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Sächsische Staatszeitung : 08.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192903089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19290308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19290308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-08
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 08.03.1929
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Seite 7 za Nr. S* Freitag, » März 1929 MdnLandeShawtsta-1. Stadtverordnetensttzuag. Am Donnerstag beschäftigte «^S'um'wA „als die Entscheidung der Beschwerdestelle m »«leihe«. Bekanntlich halte sich in dieser Loge- ,cUnheil der Finantdeternent Bür-elme>ster k^. Bührer in der Sitzung vom 13. Dezember 19-8 ziemlich scharf fegen die Beschweidesteve auSge- 'rrochen. Nachdem der Finanzausschuß dazu Etel- luna genommen hatte, wurde vorgeschlagen von ler kl.ärung des BürgeimeistelSKengtms zu lewen. Stadtv Dr-E ckelmann tTna^P^) be^ hauplete, diese Aussührungen deä »argermenpna seien nicht am Platze genZen. br-^te nnen Antrag ein. der den Rat ersucht, Auskunft darüber zu geben, welche» Zahlenmaterlol er dem üreiSauHchusse al» Unterlage svr deslen ^utjcherdung zug-iei,et ha», und du^ Materia den Stadtverordneten vorzulegen, «»rcei meist er Ur. Budrer emgegueie, daß de» ^ausjchuß wie der Beschwerdepell« genau das gleiche Walenal rorgeiegen habe. Die Stadt lzabe mchls ver- deimlicken. Vermögens. und.Schullxnveizerchmsse lügen ofien da, ebenso seren dw tavut. Da» aSes habe auch den beiden Instanzen vorgelegen. Es sei also lediglich aus die Be urteilung des Material» angekommen und da sei eben sestzustellen, daß au» dem gleichen Materml verschiedene Schlüsse gezogen worden smd Aach den Berechnungen de» Fmanzamte» erhöhe sich durch die Heraufsetzung de» Aufwertungssatzes von 12 V, auf 25 Proz. dl« Belastung der Stadt um -> > Mill. A. Line derartige Vermehrung der Ausgaben müsse natürlich mit der Zeit aus den Haushalt nullend wirken. Was er al» eine ungeheure Un- aerechligkeit bezeichnet habe, ser die Tatsache, daß viel leistungsfähigere Städte wie z. B Köln und Frankfurt nur mit 12>4 ^roz mäiu»erte» brauchten. Tie Sinnahmen der Stadt seien durch aus nicht so groß, wie e» bisweilen lnngesiell, werd«. Die Stadt müsse ihre Leistuugeu der jeder AalSderatung enger begrenzen. Da» Vermögen der Stadt habe »war zugenommen, aber mit Huse von Anleihen, die ausgenommen und investiert werden mußten. Daraus habe die Beschwerde stelle. ganz zu Unrecht, den Schluß gezogen, daß die Stadt m>t ihrer SrundfiüSSpolitil ein«, un verantwortlichen LuxuSauswand trerbe. Daraus wurde der Antrag Eckelmann mit der Erklärung des Bürgermeisters dem Finanzausschuß ^"^/iner lebhasten Aue spräche sührte auch daS Ottsgejetz über die Singrwemdnng von »ohlt^ die am 1. April ersolgen soll. DerRechtsaueschuß cmpsahl die Genehmigung des Ortegesetze». Die Redner der deutschnattonalen, der volksparteilichen und der Mr.sch°s'»«ruppe W'°ch-n sichgegen die Einverleibung aus, teils aus grundsätzlichen Er wägungen, teils auS finanziellen Gründen. Gerade die Eingemeindung von