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Sächsische Staatszeitung : 13.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192903136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19290313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19290313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-13
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 13.03.1929
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den Jahren 19V kW» 1927 um 20 Mill. SM. zu kürzen. Der «eichäiwt hat je«er in Adtveichuug van der v»rka-e der Reicher,Gerung beschien, «men Leertitel für di«A«spküche der Länder »uS § 60 des J-manja«rgleich-gesetzes (Erstattung von Leistungen der Gemeinden aus der Kriegs- »ohtsahrttpflege) einzuflellen. Der RetchSrat hat enRich seinen bei der Be- raimlfl des Nachtra-ShauShaltS jür 1928 gesabten Scschluß, im Haushalt d«S SieichrwirtschaftSininiste- »iums bei Kap. 3 (statistisches Reichtamt) 14 Stellen zu streichen, ausrechterhallen. Leue Festnahme wesen der Zusammenstöße in Mhrden. Hamburg, 13. März. Wie aut Herde gemeldet wird, smd wegen kcrdacht- der Beteiligung an den Tumulten in Vöhrben neuerdings gtvei kommunistische Arbeiter stslgenommen und, wie der früher schon verhaftete Kommunipenführer Heuck, nach Altona gebracht worden. Zu der Lrauerfeier für den bei dem Wöhrdener Zusammenstoß mit Kommunisten ge töteten lugendiichen Nationalsozialisten, den Landwirt Ernst Schmidt in Et. Annen, war der nationalsozialistische Führer Adolph Hitler «schienen, der am Grabe den Toten als Kämpfer jür die nalioualfozialtsthche und vateUändifche Idee feierte. Der uationaliozialrstifche Führer Landtagsabgeordneter Lohse ergriff in Plattdeut scher Sprache das Wort und erklärte, daß die Mionalsozialistische Partei sich durch die ver- drechenschen Kampfmethoden ihrer Gegner nicht von ihrem Ziele eines starken und freien Vater landes abschrecken lassen werde vr. Gump-Albers- dors, der Leiter des verhängnisvollen Wöhrdener Nm;uges, rief Gott zum Zeugen dafür an, daß er versucht lMbe, jeden Zusammenstoß mit den Kommunisten zu vermeiden. Tie Feier, an der etwa 800 Personen teilnahmen, verlief ohne Zwischenfälle. Tie Poiizeipressestclle teilt mit: Mit Rücksicht auf die infolge der Ereignisse in Wöhrden oonr cberpräsideuten der Provinz SchleSwig-Holstein erlassenen Lersammlungsverbote hat sich der Senat entschlossen, auch für das Hamburgische Staatsgebiet alle Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel sowohl der Natio nalsozialisten als auch der Kommunisten bis auf weiteres gemäß Art. 123 der ReichSverfassung zu verbieten. Anschluß der bayrischen Wehr- vrrbäade an den Stahlhelm. München, 13. März. Tie in der bayrischen Wehrgemeiuschast za- sammengesaßten Wehrverbände „Bayern und das Reich" und „Verband der vaterländischen Bezirks- vereine München" sind geschlossen dem Stahlhelm beiaetreten. Sie Sörliher Sprengstofsunde vor dem Reichsgericht. Leipzig, 13. März. Tas Reichsgericht verurteilte gestern den Whrigen Schmied Erwin Dengler aus Görlitz wegen Vorbereitung zum Hochverrat und unbefugten Sprengstoff- und Munitiönsbesitzes zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus und 200 M. Geldstrafe. Der Vormarsch de New York, 13. März. „Associated Preß" berichtet aus Mexiko, daß die Vorhut der unter dem Oberbefehl deS vor maligen Präsidenten EalleS stehenden Truppen die Stadt Camacho erreicht habe- Zwischen Camacho und Tonern liegt eine wasserlose Wüste. Wie die Aufständischen melden, sind sämtliche Eisenbahnbrücken zwischen Camacho und Torreon zerstört worden. Aus Monterey wird berichtet, daß General Almazen mit 10000 