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1883 Mittwoch, dm 21. November Frankcndccgcr ÄezirksaE^ Amtsblatt der LZnigl. Amtshauptmannschast Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtrats zu Frankenberg. Hmfer^t-Amftrhe übernehmen außer der LerlaaSerpeditton auch deren ZeitungSbotrn Haasmstem t Vogler — V. L. Daube L So. ,c. —; außerdem tn AuerSW« Bekanntmachung Breyer Taupe in Braunsdorf betreffenden Folium 147 des hiesigen tzandels- registers der Austritt des seitherigen Mitinhabers Herrn Fabrikant Friedrich 87 6755 62 4898 1 t 8 9 8 5 2 4 Lotterie. 1883. 4 15 H . 70 „ , 68 „ 15930 27810 45893 60754 73427 96015 lü 95462. 75 23700 6 37140 1 44827 5 79566 142 7278 21500 38385 50314 61522 82802 96266 69, 98, Die üblichen Geldkosten trug der Kurfürst, dem eine Predigt Luthers ausnehmend gut gefallen hatte. Als Lizentiat gelobte Luther die evangelische Wahrheit nach Kräften zu verteidigen und als Doktor legte er einen Eid ab, sich eitler, von der Kirche verdammter und anstößiger Lehren zu enthalten. Allgemein erwartete man Großes von dem neuen theologischen Professor. Namentlich der alte grundgelehrte Pollich schloß aus dem tiefen Glanz der Augen Luthers, er müsse wunder same Ideen haben. Die Erwartungen wurden nicht getäuscht. Luther dozierte wesentlich anders als seine Vorgänger. Diese kannten die Bibel gar nicht, oder ließen fie links liegen. Luther griff sogleich nach ihr r Sorte 0 Pf.; 50 Ps. 50 Ps. . 50 Pf. - Ps. -Ps. - Ps. - Ps. .80 Pf. M. 90 rcrbsen .; Heu Stroh ; Kar- N Pf.; Ps» m Gt- e Ver- preisen loggen, igetra- : Han- Kilo srem- >ggen er 145 ) bis Matt. neue ,e 140 o loco 2 bez. er und rischer ) Kilo > Kilo ember Liter« StaatSbahnen erzielten durch Vereinfachungen und Er sparnisse im Betriebe, und nicht zum geringsten durch den gesteigerten Verkehr einen Mehrüberschuß von über 7 Millionen Mark — eine Erscheinung, welche die von der Regierung eingeschlagene Eisenbahnpolitik wohl ge nügend rechtfertigen dürfte. Am Schluffe der Finanz periode 1878^79 hatte sich das Nettovermögen des Staa tes an Kassenbeständen, Außenständen und Naturalvor räten um mehr als 5 Millionen Mark vermindert, bei gleichzeitiger Vermehrung der Staatsschulden um 69 Millionen Mark. Dahingegen ist das Staatsvermögen in der Finanzperiode 1880181 um 18 Mill. Mark ge stiegen, unter gleichzeitiger Verminderung der Staals- schulden um mehr als 4 Mill. Mark. Die Gesamtbilanz gestaltete sich hiernach um mehr als 22 Mill. Mark gün- stiger. Das Ergebnis der abgelaufenen Finanzperiode ist ebenfalls ein günstiges, welche erfreuliche Thatsache zu der Erwartung berechtigt, die laufende Finanzperivde werde noch günstigere Ergebnisse im Gefolge haben. Allein bei den Forsten lasse sich ein bedeutendes Mehr erträgnis, ebenso wie bei den Staatsbahnen in Aussicht stellen. In den letzten 4 Jahren habe sich der Personen verkehr auf den Staatsbahnen von 5 auf 19 Millionen, der Güterverkehr von 9 auf etwas über 10 Millionen gehoben. Die Verzinsung des Anlagekapitals der Staats bahnen stelle sich fast auf 5 Prozent. Es sei dieses günstige Resultat lediglich der Steigerung des lokalen oder direkten Verkehrs zu verdanken, da der Durchgangs- verkehr abgenommen habe. Für die Finanzperiode 1882183 lasse sich ein Ueberschuß von etwas über 17 Mill. Mart, bei Abminderung der Staatsschulden um ca. 12 Mill. Mark erwarten. Es sei dies ein Ergebnis, wie es günstiger in den Annalen der sächsischen Finanzen noch nicht zu verzeichnen gewesen. Der Minister machte sodann Mitteilungen über die im Etat beantragten Ein nahmeverzichte — Beseitigung der Zuschläge zur Ein kommensteuer, Aufhebung des Chausseegeldes und Ermä ßigung der Gütertarife, welche letztere einen Einnahme ausfall von bis 6 Millionen M«rk ergeben — und begründete einzelne Ansätze des Etats, mit der Bemer kung schließend, die Kammer werde dem Etat das Zeug nis nicht versagen, daß er ein günstiges Bild von der Finanzlage des Landes entrolle und daß er einer gesun den und vernünftigen