Gohlis, dem 6^??' wertiallen der neueren EmgememdimpSvbiekte, werde der Stadt große finanzielle Lasten aus- erlegen, wahrend die «orlerle sür dre Stadt ganz minimal seien. , _ . . Bürgermeister vr. Bührer stellte fest, daß Dresden der Eingemeindungen bedürfe, um neues Cievlungsland zu gewinnen Auch die sozialen, wirtschaftlichen und verkehrSpclittschen Verhältnisse drängten förmlich zu einer Eingemeindung. Ter durch die Einverleibung von Gohtrs der Stadt zu ll elende GeländezuwachS werde der Stadt m väieren Jahren sehr zugute kommen. Es be- jiünden jedensallS mehr Gründe für als gegen die ^n n^Mttcher Abstimmung wurde mit SO gegen 2S Stimmen das AnSjchußgulachten angenommen. ^öeiter wurde noch ein Antrag angenommen, de^den Ra« ersucht, mit Rücksicht auf die Hoch- waiierctfahr alle zweckdienlichen Maßnahmen zu ergrel-en. um Schäden abzuwenven, »or °Nem aber an besonder« gefährdeten Stellen Wasserwehren zu errichten. * L«»d»«i K,e»denw«lbn«g. Der All- aemeine Dresdner Ernzelhandelsver- dan d HLU am 14. d. M., 20 Uhr, ,m Saale de« Lo els BEol seine 2. Mitgliederversammlung ,n Um Jahre ab. Über das Thema „Gedanken zur Tresdner Fremden Werbung- werden sprechen Lega- üonsiat a D. v. der Decken, stellvertretender Syndikus der Handelskammer, und Prof. vr. K a st» ,, c r M. d. L. Ta das Thema wette «reise inter- klüeren dürste, sind Gäste nach Anmeldung nn mdsbureau, Prager Str. 16,111., willkommen. * Der et.dtbnnd der Dresdner Fr"enverri«e veranstaltet am Montag, den N-d. M. 2OUHr ewen öffentlichen Vortragsabend unter dem Thema „Reue Wege der Frauenverrme-. Al» Rednerin ist Frau Lr ptul. »onnen worden. De, Vortrag findet tn der «ul« dr» Mädchengymnasiums Weintraubenstr 3, statt. Die Teilnahme an dem Vortrag ch los emo». * SLnre-Theratzte. Prof. vr. v Kapjs hielt vorgestern einen an,riärenden Vortrag üb« das von ihm entdeckte und ausgeaibettete Heiloersahren Lurch Säure«. Ter Münchner Gelehrte sammelte scme Erfahrungen in Industriebetiiebe», tn denen L PrL i^ -mch dre Verwendung von veisch edenen Sturen gehörü Er fand, daß di« Arbeiter dieser Fabriken (besonder» tuberkulöse) ralch und sicher geheilt wurden 'N den mtt den Läuregasen erfüllten Räumen. Auf dieser Er- kennlnis baute er seine Se'lwerfe aus, die m der Anwendung denkbar einfach § und im Erfolg hervorragend sein soll. Dre p^w« Ärzteschaft bereitet ihm »war erhebliche Schwierig keiten, aber er findet wie er sagte, Dost m dem Bewußtsein, daß dieser Widerstand rein ökonomische Gründe habe. Ta er aber glaM, daß sich da» Gu.e endlich doch und in «§«« Fällen «ahn bnchh so sieh, er die heute »och starken Hindermsst durch Ersolg und Güte der Therapie selbst '«Zukunft überwunven. Seine interessanten AuSjührungen fände» reichen Beifall und regten vor allem in- folge der Billigkeit de» Verfahren« d,« Hörer ,* eigenen versuchen an. * eten^ratzhstche» «ettfchreibe». 