Mann auf Saltillo vorrücke, um die dort stehenden Streit kräfte der Aufständischen rurch Torreon zurückzutreiben. Im Staate Sinaloa marfchiert der Rebelleuführer Iturbe mit bOOO Mann auf Mazatlan, das von einer Garnison von 2000 Mann Bunde-iruppen gehalten wird. Tie mexikanische Regierung gibt bekannt, daß sie das in der Stadt Mexiko befindliche Privat eigentum mehrerer Nebeüenführer »m Werte von einigen hunderttausend Dollar beschlagnahmt habe und öffentlich versteigern werde. Der Erlös soll zur Deckung eines Teiles der Kosten dienen, die die Unterdrückung des Aufstandes verursachen- Ein Versuch, größere Mengen von Waffen und Munition, die offenbar für die Aufständischen bestimmt waren, über die mexikanische Grenze zu schmuggeln, ist durch die amerikanische Grenzwache vereitelt worden. Es kam zu einem Feuergefecht zwischen der Grenzwache und den Schnuigglern, bei dein zwei amerikanische Greuzwächter verwundet wurden. Tas Washingtoner Kriegsamt hat zur Verstärkung der Grenzwache eine Abteilung Kavallerie nach Naco im Staate Arizona entsandt. Der General Olachea, den die Leiter der Aufstündijchenbewrgung mit der Führung von 2000 Mann Truppen der Sonora-Indianer Die Geldstrafe sowie 5 Monate der Zuchtl-aus- strafe sind dnrch die Untersuchungshaft -verbüßt. Bet einer Haussuchung im September vorigen Jahres waren im Keller Denglers Munitions- Vorräte und Sprengstoffe gefunden worden. Der Angeklagte hatte zunächst gestanden, daß er die Sprengstoff- und MunitionSoorräte für die Kommunistische Partei, in Ler er zahl reiche Funktionärflellungen bekleidete, seit Jahren aufbewahrt habe; später widerrief Dengler sein Geständnis und erklärte, daß politische Gegner ihm die Sprengstoffe in den Keller geschmuggelt hätten. Das Gericht hielt jedoch sein erstes Ge ständnis für richtig. Anklage im Fall Jakubowski. - Berlin, 12. März. Wie die „Landeezeitung für beide Mecklenburg" von zuständiger Stelle erfährt, hat die Staats anwaltschaft beim Landgericht in Neustrelitz nach Abschluß der Voruntersuchung gegendieBrüder Nogens und Genossen nunmehr Anklage erhoben. Tie Anklage lautet auf Mittäter schaft am Morde. Voraussichtlich wird die Verhandlung gegen die sünf Angeklagten, unter denen sich auch die Mutter der Brüder Rogens, die Großmutter des ermordeten Keinen Ewald Nogens befindet, in der elsteu Hälfte des Iuui dieses Jahres vor dem Schwurgericht in Neustrelitz stattfiudeu. l Generals Mes. betraut hatten, die er zur Verstärkung der ve- sahung nach Torreon führen sollte, hat die der amerikanischen Grenzstadt Naco gegenüberliegende Stadt im Staate Sonora, die von den Aufstän dischen besetzt war, im Namen der Bundes regierung kampflos eingenommen. General Olachea erklärte, daß er die revolutionäre Bewegung nur scheinbar begünstigt habe, in Wahr heit jedoch der Bundesregierung treu geblieben sei Wie die Abendpresse aus Mexiko meldet, haben die BundeSlruppen die Reste der Armee Jesus Aguirre gesangengenommen. Während letzterer enlstieheu lounte, geriet sein Bruder, General Simon Aguirre, in Gefangen- schast und wird vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Der Aufstand iur Süden wird jetzt a!S erstickt angesehen. Mexiko, 13. März. Präsident Gil läßt eme Erklärung vrr»ss««t- liche«, worin rS heißt, schon jetzt sei es klar, daß der Ausstand gegen di« Regtrrureg gescheitert sei, er habe deshalb augrordnet, daß die weitere Rekrutierung für die Armee elngestelit werde. DerRebtlltNjShrer General Limon Aguirre ist, wie osftzirll mitgrteilt wird, in Santa Lucricia von Regirruugstruppen standrecht, lich erschossen worden. Tie «usstäudtschen Haven Saltille, die