre 1025. Die Mandate verteilen sich wie solgt (die Ergebnisse der Wahlen von 1»25 sind in Klammer« deigejügt); Deutsche Sozialdemokraten 21 (17), Bund der Landwirte und ArbettS. und Wirt. schastSgemetuschast l« (1s) Deutfche Nationalparlet «nd L»d,t«d«tjchtr Landbund 8 (10), da eine innerpolttische Einigung zwischen die^n Parteien nicht ohne weitere» zu erziele« ist. Für die Politik der deutsche« Partei,« be deutet daS Wahlergebnis eine Erleichternng der poltiischen Lage, da auzunrhmen ist, daß der Bertreter der deutschen christlichsoziale« Partei Just'zminister M eh r-Hartt«g a»S der Regier«»- auSschetden wird. zialdemoktalen von 16 auf 18. Tie Demo kraten haben sich zwar auf 6 Sitzen wie bisher gehalten, aber ihr Abschneiden kommt, wenn nian die höhere Beteiligung in Be tracht zieht, von der die Demokraten gar nichts gehabt haben, einem geringen Verlust gleich. Ebenso steht es mit der Deulschen Volk-Partei, die ihre brSher innegehabten 7 Sitze behielt. Alle« in allem hat sich gezeigt, daß das badische Volk mit der bisherigen R-qierungSkoalitio« aus Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten, also der Weimarer Koalition, die mit 58 Sitzen gegen bisher 50 im ganzen 8 Sitze gewonnen hat, durch aus zufrieden zu sein scheint. Auffallend ist der Ctimmemückgang bei den Deutschnationalen, die von 9 Abgeordneten auf 3 gesunken sind. Sie haben also nicht nur nicht« von der stärkeren Wahlbeteiligung profiliert, die ihnen etwa 2 Sitze hätte eintragen müssen, sondern im Gegenteil von ihrem bisherigen Besitzstand außerordentlich stark verloren. Abbruch hat ihnen sicher der zum erstenmal auftretende Evangelische Vollsdienst getan, der ohne wesentliche Agitation gleich 3 Sitze gewann. Ein anderer Teil ihrer srüheren Wähler dürfte sich diesmal unter den Wählern der Badischen Bauernpartei befunden haben, die ebenfalls bei ihrem ersten Auftreten 3 Mandate erreichte. Den größten Teil von Wählern dürften ihnen aber die Nationalsozialisten entzogen haben, die zum erstenmal in Baden Abgeordnetensitze erobert haben, und zwar gleich 6. Für die Regierungsbildung gibt es nach dem Ergebnis der Wahlen verschiedene Möglichkeiten. Ein Beinhalten der Weimarer Koalition die jetzt seit zehn Jahren in Baden mit bestem Erfolg am Ruder ist, wäre möglich. Man könnte sich denken, daß dann unter Einbeziehung der Deutschen Volkspartei die Weimarer zur Großen Koalition erweitert würde, die mit 65 von insgesamt 88 Sitzen ein« respektable Mehrheit auf sich vereinigte. Möglich wäre aber auch eine Regierung der Mitte ohne Sozialdemokratie, in der sich Zentrum, Volkspartei, Demokraten, WirtscbaftSpartei, Evangelischer BolkS- dienst und Badische Bauernpartei zu,ammen« schließen könnten, und die mit insgesamt 56 Sitzen immer noch die Mehrheit stellen könnte. Die größere Wahrscheinlichkeit hat allerdings dir Weimarer, bzw. die Große Koalition für sich, schon allein darum, weil die stärkste Partei, das Zentrum, nicht geneigt sein dürfte, die Sozial demokraten, bei denen sich wie im Reich «ine. seit letzter Zeit immer fortschreitende Radikali sierung seflstellen läßt, au» der Verantwortung sür das politische Geschehen zu entlassen parlamentarisches Nachspiel zum Volksbegehren. Berlin, L». Oktober Laut „Lokalanzeiger" ist von den Deutsch nationalen beabsichtig», parlamentarische Un tersuchungsausschüsse zur Ausdeckung von Verstößen gegen Gesetz und Ver fassung zu berniragen, die bei der Durch führung deS Volksbegehrens von den Regierungen und den verschiedensten Dienststellen begangen worden seien. Die Untersuchung werde sich nicht nur