3«^ d«r Linhettsfienographie schreibt, hat am kommenden Eonntag Gelegenheit, eine Probe seine» rA»«* »bzulege» Im «ahmen de» vom Dewschen kte«^ graphenbnnd verankkolteten Fernwettfchrechen» findet in Dresden am Sonntag, den 10. März, ^10 Uhr in der Höheren Mädchenbildungsanstalt, Marschner- straße ^1^ ein öffentliches Preisausschreiben statt. Für da» Settschreiben werden Abteilungen zu 80, 100, 120 usw. bi» 400 Silben gebildet, in denen jeweils in gleichbleibeuder Geschwindigkeit diktiert wird. Außerdem wird ein Richtlgschreiben nach Vorlage veranstattet. Le, Teilnehmer kann sich am S^nellschreiben und am Richtigschreiben beteiligen und erhält, wenn die Arbeiten in beiden Gruppen preiswüidig sind, zwei Auszeichnungen. DaS Wett- schreiben soll der Öffentlichkeit die Leistungsfähigkeit der EinheitSkurzschrist beweisen. * Mich und G«f»»dheit. Der Freie MilchauSschuß der Stadt veranstaltete am Mittwoch einen Milchwerbeabend im großen Saale deS AuSstellungSpalasteS. vr. weck. Viktor Hähnlein erläuterte in einem längeren Bortrage den Werbefilm des Reich-mikchallSschusfeS; erzeigte zuerst die wirtschaftliche Bedeutung der Milch. Die rund S Mill. Kühe in Deutfchland geben täglich etwa 50 Mill. Liter Milch, daS ist eine Jahres produktion von 3 65 Milliarden Wark Mikch. wäh rend unsere Kohlenproduktion nur 2,3 Milliarden Mark wert ist. vr Hähnlein erläuterte dann die einzelnen in der Milch enthaltenen Nährstoffe und resultierte am Schluß aus allem, daß die Milch ein echtes VolkSnahrvngSm'ttel sei. Kefir und Uoghurt seien heute in der Hand des Arzte» ein unentbehrliche» Heilmittel geworden. Zu» Schluß wurde im Film „Die Gewinnung und Behandlung der Milch" voraeführt. * Winterstzortverkrhr. Tie Nachrichtenstelle der Oberpvstdireklion teilt mit: Am kommenden Sonn tag verkehren die Eporlsonderwagen der Reichspost nach Geising-Altenberg nnd nach Rehefeld. Ab fahrt 7 Uhr Hauptbahnhof. Nu-knnst und Karten- vorverkauf durch die Postämter * TodeSfaU. Anfang dieser Woche ist der Stadtverordnete Marmorhauer Richard Surt im Alter von 52 Jahren gestorben Er gehörte dem Kollegium seit 1927 als Vertreter der Sozial demokratie an. Ter Nachfolger de» Verstorbenen rst der Maschinensührer Oskar Faland. * AnSfchreib«,». Vom Hochbauamt sollen vergeben werden: Erd-, Maurer-, Zimmerer- und Abbruchsarbeiten (OberreaUchule Dresden N und verschiedene Auf- und Anbauten im Sch'achthvs), Klempner- und Jnstallationsarbeiten (Grundstücke Prießnitzstraße 15/17), sowie Liesernngsausträg« sür Wandverkleidungen und Plattcnbeläge(Etadtkranken- hausJohannstadt). Entsprechende Pr ei sänge bo te sind bi» zum 18. d. M. einzureichen. Capitol. Stendhals (Henri Bcyles) außerordent- lich farbenreicher Roman „Rouge et Noir" mußte eine gute Grundlage sür einen spannenden Film geben. Tie BerschwSiung gegen den Bour bonen Karl zugunsten des Herzogs von Orleans bildet den geschichtlichen Hintergrund des Romanes und des Filmes „Der geheime Kurier". Tic Hauptperson ist Julien Sorel. Man lernt ihn als Sekretär des Bürgermeisters eines LandstäsI- chens kennen. Im sonntäglichen Gottesdienst liest er, anstatt im Brevier zu lesen, die Lebensgeschichte Napoleons. Sein unbezwinglicher Ehrgeiz treibt ihn aus der Enge seiner Umgebung heraus, obgleich die Frau seines ChesS ihn zurückzuhallen sucht In Paris gewinnt er das Vertrauen seines neuen Herrn, des