Hauptstadt von Coahuila, ge« räumt, dabei schrieet «S infolge des NachlasjenS der Disziplin zu Plünderungen von Banken uud Geschäften gekommen zu sein. Nach Flugzeug. Meldungen konzentrieren dte Ansftändtjchen ihre Hanptmacht unter Grueral Escobar bei Lorr« in, wo sie anscheinend der RegierungS- armre die unter Calles hrranrückt, rine Schlacht zu Urscm gedeuken. AusderLandeshauWadl. Oer Reichsfinanzhof und seine Rechtsprechung. Im Rahmen der wirtschaftswissenschaftlichen Borträge der Handelskammer zu Dresden und der Dresdner Kaufmannschaft sprach der Wirkl. Geh Oberregierungsrat, Eenatspräsident am Reichs- gerichtShof vr Strutz aus München über den „Reichkfinanzhof und seine Rechtsprechung" vor der Prominenz der Dresdner Wirkschafts., Behörden- und Fmanzkreise. Der Redner brachte mit seinen ziemlich pessimistischen Ausführungen eine teils sehr starke Krüik an Ausbau und Gliederung der Fmanzrechtsprechung zum Ausdruck. Weiter schil derte er Ziele und Aufgaben und praktische Be deutung der Rechtsprechung des ReichSsinanzhofes, die von einschneidender Wirkung auf den Steuer zahler, die Wirtschaft und den Handel sind. Zu nächst berührte er die äußeren und inneren Miß stände und gab schließlich noch einen Überblick über die Ziele und Aufgaben des Reichsfinanzhofes. Schon der Name „Reichssinanzhos" war nicht glücklich gewählt. Man hätte die 1918 geschaffene Instanz besser „Reichssieuergerichl" nennen solle», da er doch ein dem Reichsgericht gleichgestellter höchster Gerichtshof für Stcucrsachen ist. Allerdings gelade diese Parallele mit dem Reichsgericht zeigt Mängel. Auch seine Vorbereitungen zwischen Er laß des Gesetzes und Einrichtung der Behörde waren viel zu kurz (zwei Jahre) und waren nicht sorg fältig genug. Ebenso unbefriedigend war die Wahl des Ortes für diesen Gerichtshof (München). Schlimmer und bedenklicher sind jedoch die organischen Fehler, so z. B., daß dem Reichs- smanzmwister ein vorschlag-recht für die Ernennung ver MUHieder und die Bestimmung der Zahl der Serrale zusteht. ES könnle lein, daß Vas Vorschlags- recht, statt drn unabhängigen Rechtsgrundsatz zu schützen, in dem Sinne mißbraucht wird, ge legentlich Vern Votum des Ministeriums mehr Geltung zu verschaffet» Ebenso wird ein bei der letzten BesRdungsleforn» beschlosse ner Antrag, der die sütanzielle Gleichstellung zwischen den Mitglieder»» des NeichSgerichis und Reichlsüwuzhoss beseitigt hat. Das Interesse der Gesetzauslegung sordert, daß nur die besten Kräste für diese Awecke nutzbar gemacht werden, während nunmehr aber die Ergänzung der höchsten Steuer- lichter aus Persönlichkeiten mit der Qualifikation zum Reichsgericht auf finanzielle Hindernisse stößt. Die Ausgabe des Reichöfmanzhofs »st die höchst: richieiliche Rechtskontrolle über die Handhabe der Sieuergesetze. Im Prinzip sucht der Reichssinanz- Hof bei seioer Rechtsprechung di« Steuergesetze »ach wirtschastUchen Gesichtspunkten auszulegen. Nicht die RechtSsorm, sondern der wirtschaftliche Charakter des Gesetzes ist das Entscheidende. Ein zweiter Grundpfeiler der Rechtsprechung ist der Grundsatz, daß jedem, der sür eine steuerliche Leistung in An spruch genommen wird, auch ein ausreichender Rechtsschutz zukommen muß. Hierher gehört, daß einem Urteil stets ausreichende Gelegenheit zu Äußerungen des Pflichtigen vorangehen muß. Als schweren Mangel bezeichnete der Redner endlich noch die unselbständige Stellung der Finanz gerichte. Sie werden mit Mitgliedern des Landes- sirranzamieS nur auf die Dauer von deren Zu gehörigkeit zu dem betreffenden Finanzamt, statt mit uuabhängigen. aus Lebenszeit ernannten Steuer- richtern