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wäre, nach dem Borgange der sächsischen und einzelner süddeutschen Truppen den Schleppsäbel überhaupt allge mein in der deutschen Armee einzuführen, und zwar nicht nur für den Kriegsfall. Davon scheint man jetzt zurück gekommen zu sein. — Das neue preußische Kirchengesetz ist gestern in Kraft getreten, nachdem seit seiner Publikation die ange setzte Frist von 14 Tagen verstrichen war. — Die Verhandlungen wegen Einrichtung einer me teorologischen Zentralstelle für Deutschland durch Umge staltung des preußischen meteorologischen Instituts find bereits in vollem Gange. Das warme Interesse, wel miete vorausbezahlt, in dem Falle, wenn während der Zeit, auf welche vorausbezahlt ist, der betreffende Haus besitzer in Konkurs verfällt, in eine sehr schlimme Lage gerät, denn dann kann die Konkursverwaltung oder der neue Besitzer des Hauses mit allem Fug und Recht die Zahlung der Miete noch einmal verlangen, und dem Mieter bleibt nur übrig, den bereits früher im voraus gezahlten Mietzins als Forderung an die Konkursmasse geltend zu machen, wobei in der Regel nicht viel heraus kommt. — Die Stadt Grimma, wo der Reformator wie derholt geweilt hat, wird ebenfalls ein Lutherdenkmal er halten, nachdem die Stadtvertretung einen diesbezüglichen Beschluß gefaßt hat. Die Kosten der Errichtung sollen durch eine Hauskollekte aufgebracht werden. — In der Nacht zum Sonntag ist die vielen Tou risten infolge ihrer schönen Lage bekannte, Hrn. v. Carlo witz auf Ottendorf bei Pirna gehörige Mühle total nie dergebrannt. — Infolge des am Sonnabend vormittag heftig wü tenden Sturmes ist eine in unmittelbarer Nähe des Schulhauses zu Döltzschen bei Dresden befindlich ge wesene alte Linde unter donnerähnlichem Getöse zusam mengefallen. Das Alter dieses Baumes wird auf über 600 Jahre geschätzt. In früheren Zeiten wurden zur j Sommerszeit unter diesem Baume bei günstiger Witte rung stets die Gemeinderatssitzungen abgehalten. — Auf dem Bahnhof Mulda mußte vorgestern ein daselbst von einem auswärtigen Fleischer gekaufter und bereits in einen bedeckten Güterwagen eingeladener star ker Zuchtochse, welcher wild geworden und den Trans porteur ernstlich bedrohte, beziehentlich schon verletzt hatte, durch Erschießen getötet werden. Es war unmöglich, dem I vor Wut schäumenden Tiere ohne Gefahr zu nahen. — Im Zaulsdorfer Walde bei Oelsnitz wurde am Sonnabend der entkleidete Leichnam eines umgefähr 30 Jahre alten Mannes gefunden, dessen Tod augenschein lich infolge Strangulation eingetreten ist. Der Leichnam lag in vollständig ausgestrecktem Zustande auf dem Rük- ken, genau wie in einem Sarge. Da am Nachmittage I des Freitag 6 Wagen mit Zigeunern diese Straße pas- ierten, glaubt die Bevölkerung, daß der Leichnam von riesen ausgesetzt wurde. Inwieweit sich indessen dieses iewahrheitet und ob hier ein Verbrechen begangen, wird »öffentlich bald die in den Händen des Staatsanwalts m Plauen liegende Untersuchung an das Licht bringen. — Der „Pirn. Anz." schreibt: Während das neue I Jagdgesetz und das eifrigere Verfolgen des Raubzeuges rei uns in den letzten Jahren auf den niederen Wild- I tand ihre vorteilhafte Wirkung nicht verfehlt haben, ist > mter den Rehwildbeständen eine Abnahme bemerklich. Es wird dieselbe teils auf elementare Ereignisse zurück geführt werden müssen, andererseits trägt aber auch das og. Raubjagen einer Anzahl von Privatrevierinhabern >azu bei. Wennschon sich jagdgerecht ein Abschießen der Böcke notwendig macht, so ist damit doch lange noch nicht gesagt, daß so viel Böcke, als man nur erlegen kann, auf die Strecke gebracht werden müssen. — Gegenüber der jüngst vom Organe der sächsischen I Gewerbevereine