Volltext Seite (XML)
Ausführung gelaugt, weil es angemessen schien, die Bewilligung der veran schlagten Kosten der Beschlnßnahnic der Generalversaminlnng zu überlassen. Wir haben zu Nr. VII der Tagesordnung einen hierauf bezüglichen Bericht erstattet, welcher das Nähere über diese Angelegenheit enthält. 10. Grundzüge für die Gestaltung der Eisenbahnen Deutsch lands. Die von der Wiener Versammlung der Deutschen Eisenbahn-Techniker im Mai 1857 revidirten „Grundzüge für die Gestaltung der Eisenbahnen Deutsch lands" und „Einheitlichen Vorschriften für den durchgehenden Verkehr" sind den einzelnen Verwaltungen zur Prüfung vorgelegt und die von diesen eingebrachten Abänderungs-Vorschläge der technischen Kommission zur Berathung und Be richterstattung an die diesjährige Generalversammlung überwiesen worden. Die von der Kommission entworfene neue Redakzion der „Grund,züge" ist Gegenstand der vorliegenden Tagesordnung. 11. Verhütung der Achsbrüche. Auf Grund der gesammelten Ma terialien hat die technische Kommission die Mittheilungen der Vereins-Verwal tungen über stattgefundene Achsbrüche znsammengestellt und als zweckmäßiges Schutzmittel zur Verhütung von Unfällen bei Achsbrüchen die Anwendung von Nothlagern empfohlen. Die gedruckie Zusammenstellung über Achsbrüche aus der Zeit bis Ende 1856 haben wir unten» 2l. September v. I. an die Ver eins-Verwaltungen vertheilt. Die uns so eben von dem Vorsitzenden Mitglieds der technischen Kommission, dem K. K. Oesterreichische» Ministerium für Han del >c., zugehende Zusammenstellung über Achsbrüche, welche im Jahre 1857 auf den Vereinsbahnen vorkamen, werden wir nach der Triester Generalversamm lung drucken lassen und an die Vereinsvcrwaltnngen vertheilen. 12. Ausführung der Vereins-Beschlüsse. Die in Folge der Auf nahme neuer Vereins-Mitglieder nothweudig gewordene Abänderung der Bahn- Eintheilung haben wir in Gemeinschaft mit der Herzog!. Braunschweigischen Verwaltung vorgenommen, im klebrigen aber dringenderer Geschäfte wegen in der Sache selbst bis jetzt nichts veranlassen können. 13. Deutsche Eisenbahn-Statistik. Den Jahrgang 1856 der Deutschen Eisenbahn-Statistik haben wir unterm 15. Juli d. I. an die Vereins-Verwal tungen und die betheiligten Staats-Regierungen vertheilt. Die Materialien zur Statistik pro 1857 haben wir, da die Vorarbeiten zur Generalversammlung uns in einer ganz ungewöhnlichen Weise in Anspruch genommen haben, bis jetzt nicht einfordern können, werden aber, sobald dies irgend möglich ist, die be treffenden Fragebogen vertheilen. 14. Vereins-Kasse. Ueber die Verwaltung der Vereins-Kasse legen wir nach Nr. X der Tagesordnung Rechnung. Die Anfangs Juni d. I. aus geschriebenen neuen Beiträge sind vollständig eingegangen. 15. Wechsel der geschäftsführenden Direkzion. Mit dem Schluß der diesjährigen Generalversamenlung erlischt unser Mandat. Bei Uebernahme der Geschäfte vor 4 Jahren bestand der Verein aus 46 Verwaltungen mit 56 Bahnen von 1020 Meilen Gefammtlänge, wogegen derselbe jetzt 61 Verwal tungen mit 78 Bahnen von 1740 Meilen Gefammtlänge zählt. Außerdem sind über 600 Meilen im Ban begriffen. Die Central-Geschäfte haben in den letzten beiden Jahren, namentlich aber im abgelaufenen Jahre, eine» so enormen