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LLS Deutschen Bahnen den durchgehenden Verkehr zu erleichtern, ja erst möglich zu machen. Die Kommission findet es im Interesse der Deutschen Eisenbahnen sehr Wünschenswerth, daß diese Vorschriften bei den einzelnen Bahnverwaltungen immer mehr zur Geltung kommen, nnd stellt deshalb an die Generalversamm lung den Antrag auf Annahme der von der Versammlung der Deutsche» Eisen bahn-Techniker zu Wien im Monat Mai 1857 revidirtcn „Grundzüge für die Gestaltung der Eisenbahnen Deutschlands" und der „Einheitlichen Vorschriften für den durchgehenden Verkehr ans den bestehenden Vereins-Eisenbahnen" mit Berücksichtigung der von der Kommission ausgestellten Aenderungcn. Nach dem der Kommission zngewiesenen Protokolle über die Verhandlungen der Deutschen Eisenbahn-Techniker im Mai 1857 zu Wien, wurde von derselben einstimmig die Wichtigkeit der baldigen Einführung eines einheitliche» Maßes in Deutschland anerkannt. Die Kommission hat es als ihre Aufgabe erkannt, auch diese Frage in Erwägung zu ziehen. Bei der Wichtigkeit der Frage aber, und bei dem Um stande, daß sie zur Stellung von hierauf bezüglichen Anträgen von der zu München abgehaltenen Generalversammlung keine spezielle Ermächtigung erhalten hat, einigte sie sich dahin, bei der zu Triest tagenden Generalversammlung der Deutschen Eisenbahn-Verwaltungen den Antrag zu stellen: Die Generalversammlung wolle die von der Versammlung der Deutschen Eisenbahn-Techniker einstimmig angeregte Frage über die baldige Ein führung eines einheitlichen Maßes bei de» Deutschen Eisenbahnen einer besonderen Kommission zuweisen, welche darüber in der nächsten General versammlung Bericht zu erstatten, und die ihr zweckdienlich erscheinenden Anträge zur Erzielung des beabsichtigten Zweckes zu stellen hätte. Ad. v. Schmid. Klingel. Henz. Engert, zugleich Schriftführer. Rup pert. Wilke, vr. Bätsch. Brand. König. v. Negrclli, als Vorsitzender. Vie Königlich Bayerischen Verkehrsanstalten. (Fortsetzung von Nr. 28.) II. Postanstalt. Im Laufe des Jahres 1856—57 hat sich der Stand der Postanstalten um 10 Erpedizionen erhöht und es waren sohin im Ganzen 610, nebst 186 Brief ablagen mit regelmäßiger Korrespondenzbestellung auf dem Lande. Die Zahl der Poststallhaltereien betrug 371. Zur Vermittlung des Postverkehrs wurden unterhalten: Eilwagen und Post- omnibuscourse aus 20,912 Wegstunden, Cariolfahrtcn auf 473, danu Reitpost, Botengänge und Privatstellwagen auf 532, im Ganzen 2618 Stunden. Die Eisenbahn wurde in ihrer ganze» Ausdehnung zur täglich 2—3maligen Ver sendung der Briefe, Packete und Zeitungen, dann auf 242 Stunden bei 2 Zügen im Winter und 3 Zügen im Sommer mittelst der bureuux ambulant? benützt. Endlich fand mit den Bodenseedampfbooten eine täglich mehrmalige Versendung von Briefen und Päckereicn nach und von der Schweiz, dann mit den K. Do naudampfbooten während des Sommerfahrdienstcs eine tägliche Korrespondenz beförderung von Donauwörth bis Linz statt. Der Aufwand für den Unterhalt der Postverbindungen betrug im abge- lanfenen Jahre 799,599 st. Für den speziellen Postbctricb wurden ferner ver ausgabt: 10,836 st. für den Bau von 25 neuen Carialwagen, 58,879 fl, für den Unterhalt des aus 391 Fahrzeugen mit 1690 Plätzen bestehenden Wagen- Inventars nnd der ambulanten Bahnpostwagen, 43,970 fl. als Entschädigung an die Eisenbahnen für den Transport der Posteffekteu und fahrende» Poslbüreaus, 30,815 fl. für Diverse; daher eigentlicher Postbetriebsanfwand 944,099 fl. Befördert wurden von den bayerischen Posten im Jahre 1856—57 und da für eingenommen: Briefe 22,493,437 Stück .......... 1,006,890 fl. Eilwagen-Reisende (und Gepäck) 89,329 Personen . . 320,773 „ Frachtstücke 4,208,793 Stück — 12,601,998 Pst. . . 749,925 „ Zeitungen 34,361,968 Exemplare 108,307 „ Summe 2,185,895 fl. 2m Durchschnitte trifft von der gesammten Privatkorrespondenz pro 19,461,946 Stück auf jeden Brief eine Gebühr von 3.1 kr. von den in Bayern aufgegebene» Frankobricfcn Pro 11,524,317 Stück auf jeden Brief eine Gebühr von 4-08 ,, auf einen Reisenden sammt Gepäck 3 fl. 35 „ welcher Anfall gleichkommt einer durchschnittlichen Beförderung auf 5'/r Meilen und einem Gcpäckgewicht Von 32 Psd. auf ein zahlbares Frachtstück eine Gebühr von 12.90 „ auf jedes Frachtstück ein Gewicht von 2.81 Pfd. bei einer Beför derungsstrecke bis zu 30 Meilen» auf je eine Nummer der beförderte» Zeitungen eine Gebühr Von . 