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zu 1 durch Einstimmigkeit zum Beschlüsse erhoben, so wie die Versammlung sich demnächst auch mit dem Inhalte des Kommissionsberichts zu 2 durch Stimmen einheit einverstanden erklärte. Zu Nr. VI. der Tagesordnung, betreffend die durch den Eisenbahnverkehr bedingten Abänderungen der Zollordnung und die dieserhalb an die Staats- Negierungen zu richtenden Anträge, referirte Herr General-Agent Hauchecorne den Kommissionsbericht, und erklärte sich die General-Versammlung in Bezug auf sämmtliche in dem letzteren gestellten Anträge mit Stimmeneinheit ein verstanden. Zu Nr. VII. der Tagesordnung wurden die Kosten für die Vervielfältigung der Zeichnungen von Gitter- re. Brücken (E.-Z. Nr. 36) mit überwiegender Stimmenmehrheit bewilligt. Hiermit wurde die Berathung für heute geschlossen. Fortgesetzt zu Triest am 15. September 1858. In der heutigen Sitzung wurde das Protokoll über die gestrige Berathung vorgelesen und von der Versammlung ohne Abänderung genehmigt. Hierauf wurden die Berathungen, wie folgt, fortgesetzt: Zu Nr. VIII. der Tagesordnung referirte Herr Direktor Engerth den Kommissionsbericht, betreffend die Grundzüge für die Gestaltung der Eisenbahnen Deutschlands, die Sicherheits-Anordnungen und die einheitlichen Vorschriften für den durchgehenden Verkehr. (Vgl. E.-Z. Nr. 29, dann Nr. 37—41.) Nach Eröffnung der Diskussion hierüber, und zwar zu I. über die Grundzüge rc., erklärte Herr General-Direktor Ur. Hart mann, daß gegen die in §. 20 aufgenommene Bestimmung, nach welcher die Erweiterung des Spurmaßes in Curven von 600' Halbmesser bis 1?/, Zoll betragen dürfe, von Seiten der K. hannoverschen Sachverständigen Bedenke» erhoben worden sehen, und daß dieselben cs für nothwendig erachteten, cs bei der früheren Bestimmung, wonach diese Spurweite nur 1 Zoll betragen dürfe, bewende,, zu lassen. Der Herr Referent verthei- digte hierauf die Bestimmung des Kommissionsberichts, und hatte Herr Ur. Hartmann dagegen einen weitern Antrag nicht zu stellen Der. Letztere machte sodann noch eine Erinnerung gegen die Redakzion des §. 26, nach welcher die Verlaschung mit 3 Schrauben für eine eben so gute erachtet wurde, wie die empfohlene Konstrukzion mit 4 Schran- benbolzcn. Die Vertreter der Köln-Mindener, Main-Weser- und Kur fürst-Friedrich-Wilhelms Nvrdbahu traten dieser Erklärung bei, von anderer Seite wurde» Erinnerungen» nicht vorgebracht; zu II. über die Sicherheits-Anordnungen wurden besondere Anträge nicht gestellt, und zu III. in Betreff der Einheitlichen Vorschriften wurde lediglich der §. 48 zur Diskussion gestellt, und vom Herrn Referenten selbst die Ab änderung beantragt, daß statt der Worte: „mehrere Wagen" gesetzt wer den solle: „ganze Wägenzüge". Herr General-Direktor vr. Hartmann protestirte gegen die ganze Vorschrift des 8- 48 und beantragte dessen Streichung. Ebenso erklärte sich der Herr Referent, für sich persönlich, hiermit einverstanden. Auch Herr Baurath Neuhaus sprach sich in diesem Sinne aus, und wurde schließlich der Beschluß der Versammlung auf Streichung des 8- 48 mit 147 gegen 4 Stimmen gefaßt. In Be treff der Bestimmung des 8, 35 beantragte Herr v. Düriilg: daß statt der verlangten zweiseitigen elastischen Stoßapparate, mit Rücksicht auf die jetzigen Zustände der Betriebsmittel und zur Erleichterung dcö durch gehenden Verkehrs, nur eine einseitige dcrgl. verlangt werden sollte. Herr Baurach Neuhaus dagegen erklärte sich für die unbedingt noth- weudige Anwendung der zweiseitigen Stoß-Apparate, fand in seiner An sicht lebhafte Unterstützung durch die hierauf bezügliche Bemerkung des Herrn Geheimeraths Henz, und da auch der Herr Referent in diesem Sinne sich sehr entschieden anssprach, so wurde der Antrag des Herrn v. Düring durch Sümmeneinheit abgelehnt. Endlich wurde der Schlußantrag im Kommissionsbericht wegen baldiger Einführung eines einheitlichen Maßes durch Stimmeneinheit zum Beschluß erhoben. Zn Nr. IX. der Tagesordnung, betreffend die Wirksamkeit der einzelnen, innerhalb des Vereins bestehenden besonderen Verbände (E.