Marquis de la Mole, und die Liebe von dessen Tochter. Mit geheimer Botschaft reist er nach Straßburg zum Herzog von Orleans. Abenteuer häuit sich auf Abenteuer. Tragische Verwicklungen bleiben nicht aus. Julien wird, als der erste Um sturzversuch mißglückt, zum Tode verurteilt, von den Revolutionären kurz vor der Hinrichtung befreit und stirbt als Heid bei den Päuser Straßentämpsen. Gennaro Righelli hat das bunte Geschehen mit «einer Regie schlaglichtartig zusammengesaßt. Iwan Mosjukin spielt die Rolle des geheimen Kuriers Er kann fechten und reiten wie DonglaS Fairbanks, ist aber dazu noch ein guter Schauspieler. Neben ihm stehen Lil Dagover nnd Agnes Petersen in den weiblichen Hauptrollen D>e Dagover, die deutsche Tschechowa, leiht ihren heißen Atem dem Spiel. Agnes Petersen, ein neuer Stern am Himmel deS Filmes, nimmt durch ihre jugendliche Schönheit und ihre verinnerlichte Darstellung sör sich ein. * Six Sicherheitsventil die Ursache des gewittrräh»lichen Geräusches. Zu den Blätter- Meldungen über das am Diensiag abend in Dresden ausgetretene und sogar in Hellerau hörbare Geräusch teilt unS das Betriebsamt mit, daß um diese Zeit im Kraftwerk am Wettinerplatz ein Sicherheitsventil Dampf über das hohe Dach des Kesselhauses abgeblasen hat. Wahrscheinlich ist dabet Resonanz ausgetreten, so daß das Geräusch bei Westwind auf wertere Entfernung hörbar wurde Es sind Maßnahmen getroffen worden, die eine Wiederholung derartiger Vorfälle ver hüten sollen. * volwhochschul«. Die die,jährige Mitglieder- Versammlung des Verein, Volkshochschule Dres den findet am Sonnabend, den I«. März 17,30 Uhr In der Aula der Kreuzschule, Georgplatz «, statt. Dagesordnung: 1. Jabre»de>icht. S. Kassenbericht, 8. Wahle , «. Anträge Alle Mitglieder der Volkshoch schule sind »um Besuch der Versammlung eingeladen; Eintritt nur nach Borwetsen der Mit gliedskarte der Volklhochtchnle oder b«, Vereins zur Fbrderung gymnastischer Körperbildung (mit Aus druck »Kursurteilnehmer") f ür 1 SS S. — Im Anschluß an die Mitgliederversammlung findet die F «terdeS zehnjährigen Bestehens der Volk-Hoch- schule am selben Abend um 20 Uhr tm Festsaal de. Neuen Rathause, statt. Umrahmt vo« Musik- und Rezitation,vorträgen der Musikgruppen und de, Sprechchors werde» Ur. Frau» Mockrauer und Rud olf S ch ro ev er Ansprachen halten über da» Thema „ Z « h n Jahre Volkshochschule Eintritt »ur gegen Borwcisen de» Programm», das in der Geschäftsstelle, Marienstratze 17, und tn den Lehr gängen kostenlos erhältlich ist. » 3S0-Jahrs«ier der Annen schule. Die Aunenschule feiert ihr Jubiläum nicht am 28. März. Nur au» praktischen Gründen hat man im Jahre 187S das 3«0- jährige B stehe» der Schule am 28. Mär» »ujammen mtt der Ablturientenentlassung festlich begangen. Der 28. März ist nicht der Äründungitag, übrigen» auch eigentlich da» Jahr >S7S nicht da» GrüntungSiahr der Annenschule, di« vielmehr schon im Jahre 1SSS vom Rat unter dem Namen BartholomäuSichule gegründet wurde u»d den Namen Annenschulr seit der Erbauuug der Annenkirche «geweiht 2«. Jult 1578) führt. Al» man 177» da» »vojährige Bestehen der Schule