ausgegangenen Notiz, in welcher die ab- i geschriebenen Stahlfedern als Sammelobjekt für wohl- thätige Zwecke mit dem Hinweis empfohlen wurden, welch bedeutender Wert in diesem bisjetzt als nutzlos bei Seite gelegten Artikel stecken sollte, wird von sachver- I ständiger Seite bemerkt, daß unbrauchbar gewordene Stahlfedern höchstens als altes Eisen, das Pfund zu 2 I bis 3 Pf., zu verwenden sind, und da dürfte doch schon ein ganz besonderer Sammeleifer dazu gehören, um ei- ' neu nennenswerten Ertrag zu erzielen. Die Wiederge- I i winnung der alten Stahlfedern kann nur durch den I < mann, als er bemerkte, daß diese Wendung einen sicht lichen Eindruck auf seine Zuhörerin machte. Sie antwortete zwar nicht, denn Jerrmann wäre der letzte gewesen, dem sie ihre Gedanken anvertraut hätte. Dennoch hatte er etwas ausgesprochen, worauf von all den Besuchern, welche ihr ihre Teilnahme be zeugten, noch keiner geraten war. Sie versank in tie fes Nachsimien, aus welchem Jerrmann sie endlich durch die Frage weckte: „Seit wann vermissen Sie Ihren Herrn Gemahl? Erst gestern?" „Seit vorgestern," antwortete Cäcilie. „Er ging um zwei Uhr aus, um einen wichtigen Brief zur Post zu besorgen, und wollte gleich wieder zurück sein." „Ei, das ist doch seltsam," sagte Herr Jerrmann. „Gerade um diese Stunde begegnete ich ihm in der Nähe seiner Wohnung. Ich hatte ihn eigentlich besu chen wollen, kehrte aber wieder mit um und begleitete ihn bis in die Mauerstraße. Dort ging er in ein Haus und ich wartete auf seine Rückkunft. Wohl zwei, drei Stunden lang hielt ich mich in der Nähe auf. Endlich ward eS finster und ich entfernte mich. Während die ser Zeit ist aber ihr Herr Gemahl nicht aus dem Hause gekommen, das weiß ich ganz genau, denn ich habe di« Thür« fest im Nuge behalten." (Fortsetzung folgt.) SchweißungSprozeß geschehen und zwar so, daß die alten Stahlfedern höchstens als Zusatz bei den zu schweißenden Produkten Verwendung fänden. Seit vielen Jahren, seit dem das HandelSeisen einen so niedrigen Preis hat, wird das alte Eisen, d. h. Abfälle jeglicher Art, von den Hüt ten zusammengekauft und in Pakete gebunden, sodaß die größeren Stücke nach außen zu liegen kommen, die klei neren nach innen, damit dem Pakete ein besserer Halt gegeben ist. Diese Pakete werden dann in einem Flam men- resp. Schweißofen gewärmt (geschweißt) und dann in den Walzen zu irgend einer beliebigen Fayon Walz eisen auSgewalzt. Hierbei nur könnten diese alten Fe dern wieder Verwendung finden, indem sie mit anderem alten Eisen wieder geschweißt zum Auswalzen gelangen. Ob nun der Verbrauch an Stahlfedern resp. die Zurück gewinnung der alten so bedeutend sein würde, um damit rechnen zu können, d. h. ob — nach Kilogramm ausge drückt — die Wiedergewinnung bei unserer jetzigen so großen Eisen- und Stahlproduktion, wo nur Tausende von Zentnern sprechen können und müssen, in Betracht kommen könnte, ist sehr fraglich. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Kaiser Wilhelm hat das Programm über den mit seiner Rückreise nach Berlin bez. Babelsberg zu verbindenden Besuch des Kaisers Franz Joseph in Ischl I dahin festgesetzt, daß am 7. d. nachmittags die Reise I von Gastein bis Salzburg erfolgt, woselbst der Kaiser Nachtquartier nimmt, um am folgenden Tage die Fahrt bis Ischl fortzusetzen. Nach eintägigem Aufenthalte da selbst tritt der Kaiser am 9. d. nachmittags die Rückreise nach Schloß Babelsberg an. — Auf seiner Reise von Friedrichsruhe nach Kissin- gen wurde Fürst Bismarck in Göttingen u. a. von den Mitgliedern des Korps „Hannovera", welchem der Fürst I während seiner Studienzeit in Göttingen angehörte, em pfangen. Darüber empfand der Reichskanzler, wie seine Aeußerungen