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Mailand und der sardinischen Grenze in einer Länge von 37 Kilom. (4.9 Meilen) und zwischen Casarsa und Nabresina (bei Triest) in einer Länge von 100 Kilom. (13.3 Meilen), noch in dem Jahre 1856 in zwei Theile trennten und von der Südbahn gleich wie von der Bahn nach Turin und Genua abschnitten. Die Lücke zwischen Treviglio und Coccaglio ist durch die Zuendeführung des Baues der 30 Kilom. (4 Meilen) langen Strecke Coccaglio-Bergamo und durch die Ausführung der ungefähr 21 Kilom. (2.9 Meilen) langen Strecke zwischen Bergamo und Treviglio ausgefüllt worden. Diese beiden Strecken wurden den 12. Oktober v. I. dem öffentlichen Verkehre übergeben. Die Strecke von Mailand an den Tessin ist in zwei abgesonderte Sekziouen getrennt: die eine, 4.77 Kilom. (0.6 M.) lang, hat zum Zwecke, als Gürtelbahn um die Stadt Mailand gehend, die Bahn nach Venedig mit jener »ach Buffa- lvra zu verbinden; die zweite, welche eine Länge von 32.12 Kilom. (4.2 Meilen) hat, begreift die fernere Strecke bis an den Tessin, welcher die Grenze zwischen der Lombardei und Piemont bildet. Das Studium der ersteren dieser beiden Linien hat die Erörterung über, die Wahl der Lage des Hauplbahuhofes'zu Mailand hervorgerufeu. Es wurde festgesetzt, daß die beiden gegenwärtig be stehenden Bahnhöfe, deren einer für die Linie nach Venedig, der andere für jene nach Como dient, durch einen einzigen Central-Bahnhof ersetzt werden sollen, welcher auf die Gürtelbahn zwischen Porta-Nnova und Porta-Comasina zu stehen kommt. Die Arbeiten auf der von Mailand an die Grenze führenden Sekzion werden vor Ende des Sommers bis Magenta vollendet sehn, so daß die Lücke zwischen dem piemontesischen und lomb.-vcnez. Bahnnetze auf 5 Kilom. beschränkt sehn wird. Die Lücke zwischen Nabresina und Casarsa, welche 100 Kilom. beträgt, ist in 2 Sekzione» abgetheilt, von welcher die erstere zwischen Casarsa und Görz in einer Länge von 65 Kilom. in der Ausführung begriffen ist und vor dem Ablaufe des Betriebsjahres 1859 vollendet sehn wird, während die weitere schwierigere Strecke bis Nabresina im Anfänge des Jahres 1860 vollendet werden kann. Die Vorarbeiten für die Bahnen zwischen Mailand und Piacenza (65 Kilom.), zwischen Rh» und Sesto Calende (50 Kilom.), zwischen Bergamo und Lecco (35.50 Kilom.), und zwischen Mantua und Borgoforte (16.50 Kilom.) sind nahebei beendet. In diesem Sommer sollen die Arbeiten ans der Strecke von Mailand nach Piacenza, welche einen Theil der großen von Mailand über Bo logna nach Florenz führenden Linie bildet, ausgenommen werden. Die Arbeiten auf der Strecke des Central-Italienischen Bahnnetzes von Piacenza nach Bologna nnd Sago wurden längs dieser ganzen 160 Kilom. (21.3 Meilen) langen Linie im Laufe des Jahres 1857 in Angriff genommen. Diese Linie wird daher im Laufe des nächsten Betriebsjahres eröffnet werden. Die Arbeiten auf der 25 Kilom. (3.3 Meilen) langen Linie, welche die Strecke vom Gipfel der Apenninen bis zur Stadt Pistoja iu sich begreift, wur den im September an Bauunternehmer vergeben; jene des großen 2785 Meter langen Tunnels wurden wieder ausgenommen und mehrere andere Bauwerke be gonnen. Die Pläne der Strecke von Saffo bis zum Gipfel der Apenninen, in einer Länge von 53 Kilom. (7 Meilen), wurden der internazionalen Kommission zur Genehmigung vorgclegt. Die Auslagen haben im Jahre 1857 betragen: für das Lombardisch- Venezianische Bahnnetz 17,639,870 Lire, für das Central-Italienische Bahnnetz 