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^ 66. 21. März 1904. Nichtamtlicher Teil 2627 in diesem Sinne an Pougens ab. In dem Briefe ist noch her vorgehoben. daß es sich keineswegs darnm handeln sollte, daß ein die diese schon hinreichend sprechen und schreiben könnten. Man konnte mit dieser in französischer Sprache zu haltenden Vor lesung auch solche über die politische und literarische Geschichte der ^isten Jahrh^inderck^ verbinden :c. Augusts nicht besonders eingenommen gewesen, denn dessen Aus führung bot doch erhebliche Schwierigkeiten. Jedenfalls dürfte es äußerst schwierig gewesen sein, einen Professor zu finden, der Bücher verkaufen und gleichzeitig Vorlesungen halten sollte. Pougens kommt in seinen nächsten Briefen auf den Plan zurück; aber sein anfänglicher Eifer hat fühlbar nachgelassen. Am 3. De zember 1802 schreibt er u. a., daß er die Mittel zur Ausführung vorbereiten und den literarischen und geschäftlichen Plan gleich zeitig unterbreiten wird. Am 18. Dezember berichtet er, daß er sich mit größter Sorgfalt um alles kümmere, was die Förderung sehr ^eifrig von ihm betrieben werde. Eine auf die Sache bezüg liche Darlegung hat Pougens nicht eingereicht, und auch von Weimar aus wird des Unternehmens nicht weiter Erwähnung getan. Am Ncujahrstage 1803 schickte Pougens dem Herzog sein Voeadulairo, den Lsgai und die öidliotböciuo (s. o.). Carl August teiUe dieses Schreiben an Goethe ^ mit: »Hier^ ist etwas voi^ antworten müssen«. Trotzdem der Plan der Errichtung einer Verkaufsstelle in Weimar oder Jena fallen gelassen war, währte die Korrespondenz wie z. B. die Wahl Wielands zum Mitglied des Instituts, melden. Auch Carl August scheint seinerseits den Verkehr fest gehalten zu haben; wenigstens bezieht sich Pougens wiederholt auf Briefe des Herzogs, die leider nicht erhalten sind. In seinem Schreiben vom 18. Dezember 1802 hatte Pougens u. a. mitgeteilt, daß er von der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg und non der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen zum Mitglied ernannt worden war. Dann fährt er fort: »Ich glaube, Ihnen im voraus melden zu dürfen, daß Ihr berühmter Wieland zum auswärtigen Mitglied des Instituts ernannt werden wird. Mein gelehrter Kollege Villoison und ich haben gestern Abend zu diesem Zwecke einen heiligen Bund geschlossen. Ich wage zu sagen, daß die guten Geister des Instituts sich mit uns vereinigt haben. Sobald die Angelegenheit geordnet ist, werde ich mich beeilen, es Ihnen mitzuteilen«. Schon am 26. Januar 1803 konnte Pougens dem Herzog Carl August schreiben, daß Wieland tags zuvor zum Mitglied des Instituts gewählt worden war. Wieland hatte 171, seine Konkurrenten I. B. Merian 124 und R. V. Sheridan 91 Stimmen erhalten. Der Inhalt der weitern von Pougcn§ nach Weimar gerichteten Briefe ist nicht von größerer Be deutung. Der letzte Brief in dem eingangs erwähnten Aktenhefte ist vom 28. März 1804 datiert. Der Verkehr Pougens' mit der Bibliothek schließt damit je doch nicht ab. Auch in den nächstfolgenden Jahren ist noch mehr fach seine Mitwirkung beim Ankauf von Büchern in Anspruch ^enoimne^ worden. entspann ^sich ^ cm Briefwechsel arbciterschaft an der Lidliotbegue k'ranya.iZS vor. Im Jahre 1808 zog sich Pougens aus dem Geschäftsleben zurück. Er starb hochbetagt 1833. Die