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Zeve Woche erscheint ein« Nummer. Lithographirte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach B-dürfniß. — Bestellun gen nehmen all- Buch handlungen, Postäm- ter und Zeinings-Erpedi. zionen Deutschland« und des Auslandes an. — Abonnementsprci» im Eisenbuhn-Ieitung. Organ der Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhel. nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang — ElnrnckungSgebühr für Ankündigungen 2 Sgr. für den Raum einer gespalte nen Petitzcile. — Adrcff e: „Rcdakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: I. B. M ey lcr'sche Bu chhand- lung in Stuttgart. XVI. Jahr. 24. Juni L8S8. Vro. 2A. Deutsche Privat-Eisenbahnen. I. Albertsbahn (Dresden-Tharandt). II. Löbau-Zittau und Zittau-Reichenberg. III. Frank furt-Hanau. — Schweizerische Eisenbahnen. Bereinigte Schweizerbahnen. — Dampfschiffahrt. — Zeitung. Inland. Oesterreich, Preußen. Ausland. Frankreich, Großbritannien, Schweden und Norwegen. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Deutsche Privat-Eisenbahnen. I. Albertsbahn (Dresden-Tharandt). Dem fünften Geschäftsbericht des Direktoriums der Albertsbahn-Akzien- Gesellschaft sind nachstehende Date» entnommen. Die Betriebseinnahmen für das Jahr 1857, auf ungefähr 150,000 Thlr. Veranschlagt, haben die Höhe von 153,463 Thlr. erreicht. Es wurden in diesem Jahre 3 >8,683 Personen, dann 6068 Ztr. Gepäck, 195,315 Ztr. Güter und 3,890,967 Ztr. Kohlen und Cokes, zusammen 4,092,350 Ztr. Frachten bewegt. Die Einnahme des Jahres 1857 berechnet sich auf 40,088 Thlr. für den Personenverkehr. 7,804 „ „ „ Gütertransport. 84,937 „ „ Kohlen- und Cokes-Transport. 20,634 „ Pachtgelder und Nebencinnahmen aus dem Güterverkehr. 153,463 Thlr. zusammen; hievon die 78,953 „ betragenden Betriebsauslagen abgezogen, bleiben 74,510 Thlr. Neberschuß, wovon 58,442 Thlr. an Zinsen der Anlehen verausgabt, 7087 Thlr. zum Erneuernngssonds geschlagen und die übrigen 9000 Thlr. zn einer Dividende von 1 Thlr. pro Akzie verwendet wurden. Die der Gesellschaft gehörigen 7 Lokomotiven haben überhaupt 15,608 Meilen znrückgclcgt. Verbraucht wurden dabei 2,022,103 Pfd. Cokes, oder pro Lokomotivmeile 129h^ Pfd. Während im Jahre 1856 von de» Maschinen in freier Bahn pro Loko- motivmeile durchschnittlich nur 25 Achsen befördert wurden, stieg im Jahre 1857 diese Durchschnittszahl ans 33 Achsen. Die Reparaturkostcn der Lokomotiven »nd Tender haben im Jahre 1857 2855 Thlr., oder 5.48 Ngr. pro Lokomotivmeile betragen. Die Zugkraft erforderte im Ganzen einen Aufwand von 22,995 Thlr., so daß sich die Kosten der Lokomotivmeile auf 1 Thlr. 14 Ngr. 2 pf. berechnen. Die sämmtlichen Wagen der Albertsbahn durchliefen im Jahre 1857 1,125,786 Achsmeilen. Da für die Unterhaltung der Wagen 369 l Thlr. ver ausgabt wurden, so stellt sich pro Achsmeile ein Unterhaltungsaufwand von noch nicht ganz 1 pf. heraus. Wie bekannt, hat die Staatsregiernng bei den versammelten Stände» die Erthcilung der Genehmigung zum.Ban einer Eisenbahn von Tharandt nach Freiberg beantragt. Die Entscheidung hierüber dürfte in nächster Zeit zn er warten seh». Die Banrechnung auf die Zeit vom 16. April 1853 bis mit 31. Dezember 1857 weist einen Gesammtaufwand von 2,279,307 Thlr. nach. II. Löbau-Zittan und Zittau-Reicheuberg. 1. Der dreizehnte Geschäftsbericht des Direktoriums der Löbau-Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft auf das Jahr 1857 enthält im Wesentlichen Folgendes. Im Jahre 1857 ergab der Abschluß der Betriebsrechnnng einen Ucbcrschuß von 25.253 Thlr., 4487 Thlr. mehr gegen voriges Jahr. Der regelmäßige Bahnbetrieb ist im Jahre 1857 keiner Störung unter worfen gewesen, noch sind durch Schneeauswerfnng besondere Koste» verursacht worden. Zwei vorgekommene Achsenbrüche sind glücklicherweise ohne nachtbeilige Folgen geblieben. Eine von dem Gesellschaftsausschuß beantragte geringe Er höhung der Frachtsätze, von circa 10 Ngr. Pro Wagenladung und pro Meile, ist mit Genehmigung der Staatsregiernng vom 1. April an in Kraft getreten. In Folge einer erlittene» Quetschung beim