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I e i t u n g. Inland. Oesterreich. — In der am 8. Februar in Wie» stattgefundenen außerord. "Generalversammlung der Pardubitz-Reichenberger Eisenbahngesellschaft wurde niit- getheilt, daß der Unter- und Oberbau der 21 Meilen langen Strecke von Pardubitz nach Reichenberg den Mitgründern dieser Gesellschaft, Herren Ad. Lanner und Klein, um eine Pauschalsumme von 9,180,000 fl. und die Zweigbahn von Josephstadt nach Schwadonitz um die Summe von 1,700,000 ff. übergeben, hierauf der Bau selbst an den beiden Enden der Bahn, in Pardubitz den 22. September, in Reichenberg den 23. Oktober 1856 begonnen wurde. Die Strecke von Pardubitz bis Josephstadt (5 Meilen) konnte bereits den 4. November 1857 eröffnet wer den, weitere S'/r Meilen, bis Falgendorf können mit Ende Mai l. I. für den öffentlichen Verkehr fertig sehn. Vom Akzienkapital sind 70 Pro;, eingezahlt, nachdem indessen durch die rasch auf ciuander folgenden Einzahlungen der Akzien- werth stark gedrückt wurde, glaubte der Verwaltungsrath den Nkzionären eine Erholung dadurch zu verschaffen, daß er de» jüngsten Bedarf von 1 Million Gulden durch Vorschüsse deckte, welche die österreichische Kredit-Anstalt mit dem Anträge eines Anlehens von 3 Mill. Gulden zu leisten sich bewogen fand. Die Bedingungen dieses Anlehens sind dieselbe» wie bei den Theiß- und West- Eisenbahnen, nur daß die Pardubitzer Bahn von der Kredit-Anstalt diese drei Millionen erst dann in Anspruch nehmen kann, wenn das Akzienkapital voll ein gezahlt seyn wird, auch die Nkzionäre nicht, wie bei der Theiß- und Westbah» der Fall ist, an der Lotterieprioritäts-Anleihe durch Ucberlaffung einer Anzahl Loose zum Parikurs bethciligt werden. Es wurden hierauf folgende Anträge auf Aenderung der Konzessionsurkunde und der Statuten einstimmig znm Be schluß erhoben: 1) Daß die Zinsengarantie des Staates, welche nach §. 54 der Statute» für die zu amortisirenden Akzien aufhört, bis an das Ende der Kon zessionsjahre in der ganzen Ausdehnung verbleibe, weil die zur Amortisazion bestimmten Proz. nur dann das Akzienkapital tilgen können, wenn sie wäh rend der 90 Jahre unausgesetzt im Tilgungsfonds gesammelt und verzinst werden. 2) Daß bei dem Ban von Verbindungs- und Zweigbahnen das Vor recht dieser Gesellschaft bei gleichen Bedingungen gewahrt und hiernach der §. 10 der Konzessionsurkunde abgeändert werde. 3) Daß für den Fall der nach 30 Jahren vorbehaltenen Einlösung der ganzen Bahn durch den Staat zur Bestim mung des Einlösungspreises jedenfalls ein Durchschnittsbetrag als Basis dienen möge, dessen Jahresrente nicht weniger als 5-/, Proz. vom ganzen Akzienkapital beträgt. Diese Anträge wurden einstimmig angenommen. — In der am 7. Februar abgehalteuen Generalversammlung der Aussig- Teplitzer Eisenbahn-Gesellschaft wurden folgende Anträge einstimmig genehmigt: 4) daß jener Theil der Statuten, welcher den Bergbaubetrieb zum Gegenstände hat, gänzlich fallen gelassen werde und die Thätigkeit der Gesellschaft sich weiter nur noch auf den Ausbau und Betrieb der Eisenbahn beschränke, und 2) daß der Verwalt,,ngsrath ermächtigt werde, das Akzienkapital von 3 Mill. Gulden auf 2 Millionen zu reduziren, da das eine Drittel der ursprünglich gezeichnete» Akzien als zahlungsunfähig zu betrachten sei. Die ausfallende Million soll durch eine Prioritäts-Anleihe ersetzt werden und habe sich di- österreichische Kredit- Anstalt bereit erklärt, diese Obligazioncn dem Bedarf entsprechend bis zur Er schöpfung der ganzen Million mit 85 Proz. gegen laufende 5 Proz. Zinsen zu belehnen. Der Verwaltungsrath wurde weiter ermächtigt, die nöthigen Schritte einzuleiten, um mit dem Teplitz-Bilin-Karlsbader Comitö zur Herstellung einer Bahn in der Richtung nach Karlsbad und Schwarzenberg eine Fusion zu er zielen. (Akz.) — Die Generalversammlnng der Nkzionäre der Dampfschiffahrts-Gesellschaft des österreichischen Lloyd hat beschlossen, daß der am 26. September 1855 ge faßte Beschluß in Betreff der Vermehrung des Akzienkapitals um 3 Millionen und der Ausgabe von 2 Mill. Gulden Prioritäts-Obligazionen der Art ratifizirt werde, daß es ztpar bei der Vermehrung des Akzieukapitals um 3 Mill. Gulden sein Verbleiben habe, und daß folglich, sobald der Kursstand es gestattet, zur Begebung der bereits ausgestellten neuen Akzien (auf keinen Fall unter ?nri) geschritten werden soll, daß aber an die Stelle der beschlossenen