auf die angeblich widerrechtlichen Verbote und Behinderungen erstrecken, sondern auch auf behauptete Unregelmäßigkeiten bei der Auslegung und Führung der EinzeichnungSlisten. vr. Vogler trägt sich ein. Ter Kölner Berichterstatter deS „Berliner Tage- blalteS" meldet: Wie ich auS zuverlässiger Quelle erfahre, hat sich der volkSparteiliche ReichSiagS- abgeordnete Generaldirektor vr Vögler in die Listen für das Volksbegehren eingetragen. Bügler hat in den letzten Tagen auch eine Reihe von Aufrufen, die sich für das Volksbegehren ein setzten. unterzeichnet Wenn sich die Kölner Nachricht, daß sich vr. Bögler in die Listen sür das Volksbegehren ein getragen ha», bewahrheiten sollte, dann ist dieses Verhalten des Generaldirektor» der Vereinigten Stahlwerke geeignet, das größte Aufsehen zu er regen, und zwar nicht nur in den Reihen der Deutschen Volkspartei. Tie Nachricht klingt fast unglaubhaft, denn vr. Bögler hat auf der letzten großen Tagung de» Langnamenverein« in Düssel dorf wörtlich erklärt, daß „in Pari» etwas Besseres, als im Youngplan nieder- gelegt ist, nicht zu erreichen war". Tie Eintragung vr. VöglerS in die Volkkbegehrlifle würde auch mit den in den Kreisen der rheinisch, westfälischen Schwerindustrie vertretenen Ansichten nicht übereinstimmen In ihrer überwiegenden Mehrheit — an der Spitze vr. Silverberg und der erste Geschäftsführer de» Langnamenverein» vr. Schlenker — hat sich die rheinisch westfälische Schwerindustrie nachdrück, lich gegen das Volksbegehren auSge- sprachen. De» weiteren sei daran erinnert daß ür. Vögler lange Jahre neben.vr. Strese mann zu den sührenden Mitgliedern der Deutschen Volk-Partei gehört hat, und daß der verstorbene Außenminister ihn deS öfteren zu engster Mitarbeit herangezogen hat. ES wäre daher kaum zu fassen, wenn er seinen Namen unter einen Gesetzentwurf gesetzt hätte, der den verstorbenen Außenminister moralisch zu einem Verbrecher am Wohle des deutschen Volke- stempelt. All da» spricht dafür, daß die Nachricht mit der größten Skepsis aufzu- uehmen ist Sollte sie sich aber bewahrheiten, daun dürste, wie wir aus maßgebenden Volk»- parteilichen Kreisen erfahren, kaum noch ein Platz i« der Deutschen Volkspartei für vr. vögler sein Die Verfertiger -er in Schleswig-Holstein verwendeten Höllenmaschinen fefigestellt. Lülich geräumt. Jülich, 29. Oktober. Gestern früh verließen zusammen mit der Gendarmerie die belgischen Pioniere als letzte Besatzungstruppen Jülich. Tie Truppen zogen mit Musik zur Bahn, wo sie nach Aachen verladen wurden. Nur zwei Offiziere sind noch zurück- geblieben zur Übergabe der Kaserne. Mit der Stadt Jülich ist der ganze Kreis Jülich frei ge worden. Am Sonnabend, den 30. November, soll eine große Befreiungsfeier veranstaltet werden. Die Frage der Zahlungsgrenze im Versailler Vertrag. Berlin, 29. Oktober. In Polemiken gegen amtliche Auslagenach- richten im Rundfunk verbreiten Anhänger des Boll-begehrens Behauptungen, daß die Zahlungs dauer nach dem Zahlungsplan entsprechend dem Artikel 233 des Versailler BertrageS aus 30 Jahre beschränkt gewesen sei, wird von unterrichteter Seite darauf hingewiesen, daß der Artikel 233 deS Friedensveiträges zwar die Bestimmung enthält, daß Deutschland seine Zahlungen im Laufe von 30 Jahren zu leisten hat, aber auch die weiter gehende Bestimmung trifft, daß im Falle eines Rückstandes die Zahlungsfrist ver längert werden kann. Das Ergebnis der badische« Wahle«. In Baden hat daS Boll am Sonntag seinen Landtag nach einem neuen Wahlgesetz gewählt, das sür je 10000 Stimme» einen Abgeordneten- sitz volsieh». Die