leierte, war man sich «och bewußt, da« man um ein Jahr zu spät kam. Diele Verspätung hat sich auf die folgenden Jubiläen weiter vererbt. In vielem Jahre wird di« Frier tu de» Lagen vom »1. bi» »».September begangen weil der Herbst sich »ur Duräüuhrun, einer laichen BevauKaltung bester eignet at» Vie Zeit der PrU'ungrn und Verletzungen. ' StaaNtch« HSH««« MädchenbUduugsanftatt DreS- den-JohannKad«. «mko Fevruarwurdendi««»«)«' Prüfungen »e« 1. Jahrgang«* der »es^m Ob«r- realschul« d««rdet. Von den »7 Abitur«?Minnen er- t» »«» S«istu»gen »wr w, »w«i kl». lieben II. hüt Amtliche Devisenkurse Var» London New Vork O«o Uruguay » Wien v Amtlicher Wintersport Wetterdienst für Sonntag. Herausgegeben von der Sächsifchen Landes. Wetterwarte Dresden in Gemeinschaft mit dem Sächsischen Bcrkehrsverbande und dem Ski- verbande Sachfen Rach dem Stande vom 8. März 1929. S--SN, R--Rodel, W--Waldweg, m--möglich tze» 8. ««,» l»2st. Aocterung«» in Mark. «tttenu»»Sauöfichten: Bon mittleren Lagen a« aufwärts Fonbestand des winterlichen Wetters. auch in Leipzig der Seismograph heute früh gegen Z43 Uhr ein sehr starkes Erdbeben registriert, deffen Entfernung etwa 8500 km be- trägt. Erst nach 3'/, Stunden war die Auf zeichnung beendet. Aus Stadt und Land. Ane. In der letzten Stadtverordneteusitzuug, die wieder vom kommunistischen Vorsteher Müller geleitet wurde, verlas der erste Bürgermeister Hosmann eine Erklärung des Stadtrats, in der erneut die Arbeitsunfähigkeit des Stadt verordnetenkollegiums festgestellt wurde. ES bleibe nur übrig, daß sich das Kollegium entweder entschlösse, sich selbst zu helfen und aus eigener Entschließung die Maßnahmen durchzusühren, um Ordnung zu schaffen, oder aber als äußerster Schrill die Auslösung des Kollegiums durch das Ministerium Tie bürgerliche und die sozial demokratische Fraktion hätten beschlossen, bei ihrer Weigerung, unter dem Präsidium Müller zu tagen, weiter zu verharren Ter Rat werde nunmehr von sich aus die weiteren Maß- nahmen ergreifen, um wieder ordnungsmäßige Verhältnisse zu schassen Tie heutige Sitzung sei nur von sechs Mann besucht, also beschlußunfähig. Nachdem die anwesenden Kommunisten beschlossen hatten, eine Bestrafung der fedlenden Siadtvervld- neten auf Grund der Gemeindeordnung bei der Beschlußbehörde zu beamragen, stellie der Vorsteher die Beschlußunsähigkeit des Kollegiums fest und schloß dir Sitzung. Freiberg. In einer sehr gut besuchten Ver sammlung der Handwerker und Gewerbetreibenden von Freiberg und Umgebung wurde Stellung ge nommen zur gegenwärtigen schwierigen Lage des geweiblichen Mittelstandes. Ter Synditus des Sächsischen Handweiks, vr. Kunze - Tre<d?n sprach über „Ter Kampf um die Erhaltung und Freiheit des Handwerks und gewerblichen Mittelstandes". Der Redner erklärte umer anderem, der Mittelstand fei in eine Abwehrstellung gedrängt worden, einmal gegen die einseitig wirkende Gesetz, gebung unr zum anderen gegen die Zusammen ballung finanzieller Art in Trusts, Waren- häufer und Konsumvereine. Er sei bis an die Grenze des Äußersten belastet; weitere Laßen könne er nicht tragen. Der Mittelstand rufe allen