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17« dem mit einer dünne» Kieslage, an den Seiten 1 Zoll und in der Mitte 3 Zoll hoch, überschüttet. Behuf Entwässerung der Bettung ist der Grundfläche derselben von der Mitte des Geleises nach beiden Seiten hin 3 Zoll Gefälle gegeben und in jede der hierdurch gebildeten Rinnen eine Nöhrenleituug von 3 Zoll weiten Drains in der Längcnrichtnng der Bahn eingelegt, von welchen von Zeit zu Zeit recht winklig abzwcigende Drainleitnngen das Wasser nach den Seitengräben ableiten. Die Schienen sind breitbasig und haben eine Länge von t8 Fuß rhein ländisch oder 19 Fuß 9.5 Zoll braunschweigisch. Eine jede Schiene von dieser Länge erhält außer den Stoßschwellen 6 Zwischenschwellcn zur Unterstützung, welche derart vertheilt sind, daß die Entfernung der Mitte der ersten Zwischen schwelle von der Mitte der Stoßschwelle 2 Fuß 8 Zoll beträgt, die Mitten der Zwischenschwellen dagegen 2 Fuß 10.7 Zoll von einander entfernt liegen. Die Stoßschwellen sind 9Fuß lang, 14 Zoll breit und 6 Zoll stark, die Zwischenschwellen dagegen bei gleicher Stärke 8'/, Fuß lang und 12 Zoll breit. Die Stöße der Schienen liegen auf Unterlegeplatten von gewalztem Eisen ! von 9'/z Zoll Länge, 7'/, Zoll Breite und an der äußere» Seite 11 Linien, an der inneren Seite 9'/s Linien stark, mit einer Vertiefung in der Mitte zur Auf nahme des Schienenfußes versehen. Auf den Stoßschwellen werden diese Unter- legeplattsn, auf den Zwischenschwellen dagegen der Schienenfuß selbst eingelassen. Die Befestigung der Schienen geschieht auf den Stoßschwellen durch 3, auf den Zwischenschwellen durch 2 durchgehende Schraubenbolzen, deren Kopf unter, und deren Mutter über der Schwelle liegt. Der Kopf der Bolzen hat unten vortretende Spitzen, welche sich in die Schwelle eindrücken und dadurch ein Ver drehen der Bolze» beim Anziehen der Muttern verhindern. Auf dem Stoße befindet sich ein Bolzen auf der inneren, zwei auf der äußeren Seite; die letzteren treten, wie auch die Bolzen auf den Zwischenschwellen, dicht an den Schienenfuß heran, während der innere zum Theil in denselben hineinspringt, wodurch das bei dem fortwährenden Ausdehnen und Zusammen ziehen der Schienen leicht vorkommende Verschieben derselben in der Längen richtung vermieden wird. Um die Schienen vermöge der Schraubenmuttern auf den Schwellen fest- zuhalten, werden dünne Eisenplatten (Briefen) angewandt, welche auf die Schwelle, resp. auf den vortretenden Rand der Unterlegeplatte und auf den Schienenfuß, und unter die Mutter zu liegen kommen. Dieselben sind 2 Zoll im Quadrat groß und sind an der äußeren Seite etwas stärker als an der inner«. Diese Form ist dadurch bedingt, daß die Schienen nach der inneren Seite um ge neigt sind, die Schraubenbolzen aber lothrecht durch die Schwellen gehen und daher die Oberfläche der Eisenplättchen wagerecht liegen muß, damit die j Muttern auf diese möglichst gut wirken können. Die beiden äußeren Schrauben bolzen auf dem Stoße habe» eine gemeinschaftliche Bricke von 8-/, Zoll Länge erhalten. Die Stöße der Schienen sind endlich durch zwei 18 Zoll.lange, im Quer schnitte konver gebogene Laschen mittelst 4 Schraubenbolzen miteinander verbun den, lvobei der Kopf dieser Bolzen auf der inneren, rie Mutter auf der äußeren Seite des Geleises liegt, llm beim Anziehen der Muttern ein Verdrehen der Bolzen zu verhüten, sind Letztere mit einem quadratischen Hals- und diesem entsprechend auch die inneren Laschen mit quadratischen Löchern versehen; di äußeren Laschen haben runde Löcher, deren Weite dem Durchmesser der Bolzen entspricht. Dagegen haben die korrcspondirenden Löcher in den Schienen eine ovale Form erhalten, deren Höh- gleich dem Durchmesser der Bolzen und deren Länge wegen der Ausdehnung der Schienen 1^/, Linien größer als dieser Durch messer ist. Hierbei ist die größte Temperaturdifferenz für die hiesige Gegend von — 20 Grad bis -j- 50 Grad Reaumur gleich 70 Grad angenommen, wo- 20 12 1^ nach die Ausdehnung einer SO Fuß langen Schiene —'^ö— — 3-2 Linie» beträgt, welche Zahl mit Rücksicht auf geringe Ungenauigkeiten in der Anferti gung der Löcher auf 3.5 Linien oder für die halbe Schicncnlänge auf 1 Linien festgesetzt ist. Bei einer Temperatur von -j- 50 Grad stoßen daher die Schienen enden dicht aneinander, während die Letzteren bei einer Temperatur von — 20 Grad die entgegengesetzte Lage annehmen und die Schienenenden 3'/, Linien von einander entfernt sind. Die vorgedachte Schienenbefcstigung hat sich während des zweijährigen Be triebes sehr gut bewährt. Kosten des Materials. 