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zu benützenden Weg berechnet wird. Aus dem Umstande, daß bei einer Depesch/- rin- ungewöhnliche oder von der Bestimmung des Absenders abweichende Art der Beförderung stattgefunden hat, kann ein Anspruch auf Erstattung von Tele graphengebühren nicht hergeleitet werden, Gebühren für Weiterbeförderung von Aepeschen. §. 18. Die Gebühren für die Weiterbeförderung der Depesche» von der letzten Vereinsstazion werde» jedesmal bei der Aufgabe mit erhoben und betragen: a) für die Beför derung per Post 8 Sgr. — 24 kr. österr. — 28 kr. süddeutsch — 47 Cent niederländisch, für welche Gebühr innerhalb der deutsch-österreichischen Postver einsstaaten (zu welchen das Königreich der Niederlande nicht gehört) die Beför derung und Bestellung als Erpreßbrief erfolgt, b) Für die Beförderung durch Erpreßbote» bis zu einer Entfernung von 2 Meilen 24 Sgr. — 1 st. 12 kr. österr. — 1 st. 24 kr. süddeutsch — 1 fl. 40 Cent, niederländisch, c) Für die Beförderung durch Eisenbahnbetriebs-Telegraphen, nach Maßgabe der in den bezüglichen Staaten bestehenden Bestimmungen, ohne Rücksicht auf Wortzahl nnd Entfernung 18 Sgr. — 34 kr. österr. — 1 fl. 3 kr. süddeutsch — 1 fl. 5 Cent, niederländisch, ä) Für die Beförderung durch Boten auf mehr als zwei Meilen oder mittelst Estafetten die hiefkr wirklich erwachsenden Auslagen. Ist der Be trag der Auslagen für Boten- oder Estafettenbeförderung nicht im Voraus be kannt, so ist von dem Aufgeber eine zur Deckung des muthmaßlichen Betrages ausreichende Summe zu deponiren, von welcher der Ueberrest nach 5 Tagen zurückgefordert werden kann. Dieses Depositum soll bei jeder Depesche pro Meile betragen 24 Sgr. — 1 fl. 12 kr. österr. — 1 fl. 24 kr. süddeutsch — 1 fl. 40 Cent, niederländisch. Die Telegraphenstazion, bei welcher die Depesche den Telegraphen verläßt, wird der Aufgabestazion die Höhe des Betrages der Boten oder Estafettengebnhr möglichst schnell auf telegraphischem Wege mittheile», worauf die Abrechnung mit dem Aufgeber über den hinterlegten Betrag sofort stattfindet. Depeschen an mehrere Adressaten. 8- 19. Jede Depesche kann an mehrere Adressaten zugleich gerichtet werden. Ist die Depesche bei einer nnd derselben Ndreßstazion für mehrere Adressaten auszufertigen, so tritt der Beför derungsgebühr eine Vervielfältigungsgebühr hinzu. Diese beträgt für die zweite und jede weitere Ausfertigung je nach der bei der Anfgabcstazion bestehenden Währung 6 Sgr., 18 kr. österr., 21 kr. süddeutsch, 35 Cent, niederländisch. Ist die Depesche dagegen nach verschiedenen Adreßstazionen zu befördern, so wird dieselbe als so viele einzelne Depeschen behandelt und tarirt, wie Adreßstazionen angegeben sind, in der Weise, daß von der Aufgabestazion bis zu jeder Adreß- stazion die volle Beförderungsgebühr iu Ansatz kommt. Verlangen der Rückantwort. 