verantwortlichen Stellen zu: Besinnt euch, ehe ihr den Bogen überspannt. Der Fehlbetrag in den Haushaltpiänen müsse durch Sparmaßnahme», nicht durch ireue Steuern, die der Mittelstand nicht inehr ertragen könne, aufgebracht werden Die Unter nehmen der öffentlichen Hand müßten ebenso wie die private» Betriebe steuertich erfaßt werden. Nicht zu verstehen fei, daß unter den Mitgliedern der Konsiimveieine eine große Zahl selbständiger Hand werker, Landwirte und Beamte zu finden seien. Jeder in den Konsumvereinen befindliche Mittel- ständler würde an sich „Selbstmord" begehen und „morde- seine Berufskollegen. Ooermeister Kaiser, Dresden, unterstrich die Ausführungen von Sy» dikus Kunze. Er warnte vor Mißmut uud davor, die Nerven zu verlieren. — Am Schluß nahm die Versammlung eine Entschließung an, in der die von den Rednern gestellten Forderungen an die zu- ständigen Stellen in Reich, Ländern und Gemeinden ihren Niederschlag finden. GlaShfittr. Um die hiesige Arbeitsmarkt lage zu bessern, versucht der Slavtrat durch Ver- mittlung der sächsifchen Gesandtschaft in Berlin vom Reichswehrmrmsterium oder dessen Unler behörden Aufträge auf feinmechanische Erzeug nisse bei hiesigen Werkstätten zu bewiiken. Zu demselben Zweck hat man sich durch die Initiative des Bürgermeisters an die Junckers-Werke in Dessau, die Zeppelin-Werft in Friedrichshafen und an die Zeiß-Werke in Jena gewandt, v,e bei Vergebung von Aufträgen die hiesige Industrie berücksichtigen möchten. LeuttrSdors.In der letzten Gemeindeverordneke«- sitzung gab der Vorsitzende Bürgermeister Hoyer Kenntnis von der Zuweisung der Vertragsabgabe der Sächsischen Werke jür verbrauchte Elekrizitäts- mengen aus dem Jahre 1928 in Höhe von 1793.47 M. (gegen daS Vorjahr eine Zunahme von 130 M.). Auf Vorschlag von Gemeindeverordneten Scholze soll geprüft werden, ob für die ehemalige Gemeinde Reuleutersdorf etue VeriragSabgabe gezahlt werden muß. Geliefert worden ist sür 46782 M. Strom. L«»te««». I» der Sitzung des Stadiverord- netenlollegiumS erstattete Bürgermeister Indra« Bericht über die Finanzlage. Sein Borlchlag, zm Restfi narr ttemrig de» Woh«u«g»bauprojelte» 1S28 rmd zum Bor» eine» weitere« städtischen Sechs- R,»d« Janeiro i«U«l, Schwer» 1»0 Frauke» L otUl 100 L«»a Sv«t«, I00V«iem Stockholm 1»0»»>«a ko»va»u»op«t iOstz. Kopenhagen i00Sro»e» Lifiadon 100 EMudo IPfd. Sterl. 1 Dollar I00 Kron«» «erltn, ei«graphisch« Lu«, »ahlung am Amsterdam 100 Gulde» Athen 100 Drachmen BE«' ivo Aelga Budapest rov Pena» Bueno« Arre« 1 Pele Danzig 100 Gulden Helsrngfor» 100 finn. Ul. Italien 100 Sire KU»»» iV«n ^unvi'-awie» 1« Dinar Kairo l.ägypt.Pfd. Kanada 1 Dollar Pari» 10» Franc Prag ivo Krone a Reykjavik ioot«.