Ausgabe neuer Prioritäts-Obligazionen im Betrage von 2 Mill. Gulden das vom Verwaltungs rath- beantragte, mit dem Lotterieanlehen der Kreditanstalt zu verschmelzende Anlehen von 6 Millionen treten solle. Ausland. Frankreich. — Auf der Stazion Nanterre der Paris-St. Germain Bahn haben kürzlich in Gegenwart einer Kommission Versuche stattgefunden mit einer Art s-lbstwirkender Signalvorrichtung, deren Zweck ist, herannaheuden Zügen die Anwesenheit eines Bahnzugs auf der Station anzuzeigen. Es sind zu letzterem Zwecke auf allen französischen Bahustazivn'en Signalscheiben an jeder Seite der ¬ selben und in einiger Entfernung von deren Enden so angebracht, das sie dem ankommenden Zug die rothe Seite zukehren, wenn derselbe anhalten soll, und die weiße, wen» die Stazion für die Passage frei ist. Die Drehung der Schei ben geschieht mit der Hand mittelst eines Drahtzugs durch den hiezu aufge stellten Wärter. Die auf der St. Germain Bahn versuchsweise angebrachte Vorrichtung soll nun den Wärter entbehrlich machen, indem die bei einem Bahn hof ankommende Lokomotive von selbst die Signalscheibe drehen macht, so daß sie einer nachkommenden das Anhalten vorschreibt, während die Scheibe später, wenn die Bahn frei geworden, wieder ebenfalls von selbst auf den normalen Stand zurückgcht. So viel ans der Beschreibung des von einem Herr» Bara nowski erfundenen Apparats hervorgcht, kommt dabei eine Pumpe mit Queck silber und einem beschwerten Kolben in Spiel, der Art, daß durch das Anstoßen des Spurkranzes der Lokomotivräder an ein Leithvlz der Kolben gehoben und dabei die Scheibe gedreht wird, worauf der Kolben sehr langsam wieder sinkt und während des Sinkens die Scheibe gedreht läßt, bis sie, wenn der Kolben unten, ihren früheren Stand wieder einnimmt (es mag dieß eine ähnliche Vor richtung seyn wie der „Aatarakt" bei den Cornwallschen Wafferhebemaschinen). Bei dem Eingangs erwähnten Versuch setzte eine mit 80 Kilometer Geschwin digkeit passirende Lokomotive den Apparat in Bewegung, und die Scheibe gab 10 Minuten lang das Haltsignal, eine für alle Fälle ausreichende Zeit. Personal-Nachrichten. Oesterreich. — Der k. k. Obertelegraphist Ed. Hinterholzer hat den osmanischen Medschidjö-Orden 4. Klaffe erhalten. Bayern. — Der Assessor der Geueral-Direkzion der Verkehrsanstalten Fr. Petri hat das Ritterkreuz 1. Klaffe des Anhaltischen Gesammt-Hausordens Albrecht des Bären erhalten. Einnahmen. 767,071ff.C.M. 755,962 1,239,797 . 3,227 Thlr. Personen. Zahl. 25,488 135,748 Güter. Ztr. 501,983 2,591,360 8,788 Personen, Einnahme . . 139,601.1 Ztr. Güter „ Außerordentliche Einnahmen.... Summa . gegen 8,493 Personen, 190,044.0 Ztr. Güter und Januar 1857. Lübeck-Büchen. — Monat Jannar 1858. 6,694 Personen (incl. Gepäck) . . 73,023 Ztr. Güter; Vieh und Eguipagen. 4,492 „ Summa . 7,719 Thlr. gegen 6,884 Personen, 68,960 Ztr. Güter und 7,619 Thlr. im Januar 1857. Mithin 1858 mehr 100 Thlr. Einnahme, fl. C.M. 217,158 1,154,266 Januar 1SS8. 29. Jan. bis 4. Febr. bis 4. Febr. 1858 . . Kaiser-Ferdinands Nordbahn. — Monat (Länge sämmtlicher Betriebsstrecken 70 Meilen.) Zentner. Verkehr deutscher Eisenbahnen. K. K« privilegirte östcrr. StaatS-Eisenbahn. (153'/z Meilen.) 1857. fl. C.M. 183,419 906,214 Personen. Wien, Oswiecim, Stockerau, Marchegg l Brünn, Olmütz, Troppau und Bielitz/ ' ' < ' 1. bis incl. 31. Jan. 1857 .... 89,163 (Regietransporte ohne Frachtbetrag im Jan. 1858 . .. 130,000 Ztr.) Magdebnrg-Wittenberge. — Monat Januar 1858. 5,898 Thlr. 14,834 „ 808 „ 21,540 Thlr. 25,342 Thlr. Einnahme» im Ankündigungen. s8—10j Ein Maschinen-Jngenicur, der die polytechnische Schule in Hannover besucht, darauf praktisch gearbeitet, auf Eisenbahn-Büreaus beschäftigt gewesen, die Erbauung und Einrichtung einer Eisengießerei und Maschinenfabrik geleitet, jetzt derselben als technischer Dirigent vorsteht, und sowohl gute Zeugnisse als Empfehlungen beibringeil kann, sucht ein anderes Emplacement. Briefe mit der Chiffre V. L. in I,. befördert die Erpedizion dieser Zeitung. sllj Lei b'eiäina.nä Luke in LrlnnFen ist ersellienea uuä äuroll nlls UuellllnnälunFtzu äes In- null ^uslnnckes su bestellen: Kcsvliorirsr, IT», <las äentsolls Lissnballnreollt mit bssonckerer Lernollsrvlltignng äes ^llsisn- Luck üxxropriusjgnsreolltes. 1858. Fr. 8. I Illlr. 22 8gr. oäor 3 ü. .Redakzion: C. Etzel und L. Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'sthcn Buchhandlung in Stuttgart.