Finanzverwaltung entspreche. — v. Oehlschlägel (kons.) erklärte sich mit der Beseitigung der Zuschläge zur Einkommensteuer und mit der Aufhe bung des Chausseegeldes einverstanden, machte aber feine Zustimmung zur Ermäßigung der Gütertarife erst noch Zur Lutherfeier. Sind auch die erhebenden Festtage verklungen, so ist gewiß mit ihnen doch nicht die festliche Stimmung in denen verschwunden, welche das Fest als gerade in der Jetztzeit hochwichtiges Fest unserer Kirche begangen haben, eine Stimmung, welche auch nach der eigentlichen Feier gern noch mit der Person des Glaubenshelden sich beschäftigen wird, dem zu Ehren allüberall, wo Evangelische wohnen, in den Tagen des 10. u. 11. d. M. andächtige Gemeinden sich versammelt haben. Wir halten uns deshalb auch verpflichtet, die Artikel über Luthers Lebensgang, vie wir zunächst als Vorbereitung auf das Fest gebracht, fortzusetzen, und bitten, sie als Nachklänge ans Fest freundlich aufzunehmen. Interessantes aus Luthers Leben. Bon der Rom-Reise zurückgekehrt, wurde Luther Unter-Prior im Wittenberger Augustinerkloster und sollte nach StaupitzS Willen nun auch Lljenttat uno Doktor der Theologie werden. Luther, bescheiden wie er war, wollte dieses verantwortungsvolle Amt durch- von 12 hr bai- nöcheln ersuchtes Meer- Speck, rinirte s frische irgebenst Usig. 9 8 8 1 t t - Bom Landtage. In der Ersten Kammer wurde am 19. Noybr. in kurzer Beratung nur die Wahl der Mitglieder und stell vertretenden Mitglieder des Landtagsausfchusses zur Ver- waltung der Staatsschulden vollzogen und zwar wurden gewählt zu Mitgliedern Präsident v. Zehmen, Bürger meister Löhr und Geh. Rat Graf v. könneritz, als de- ren Stellvertreter: Bürgermeister Clauß, Rittergutsbesitzer Petz-Ramsdorf und'Rittergutsbesitzer v. Trützschler-Dorf stadt. Die Gewählten erklärten die Wahl annehmen zu wollen. Die Zweite Kammer trat in die allgemeine Vorbe ratung des Staatshaushaltsetats für die Periode 1884185 ein. Dieselbe wurde eröffnet durch einen länger» Vor trag des Staatsministers Frhrn. v. Könneritz. Derselbe erinnerte zunächst daran, wie bei Uebernahme seines Am tes als Finanzminister die Finanzlage des Landes im Rückgänge begriffen gewesen, wie er aber schon damals, als er das erste Mal in der Kammer erschienen, zuver sichtlich in Aussicht stellte, daß bei Rückkehr normaler Verhältnisse auch eine Besserung der Finanzen des Lan des erwartet werden dürfe, dafern nicht allzuhohe An forderungen an dieselben gestellt würden. Gar mancher in der Kammer habe damals seine Ansicht nicht teilen mögen und die Eisenbahnpolitik der Regierung für die mißliche Finanzlage verantwortlich gemacht. Was er damals gehofft, sei eingetrcten. Mit dem Verschwinden der wirtschaftlichen Krisis hoben sich auch die Einnahmen des Staates und die Finanzlage habe sich unterdessen so wesentlich gebessert, daß die Regierung jetzt in der an genehmen Lage sei, nicht nur auf den letzten Rest deS Zuschlages zur Einkommensteuer zu verzichten, sondern sogar noch Ermäßigungen und Erleichterungen vorzu schlagen, welche teils der Landwirtschaft, teils dem Han del und der Industrie zu gute gehen. In einem Rück blicke auf die Finanzperiode 1880181, welche mit einem rechnungsmäßigen Ueberschuß von 12,411973 Mark ab schloß, bemerkte der Minister, nachdem er den Mehr ertrag der Schlachtsteuer, die sehr günstigen Abschlüsse der Porzellanmanufaktur, der Braunkohlenwerke und der fiskalischen Hütten (infolge gestiegener Produktion und günstigerer Absatzverhältnisse), der LandeSIotterie und der direkten Steuern betont, u. a.: Besondere Aufmerksam keit verdienen die Ergebnisse der Staatsbahnen. Mit dem Verschwinden der wirtschaftlichen Krisis war eine erfreuliche Belebung von Handel und Gewerbe und in der Folge auch des Eisenbahnverkehrs zu bemerken. Die - / !1 ' Inserat« werd« ' mt» « Pf, für di« geholt«»« lkorpu»- M« derechiM, Sltlnfter Inser^m» bet«, ia Pf,. l «ouipUdterteuud«» dellartfH« Inserat« «ach besonbee« Torts. Inseraten-Dm-tz« für bi« 1l»md»uaw« »0 »ormUtog» >0 uz«. 