6,603,755 Lire, zusammen 24,243,625 Lire. Der G-sammtaufwand der Ge sellschaft bis zum Schluß des Jahres 1857 betrug 84,788,441 Lire. Die INI Jahre 1858 zu machende» Auslagen sind im Ganzen und mit Inbegriff der an die k. k. Staatsverwaltung zu zahlenden Summen auf 50,000,000 Lire veran schlagt, während hievon bis jetzt nur 19 Millionen disponibel sind. Die für das Jahr 1858 voraussichtlichen Auslagen übersteigen mithin die disponible Summe um ungefähr 31 Millionen. Es wird beabsichtigt, diesen Bedarf nach Maßgabe der Umstände, seh es durch Ausgabe von Obligazionen, seh es mittelst Einzahlung auf die Akzicn zu decken. Betrieb. Die Betriebs-Einnahme belief sich im Jahre 1857 ans 10,450,618 Lire. Die Länge der im Betrieb gestandenen Strecken betrug im Jahre 1857 durch 284 Tag- 402 Kilom. (53.6 Meilen) und während 81 Tagen 456 Kilom. (60.8 Meilen). Daraus ergibt sich die Durchschnittts-Einnahme pro Kilom. zu 25,243 Lire gegen 22,404 Lire in 1856. Die Betriebs-Auslagen beliefen sich während des gleichen Jahres auf 5,231,381 Lire oder 50.05 Proz. der Einnahmen und die Reineinnahme war 5,219,236 Lire. Nach Abzug der dem Betrieb zur Last geschriebenen Zinsen und des statu tenmäßigen Beitrags zum Reservefonds konnte den Akzionären eine Dividende von 12 Lire pro Akzie, mit de» Zinse» — 20.64 Lire oder ungefähr 12Proz. des cingezahlten Kapitals gewährt werde». Süd-Tyroler Eisenbahn. Die 140 Kilom. (18.6 Meilen) lange Süd- Throler Eisenbahnlinie von Verona nach Botzen ist der Vollendung nahe. Folgendes sind die Grnndzüge eines über den Betrieb dieser Strecke auf 10 "-ahre, mit Vorbehalt jährlicher Kündigung abzuschließenden Pachtvertrages: Tie k. k. Staatsverwaltung übergibt die Bahnstrecke vollkommen ausgebaut. Dir Gesellschaft der Lombardisch-Venezianischen rc. Bahnen wird die Fahrbe triebsmittel, so wie die Bahnhofs- und Werkstätten-Einrichtnngen beistellen. Sie hat den Antrag gestellt, daß der Gesellschaft eine jährliche Minimal-Einnahme von der k. k. Staatsverwaltung gewährleistet uud der übersteigende Betrag nach einem festzustellenden Verhältnisse vertheilt werde. Die Abschließung des Pacht vertrags auf diesen Grundlagen wurde von der Generalversammlung genehmigt. Erwerbung der Eisenbahn Florenz-Pistoja. Die Central-Italie nische Eisenbahnlinie mündet in Pistoja in das toskanische Bahnnetz. Die Stadt Pistoja ist mit Florenz mittelst der den Namen Maria-Antonia führenden Bahn verbunden. Diese bis jetzt wenig rentirende Bahn ist augenscheinlich berufen, für das Lombardisch-Venezianische und Central-Italienische Bahnnetz Von Bedeu tung zu werden. Verhandlungen, welche mit den Haupt-Akzionären der Maria- Antonia Eisenbahn-Gesellschaft stattgefundeii, haben zu dem Entwürfe eines Nebcreinkommens geführt, nach welchem man als Grundlage der Ablösung der 34 Kilom. langen Bahn einen veränderlichen Betrag angenommen hat, welcher von der gegenwärtigen Verzinsung des Kapitals pro 2 Proz. ausgehend, die selbe um 1 Proz. vermehrt zur Zeit der Vollendung der Central-Italienischen Eisenbahn, und nm ei» weiteres 1 Proz. zur Zeit der voraussichtlichen Herstel lung der Verbindung mit dem Bahnnetze der päpstlichen Staaten. Auf dieser Grundlage ist man dahin übcreingekomme», daß anstatt der Obligazionen von veränderlichen Interessen, wie sie sich aus der obigen Rechnung ergeben würden, Obligazionen der Gesellschaft zu je 275 Fr. Einzahlung, 15 Fr. Verzinsung, binnen 90 Jahren mit 500 Fr. durch Verlosung rückzahlbar, ansgegeben werden. Demzufolge und zum Behufe der genauen Ausgleichung der gegenseitigen Werthc ist.den Akzionären der Maria-Antonia Eisenbahn-Gesellschaft die Anzahl von 20,800 Obligazionen zu überlassen. Auch zu diesem llebereiukommen hat die Generalversammlung die nachgesuchte Ermächtigung ertheilt. in Graz-Köflacher Eisenbahn. Dem Protokoll der Generalversammlung der k. k. privil. Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft vom 29. Mai 1858 ist Folgendes zu entnehmen. Nachdem die nöthigen Vorbereitungen zum Baue der Eisenbahn und zur Feststellung der neu ermittelten Linie getroffen waren, wurde Mitte April der Bau der Eisenbahn an allen Punkten in Angriff genommen und ununterbrochen fortgesetzt, so daß der wichtigste Theil der Arbeiten geschehen, »nd der noch sr- übrigende Rest des Unterbaues von keiner solchen Bedeutung ist, daß er auf die schleunige Ausführung der Hochbauten und Herstellung des Oberbaues einen verzögernden Einfluß nehmen könnte. In der That sind auch bis jetzt mit Be- Nützung der Wintermonate alle noch fehlenden Fundirnngsarbeiten beendigt, die Hochbauten allenthalben in Angriff genommen und im schnellste» Fortschritt begriffen. Für die Anschaffung der Oberbanmaterialien wurde gesorgt und die Er richtung der Stazionen allenthalben eingeleitet. Die Gesammtkosteu des Baues dek Eisenbahn mit Einschluß rer Voraus lagen, Verzinsung des Akzienkapitals, Regie und sonstigen Kosten, ferner der Grundcinlösung, der Bahneinrichtung sammt Telegraphen, jedoch mit Ausschluß der Fahrbelricbsmittel, belaufen sich nach den ans Grund der Lieferungs- und Bauabschlüffe ermittelten Kostenüberschlägen auf circa 1,950,000 st., also die Kosten Einer Meile ans circa 371,000 fl. Werden die Anschaffnugskosten der FahrbetrieÜsmittel auf 350,000 fl. prä- liminirt, und zu dem obigen Kostenaufwaudc geschlagen, so stellen sich bei der Summe von 2,300,000 fl. die Baukosten Einer Meile mit Einschluß der Be triebsmittel auf circa 438,000 fl. Verhandlungen mit der k. k. Bctriebs-Direkzion der südlichen Staatseisenbahn wegen Uebernahme des Betriebes der Graz-Köflacher Eisenbahn sind eingeleitet und zur Formnlirung von Vertragspunkten gediehen. -Man hofft diese Unter handlungen zu einem, den beiderseitigen Interessen entsprechenden Vertragsab schlüsse zu bringen. Die Bergbane, welche die Gesellschaft übernommen hat, waren znr Zeit der Uebernahme noch zu wenig aufgeschlossen, um. dieselben sogleich in Bau angriff nehmen zu können, und es mußten zur Erforschung der Mächtigkeit der Tagdecke und des darunter liegenden Kohlenflötzes viele Bohrungen vorgenommen werden, bevor der eigentliche Betriebsplan entworfen, und zur Ausführung ge bracht werden konnte. Diese Vorarbeiten nahmen im Vorjahre 1857 die größere Hälfte desselben in Anspruch. Die größte Mächtigkeit des Kohlenflötzes an den zum Angriffe bestimmten Punkten wechselt zwischen 14 und 6 Klafter, und es können daselbst ohne einen bedeutenden Vorauslagen-Anfwand durch die vorzurichtenee» Tagbauc und unter irdischen Bane Millionen Zentner Kohle bloßgestellt und erobert werden. Gleich zeitig mit den Vorberritungsarbeiten für die seinerzeitige Kohlenerzengung richtete der Verwaltungsrath sein Augenmerk auf die Erwerbung des noch freien Ter rains des dortigen Kohlenreviers. Dasselbe wurde durch Freischürfe gesichert und durch verschiedene Bohrungen untersucht. Da die Mittel der Gesellschaft zur Vollendung der Bahn und der Berg- Werksanlagen nicht ausreicheu, wurde in der Generalversammlung beschlossen: es