erkennen ließen, lebhafte Freude. Auf eine bezügliche Frage des Göttinger Bürgermeisters antwor tete der Fürst, daß er etwa 4 bis 6 Wochen in Kissin- gen zu bleiben gedenke, daß er sich lange Zeit sehr lei dend gefühlt habe und noch fühle; er wolle froh sein, wenn die Reise nach Kissingcn überstanden sei. Mehrere Male lüftete der Fürst im Laufe der Unterhaltung den > schwarzen Schlapphut, wobei die obere Partie der Stirn noch deutlich die Spuren der eben erst überstandenen Gelbsucht zeigte. — Zu den diesjährigen Kaisermanövern wird auch Kronprinz Rudolf von Oesterreich nach Berlin kommen und bei dieser Gelegenheit die Hygieneausstellung be suchen; den gestrigen Berliner Blättern zufolge wird Kronprinz Rudolf ferner der Taufe des jüngsten Sohnes des Prinzen Wilhelm beiwohnen. — Der kommandierende General des 13. (kgl. würt- tembergischen) Armeekorps, General der Infanterie und Generaladjutant des Kaisers, v. Obernitz, hat seinen Ab schied erbeten. Im Feldzuge 1866 befehligte derselbe die 1. Gardeinfanteriebrigade und wurde bei Königsgrätz schwer verwundet. — Die preußische Militärverwaltung beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Frage einer ausreichenden Be waffnung der Offiziere, Feldwebel und sonstiger Perso nen der Unteroffiziercharge, welche nicht mit Gewehren bewaffnet sind, wie Fahnenträger rc., im Kriegsfälle. Die Offiziere der Infanterie sollen im Kriege einen Schlepp säbel tragen und Revolver erhalten. Eine gleiche Be waffnung soll für die Feldwebel und die angeführten Chargen erfolgen. Es hängt der Beschluß indessen, wie man in militärischen Kreisen hört, noch von dem Ausfall eingeforderter Gutachten ab. Es ist bekanntlich früher bereits erörtert worden, ob und wie weit es ratsam ' Dank des Ministeriums für die geleisteten Dienste ab stattete und dann wörtlich äußerte: „Die Früchte Ihrer Wirksamkeit und der Anteil, den Sie seit einer langen , Reihe von Jahren an den schwierigsten und umfassend sten Arbeiten des Ministeriums genommen, sichern; Ih nen «in bleibendes Andenken nicht bloß in unserer Mitte, sondern auch im ganzen Lande und in den weitesten Krei sen Ihrer Mitbürger. Es kann nicht anders sein, als daß Sie im Bewußtsein dieser Anerkennung mit dem wohlthuenden Gefühle der Befriedigung in den Ruhestand treten und daß infolgedessen ein freundlicher Glanz sich , über denselben verbreitet. Möge Gottes Segen wie bis her so auch ferner Sie begleiten; mögen Sie aber auch uns ein freundliches Andenken erhalten!" Geh. Rat Schmaltz dankte in bewegten Worten und sprach die Hoff nung aus, daß das Band, welches ihn mit seinen bishe rigen Kollegen verbunden, auch fernerhin ungetrennt blei ben werde. Am Ende der Sitzung verabschiedete sich Geh. Reg.-Rat v. Koppenfels, indem derselbe dem Herrn Minister für die ebenfalls in der Ansprache erfolgte wohl wollende Beurteilung seiner bisherigen Thätigkeit im Mi nisterium und für das mit seiner, dem Ziele seiner Wünsche entsprechenden Ernennung zum Kreishauptmann ausge- prochene Vertrauen innigst dankte mit der Versicherung, mß er bestrebt sein werde, mit aller Kraft und Gewis- enhaftigkeit der ihm gestellten Aufgabe gerecht zu werden. — Der neue Leiter der Landesheilanstalt Sonnen stein, vr. ws<i. Weber, ist zum Medizinalrat und or- dentlichen Mitglied des Landesmedizinalkollegiums er nannt worden. — In Angelegenheit des vom Gemeinderate zu Reudnitz gestellten Gesuchs um Einführung der revi dierten Städtcordnung oder Anschlusses an Leipzig, bez. um Gewährung der vollen staatlichen Unterstützung für die Realschule II. Ordnung ist jüngst eine Deputation des Gemeinderats in vorher nachgesuchter Audienz von den Ministern des Innern und des Kultus und öffent