11355 17661 23818 34077 37726 12868 50360 54673 59203 64376 70280 79825 87365 . 93313 97273 Psalmen fing er an. Dann ging er über zum Rümer- und Galaterbrief. Im Kloster hatte Luther auch eia neues Amt bekommen. Er hatte den Mönchen Unterricht in der Theologie zu erteilen. Seine Freunde Johann Lange und Wenzeslaus Link, beide ebenfalls Augustiner- Mönche, unterstützten ihn und so zog das plötzlich ent stehende wissenschaftliche Leben eine Menge anderer junger Mönche aus andern Klöstern herbei, sodaß sie kaum Platz und Nahrung im Kloster fanden. Im Jahre 1515 wurde Luther Distriktsvikar aller Augu- stlnerklöster im Meißner und Thüringer Land. Ueder N da die Aussicht zu führen. Da ul,»»" hielt auf gute Zucht und Oidnung 1°den der Brüder Trost und guten Endlich. Daneben hatte er zu § ^erkapelle , einem dürftigen Lehm- in der Stadtkirche, denn der Pfarrer war krailk uno die Stadtgemeinde bat Luthern, er möge doch predigen. Manchmal hatte er täglich zu predigen, manchmal sogar dreimal des Tages. Er Finanzdepulatlon gege e Erwägung derbe,etttgung des E I y Akte der den Eisenbahnen zuzuführen. —, ^epwstdeM (Fortschr.) warnte davor, schon letzt E Remsun de» Einkommensteuergesetzes anzuregen. — Walter(Fortschr) freute sich, daß das Verkehrshemmms des Chauffeegeldes aufhöre, sah in der beabsichtigten Tarffermäßtgung eme Hebung der Steuerkraft des Volkes und sprach sich ge gen Aufhebung der Grundsteuer aus. — Gunther (kons.) meinte, die Tarifermäßigung bringe nur den Großhänd lern und Großindustriellen, zum verschwindend geringen Teile aber der Landwirtschaft Vorteil. — Bebel wünschte, daß bei den angestrebten Erleichterungen vor allem die drei untersten Klassen der Steuerzahler gän^lch befreit werden, bezeichnete eine Herabsetzung der Schlachtsteuer als sehr wünschenswert und erklärte, daß er gegen Er- Mäßigung der Grundsteuer Opposition machen werde, dafern man nicht Vorsorge für Entlastung der ärmeren Klassen der Bevölkerung treffe. Schließlich wurden eine Anzahl Kapitel des Etats zur Schlußberatung gestellt und der Rest den Finanzdeputationen Überwiesen. Den selben Deputationen überwies die Kammer auch die Bau lichkeiten bei den Landes-Pfleg- und Strafanstalten, sowie den Bau eines neuen Finanzministerialgebäudes betref fenden kgl. Dekrete. örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 20. November 1883. -s- Unser diesmaliger sog. Mintermarkt bot in erfreulichem Gegensätze zu seinen letzten Vorgängern ein Bild regen Verkehrs, da infolge des günstigen Wetters von auswärts zahlreiche Besucher herbeigeströmt waren, welche auch im allgemeinen, wie wir hörten, die von den Fieranten ersehnte Kauflust zeigten. Die letzteren wa ren diesmal nicht so zahlreich erschienen, da gleichzeitig der infolge des Lutherfestes verschobene Freiberger und der Zschopauer Jahrmarkt stattfanden, was auch bewirkte, daß diesmal, gewiß nicht zu großer Betrübnis der Ein- Auerswalde Hr. Vastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Riedertotei« 270 «riqeinl tMch, «U «»«nahm« der «onn- und gestlage, «dend» für dm fol ¬ genden Lag. Viel» »tertelMltq » M. so Pf,., «onatltch »v Pfg., «Nj«l>Nm. »Pfg. Bestellungen nchmm oll« Poft- anstaltm, Postdotm Und die dludgade- fltllm de» Tage blatt-« an. dekannIMalÜUVÜ. Adolph Breyer in Hainichen und der Eintrltt Herrn Friedrich Auf Grund der Registratur vom 14. November 1883 istZheute auf dem die Firma: Breyer's als Mitinhaber der Firma verlautbar w ' November 1883 — S-chs. ««„„Ich. aus nicht anneymen. Aber sem Vorgesetzter, Slaupltz, I und legte sie der akademischen Jugend aus. Mil den befahl, so mußte er gehorchen. Unter einem Birnbaum — - "" im Klosterhofe wurde die folgenschwere Verhandlung geführt. Luther sagte sM«, hätte er damals gewußt, was sein neues Amt alles Mit sich bringen würde, so hätten ihn zehn Rosse nicht dazu gezogen. Am 4. Oktober 1512 erhielt^ er die Lizentialenrechte und am 18. und 19. Oktober wurde er feierlich zum Doktor ernannt.