Wahlbeteiligung war flälker al bet früheren Wahlen. Von rund 1500000 Stimm- beiechtigten gingen 932679 zur Urne, da- sind 62,2 Proz. Gegenüber den letzten Landtags wahlen wurde in der Stimmbeteiligung ein Zu wachs von etwa 16 Proz. erzielt, gegenüber den leiten ReichstagSwahlen von 1928 ein weit ge ringerer, von 0,5 Proz. Die Zahl der Abgeord netensitze beträgt im ganzen 88 gegen bisher 76, wa- der erhöhten Wahlbeteiligung-ziffer genau ent» sprechen dürfte. Legt man die Beteiligungsziffer von den letzten Landlaqswahlen im Jahre 1925 zugrunde, fo hätte der Zuwachs von etwa 16 Proz sich gleichmäßig aus alle Parteien verteilen wüsten, wenn diese un geschädigt aus den Kahlen helvorgehen wollten. Dieses Ergebnis erreichten aber nur daS Zentrum, Berlin, l9. Ottober. Wie bas Landeskiiminalamt Berlin mitteilt, sind in Htmburg-AUona der 23jährige Kunstmaler Herbert Schmidt, der 22 jährige kauf männische Angrstellie Harros Schmidt und der 22j;hrige Kaufmann Erwin Kaphengst feflgenom- men worden. Herbert Schmidt ist geständig, mit dem zurzeit flüchtigen Eleklrotechniler Alfred Kaphengst, zuletzt in Altona-Othmarschen wohn- hast, die bei den beiden Anschlägen in Schleswig verwendeten Sprengkörper mit Zeitzündung an« gesertigt und außerdem den Anschlag auf das Landratsamt in Niebüll mit Kaphengst durchgesührt zu haben. Der an Ort und Stelle weilende Untersuchungsrichter, LandgerichtS- direklor vr. Masur ist zurzeit mit der Nachprüfung der Vorgänge zwecks Entscheidung über Erlaß eines Haftbefehles beschäftigt. Zu den neuen Verhaftungen meldet der „Ham burger Anzeiger", daß die Verhafteten ebenso wie die Bombenattenläter dem sogenanten Ehrhardt- kreis angehöien. Nach Ermittelungen de- Bombendezen aiS bei der Altonaer Polizei habe dieser Kreis augenscheinlich weitere Attentate geplant, um die bisher verhasteten Attentäter zu entlasten. Tie Kreise um die Bombenallentäter hälten in der letzten Zeit besondere Aktivität entfaltet und seien u. a. in der Reitschule in Neustadt im Kreise Oldenburg kürzlich zu einer Konferenz zusammengekommen, an der die Brüder Killing er, die an dem Das Ergebnis -er tschechoslowakischen Wahlen. Starke Zunahme -er Linksparteien. - Eine rot-grüne Koalition. - Rücktritt -er Regierung U-rzal. Oie Tumulte in Neumünster vor Gericht. Neumünster, 29. Oktober. Der große Prozeß, der die Klärung der blutigen Vorgänge bet der Landvolk demonstration am 1. August bringen soll, hat gestern begonnen. Zur Sicherung der Berhand- lung, die voraussichtlich drei Tage in Anspruch nehmen wird, ist eine halbe Hundertschaft Schupo au« Kiel eingetroffen. Insgesamt sind 107 Zeugen geladen. Als Verteidiger sür ave AngeNagten fungiert Rechtsanwalt Luetgebrune-Göttinge«. Ores-en, Dienstag, 2S. Ottober Nr. 2SS 1929 Staatsaryerger für den Zreistaat Sachfen Sächsische Slaalszeilung Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, VerlauMsie von Hol-Pslanzen auf den Staatsforstreviere«, verantwortlich sür die Redaktion: OberregierungSrat Han- Block in Dresden- Erscheint Werktag» nachmittag« mit dem Datum de» ErscheinungStage». Bezug«prei«: Monatlich 3 Mark. Einzelne Nummern 15 Pf. 8«rnsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295 — Schriftleitung Nr. 14574, Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Etadtgirokouto Dresden Nr. 140. Ankündigungen: Die 32 mm breite Snmdzeile oder der« Raum 35 Pf„ di« 66 mm breit» Grundzeit« oder deren Rau« 1« amtlichen Teil« 70 Pf„ unter Ein gesandt 1RM. Ermäßigung auf GeschäftSanzeigen, Familiennachrichten und Stellen« gesuch«. — Schluß der Annahme vormittags 10 Uh«.