8- 20. Dem Aufgeber einer Depesche ist gestattet, bei Aufgabe derselben zugleich die Gebühr für die Rückantwort, unter Festsetzung einer beliebigen Wortzahl zn hinterlegen. Die Depesche muß in diesem Falle nach der Adresse die Notiz enthalten: „für .... Worte Ant wort bezahlt." Enthält die Depesche weniger Worte, als wofür die Gebühren bezahlt sind, so wird gleichwohl nichts zurückerstattet. Enthält sie mehr Worte, als bezahlt sind, so ist sie als eine neue Depesche zn betrachten und vom Ant ¬ wortgeber zu bezahlen. Erfolgt binnen 10 Tagen, vom Tage der Aufgabe an gerechnet, keine Antwort, oder hat der Antwortgeber, wegen Neberschreitung der Wortzahl, die Antwortsdepesche selbst bezahlt, so kann der Aufgeber der ersten Depesche die von ihm hinterlegte Rückautwortsgebühr zurückverlangen, hat aber 6 Sgr — 18 kr österr — 21 kr. süddeutsch -- 35 Cent, niederländisch zu erlegen. Noch weitere 5 Tage über die obigen 10 Tag- werden für di- Rück forderung der hinterlegten Rückantwortsgebühren gestattet. Wird die anberaumte Frist vom 15 Tagen versäumt, so verfallen die hinterlegten Gebühren. (Schluß folgt.) I e i t _u n g. Inland. Oesterreich. — Nach dem vom österreichischen Llohd herausgegebenen „cdnouLrio inarittimo", zählte die österreichische Handelsmarine am Schluß des Jahres 1857 . . 8590 Fahrzeuge, im Gesammtgehalt von 354,177 Tonnen (gegen 9905 von 338,628 Tonnen im Jahr 1856). Darunter befanden sich 678 Segelschiffe langer Fahrt von 251,571 Tonnen (gegen 651 von 233,776 Tonnen im Jahr 1856), und 467 große Küstenfahrer von 42,644 Tonnen (gegen 504 von 45,020 Tonnen im Jahr 1856). Die Zahl der Fischcrbarken hat sich von 2683 mit 11,788 Tonnen im Jahr 1856 auf 2317 von 9506 Tonnen vermindert. Die Zahl der Dampfer beträgt 61 von 22,062 Tonnen, gegen 53 von 17,608 Tonnen im Jahr 1856. Auf den 48 während des Jahrs 1857 thätigen Werften wurden 124 Segelschiff-, i Dampfer und 290 Barke», zu sammen von 35,326 Tonnen im Werth von 2,849,250 fl. neu gebaut. Die k. k. Kriegsmarine zählt 4 Segelfregatten, 3 Schraubenfregatten, 5 Segelkorvetten, 1 Schranbenkorvette, 8 Briggs, 9 Räderdampfcr, 3 Goeletten, 4 Breiteschooner, 12 Kanonenboote, 13 Penichen, 7 Transportschiffe, 4 Laguueufahrzeuge; und im Ban: 1 Linienschiff, 1 Schraiibenkorvette, 1 Schraubenpacht, 1 Schraubenschooner. Preußen. — Nach der „Zeit" hätte die K. preußische Regierung die zwischen den Nheinuferstaaten in Betreff der Kölner Brückenfrage bestandene MeinungSdifferenz erledigt. Die von den übrigen Uferstaaten gewünschte Er höhung der Brücke auf 53^ über Kölner Pegel soll gewährt, die bedeutende Entschädigung, welche für die Schiffer in Anspruch genommen ist, soll geleistet, und zwar von Preußen allein geleistet, auf die Erhebung jeder Gebühr für die Passage sowohl der stehenden als der Schiffsbrücke, so lange die letztere noch erhalten wird, soll verzichtet werden. Für di- von preußischer Seite zur Be nutzung der Schiffahrt für die Dauer der Uebergangsperiode zn errichtenden Krahnen sollen die Schiffer keinerlei Abgaben entrichten. Ausland. Schweden. — Unter dem 20. März hat der König einen Ausschuß er nannt, um Voruntersuchungen für neue Eisenbahnlinien anznstellen; der Vor sitzende des Comitö's ist Oberst Ericsson. Diese Untersuchungen werden fol gende Eisenbahnlinien umfassen: die Vereinigungslime zwischen den beiden von Stockholm nnd Göteborg ausgehenden und schon in Angriff angenommene» Theilen der westlichen Stammbahn, die von Göteborg bis Alingras fertig ist, und deren Strecke von Stockholm bis