0.18 fl. von den Jahres-Abonnements pro 110,314 auf je ein Abonnement 59 „ Im ganzen Königreiche trifft durchschnittlich: je eine Postanstalt auf 2.274 Quadratmeile» oder 7,445 Seelen, auf jeden Einwohner 4.95 Briefe, je ein Eilwagcnreisender ans 50 Einwohner, auf je einen Einwohner 0.94 Frachtstücke mit 2.7 Pfd., ein Zeitungs-Jahresabonnement auf 41 Seelen, von der Postgefälls-Erhcbung im Jnlande treffen auf den Kopf 27.5 kr. Die Gefälle aus dem Transporte der Briefe, Frachtstücke und Zeitungen haben auch im heurigen Jahre zu-, jene aus der Beförderung von Eilwagen- Reisenden dagegen weiters abgenommcn, welche Minderung Folge der vermehrten Psstomnibuscourse — an Stelle der aufgehobenen Eilwägen — ist. Mit den Postomnibussen wurden 234,609 Personen befördert. Die Gebühren hiefür können bei dem Postgefälle nicht in Betracht kommen, weil solche den bethei- ligten Poststallhaltcrn überlassen werden. Die primitiv geprüften Rechnungen schließen ab, wie folgt: Die Einnahmen betrugen ....... 2,843,100 fl. „ Ausgaben 2,343,024 „ Netto-Ertrag 500,076 fl. gegen das Vorjahr mehr 90,646 fl. und gegen das Budget mehr 216,806 fl. Unter vorstehenden Ausgaben sind mehrere dem eigentlichen Postbetricbe fremde Posten begriffen, nach deren Absetzung die Postrente auf 563,505 fl. sich hebt. Werden noch die durchlaufenden Posten an den Ausgaben rcsp. Ein nahmen zur Ermittlung des richtigen Ausgaben-Prodnkzionsverhältniffes abge hetzt, so ergibt sich folgendes Resultat: Einnahme 2,254,280 fl., Ausgabe 623,983 fl., bleiben 1,719,051 fl.-und betragen demnach die Ausgaben von deir Einnahmen 75.2 Prozent. Wollen endlich die außer Erhebung gebliebenen Porti für die durchgängig doppelgewichtigen Diensikorrespondenzen, so wie für die Staatsgelder und Akten zum Nettoertrag von 500,076 fl. geschlagen werden, so erhöht sich der Rein ertrag nm 925,200 fl. auf rund 1,425,200 fl. Der Stand bei sämmtlichen Postställen betrug zu Ende 1856—57 . . 2672 Pferde nnd 805 Postillone, wovon 1380 Pferde und 733 Postillone im täglichen Dienst verwendet waren. Von den Eilwagen wurden zurückgclegt 376,074^/, Meilen. Das Aktivvermögen des zur Unterstützung niederer Postbediensteter und deren Hinterbleibende» bestimmten Postarmenfonds betrug zu Ende des Vorjahres 109,629 fl., hiezu flössen im Jahre 1856—57 ein 6428 fl., es wurden ausge geben 6327 fl., blieb Vermögensstand 109,730 st. in. Telegraphenanstalt. ^m Etatsjahre 1856 — 57 hat eine Erweiterung des Telegraphenuetzes nicht stattgefunden; der wirkliche Stand der bayerische» Staatstelcgraphen am Schluffe des Etatsjahrcs 1856—57 war 267.7 Meilen Telegraphenlinien mit 522.2 Meilen Drahtleitnng; die Zahl der Telegraphenstazionen 40, wovon 28 im Jn- landc; es trifft hiernach auf je 49.80 Quadratmeile» und 162,198 Seelen im Jnlande eine Telegraphenstazion. Es wurden abgefertigt und dafür erhoben (beziehungsweise notirt): 1) Im inneren Verkehr: Zahl Worte erhoben notirt Staatsdepeschen . . 4,709 . 148,101 . 230 fl. . 7,992 ff. Bahndepeschen . . . 17,733 . 183,530 67 „ . 14,968 „ Privatdepcschen . . 43,294 . .863,533 . 46,000 „ . — Abonnement des Börsenberichts . 1,050 . 2) Im internazionalen Verkehr: Staats-nnd Privatdep. 62,411 . 1,397,377 . 125,485 „ . 305 „ 128,147 . 2,592,541 . 172,832 fl. . 23,265 fl. 196,097 fl. gegen das Vorjahr weniger 25,434 Depeschen und 38,984 fl. Auf die Depeschen und Worte repartirt, ergibt sich eine durchschnittliche Gebühr: für jede der sämmtlichen Depeschen überhaupt 1 fl. 20.8 kr., für jedes Wort 3.99 kr.; für jede Depesche im innern Verkehr 43.2 kr., für jedes Wort 2.37 kr,; für jede Depesche im internazionalen Verkehr 2 fl. 0.6 kr.» für jedes Wort 5.40 kr. Durchschnittlich treffen: auf jede der sämmtlichen Depeschen überhaupt . . 20.2 Worte „ „ Depesche im innern Verkehr .... 18.2 „ „ „ „ „ intcrnazioiialen Verkehr . . 23.4 „ Die noch ungeprüfte Rechnung weist aus: die Einnahmen zu 178,516 fl. „ Ausgaben zu 146,723 „ daher Mchreinnahme 31,793 fl. gegen das Vorjahr weniger 9177 fl. und gegen den Budgetsatz mehr 1904 ff.