Volltext Seite (XML)
Eisen-Indugne. Die Maxhütte in Bayern.") Einer Mittheilung hierüber in der Allgem. Zig. entnehmen wir folgende Notizen. Es sind jetzt dort durchgängig 8 Doppelpuddclöfen und 4 Schweißöfen im Betrieb, und mit Einschluß der Braunkohlengruben, welche den größten Theil des Brennmaterials liefern, der Braunkohlentrockenapvarate, der Hülfswerkstätten, bestehend in Schmiede, Schlosserei) Dreherei, Modellschreinerei, der Stallungen u. s. w. etwa 700 Mann beschäftigt, die mit wenigen Ausnahmen (besonders in den Werkstätten) fast lauter Einheimische sind. Die Jahresprudukzion beträgt ungefähr 140,000 bayerische Zentner fertiger Waare. Je schwieriger die An fänge des Werks waren, je undankbarer die Aufgabe scheinen konnte, mittelst der Sauforster so sehr wasserhaltigen Braunkohlen den zur Bearbeitung des Eisens erforderlichen hohen Hitzgrad zu erzeugen, und zwar auf ökonomische Art, um so anerkennenswerther sind die nun erreichten Resultate und die auch in finan zieller Beziehung so günstige Stellung, deren sich nach den Ergebnissen der letzten Jahresabschlüsse die Marhütte erfreut. Die Erzeugnisse haben bis jetzt, wie es der ursprüngliche Zweck der Anlage mit sich brachte, überwiegend in Eisenbahn schienen bestanden, und werden solche gegenwärtig für die bayerischen Ostbahuen gefertigt, seit längerer Zeit jedoch hat man zur vortheilhaftern Verwerlhung des trefflichen Holzkohlenroheisens, über welches man verfügt, begonnen auch andere meist schwere Eisenfabrikate herzustellen, darunter vorzüglich verschiedenes Ma terial znm Ban von Eisenbahnwagen für das Cramer-Klett'sche Etablissement in Nürnberg, zum Lokomotivenbau für die v. Maffei'sche Fabrik in München, und zum Schiffsbau für die Werste desselben Besitzers in Regensburg. Zur Isar brücke bei Großhessellohe hat die Marhütte ebenfalls einen Theil des Eisens ge liefert, und darf sie auf das ihrem Produkt nach vergleichenden Proben gegebene Zeugniß, welches dieses Eisen bezüglich seiner Elastizität dem besten englischen Kroneisen nicht nur gleich, sondern über dasselbe stellt, wahrlich stolz scyn. Die Herstellung so verschiedener Eisensortcn ist überhaupt nur durch eiue entsprechende Vermehrung der Betriebsvorrichtungen möglich geworden. Es ist in dieser Be ziehung zu erwähnen, daß ein Walzwerk für schwere Eisenbleche, wie solche zu Dampfkesseln, zum Schiffsbau, in neuerer Zeit auch zu Brücken u. s. w., ver wendet werden, im Bau und fast vollendet ist, und daß noch vor Beginn dieses Fabrikazionszweigs die Marhütte anfangen wird auch kleinere, im Handel gang bare Eisensorten zu machen. Auch die sehr gelungene Erzeugung von soge nanntem Puddelstahl ist nicht zu übergehen, einer geringer» und billiger» Sorte Stahl, welche jetzt zu vielen Zwecken, die eiue besondere Haltbarkeit verlangen, anstatt des Eisens verwendet wird. Der ausschließlich zur Anwendung gebrachte und meist durch die Ueberhitze der verschiedenen Oefen erzeugte Motor ist der Dampf, und besitzt die Fabrik gegenwärtig an Dampfmaschinen vier znm Betrieb der Walzwerke, eine Gebläscmaschine, zwei Dampfhämmer, eine Wasserhcbma- schine, eine Maschine zum Scheerenbetrieb, mehrere Dampfpumpen zur Kessel speisung, zwei Maschinen zum Betrieb von Ventilatoren bei der Braunkohlen trocknung, und eine Maschine zum Betrieb der Drehbänke, Hobel-, Bohr- und sonstige Werkzeugmaschinen der mechanischen Werkstätte. Außerdem ist auf einer der benachbarten Braunkohlengruben eine Wafferhebungsmaschine in Thätigkeit, und die Aufstellung einer Fördermaschine steht bevor; auch wird ans einer der Marhütte gehörigen Eisensteingrube unweit Amberg eine Maschinenanlage zum Zweck der Wasserhebung gemacht. Noch sind der Hochöfen der Gesellschaft Marimilianshütte zu gedenken. Sie hat deren seit etwa zwei Jahren drei auf verschiedenen Punkten der Oberpfalz erworben, und zwei derselben bereits dem jetzigen Standpunkt des Hüttenwesens entsprechend ganz unigebaut. Mit den durch die eingefübrten Verbesserungen erlangten Ergebnissen in Bezug auf Ver mehrung der Erzeugung und Minderung des Kohlenverbrauchs ist man außer ordentlich zufrieden. Beide Hochöfen haben auch als Betriebskraft