Um fang erlangt, daß im Interesse des Vereins, so wie der künftigen geschäfts führenden Direkzion, eine Reorganisazion der Central-Verwaltung eben so noth- wendig als zeitgemäß erscheinen dürfte. Wir werde» in einer besonder» Vor lage später ausführlicher auf liefen Gegenstand zurückkommen. Berlin, den 30. August 1858. Die geschirstsführende Direkzion des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen. Fournier. »I Bericht der geschäftsführenden Direkzion zu Nr. vn. der Tages ordnung über die Vervielfältigung der eingegangenen Zeich nungen von Gitter- rc. Brücken. Der Eingang von 30 Blättern Zeichnungen verschiedener Eisenbahn-Ver waltungen über eiserne Gitter- und Kettenbrücken nebst den dazu ge hörigen Beschreibungen und Bemerkungen über Gewicht, Kosten, Durchbiegung bei verschiedenen Belastungen, hat nach mehrfachen Erörterungen in der vor jährigen Münchener Generalversammlung zu dem Beschlüsse geführt: a) die Uebersichts-Nachweisung mit den besonderen Bemerkungen über die darin enthaltenen Gegenstände durch Lithographie zu vervielfältigen und den Bahn-Verwaltungen mitzutheilen; l>) die eingegangenen Zeichnungen auf übereinstimmendes Maß und in paffende Form zu bringen und sodann lilhographiren zu lassen, um sie ebenfalls den verschiedenen Verwaltungen mitzutheilen; e) das K. K. Oesterreichische Handelsministerium um die vorläufige Zu sammenstellung zu ersuchen, die Redakzion der Eisenbahn-Zeitung aber, welche sich dazu bereit erklärt hat, mit der Vervielfältigung des Werks beauftragen zu lassen. Aus Grund dieses Beschlusses ist das A A. Oesterreichische Handelsmini sterium ersucht worden, zunächst bezüglich der Drucklegung mit der Redakzion der Eisenbahn-Zeitung zu Stuttgart in Verbindung zu treten, und hat dasselbe uns folgendes Resultat mitgetheilt: Nach einem vorläufigen Anschläge werden die verschiedenen Brückenzeichnnngen 30—32 Tafeln von 2 X l'/s Fuß englisch Größe füllen, und hierzu der Tert in Groß-Folio in halber Größe der Tafeln, also in l'/z X 1 Fuß englisch Format zweispaltig gedruckt werden. Der Auf wand für das ganze Werk in 1000 Eremplaren bei Anwendung von feinem, starkem Papier würde sich berechnen: 30 Tafeln für Stich, Druck, Papier L 90 fl. . . . 2700 fl. Satz, Druck und Papier für circa 12 Bogen Tert . — 600 „ Sonstige Auslagen für Broschiren rc — 200 „ 3500 fl. oder 2000 Thlr. — Hierzu tritt alsdann die Besorgung der Redukziou und Zu sammenstellung der Zeichnungen, die Korrektur und Revision der Tafeln und des gedruckten Tertes und was sonst nöthig, .womit eine sachkundige Person während sechs Monaten zu beschäftigen sehn wird. Hierfür ist ein Aufwand von 500 Thlrn. in Ansatz zu bringen. Der ganze Kostenanschlag beliefe sich somit auf 2500 Thlr., und es käme hiernach ein Eremplar des Werkes auf 2'/? Thlr. zu stehen. Bei minder schöner Ausstattung könnte das Werk für 2000 Thlr. hergestellt werden. Die Zeit der Beschaffung resp. Vollendung des ganzen Werkes würde zu sechs Monaten, von der Zeit des Beginnens gerechnet, anzunehmen sehn. Dieser bedeutende Kostenanschlag veranlaßte demnächst das K. K. Oesterr. Handelsministerium vor Abschluß des definitiven Kontraktes die Genehmigung der geschäftsführenden Direkzion cinzuholen, und