besetzt. Und dieser Mangel soll nach dem neuen Steueranpassungsgesetz, das übrigens, ohne den Reichssinanzhos zu hören, in Kraft treten soll, weiterhin so bleiben. Starker Beifall zeigte das hervorragende Interesse der Hörerschaft und es ist zu hoffen, daß die Ausführungen des Redners an gesichts des aurgeivählten Auditoriums nicht auf unfruchtbaren Boden gefallen sind. v * Aujktinnugsvortrag. Ter Deutsche Ver ein für Volkshygiene veranstallet am kom menden Donnerstag gemeinsam mit dem Ärzt lichen Bezirksverein und der Gejund- heitSbehörde Dresden einen öffentlichen unentgeltlichen Vortragsabend in der Turn halle der 9. Volksschule, Georgplatz 4. Das Nähere ist aus dem Heuligen Anzeigenteil ersichilich. Produktenbörse zu Leipzig vom 12. März. Wetzen Sli—rso, behauvtet. otoggen ros—2lS^ kill, Sanbroggen 2l2—Lis, ruhig. Sommergerste rss bis L38, Wintergerste 21«—LL6, »Ul. Hafer» tnländ. SlO—SSt, ruhig. Mais, ameritanifcher, 211—res, Matt, Ctnouanttn. -so—LSI, ruhig. Raps SSO—370, still. Erbsen 360 — ers, behauptet. Weizenkleie 14,40 —1«,7ü, Rogaentlele 14,7» —1S.SS, ruhig. Weizenmehl 24.S0—»5,00, Roggenmehi »r,2L—s«,LS» still. Preise sür Rauhfutter (Heu und Stroh) im waggon weisen Berkaus durch den Großhandel (Großhandels preis) frei Bahnhof Leipzig am l1. März 1929. (Festgestellt durch das Statistische Amt Leipzig.) Wiesenhen, lose, 7,50. Roggenstroh in Bündeln 2,00. Roggenstroh in Bindfabenballen (Bretldrusch) s,ro. Roggenstroh in Drabtballen 2,so. Die Preise verstehen sich lltr gute, gesunde, trockene Ware per Zentner in Reichsmark. VeLSL rote LLlläk Aufspringen der Haut und unschöne Hautfarbe verwendet man am besten die schneeig weihe, feNfreie « rviuo welche den Hünden und dem Gesicht jene matte Weihe verleih!, die der vornehmen Dame erwünscht ist. Lin besonderer Vorteil liegt auch darin, dah diese malle Creme wundervoll kühlend b«i Juckreiz der Haut wirkt und gleichzeitig eine vorzügliche Unterlage für Puder ist. Der nachhallige Duft dieser Creme gleicht einem taufrisch gepflückten FrUHUngrstrauß von Veilchen, Mai glöckchen und Flieder, ohne senen berüchtigten Moschus- geruch, den die vornehme Welt verabscheut. — Preis der Tube 1 Mk. — Wirksam unterstützt durch Leodor-Ldel- Sris«, SO Pf. das Stück. — In allen Thlorodont-Berkaufs- ftellen zu haben. « sss SebbelS „Mellingen". Aeueinstit-ierung im Schauspielhaus. Zweiter Abend. In einer kurzen Einleitung zum Nibelungen- dliiina, die «an in seinem Nachlaß fand, spricht Hebbel mit Genugtuung von dem großen Erfolg des Werks bei feiner Weimarer Uraufführung im Jahre lbül: dieser Erfolg, unter der genialen Leüung TingelstedtS mit größtenteils bescheidenen Kräften errungen, stelle das Schicksal des Stückes aus allen Bühnen sicher, wo man ihn» mit gutem Willen entgegeukomme. Tatz «um Hebbels monumentaler Tragödie im Llesdner Schauspielhaus „mit gutem Willen ent- gegengelommen ist": diese Feststellung bedeutet dar höchste Lob, daS man dieser Neueinstudierung spenden kann. Tie gestrige Ausführung des Schluß- tramaS der Trilogie hat den Eindruck deS ersten stben« verstärkt: das Schauspielhaus hat hier kost- bares Erbgut der deutschen Dichtung für die mo derne Bühne zurückerobert. Mit der furchtbaren Folgerichtigkeit, die, nach Hebbel, schon in dem gewaltigen Schöpfer des NideluogenepoS einen «Dramatiker vom Wirbel bis zum Zeh" erkennen läßt, wächst die Gesamt- lragödie in „Kriemhilds Rache" zum Höhe punkt und zur Katastrophe empor. Kriemhilds CLHueschrei dnrchfchrillt die König-Paläste am Rhein und an der Donau, steigert sich, da-Gebot christlicker Milde übertönend, zu blasphemischer Herausforderung