Ausfahren der Lokomotive ans dem Maschinenhause, fand leider ein Maschinenputzcr, und durch Erstickung i»i Ma- schineubrimnen ein Arbeiter, seinen Tod. Im Jahre 1857 sind auf der Bahn befördert worden 139,243 Personen und 1,364,262.2 Ztr. Güter. Die Einnahme aus dem Personenverkehr betrug 34,470 Thlr. und auS dem Güterverkehr 55,165 Thlr. Die Gesammteinnahme, einschließlich des Kaffenbestandes an 12,235 Thlr. vom vorigen Jahre belief sich auf 42,954 Thlr., wovon 9906 Thlr. verausgabt wurden, so daß sich am Jahresschluß ein Kaffenbestand von 33,048 Thlr. ergab, von denen 30,000 Thlr. zinsbar angelegt worden sind. Nach dem Abschluß der von der K. Staatseisenbahn-Direkzion geführten Betriebsrechnnng auf das Jahr 1857, sind auf der Löbau-Zittauer Eisenbahn 92,908 Thlr. vereinnahmt und 67,655 Thlr. verausgabt worde». 2. Dein dritten Geschäftsbericht des Direktoriums der Zittau-Reichenberger Eisenbahn-Gesellschaft auf das Jahr 1857 ist Nachstehendes zu entnehmen. Die Fortschritte, welche der Bau der Zittau-Reichenberger Eisenbahn im Jahre 1857 gemacht, stellen sich im Wesentlichen auf folgende Punkte heraus: Auf einem großen Theile des Löban-Zittauer Bahnhofs, so wie der dahin ein mündenden Bahnstrecke, ward die plan- und vorschriftsmäßige Abgrabung, zu Herstellung eines gleichmäßigen Niveaus mit der Zittau-Reichenberger Bahn- hofsplanie, vorgenommen und theilwcisc mit der neuen Gelcislcgung begonnen. Die Lokomotivenrcmise sammt Wasserstazion und Flügelgebäude, so wie die Güteihalle und das interemistische Stazionsgebäude hergestellt. Der Theil der I. Sekzion, so weit er ans sächsischem Territorium bis an die Landesgrenze geht, ist, mit Ausnahme des großen Neiße-Viadukts, rücksichtlich der Erdarbeiten so wohl, wie der Kunstbauten als vollendet zu betrachten. Am Neiße-Biadukt wurden sämmtliche 40 Pfeiler nicht nur vollständig gegründet, sonder» auch in Minimum bis 3 Ellen über Grund aufgemauert. Eilf Brückenpfeiler wurden ganz fertig hergestellt und die am südlichen Widerlager des Viadukts befind lichen Pfeiler mit 5 Bogen, worunter der über die Neiße mit einer Spannung von 40 Elle», vollständig eingewölbt; sämmtliche Brückenpfeiler sind, bis auf zwei, auf Beton gegründet, wozu eine Gesammtmaffe von 19,091 Kubikelle» nölhig war. Die Gesammtmaffe des am Neißc-Viadukt fertig gewordenen Mauer werks beträgt 105,681 Kubikellen. Auf dem böhmischen Theile der I. Sekzion bis zum ersten Neißeübergange, ist sowohl mit den Erd- und Felsenarbeiten als mit den Kunstbauten sortgefahren worden. Die ganze Strecke der II. Sekzio» ist Ausgang Julis in acht Abthei- lungen bezüglich der Erd- und Felseuarbeiten an Unternehmer verdungen und es sind die Erdarbeiteu aus der ganzen Bahnstrecke bis Reichenberg i» Angriff genommen worden. In diesem Jahre sind, was Erd- und Felseuarbeiten be trifft, in Summa 2,604,210 Kubikellen gewonnen und bewegt worden, seit Beginn des Baues aber 5,793,094 Kubikellen. Die Ausführung des Baues aller auf dem StazionSplatz Reichenberg zu gemeinschaftlichen Zwecken dienenden Gebäude ist der Neichenberg-Pardubitzer Eisenbahngefellschaft übertragen. Die Gesellschaft hat seit Beginn des Baues im Ganzen 1,268,681 Thlr. vereinnahmt, wovon bis zum Schluffe des Jahres 1857 . . 1,084,049 Thlr. ver ausgabt waren. Hl. Frankfurt-Hanau. Der Jahresbericht des Verwaltungsrathes der Frankfurt-Hanauer Eisen bahn-Gesellschaft zur neunten ordentlichen Generalversammlung, das Rechnungs jahr 1857 betreffend, enthält über dieses Unternehmen im Wesentlichen Nach stehendes. Das Hauptbahnbaukonto, welches Ende 1856 mit 3,573,939 sl. abge schlossen hat, wurde in Folge der im Lauf des Jahres 1857 gemachte» Aus lagen mit 3,688,231 st. auf das Jahr 1858 übertragen. Der Bahnbetrieb hat im Jahr 1857 sehr erfreuliche Resultate geliefert. Die Betriebseinnahmen haben betragen 448,733 ff. gegen 385,693 st. in 1856. Die Ausgaben beliefen sich auf 217,839 st. gegen 210,783 fi. in 1858. Nach Abzug der Zinsen der Akzieu und Nnleheu und Amortisazion der letzter» blieb noch ein reiner Gewinn von 66,028 ff. welcher sich durch einen Neberschuß po», Jahr 1856,