«r. «If Nd, ,m«( IN» «nd «tn« IN. Die Enilafiu»,»feier fand am 21. Februar statt. Von de« Abiturientinnen wollen sich 18 dem Lehrberuf widmen, » wollen Apo- thekertn werden uud je 1 Ar»tin, G lrtnerin, Btblio- chekart«, »hemikert« und Detektivin. In de» münd liche« Prüfungen für die tzithere Mädchen, schule und fürdie »uaewiesenen Schülerinnen erhielte» vm, den «1 Schülerinnen in dr» Leistungen drei II», acht kk. fünfzehn Ud, zwölf IN», acht Hk, eine bestand die Prüfung nicht. Tie Entlassung findet am 8. März statt. Von de» 28 «tigewiesen-« Schülerinnen kennten »wei die Reif« »icht erhalten. - AutounsaU vor Gericht. Am Donnerstag hatte sich der »5jährige Kantinenpächte« Grunert und der «2jährige Bauunternehmer Marschner, beide au» Dre««n, »»«gen Verg-dens gegen die Kraftiahrgeietz bestimmungen beziehungsweise, ivegen fahrlässiger Korpaneerletzungvor»e,aG»»einIan,e» Sch ölsen gericht zu verantworten. ES handelte sich dabei um den am » Dezember 1928 reae» 2Z Uhr auf der Staat« st rabe Dresden — Klotzsche ereigneten Zu ammenstotz «weter Personenkraftwagen, wobei die Ehefiau des Angeklagte» Grunert rtemltch erheblich veiletztwurde. Marschner foll mit einer Stundengeschwin- dtgkeit von »v bi« «0 km trotz »irmitcher Angetrunken, bell gefahren sei». Marschner wurde zu einem Monat Gesänanis verurteilt. Grunert kanr, da ihm ein Verschulden am Unfälle fetbst nicht «ach- »uwetsen war, wegen Fahren» ohne Führerschein mit lvo Mark Geld st rase oder kvTagen Ge- sängntS davon. - Anö dem Polizei bericht. Am 18. Januar mittags wurde aus d«m Frtedrichsring, nahe der Bittoria stratze, ein 85 Jahre alter Mann von einem it «st- wagen angefahren und verletzt. Zur Klärung »e» Sachverhalte« werden alle Personen, tie den Un- sall beobachlet haben, um Mitteilung nach dem Krimi- nalamt, Zimmer 73, gebcte». s<nmlin,wohuha«se» ein Austauschdarlehn bi» zur Höbe von 90 000 RM. a«ffz«mehmen, fand An- nähme. Zur Förderung de» privaten Wr hiumas«, baues sollen Mittel aus der Hautzmssteuer st« zehn Famikienwohnuugen bereitgestellt werden. «arieuberg. Der Krankenstand ter Orts* krankenlasse hat sich in letzter Zeit auf das Vier fache der Stör malhöhe erhöht, jo daß da» Kranken geld seit Wochen die eingehenden Beträge übersteigt lind die gesamten Rücklagen nunmehr ausgebraucht sind. Die Ortskrankenkasse sieht sich jetzt deshalb zur Aufnahme eines Darlehns gezwuuflen und wird bei weiterem Anwachsen der Krankenzissern eine Erhöhung der Beiträge und einen Abbau ihrer Leistungen nicht umgehen lönnen. Lybin. In der geftugeu Gemeinde- verordnetenfitzung stellten sich vier Anwärter für die Bürgermeisterstell« vor Die Gemeinde verordneten wählten in geheimer Sitzung den im 27. Lebensjahre stehenden Etadtobersekielär der Gemeinde Reichenbach O.-L. Reinhold Thiem zum Bürgermeister vo« Oybin. OelSnitz t. L. Die Linksmehcheit des Stadt» verordnetentvllegiums hatte eine Ruhelohnordnnng sür die städtische Arbeiierschajt dejchlosjen, die von dem zwischen dem Arbeitgeberverband Sächsischer Gemeinden und dem Verband der Gemeinde- und SiaatSardeiler vereinbarten Musterentwnrf erheb lich zugunsten der Arbetter abweicht und infolge dessen leine Aussicht auf Genehmigung durch di« Aufsichtsbehörden halte. Der eingesetzte Emigungs- ausschuß war zu keinen Ergebnissen gekommen. Auch in der letzten Stadtoerordnetensitzung bücken die beiden Linlsfraklionen wieder auf ihrem Stand punkt besteheiy so daß keine Einigung möglich war. Der Vertreter des Rates erklärte, daß nun- mehr die Genreindekammer entscheiden müsse. Nachdem