für die Zylinder gebläse neben den Wasserrädern zur Anshülfe in trocknen Zeiten Dampfmaschinen erhalten, deren Kessel durch die abgehenden Gichtengase geheizt werden, welche überdieß auch die Gebläseluft erhitze«. Die gewöhnlich ungenutzt entweichenden Gichtengase sind zur Lieferung der für das Gebläse nöthigen Kraft so vollkommen ausreichend, daß bei dem Umbau des dritten Hochofens (zu Nittenau) man von der Wasserkraft ganz abstrahiren, und das Gebläse ausschließlich durch Dampf betreiben wird. ") Im Sauforst, 6 Stunden von Regensburg. Verkehr deutscher Eisenbahnen. Oefterreichische Staats-Eisenbahn. — Ausweis über den Personen- und Güterverkehr und die dabei erzielten Einnahmen auf der k. k. südlichen Staats-Eisenbahnen im m. Quartal- 18S8. Per sonen Ein nahme Eilgut Ein nahme Frachten Ein nahme Gesammt- Einnahme Anzahl fl. Z«r. fl- Ztr. fl. fl. j,168,721j1,180,046 17,109 30,410 4,805,910 1,735,662 2,846,118 Kaiscr-FerdinandS Nordbahn. — Monat August 1838.' (Länge sämmtlicher Betriebsstrecken 82'/, Meilen.) Personen. Zentner. Wien, Krakau, Stockerau, Marcheggl . —„ _ , , Brünn, Olmütz, Troppau und Biclitzj ' 1,814,o71 gegen im August 1857 . 148,883 1,359,085 1. Jan. bis incl. 31. August 1858 .1,031,764 12,599,474 gegen in 1857 . 975,461 10,407,071 (Regietransportc ohne Frachtbetrag im August 1858 ... K. K. privilegirte österr. Staats-Eisenbahn. Einnahmen. 1,031,53lfl.C.M. 951,027 „ „ 7,077,000 „ „ 7,084,997 „ „ 139,339 Ztr.) (174'/, Meilen.) Pfälzische Eisenbahnen. — i. Ludwigsbahn. 1858 Personen. Zahl. Güter. Ztr. Einnahme, fl. C.M. 1857. fl. C.M. 27. August bis 2. Septbr . 52,471 604,990 343,610 329,566 3. Septbr. „ 9. „ . 54,596 572,079 330,850 329,374 10. ,, „ 16. „ . 49,149 601,876 309,850 308,059 bis 16. Septbr. 1858 . 1,407,662 22,041,432 9,862,202 9,197,946 Ergebniß. Personen. Güter. Kohlen. Gesammt- Einnahme. Zahl. Ein nahme. Ztr. Ein nahme. Ztr. Ein nahme. Monat August 1858 „ dto. 1857 1858 mehr weniger in den ersten 11 Mo naten 1857—58 1856—57 1857—58 mehr weniger 99536 102203 fl. 61804 63964 508854 395414 fl. 66634 51085 603520 494060 fl. 86019 71162 fl- 214458 186211 2667 828880 800064 2160 482712 467378 113440 4397893 4907369 15549 561168 609521 109460 6926320 5420840 14857 974308 801029 28247 2018189 1877929 28816 15334 509416 48353 1505480 173279 140260 — ii. Marimiliansbnhn. Ergebniß. Personen. Güter. Kohlen. Gesammt- Einuahme. Zahl. Ein nahme. Ztr. Ein nahme. Ztr. Ein nahme. Monat August 1858 „ dto. 1857 1858 mehr weniger in den ersten 11 Mo naten 1857—58 1856—57 1857—58 mehr weniger 30437 30423 fl. 11591 11380 112523 76478 fl- 9236 5502 148960 100980 fl- 7820 5140 fl- 28647 22021 14 247437 247972 211 87255 85505 38045 864048 <194563 3734 64623 97716 47980 1726600 1135280 2680 91028 58900 6626 242906 242121 435 1750 330515 33093 591320 32128 785 Leipzig-DreSdener Eisenbahn. — Monat Juli 1858. 78,479 Personen 68,943 Thlr. 27 Ngr. 1,001,268 Ztr. Güter .... . 10>,569 „ 27 „ 176,513 Thlr. 24 Ngr. Hierzu vom 1. Januar bis ult. Juni c. . 914,163 „ 11 „ Summa 1,090,677 Thlr. 5 Ngr. Vom 1. Januar bis ult. Juli 1858 . .1,225,999 „ 3 „ Mindereinnahme in 1858 gegen 1857 . . 135,321 Thlr. 28 Ngr. Mehreinnahme bis ult. Juli 1858 gegen 1856 77,287 „ 4 „ vorbehältlich späterer Feststellung. Friedrich-Wilhelms Nordbahn. — Monat August 1858. Von Personen und Gepäck 32,495 Thlr. „ verschiedenen Frachtgütern . . . 42,673 „ Gesammteinnahme 75,168 Thlr?' gegen 72,630 Thlr. im August 1857. Gesammteinnahme bis ult. August 1858 500,446 Thlr. gegen 516.377 Thlr. in 1857. Magdeburg-Wittenberge. — Monat August 1858. 14,726 Personen, Einnahme - - 12,944 Thlr. 178,810 Ztr. Güter „ - - 20,399 „ Außerordentliche Einnahmen . . - „ Summa . 34,115 Thlr. gegen 15,520 Personen, 157,4i2.7 Ztr. Güter und 31,189 Thlr. Einnahmen im August 1857. Lübeck-Büchen. — Monat Juli 1858. 17,346 Personen (incl. Gepäck) .... 9,168 Thlr. 138,824 Ztr. Güter; Vieh und Eauipagen. 10,042 „ Summa . 19,210 Thlr. gegen 17,870 Personen, 169,159 Ztr. Güter und 21,837 Thlr. im August 1857. Mithin im August 1858 weniger 2,627 Thlr. Seit 1. Januar sind verein nahmt 108.572 Thlr, gegen 121,013 Thlr. in 1857,