lichen Unterrichts empfangen worden. Bezüglich der Realschule ist dieser Schritt bereits erfolgreich gewesen, indem durch eine in den jüngsten Tagen eingegangene Verordnung des kgl. Kultusministeriums dem Gemeinde rate eröffnet worden ist, daß der Gemeinde zur Erhal- . tung der Realschule nunmehr der volle Staatszuschuß in Höhe von jährlich 12000 M. gewährt werden wird; der Staatszuschuß betrug zeither nur 10000 M. In bezug auf die Erhebung zur Stadt oder Einverleibung mit Leipzig hat die Regierung, auch mit Rücksicht auf ein glei ches Gesuch der Gemeinde Gohlis, den Stadtrat zu Leip zig aufgefordert, sich darüber zu erklären. Letzterer hat nun seine Bereitwilligkeit zur Aufnahme sämtlicher inner halb eines Umkreises von 5 km, vom Mittelpunkte der Stadt aus gerechnet, liegender Ortschaften in städtische Verwaltung ausgesprochen und bereits mit Connewitz Ver handlungen angeknüpft, da die Stadt, welche etwa Z des gesamten Grund und Bodens von Connewitz besitzt und davon, sowie von der Stammanlage der Stadtwasser kunst und in nächster Zeit von der 2. Gasanstalt bedeu tende Anlagen zu zahlen hat, bei dieser Einverleibung selbst stark interessiert ist. Nach Connewitz würden dann die übrigen Orte, an der Zahl 16, nach und nach an die Reihe kommen, sodaß der Prozeß etwa ebensoviele Jahre erfordern würde. — In Leipzig ist zwischen dem Mieterverein einer- und dem Hausbesitzervereine andererseits ein Streit entstan den über die po8tnnwkranäo- und xraenuwerancko- Bezahlung der Wohnungsmiete, welch letzterer Gebrauch sich in Leipzig allgemein eingebürgert hat, obwohl das bürgerliche Gesetzbuch klar und deutlich die po8tuuw6- raucko - Bezahlung feststellt. Der Mieterverein macht dazu geltend, daß der Mieter, wenn er die Wohnungs- war. Er schien peinlich berührt, zu so böser Stunde gekommen zu sein. „Man muß nicht gleich das Schlimmste befürchten," sagte er nach einer Weile, als fühlte er die Notwendig keit, irgendeinen Trost zu geben. „Es ist schon man cher Vermißte wieder zum Vorschein gekommen." „Aber als Leiche!" schluchzte Cäcilie. „Man hat Beispiele," fuhr der Tröster fort, „daß für die Auslieferung Verschwundener gewisse Geldsum men gefordert wurden, welche an einem gewissen Orte zu hinterlegen waren." „Das war bisher nur bei den italienischen Banditen Mode," versetzte Cäcilie, „auch würde in einem solchen Falle gewiß schon eine Aufforderung an mich ergangen sein." „Sie kann noch kommen, Frau Bernau! Man will Eie vielleicht bis zur äußersten Verzweiflung treiben, um dann ein um so höheres Lösegeld verlangen zu können. ES giebt allerdings auch Fälle des Verschwindens, wo Selbstmord vorliegt. Von Ihrem Herrn Gemahl läßt sich die- aber doch nicht annehmen. Er ist im Besitz einer liebenswürdigen Gattin und befindet sich in glän- unden Bermögensverhältniffen. Nichts fehlt zu seinem Glück«. Neigung zur Melancholie hatte er ebenfalls nicht. Oder sollt« rr dennoch?" unterbrach sich Jerr- ches verschiedentlich teils vom Abgeordnetenhause, teils vom Reichstage für diese Angelegenheit zu Tage getre ten ist, wird ihrer Durchführung förderlich sein. Wie man hört, schreibt die „M. Z." wird es gelingen, die Schwierigkeiten zu beseitigen, welche von säten verschieb dener Einzelstaaten erhoben worden lind. — Im Prozesse gegen die Reichstagsabgeordneten Frohme und Geiser wegen Mißbrauchs ihrer Eisenbahn freikarten erkannte das Landgericht Frankfurt auf Frei» sprechung. Wenn auch, heißt es in den Motiven , eine^ objektive Schädigung der Eisenbahn vorliege, da die Aü- geklagt geben Ueberz geklagt fel niä den w Grund Wechsel die Sä beliefer auf 3A lehnspc drei gr pothen- stalten: kreditba M. 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