Cathrineholm im Süden des Mälaren schon angefangen; die Richtung der südlichen Stammbahn theils von Falköping durch Jönköping, theils von dem Finja-See in Schonen durch Smaland; die Richtung der östliche» Stammbahn von Cathrineholm über Norrköping und Linköping sammt ihrer Vereinigung mit der südlichen Stammbahn; die nörd liche Stammbahn von Stockholm nach Upsala nnd Sala zu einem Punkt der Gefle-Dala Eisenbahn; die Richtung der Eisenbahn durch die Hauptstadt; die Richtung der nordwestlichen Stammbahn durch Wärmlands Städte, Christinehamn und Carlstad, an die norwegische Grenze; eine Verbindungsbahn zwischen Oerobro und Askersund, und zuletzt eine Verbindungsbahn von Sala in südwestlicher Rich tung zwischen den nördlichen und westlichen Stammbahnen. Es erhellt hieraus wie sich das große Eisenbahnnetz Schwedens künftighin gestalten wird. Von Malmö im Süden und Göteborg im Westen werden zwei Bahnstrecken aus gehen, von welchen erstere, durch Schonen nnd Schaland gezogen, von Jönköping, beim südlichen Ende des großen Wettersees, nach Falköping in Westergötland westliche Bahn setzt dann ihre» Lauf fort zwischen den großen Seen Weneril und Wettern, passirt bei Askersund das nördliche Ende von Weltern, und geht weiter durch Nerike und Südermanlaud, im Süden der großen Seen Hjelmaren und Mälaren, bis Stockholm. Eine Verbindungsbahn zwischen Askersund und Oerebro soll diese Bahn mit der schon fertigen Strecke im Norden der Hjelmaren zwischen Oerebro nnd Arboga Verbinden, während eine westliche Fortsetzung der Oerebro-Arbogabahn durch Wärmland nach Norwegen führen wird. Dazu kommt noch eine von Cathrineholm ans dem Wege nach Stockholm zn den großen Städten OestergötlandS, Norrköping und Linköping führende, mit dieser in Ver bindung stehende Bahn. Nördlich von Stockholm ist die Bahn zwischen der ansehnlichen von 12,000 Menschen bewohnten Handelsstadt Gefle und der Grenze von Dalarne schon fertig, und eS werden gegenwärtig Untersuchungen angestellt, um Upsala mit Stockholm und Gefle durch eine Bahn zn verbinden, vermuthlich um die Autorisazion zur Anlegung dieser Bahn vom nächsten Reichstag zu er langen. Dazu kommen noch einige schon fertig geworden- Bahne», theils für Lokomotiv-, theils für Pfcrdekrast, z. B. die von Oerebro nach dem Bergstädtchen Nora gehende, zwei kleinere in Oestcrgötland, acht in Wärmland, ein paar in Nerike, alles beweisend daß, obwohl Schweden erst spät angefangen Eisenbahnen zu bauen, es doch in dieser Hinsicht bald mit den übrigen Ländern Europa's gleichen Schritt halten wird. (A. Z.) Verkehr deutscher Eisenbahnen. K. K. privilegirte österr. StaatS-Eisenbah». (153'/, Meilen.) Personen Güter. Einnahme. 1857. 1858 Zahl. Ztr. fl. C.M. fl. C-M. 26. März bis 1. April . 39.397 507,277 250,570 202,417 bis 1. April 1858 . . 383,003 6,954,263 3,091,951 2,547,817 Lübeck-Büchen. — Monat März 1858. 7,779 Personen (incl. Gepäck) .... 3,857 THIr. 90,850 Ztr. Güter; Vieh und Equipagen. 5,810 „ Summa . 9,667 Thlr. gegen 9,074 Personen, 120,651 Ztr. Güter und 12,098 Thlr. im Mär, 1857. Mithin 1858 weniger 2,431 Thlr. R-dakzion: C. Etzel und «. Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'schen Buchhandlung in Stuttgart.