1) Die Schienen haben eine Höhe von nahezu 5 Zoll; sic wiege» pro laufende Fuß braunschweigisch 22.886 Pfd. kölnisch oder pro laufende Fuß rheinländisch 25.17 Pfd. kölnisch und sind vom Hörder Bergwerks- und Hüttenvereine Anfangs zu dem Preise von 3'/, Thlr. pro Zollztr. (— 107 Pfo. köln.), späterhin zu 4*/r Thlr. pro Zollztr. loco Dortmund mit dreijähriger Garantie geliefert. 2) Die Laschen wiegen pro Stück 8'/, Psp. kölnisch und sind von dem selben Werke zu dem Preise von 49'/- Thlr. pro 1000 Pfd. kölnisch frei Braunschw-jg geliefert. 3) Die Lasch en bolzen sind mit Einschluß des Kopfes 4'/, Zoll lang, Z/e Zoll im Durchmesser stark und wiegen pro Stück mit der Mutter Pfd- kölnisch; sie kosten pro 1000 Pfd. kölnisch frei Braunschweig 87-/, Thlr. 4) Die Unterlegeplatten für die Schienenstöße, 9-/, Pfd. schwer, kosten pro 1000 Pfd. kölnisch frei Braunschweig 56Vc, Thlr. 5) Die Stoßschwellenschrauben sind Zoll stark und 8^ Zoll ohne den Kopf lang, wiegen pro Stück mit der Mutter 1'/» Pfd. und kosten pro 1000 Pfo. kölnisch frei Braunschweig 85 Thlr. 6) Die Mittclschwellenschraubcn sind -/, Zoll stark und 7'/, Zoll ohne Kopf lang, wiegen pro Stück 1 Pfd. kölnisch und kosten pro 1000 Pfo. kölnisch frei Braunschweig 88 Thlr. Sämmtliche unter 3 bis 6 genannte Befestigungsmittcl sind von den Fabrikanten Funke L Hueck in Hagen geliefert. 7) Die Bricken auf den Stoßschwellen mit 2 Löchern, 1-/^ Pfo. schwer, so wie die kleineren Blicken auf Stoß- und Zwischenschwellcn, Pfd. schwer, sind von der Handlung von Wullbrandt L Seele in Braun schweig und zwar erstere zu dem Preise von 67 Thlr., letztere zu 67-/., Thlr. pro 1000 Pfd. kölnisch frei Braunschweig bezogen. 8) Mit Ausnahme eines geringen Quantums eichener Querschwellen sind durchweg kieferne Schwellen, sämintlich zuvor mit einer Zinkchlorid lösung getränkt, verwandt; die Lieferanten sind Schwartzkopf L Comp. und Zimmermeister Lindau in Magdeburg. Die Stoßschwellen haben pro Stück 1 Thlr. 8.1 Gr. und die Zwischenschwellen 28.1 Gr. frei Braunschweig gekostet. Die eichenen Schwellen sind dagegen mit resp. 1 Thlr. 10 Gr. und 1 Thlr. bezahlt. Die Gesammtkosten des ganzen Oberbaues betragen: 1) für Anfertigung der Bettung 40,400 Thlr. S) „ das Material der Bettung . 85,300 „ 3) „ Entwässerung des Oberbaues 4,020 „ 4) „ Anfertigung des Oberbaues 27,770 „ 5) „ Materialien zum Oberbaue ....... . 649,150 „ 6) „ Anschaffung und Unterhaltung der Geräthe . . 8,360 „ 7) „ Jnsgemeinkosten 23.900 „ im Ganzen . . 838,900 Thlr. daher pro Meile . 102,300 Thlr. Zeitung. Inland. Oesterreich. — Am 15. November l. I. wird der Betrieb der Strecke von Dcmbiea bis Rzeszöw der galizischen Karl-Ludwigsbahn für den allgemeinen Verkehr eröffnet. Ausland. Belgien. — Einem offiziellen Berichte zufolge gab es in Belgien am 3l. Dezember 1857 nicht weniger als 1,511.125 Kilometer Eilenbahnliuien, davon 567.024 Kilometer dem Staate und 944.101 Kilometer konzessionirten Gesellschaften angehörig. Di- Summe, welche bis zum 1. Januar l. I. vom Staatsschatz- für Herstellung von Eisenbahnen ausgeworfen wurde, betrug 191,404,637 Fr. Die Gesammteinnahme für das verflossene Jahr belief sich aus 23,998,536 Fr. Während des Betriebsjahrs 1857 ist nur ein einziger Passagier, und zwar durch eigene Schuld, ums Leben gekommen; dagegen sind 17 Beamte getödtet oder an Verwundungen gestorben und 16 andere mehr oder weniger erheblich verwundet worden. Endlich sind durch unvorsichtiges Betreten der Bahnen 15 Personen getödtet und 9 verletzt worden. (Austria.) Verkehr deutscher Ciseubahuen. Königlich bayerische Staatsbahnen. — Monat September 1858. (Bahnlänge 280 Wegstunden.) 426,342 Personen 435,155 fl. 1,128,433 Ztr. Güter (192,872 Ztr. Regicsend.) 399,285 „ Gepäck, Equipagen, Thiere rc 46,978 „ Summa . 881,418 fl. gegen 327,833 Personen, 1,183,241 Ztr. Güter (205,110 Ztr. Regicsendungcn) und 748,949 fl. Einnahme» im Sept. 1857 bei 252'/, Stunden Bahnlänge. Redakzion: C. Etzel und L. Klein. — In Kommission der I. B. Mctzler'schen Buchhandlung in Stuttgart.