fand dieselbe ebenfalls in der hohen Summe von 2500 Thlr. Bedenken, die Drucklegung einseitig zu veran lassen. Ein fernerer Bortrag dieser Angelegenheit bei Anwesenheit der Frei- karten-Prüfungs-Kommission zu Leipzig am 18. Januar c. ließ jene Deputirten sich sämmtlich gegen die Aufwendung der bercgten Summe zu dem angegebenen Zweck anssprechen, so daß wir an das K. K. Oesterr. Handelsministerium das Ersuchen stellten, die Sache hiernach auf sich heruhen z» lassen. Letzteres hat nun zwar die Drucklegung einstweilen sistirt, indeß darauf aufmerksam gemacht, wie der Werth jener reichhaltigen Zusammenstellung von Erfahrungen in der Konstrnkzion eiserner Brücken in der im Mai 1857 zu Wien abgehaltenen Ver sammlung der Deutschen Eisenbahn-Techniker allgemein anerkannt seh, beruft sich auf den Beschluß der Münchener Generalversammlung, hält anch de» Auf wand von 2500 Thlrn., auf die einzelnen Vereins-Verwaltungen vertheilt, keines wegs erheblich und beantragt, über vorliegende Angelegenheit der Generalver sammlung Bericht zu erstatten und im Falle der Aufrechterhaltung des vor jährigen Beschlusses die Drucklegung zu veranlassen. Das K. K. Oesterr. Handelsministerium beantragt ferner auf Grund des in der Versammlung der Denlschen Eisenbahn-Techniker sowohl, als auch in der Münchener Generalver sammlung ausgesprochenen Wunsches, die in Rede stehende Zusammenstellung durch die Zeichnungen und Beschreibungen der Niagarabrücke, so wie der Eisen bahnbrücke» über die Gran, Eypel und Theiß zu ergänzen. Auf Grund dieser Darlegung stellt die geschäftsführende Direkzion der Generalversammlung die weitere Beschlußnahme ergebenst anheim. Berlin, den 30. August 1858. Die qeschäftsfnhrende Direkzion des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen. Fournier. Eisenbahn-Aetrieb. Ueber die neuesten Erfahrungen nnd Verbesserungen iin Loko- motivbetricbe bei der Nicderschlcfisch-Märkischen Eisenbahn theilte der Direktor dieser Bahn, Regierungs- und Baurath Malberg, in der Versammlung des Vereins für Eisenbahnkunde, 13. Oktober 1857, Folgendes mit: Zu den Verbesserungen gehören u) Die Anwendung gußeiserner Noststäbe in de» Feuerbüchscn der Loko motiven anstatt der bisher üblichen schmiedeeisernen Roststäbe. Bei dem starken Verbrauch dieses Artikels habe sich bei dem Gebrauch der aus Rothciscnstein auf einer Hütte bei Bunzlau hergestellten gußeisernen Roststäbc eine namhafte Ersparniß (von mehr als 50 Proz.) hcranSgcstellt. b) Die Einführung der Steinkohlenfeuerung anstatt der Cokesfeue rung bei Lokomotiven. — Herr Malberg berichtet, daß auf der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn in Folge vielfacher gelungener Versuche die Feuerung mit Steinkohlen gegenwärtig im vollen Gange seh. Die Feuerungseinrichtungen sehen dieselben wie bei der Cokesfeuerung; die Anwendung der Treppenrvste finde nicht statt, nur seh der gewöhnliche Rost nach hinten etwas geneigt, und die Zwischenräume etwas größer als bei der Cokesfeuerung; ob diese Veränderungen nothwendig, seh übrigens zweifelhaft. Jedenfalls seh das so sehr günstige Re sultat i» Betreff der Ersparung an Brennmaterial durch die sehr hohen Kohlen prämien, welche man den Lokomotivführern anfangs ausgesetzt habe, erzielt