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Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sann- und Feiertage und wird nur an Buchhändler abgegeben. — Jahrespreis für Mitglieder des Bbrsenvereins ein Exemplar 10 für Nichtmitglieder 20 Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfg.: Mitglieder des Bbrsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Buchhandlungsgehilfen für Stellegesuche. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 69. Leipzig, Donnerstag den 24. Mürz 1904. 71. Jahrgang. Amtlich Bericht über die Bibliothek des Börsciivereiiis der Deutschen Buchhändler zu Leipzig während des Jahres 1003, erstattet an den Ausschuß für die Bibliothek. Meinen diesjährigen Bericht möchte ich mit dem Aus druck des lebhaftesten Dankes für die vielfache Förderung, die der Bibliothek zuteil geworden ist, beginnen. Zn Anschaffungen für die Bibliothek waren in dem Voranschlag für das Jahr 1903 3500 eingesetzt worden. Infolge eines von Herrn R. L. Prager in Berlin gestellten Antrags bewilligte die Generalversammlung des Börscn- vereins in der Kantateversammlung noch eine Summe von 1500 ^ als Extraordinarium zur Vermehrung, so daß für Anschaffungen im ganzen 5000 ^ zur Verfügring standen. Es sind ausgcgeben worden 4985 6g H, dazu kommt ein Betrag von 28 ^ 5 H, der in der Geschäftsstelle des Börsenvereins für einige Zeitschriften verlegt worden ist, so daß insgesamt 5013 74 H verwendet worden sind. Der Ausschuß für die Bibliothek hatte den Unter zeichneten Bibliothekar angewiesen, sich wegen der Ver wendung der extraordinär bewilligten 1500 mit Herrn Prager in Verbindung zu setzen, da es wünschenswert sei, die von ihm in der Abteilung »Rechtsbeziehungen des Buchs und des Buchhandels« festgcstellten Lücken möglichst ausznfüllen. Ich habe daraufhin Gelegenheit genommen, mit Herrn Prager schriftlich und mündlich zu verhandeln und über diese Verhandlungen am 16. Juli an den Ausschuß zu berichten. Es ist, wie auch aus den im Börsenblatt ver öffentlichten Zugangsverzeichnissen hervorgeht, mein Bestreben gewesen, für die Ausfüllung dieser Lücken zu sorgen, und ich hatte dazu um so mehr Veranlassung, als die Bibliothek in den letzten Monaten gerade auf diesem Gebiete eifrig benutzt wurde. Die Zugänge zur Büchcrsammlnng betragen 1388 Nummern, zur Blattsammlnng 30 Nummern. Die im Börsenblatt neuerdings veröffentlichten Zugangsverzeichnisse (Nr. 1 in Nr. 61 vom 16. März, Nr. 2 in Nr. 104 vom 7. Mai, Nr. 3 in Nr. 228 vom 1. Oktober 1903, Nr. 4 in Nr. 15 vom 20. Januar 1904), die auch in einer kleinen Auflage separat gedruckt und ans Wunsch gratis versandt werden, können natürlich nur eine kleine Auslese der seit der Fertigstellung von Band II des Katalogs zur Bibliothek hinzugekommenen Werke enthalten; sie können aber am besten einen Aufschluß darüber geben, in welchem Sinne die Anschaffungen gemacht worden sind. Mit besonderm Danke verzeichnet die Bibliothek unter den Zugängen eine große Anzahl von Geschenken. An Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 7t. Jahrgang. er Teil. erster Stelle möchte ich M. Grvwoll in New Uork danken, der im Anschluß an viele vorhcrgegangenc Zuwendungen auch sein neuestes Werk: »Blnee eenturise ok englisü boole- tracko liibliozrg.pbz-» gestiftet hat. Lord Goschen in London hat die Güte gehabt, der Bibliothek ein Exemplar der prachtvoll ausgestatteten Bio graphie seines- Großvaters Georg Joachim Göschen zu zuwenden. Aus den von einem Freunde der Bibliothek zur Ver fügung gestellten Bütteln mar cs möglich, die vollständige Folge des Schlichtcgrollschen und des Neuen Nekrolog der Deutschen, sowie ein handschriftliches Schrcibvorlagenheft des Veit Stoß (Nürnberg 1549), eines Schülers des be kannten Schrcibmeisters Neudörsfer, zu erwerben. Ein Mitglied der Familie Fleischer verehrte uns die Briefe von Friedrich Georg Fleischer, die er während seiner Lehr- und Wanderjahre 1812—1818 an seine Mutter ge schrieben hat. Bei der Bedeutung, die der Schreiber für die Entwicklung des gesamten deutschen Buchhandels hat, sind die Briefe für die Bibliothek von ganz hervorragendem Werte, da sie nicht allein persönliche und Familienangelegen heiten behandeln, sondern auch zahlreiche unmittelbare Schilderungen aus dem Geschäftsleben enthalten. Allen hier besonders genannten und angedeuteten Gönnern und Freunden, sowie den im Anhang aufgeführten Firmen, Instituten und Personen sprechen wir hiermit nochmals unfern ergebensten Dank für das der Bibliothek bewiesene Wohlwollen aus und bitten zu gleicher Zeit, auch fernerhin der Bibliothek gedenken zu wollen. Zu Kantate konnte das in dem ehemaligen Vor standszimmer eingerichtete Lesezimmer der allgemeinen Benutzung übergeben werden. Der schön und würdig ausgestattete Raum, den das vortrefflich gelungene Bild des Herrn vr. A. Kirchhofs schmückt, ist durch eine links von der Eingangstür befindliche Schranke in zwei Räume geschieden, von denen der größere für das Publikum bestimmt ist. Hier ist ein Arbeitstisch ausgestellt und ein Gestell mit den neuesten Nummern aller der Bibliothek zugehenden Fachzeitschriften (zur zeit 84; ein Verzeichnis derselben ist im Börsenblatt 1903 Nr. 234 veröffentlicht worden). Der Raum hinter der Schranke ist mit einem freistehenden Doppelregal und einem einfachen Regal an der Wand bestellt, in dem die hauptsächlich verlangten bibliographischen Hilfsmittel und sonstige Nachschlagewerke aufgestellt sind. Das Lesezimmer ist vorläufig wochentäglich von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Die Benutzung hat sich in er freulicher Weise gehoben, wenn sie auch immer noch nicht dem Werte und der Bedeutung der Bibliothek entspricht. Die Benutzungsstatistik ergibt folgendes Bild: 360