-Z. Nr. 35), war eine Berathung nicht erforderlich- Zu Nr. X. der Tagesordnung referirte Herr vr. Bolten in Betreff der erfolgten Rechnungslegung von Seiten der geschäftsführenden Direkzion. Der betreffende Berich, wurde dem Protokolle einvcrlcibt, und demnächst nach dem Anträge der Kommission von der Versammlung die Decharge für die beiden Geschäftsjahr- vom Juli 1856—58 erlheilt. Zu Nr. XI. der Tagesordnung, betreffend die Wahl einer neuen geschäfts- führenden Direkzion, erklärte der Vorsitzende seinen Dank für das ihm bisher geschenkte Wohlwollen und den Wunsch der geschäftsführendeu Direkzion, bei der bevorstehenden Neuwahl nicht wieder berücksichtigt werden zu wollen. Auf den Antrag des Herrn Präsidenten v. Wittgenstein wurde indeß die Wiederwahl der geschäflsfnhrenden Direkzion dennoch mit Akklamaziou ausgesprochen, und darauf von dem Vorsitzenden, nach vorher erfolgter Berathung mit den Mit gliedern der geschäftsführenden Direkzion, die Wiederannahme der Wahl für die nächste zweijährige Geschäftsperiode erklärt. Nr. XII. der Tagesordnung fiel aus, da ein Wechsel der geschäftsführenden Direkzion nicht eingetretcn war. Zn Nr. XIII. der Tagesordnung machte Herr Direktor Offermann im Auftrage des K. preuß. Handelsministers, Herr» v. d. Heydt Ercellenz, den Vorschlag, die nächste General-Versammlung in Danzig abzuhalten, wogegen Herr General-Direktor vr. Hartmann im Auftrage der K. hanoverschen Re gierung die Versammlung nach Hannover einlud. Die Letztere erklärte sich nach erfolgtem Scrutinio über die geschehenden beiden Einladungen mit Stimmen mehrheit, der nach Danzig Folge leisten zu wollen. Da weiter nichts zu verhandeln war, so wurde die Verhandlung hiermit geschlossen, dieselbe vorgelesen und genehmigt. Der inzwischen erschienene Kom- missariiis, Präsident Herr vr. Ritter v. Guttmannsthal, beanspruchte die Versammlung im Name» der k. k. österreichischen Staatsregierung und veran laßte hierdurch die Versammlung, ihm für die vielfachen Bemühungen, deren derselbe sich im Interesse der Mitglieder unterzogen, ihren lebhaftesten Dank auszusprechcu. Hierauf wurde das Protokoll, wie folgt, unterschrieben: Seitens der czeschästssithrenden Direkzion des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Fournier. Werner. Seitens der übrigen Herren Abgeordneten: v. Düring. Semper. Diettrich. Zimmer. Freiherr v. Brück. Nobiling. v. Kramer-Klett. Plauze. Ed. Conrad. Neuhaus. Seihe. Kröning, vr. Rhades. Zenke. v. Amsberg. Sl. Knutzen. C. Nuthardt. R. v. Herring. Fritsch. Kreß. Varrentrapp. Küb. Kopal. Heerlein. vr. Hartmann. Kempf. Stummer. Pleuker. vr. Zelinka. Fellmann. Edmund Graf Zichss. Graf Gallenberg. Schönerer. G. Heuser. Kühlwetter. A. Schwarzenberg. Fr. Waitz. Dircks. W. Einert. Fleischer. F. Busse. Halberstadt. Graf Moce- nigo. Benda. Defoy. Behrens. Dommerich. Maquet. Lichthammer, v. Schmer feld. Laubenheimer. Evffen. G. W. Messen». Bolten. Costenoble. Lehmann. Massbach. Graf Pergen. G. H. Nuffer. Müller. Offermann. Mahla. A. Manz. Jäger. Hauchecorne. Engen Dognöe de Villers. Dittmer. Wernich. Schill. Netcke. Schebeck. Groß. R. Schess. I. Schnucke. Eichel. Henz. Eggert. Klein. Dillenins. g. w. o. ss, Werner. Eisenbahn-Vberbau. Die Bauwerke der Herzoglich Braunschweigischen Südbahn von Börßum b>s Kreiensen. Die Herzoglich Braunschweig-Lüncburgsche Eisenbahn- und Postdirckzion hat durch ein höchst gemeinnütziges Unternehmen sich nm das Eisenbahnwesen verdient gemacht und insbesondere die Eisenbahutechniker sich zu Dank verpflichtet, nämtich durch die Herausgabe des Werkes: „Die Bauwerke der Herzoglich Braunschweigischen Südbahn von Börßum bis Kreiensen, Braunschweig 1858"^ bestehend in einem Attas mit 43 großen Tafeln und einem Tcrlheft mit 73 Ouartseiten. Die Südbahn, das neueste in Braunschweig ausgefuhrte Bahn stück, ist in dem genannten schön ausgestattctcn Werke in alten ihren De tails, sowohl was die Anlage als die Ausrüstung detrifft, dargestellt und be schrieben, und das Werk kann somit gleichsam als eine dem gegenwärtigen Stand, der Eisenbahntcchnik entsprechende praktische Anleitung zum Eisenbahnbau ange sehen werden. Würden ähnliche Publikazionen von anderen Verwaltungen aus gedehnter Eiscnbahuunternehmungcn ausgehen, so wäre damit dem Fortschritt der Eisenbahntcchnik unendlich gedient und bei neuen Bahnanlagen würde manches Lehrgeld erspart, manche unzweckmäßige Anordnung vermieden. Da die Her ausgabe des Werkes mit durch die Bcthciligung der deutschen Eisenbahnverwal tungen zu Stande kam, so ist ihm schon dadurch eine größere Verbreitung in Deutschland gesichert und wir können uns um so mehr begnügen, auf dessen Erscheinen im Allgemeine» aufmerksam gemacht zu haben. Die nachstehende Mitiheiluiig ist dem Terte entnommen und mag, als einen der wichtigsten Zweige des Eisenbahubaues behandelnd, hier Platz finden. Konstrukzion des Überbaues. Die Bettung hat eine Breite von 12 Fuß und eine Höhe von 18 Zoll bis zur Oberkante der Schipellen erhalten; der untere Theil besteht auf eine Höhe von 9 Zoll theils aus grobem Kiesgerölle, theils aus zerschlagenen Bruch sternen, der obere Theil dagegen aus feinerem Kiese, welcher zum großen Theile aus dem Oker- und Jnnersteflußbette entnommen ist. Die Schwellen sind äusser-