der göttlichen Gerechtigkeit, setzt line Welt in Brand, erstickt erst in ihren» Todes- köcheln. Der Christ Dietrich von Vern aber, der durch Temut Mächtige, löst christliche- und hun nische» Heidentum in ihrer Herrschaft ab und »schleppt die Welt auf seinem Rücke,» weiter". Sür diese machtvolle Steigerung und für diesen echt Hebbelschen Au-llang hat da» SchauspiethanS »»Er KiefauS Regie di« fast restlose dar stellerisch« Entsprechung gefunden. Antonia Dietrich ab» Krwmtzitd wächst »an Egen« kirne an innerer Wahrheit «nd echter tragischer Wirkung; die Wandlung von der kindlichen Königs- maid zur rastlosen Rachedämonin ist psychologisch und künstlerisch geglückt. Finster, schneidend, den „leibhaftigen Tod" im fahlen Gesicht vollendet Decarlis Hagen fein Bernichtung-werk. Eine Gestalt vor» ragender Größe und Hoheit Friedrich Lindner- Tietrich: das Erhabenste, künstlerisch Bedeutendste, was diese zweitägige Ausführung zu bieten hat. Unbeschreiblich herrlich die Szene vor dem Dom, wo er zwischen Vie streitenden Heunen und Nibelungen tritt und dem Gemetzel Einhalt gebietet: „Ich bin heute Kirchenvogt, wer in die Messe will, der folge mir!" vom Schauer säkularer Ahnungen durchweht die Erzählung fernes mystischen Erlebnisses am Rornen- brunuen. Und einzig im Au-druck demutooller Erschütterung das große Schlußwort, womit er, im Namen de- Gekreuzigten, des müden Etzel schwere Herrscherbürde auf seine starken Schultern lädt. Kleinoscheggs Etzel: ein unförmlicher Alb, ein heidnischer Spuk und doch, aus seine hunnische Art, ein Charakter von glaubhafter Noblesse der Gesinnung. (Aber etwas weniger österreichische Tialektfärbung würde die Gesamt- Wirkung der Gestalt erhöhen.) Kottenkamp: ein rührend schlichter und biederer Markgraf Rüdiger. Paulsen als sicher gestalteter Gunther von persönlicher Farbe, Martin Hellberg al- sympathischer junger Giselher, daneben Lewinsky, Posse und Haselbach: wackere Repräsentanten der Nibelungentreue. Clara Salbach: eine würdige Ute. Klietsch: ein Waffenmeister Hilde- brant von lebendigem EmpsiadungSan-bruck, aber von zu jugendlichem Format. DaS Hau- Rüdiger« zu Pöchlarn mit Ida vardou - Müller »md Dell Maria Teichen gut bestellt. Sehr wirk- sam aufgemacht die Bankett- «nd Kampfszenen bei den Heunen, zumal die Schlußszene ein« meisterliche Regieleistung. Nur daß diese- wim- melude, durcheinanderquabbelade HuunenvoU äußer lich etwa- weniger korwentsimeL zu gestalten wäre. U»d die Schiffrszene an der Donau, wo der aber gläubisch« Hagen den burgundischen Kaplan z» er tränken versucht, ermangelte hinreichender Deut lichkeit. Aber der Gesamteindlvck der Klarheit, Großlinigkeit und Lebendigkeit dieser Hebbel-Aus führung wurde durch solche Einzelheiten nicht ge trübt und durch den warmen und überzeugten Schkußbeifall aufs neue bekräftigt. M. A Schülerkonzert Margarethe Fahnert. In» kleinen LogenhauSsaale versammelte Margarethe Fahnert wieder einmal ihre Gemeinde, um einen Teil ihrer Schülerinnen vorzusühren. Nachdem Schuberts vierstimmiger Psalm «Gott ist mein Hirte" verklungen war, hörte man schwierige BrahmSlieder von einer begabten und fast konzert reifen Sopranistin. Duette von Schumann. Jadas sohn und Brahms folgten. In den nicht eben leichten Hans-So mm e r- und Roland-B o c q u e t - Liedern bewährten sich verschiedeue Alt- und Sopranstimmen. Sämtlich« Schülerinnen zeichueten sich durch eme gute Stimmbildung, deutliche Text- behandtung und geschulte Atmung aus. Zwischen den Gesangvorträgen spielte Kurt Kluge sehr sauber und frisch eine hübsche Ballade von Boc- quet aus der Sammlung „Souvenir", warum nicht „Erinnerung" oder „Andenken"? Ter Komponist begleitete sämtliche Sängerinnen sehr feinsinnig und musikalisch. Am Schluß stand Finale 21 und 27 aus Mozarts „Zauberflöte" samt der» Auftritt der Pamina. Reicher Beifall und Blumen lohnten die hübschen Ausführungen. Pl «chstsche »taawiheate». Opernhaus, «»wird nochmals daraus hingewtefen, »ab die heutige Bor- Arllung .Falstaff" um 7 Uhr beginnt. Freitag, amlS.März, ». SYmphonie- kongert, Reihe o, unter Leitung von General. Musikdirektor Frid Busch. Soltsttsche Mitwirkung: Adolf Busch (Violine), Hermann Busch (Violoncello), Rudolf Serkin Klavier), Fritz Rucker (YI»te). l. «raadenbi rgistdeS Konzert Rr. ü in V-Dnr »ür Klavier, Mioltue und glitte mit Orchesterbeglettung von I. S. Vach. 2. Konzert sür Ptano'orte. Violine »ad «toloneello mit vealeitung des Orchester«, Wert »S. von Veotboven. s. Vartattvnen »nd Fug« über «in Thema hon «»zart von Max Reger, Die »kf«ntltch« Hauptprobe zu diekem Kontert «invet am gleichen Tag« vormittag« >/,t2 Uhr statt. — Für dar Konzert sind noch ein zelne Karten für die Orchesterabtetlung, da» Parkett, den l. und den ll. Rang zu haben. — Die an diesem Tage ausfallende Overnvorstellung sür die Frettag-AnrechtSinh aber der Reihet wird auf Freitag, den 2 r. Mürz, gelegt. Da Lelesttno Garobe <n der Schweiz an einer schweren Bronchitis erkrankt ist, mutzte er seine beiden kür den 14. und iS. d. M. vorgesehenen Gastspiele absagen. In der moral:en Vor stellung „Rigoletto" wird Robert Burg die Titeipartie singen. Für di- Partie des Herzogs ist Jos« Rtave» von der Städtischen Oper Berlin als Gast verpflichtet »vorden. Schauspiel Haus. Freitag» den 1». März (Anrechtsreihe A), in der neuen Einstudierung „Die Nibelungen", erste und »weite Abteilung („Der gehörnte Siegfried" und .Siegsrieds Tod"). Spiel leitung: Georg Kiefau. Anfang V»s Uhr. Alberttheater. Morgen abeno Hs Uhr: „Don Carlos" mit Maria Fein (Sboli), Marion Regler (Königin), Lothar Körner (Marquis von Posa) als Gästen.— Freitag, den lö.d.M., abends Uhr: -Die Frau, dte feder fucht", Lustspiel von Ludwig Hirschfeld mit Maria Fein als Gast. — Dte Erstaufführung des Lustspiel» „DaS glühende Einmaleins" von Hugo-Wolfgang Philipp erfolgt am Sonnabend, den l6. d M.» abends ',,8 Uhr. — Als Ostermärchen befindet fich das erfolgreiche Stück „Peterche'nS Mondfahrt" in Vor bereitung. Die «vmädie. Täglich abend» '/.S Uhr: Wieder Holungen des LustfptelS „DaS Geld auf der St ratze" von Rudolf Oefterretcher und Rudolf Bernauer mit Hann» Ftfcher als Gast. Regle: Fritz Ftfcher. Residenztheaier. Cs sei nochmals darauf hinge- wiesen, datz Lehars „Friederike" allabendlich di« etnschltetzlich Sonntag, den »7. März, mit Kammer sänger Avals Luhmann «US Goethe und Magda lena Witt in der Titelrolle wiederhol» wird. — Dte Premiere „Blaubart" sinder bestimmt am Mon tag, den lS. Mär», statt. ZentraUheater Die Operette „Die ungekühte Eva" kann nur noch bi« Freitag ans dem Spiel- plan bleiben. Sonnabend, den 1«. d. M , findet dte Premiere des neuen groben Bartet«- Programms statt. Mo»artv«r«in. Montag, IS. März, HS Uhr im BeretnShauS: Dritte» Mitglieder-Konzer». Orchester- Merke von S. Bach (u. a. Symphonie-Satz mit kon- »ertterender Violine und Trompeten, s. Branden- buigische« Konzert) und G. F. Händel (Largo und Fugato für Stretchorchefter). Erstausführung de» un- grviuckten Konzert» sür Cembalo (Lotte Erben-Groll) und Violine (Gottfried Hofmann-Sttrl) von Jos. Haydn. Arien au» „Samson" und .Rodelinda" von Hände», gesungen von Margaret« Auiborn-Svecht. Lettung Erich Ech»eider. Gaftkartrn bei F. «te» »nd Abendkasse.
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