In Vorbereitung der 2. Etappe, die im Januar 1961 begann, wurden während der Schwächungsarbeiten die Pfeiler angebohrt. Ein Gewinn des Erzes aus den Rest pfeilern ist ausQualitäts- und Sicherheitsgründen nicht vorgesehen. Außerdem wurde das Hangende im Abstand von 30 m mit einer Reihe von Bohrlöchern im Streichen abgebohrt, um eventuell das Hangende zum Bruch zu zwingen. Betrieblicherseits 6 wurden vor Beginn der Pfeilerschwächungsarbeiten über Tage zwei Meßlinien im Einfallen und Streichen angelegt und durch Feinnivellements die übertägigen Bewegungen laufend verfolgt. Die Meßpunkte wurden genügend tief bis zum Anstehenden angebracht und dadurch weitgehend der schädliche Einfluß des Waldbodens beseitigt. Im Laufe des Jahres 1960 wurden nur äußerst gering fügige Bewegungen festgestellt. Sie liegen bei maximal 5 mm. Am Kreuzungspunkt der beiden Meßlinien wurde mit einem Craelius-Bohrgerät ein 180 m-Bohrloch bis in den Abbau hinein niedergebracht und drei Hangendpunkte vermarkt, so daß auch an einer Stelle die Bewegungen des Hangenden in unterschiedlicher Tiefe gemessen werden können. Diese drei Meßpunkte werden ebenfalls dauernd überwacht. Bisher konnten noch keine größeren Bewegungen festgestellt werden. Es sei zunächst dahingestellt, inwieweit ein Bohrloch allein aussagekräftig ist. Es könnte aber doch in Verbindung mit anderen Messungen gewisse qualitative Aussagekraft besitzen. Im Abbau selbst wurden Konvergenzmessungen mit im Betrieb entwickelten Tele- skopstützen durchgeführt. Außerdem wurden an bestimmten Stellen „Warnstempel“ angebracht. Es konnte festgestellt werden, daß bisher keiner dieser Stempel „an genommen“ hat; d. h. bisher trat durch die Pfeilerschwächung kein nennenswerter Zusatzdruck auf. Es sei noch bemerkt, daß durch die Schießarbeiten die Pfeiler im gewissen Maße „vorzertrümmert“ wurden. Die Arbeiten im Bereich der 4. Abteilung werden einschichtig mit ausgesuchten Spezialhauern durchgeführt, die in der Lage sind, parallel zu den Messungen berg männische Beobachtungen über das Verhalten des Hangenden und der Pfeiler durchzuführen. Hierzu gehören z. B. eine ständige Beobachtung des Hangenden, der „Warnstempel“ und der eingebrachten Bohrlöcher. Parallel zu den vom Betrieb vorgesehenen Messungen und Untersuchungen wurden durch Mitarbeiter des Instituts für Angewandte Geophysik der Berg akademie Freiberg Schlauchwaagenmessungen und seismoakustische Beobachtungen durchgeführt. Die Schlauchwaagenmessungen sollten das Ziel haben, Setzungs erscheinungen an den Pfeilern zu erfassen, um in Verbindung mit den anderen betrieb lichen Messungen Rückschlüsse über das gesamte Gebirgsverhalten zu gewinnen. Die seismoakustischen Messungen wurden mit der während des Einsatzes in Dresden- Gittersee erprobten und verbesserten Apparatur durchgeführt. Es war hierbei fol gendes von Interesse: a) Das Verhalten des Gebirges im Ruhezustand, b) während der Pfeilerschwächungsarbeiten und c) während und nach dem Hereinschießen der Pfeiler. 6 Nach Mitteilungen von Dipl.-Ing. Markscheider Liebold, VEB Maxhütte, Unterwellenborn.