Veröffentlichung der in seinem Besitz befindlichen Briefe hat er untersagt. Dies ist zu bedauern; denn der nach allen Seiten hin ausstrahlende Verkehr schichte der Kultur und Literatur der Zeit gewiß manchen wert vollen Beitrag geliefert haben, wie denn seine Uektros püilo- enthalten. Erfreulich ist es jedenfalls, daß die durch Herrn Hofrat von Bojanowski ungeteilten Briefe erhalten geblieben sind; Kleine Mitteilungen. Er n st Wiest N ach f., Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H. Der Aufsichtsrat der Firma Ernst Wiest Nachf., Verlags buchhandlung, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig, besteht gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern: Herrn Albert Rosen selber in Fürth i/R., Vorsitzender, „ Paul Schubert in Leipzig, 2. Vorsitzender, „ Ed. Beruh. Schneider in Reichcnbach i/V., „ Louis Seidel in Leipzig. Das bisherige Mitglied des Aufsichtsrats Herr Georg 1. Dezember 1904 zum Geschäftsführer bestellt. Leipzig, den 15. März 1904. (gez.) Ernst Wiest Nachf., Verlagsbuchhandlung, Gesellschaft Der Vorstand: (gez.) G. Hainle. (gez.) G. Domschke. »Deutscher Kinderfreund«, G. m. b. H. in Leipzig. — Das Königliche Amtsgericht zu Leipzig (Abtlg. IIL) gibt unter dem 16. März 1904 folgende Eintragung in das Handelsregister bekannt: In das Handelsregister ist heute eingetragen worden: auf Blatt 12 092 die Firma Deutscher Kinderfreund Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig. Der Gesellschaftsvertrag ist am 19. Januar 1904 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Verlag und die Herausgabe der Zeitschrift »Deutscher Kinderfreund«, sowie der Verlag andrer literarischer Werke. Das Stammkapital beträgt 22000 Zum Geschäftsführer ist bestellt der Pfarrer Johannes Ninck in Winterthur und zu seinem Stellvertreter ist bestellt der Guts besitzer Karl Ninck in Charlottenhof bei Liebemühl. Aus dem Gescllschaftsvertrage wird noch folgendes bekannt gemacht: Johannes Ninck, Pfarrer in Winterthur, Elisabeth verw. Rudert geb. Ninck in Dresden, Karl Ninck, Gutsbesitzer zu Charlottenhof bei Liebemühl, Karl Cuntz, Pfarrer in Aumund bei Vegesack, bringen das bisher von ihnen in Dresden gemeinsam Aktiven zum festgesetzten Wert von 30166 ^ 9 o) und den Passiven im Betrage von 8166 ^ 9 H zu gleichen Anteilen in die Gesellschaft ein, so daß hierdurch ihre Stammeinlagen von je Urheberrechtsschutz in Schweden. — Der schwedische Reichstag hat am 16. d. M. die Beratung der Regierungsvorlage betreffend den Anschluß Schwedens an die Berner Konvention zum Schutze des literarischen und künstlerischen Urheberrechts be endet und den Gesetzentwurf mit 142 gegen 63 Stimmen ange- Besch lag nähme. — Auf Beschluß des Amtsgerichts I Berlin ist die erste Beilage der Zeitung »Die Welt am Montag» vom 14. d. M. wegen Unzüchtigkeit der Erzählung »Tragödie« von Dorothee Goebeler beschlagnahmt worden. (Leipziger Ztg.) Buchhändler-Abrechnung in Wien. — Die gewohnte Wiener Abrechnung der Mitglieder des Vereins der österreichisch ungarischen Buchhändler findet am Donnerstag den 31. März im Saale des Kaufmännischen Vereinshauses, I., Johannesgasse 4, statt. Zeitungsverbot in Finnland. — Die Negierung von Finnland hat die Einführung und Verbreitung folgender deut schen bezw. französischen Zeitungen in Finnland verboten: »Die 347*