die Stadtoerordneten gegen die Stimmen der Bürgerlichen beschlossen hatten, den hiesigen Steiulohlenwerken einen höheren Wasserzins abzufordern, worauf diese den Bezug von städtischem Wasser einstellten, hat die Ge- meinvekammer entschieden, daß den Werken der alte Preis abzufordern sei Die LrnkSmehrheit der Stadtverordneten beschloß nunmehr, den alten Vertrag mit den Steinkohlenwerken aus dem Jahre 1896. der diesen die Wasserentnahme aus dem Hegebach gestattet, zu kündigen. Das lommu- nistische Wohnungsbauprogramm wurde gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt Sodann wurden die zur Verfügung stehenden Wohnung«. baumittel auf die Siedlungsbaugenosscrrschaften, Kriegsbeschädigte, Kinderreiche, Tuberkulöse, Private und den Attwohnungsstock vetteilt, wobei die Sied lungen den Löwenanteil davontrugen, jedoch eine derjelbeu, die Siedlung Eigenheim, leer ausging. Schließlrch richteten die Kommunisten an den Bürgermeister die Anfrage, was er mit dem Aus druck „Korruption", den er in einer der letzien Sitzungen in bezug auf die beiden Lmtsparteicn im Orte gebraucht habe, gemeint habe Die Be- anlwortuug soll zur nächsten Sitzung schrrsllich er folgen Würze«. Die gesamte Gemeindeverwaltung ist nach der Fertigfltvung des reuen Anbaue- an das Stadthaus (ehern. Jnsanterrelaserre) dort vereint, bis auf die Sparkasse. In zweckmäßiger Werse ist eme Zusammenlegung des Eteueiamtes mit der Stadikasse erfolgt, so daß die Durchführung aller Geschäfte sowohl sür das Publikum als auch die Verwaltung selbst wesentlich erleichtert ist. Zltha» i. E. Tie Gemeindeverordneten haben einstimmig die neuaufgestellle Fcnerlöschordnung angenommen. Die einschneidendste Änderung der selben besteht in der Bestimmung, daß lünstig alle männlichen Einwohner im Älter von 20 bis 45 Jahren seueiwehrdienstpflichtig sind, während sich die Dienstpflicht bisher nur aus Anjäsjige und zwar bis zu einem Atter von 60 Jahren erstreckte. Aus Sachsen (Fortsetzung von Seite 4.) Aus -er Messestadt. »in »rbbrbe« registriert. Wie in Jena 0« Ternp. in 0 Schnee höhe cm Sport- § Möglichkeit Weiher Hirfch . . . — o r» S nnd N rn Geising — L 58 S und R gut Altenberg .... Zinnwold .... jlipsdorf-Bärenscl» . — 5 145 — 2 100 Schcllerhau Henn»vorf-Reheseld — i S5 Frauenstein.... — 2 U5 o Marienberg.... — 2 roo Oberwiesenthal . . - » IM lehr gut Ftchwlberg . . . Klingenthal- 175 * Aschberggebtet . . Bad Elster . . — « — 0 150 70 8. S. Geld 8. 3. Briet 7.3. Geld 7. 3. Brief l«M t«,« 188,87 189/11 5,4 t 8,45 44« 5,45 58^3 L4.LS SS.«3 58^5 73.ZS 7452 74« 72,52 1.770 1.774 1,7 «0 1.774 81« 81^1 SI^5 81,81 IOM1 l0DN 10^32 10FI» »2/1« 34« 22,05 32/» 1^78 IFS2 1^77 1^81 7^90 7^04 7J92 7,408 r0F5« 30M« 20,9»« 20^99 4,194 41« 4,184 2/17« 2.V7-I 4M3 3/)7r 112^1 IU^Z 112,23 113,45 18,71 >475 18^3 I8F7 20^27 30-447 2VJ31 34471 «^110 4J1«, 4^ltd 4^190 112^4 tI3,4« 11»^? 11448 18^4 14« I443S 14475 I2,«S7 I4«7 12^84 I2J84 92,31 93,«« 92,31 92/48 8^995 4501» a^vo 4»V2 8ÜM »,I4 849« »1,14 3D42 40« 4037 404» «404 s»u» «3,14 «Z» II442 II4«« U4« 4»t 42» 4»« »,17 ».17»
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