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ein Zeichen der Zeit! empfiehlt bei anderer Gelegenheit wurde der Antrag Vir- Art. 1 die Bestimmung nicht dem Staate ange- staatlichen Bezügen und Preise i Empseh werde dieses Zusammengehen ebenfalls bethätigen. Hierauf chow, wonach an Stelle des gesetzt werden sollte, daß die zeigten Geistlichen von allen — Vor überfüllten Tribünen begann das preußische Abgeordnetenhaus am 22. d. die zweite Lesung der kir- chenpolitischen Vorlage. Gegen dieselbe sprachen v. Cuny Kim in Goll» nach Bild können. Zu letzterem Zwecke war ihm von den Posener Agitatoren die Redaktion des „Dziennik Poznanski", für den er schon jahrelang die lttterarischen und politischen Artikel geschrieben hatte, angeboten worden. Da alle I Weisung erhalten habe: diese Pläne an dem Widerstande, den der deutsche Reichs- (nat.- lib.i, Virchow (Fortschr.), v. Zedlitz (freikons.) — für dieselbe Reichensperger-Olpe (Zentr.), der die Vor lage nur als eine Abschlagszahlung auf die den Katho liken entzogenen Rechte bezeichnete, v. Rauchhaupt (kons.), Kultusminister v. Goßler, welcher erklärte, die Vorlage solle das Fundament für einen definitiven Friedensschluß schaffen, und Windthorst, welcher sagte, er werde mit seinen Freunden einmütig für die Kommissionsfassung stimmen; möge die Regierung bald mit weiteren Vor lagen in dieser Richtung kommen; den Herren von der Rechten danke er für ihre Unterstützung, das Zentrum In »r für je-. Dies düng von Von geworden Hof« Die i Prognosen s «Neri als sie sich au« richtig durch Seim An 4 werden. — Aus Berlin wird berichtet, daß die Ausarbeitung einer neuen Unfallversicherungsvorlage, welche im Vergleich zu dem in der letzten Reichstagssession beratenen Entwurf erhebliche Aenderungen aufweisen dürfte, bereits im vol len Gange ist. Auch die Vorarbeiten zu der Alters- und Jnvalidenversicherungsvorlage würden thunlichst gefördert, doch sollen auf diesem Gebiete noch so erhebliche Schwie rigkeiten obwalten, daß es sich noch gar nicht absehen lasse, wann der Entwurf zur gesetzgeberischen Behandlung reif sein werde. Im nächsten Winter dürfte es schwer lich der Fall sein. — In der Grafschaft Glatz weilt gegenwärtig nach 15jähriger Pause der Fürsterzbischof von Prag Kardinal Schwarzenberg, zu dessen Diözese Glatz trotz der politi schen Grenze gehört, auf der Firmungs- und Inspektions reise. Er wurde überall in der in katholischen Landen deckte se man jetz der Ste einer di, Münster Mitteilu sterturm der Erd * D bisher ei technische umfaßte, zugefügt nehmigvi * D Auftretei erzielt, ren, obw schem B< richten z, die letzte, fast ausr Prinz m einem Kl * Kei rige Toö verschluck schwarzen so vieler zwischen Mein L Lvu für verkaufe iö Herstellung mit Gumv Ernst Z Pfarrdge! A Zulassung zur Prüfung nur von Beibringung des Reifes I Zeugnisses eines Gymnasiums abhängig ist, die Abitu- I rienten der Realschulen I. O. also noch ausgeschlossen i Vermischtes. * Den unvollendeten Dmn des Ulmer Münsters Gerüchts mitgeteilt wurde, entstand große Heiterkeit. Die Zeugenaussagen in der Sitzung vom 22. betrafen die am Tage des Verschwindens der Esther angeblich von der Gegend der Synagoge her laut gewordenen Hilferufe und waren teils widersprechend, teils nicht prägnant genug. Frankreich. — Man kommt in Paris doch allmählich zu der Ueberzeugung, daß die Garibaldifeier eigentlich ein rech ter Hereinfall gewesen ist. Mehrere Blätter nennen diese atheistische Reklameveranstaltung geradezu eine „Dumm heit". Ein gambettistisches Blatt beurteilt sie in folgen der Weise: „Pianciani (Vizepräsident der italienischen Deputiertenkammer), Canzio und ihre Freunde mögen ganz vortreffliche Absichten haben, aber leider sind sie außer stände, den Strom der öffentlichen Meinung in Italien zur Umkehr zu zwingen, und es wird nicht ihre Partei sein, die an dem Tage, wo Italien sich für oder Ä Holzwürm pichen, Ga find, werd getödtet, o und Färb, Weisung e schieht die verschloss« rantie für durch gebo bittet kanzler den Naturalisierungsbestrebungen Kraszewski ent gegensetzte, scheiterten, so ist die Abneigung, die seitdem gegen die deutsche Reichsregierung und ganz besonders gegen Preußen immer offener in den KraSzewSkischen Schriften hervorgetreten ist, sehr wohl erklärlich." — Im heutigen, in gewerblichen Kreisen das Anspan nen aller Kräfte fordernden und trotzdem nur mäßige Erfolge gewährenden Leben suchen viele ein beschaulicheres Dasein durch eine feste Anstellung zu erringen. Es er klärt sich daraus auch der große Andrang von Bewer bern um frei gewordene oder neu begründete Stellungen, und man ist gewöhnt, bei derartigen Ausschreibungen eine ganz ansehnliche Offertenzahl zu erhalten. So haben sich zu der jetzt ausgeschriebenen Hausverwalterstelle an der im Neubau befindlichen Kinderbewahr- und Beschäf tigungsanstalt in Plauen bei Dresden 140 Bewerber gemeldet, worunter sich Vertreter aus fast allen Stän den befinden. Die Stelle trägt 900 M. bei freier Woh nung, Feuerung und Licht. — Wegen rapiden Umsichgreifens der Masernkrank heit unter den Kindern zu Hartmannsdorf bei Kirch berg mußte die dortige Schule, vorläufig auf 4 Wochen, geschloffen werden. — Beim Leipziger Komitee für Ferienkolonien sind bisjetzt über 11600 M. freiwillige Gaben eingegangen. Vorrechten ausgeschlossen bleiben sollen, abgelehnt, der Art. 1 aber in namentlicher Abstimmung mit 245 gegen 87 Stimmen angenommen. — In Bad Ems befindet sich eine Anzahl Freistellen für leidende deutsche Lehrer. Da unter dem Lehrerstande häufig Kehlkopfkatarrhe grassieren und die Heilquellen von Ems zur Hebung dieser Leiden sehr geeignet sind, ist die Nachfrage nach derartigen Stellen eine sehr rege. Während der auf 4 Wochen berechneten Kur wird den Lehrern nicht nur freie Station gewährt, sondern letztere genießen auch noch die Begünstigung, die täglichen Kon zerte im Kurgarten und das Lesekabinett unentgeltlich besuchen zu können. — Elsaß-Lothringen. Die großartigen, im letzten Jahrzehnt in Metz in Angriff genommenen mili tärischen Bauten gehen ihrem Abschlusse entgegen. Nach dem die Erweiterung der alten und der Bau der neuen Forts schon seit einiger Zeit vollendet sind, wird gegen wärtig nur noch an der Pionierkaserne auf dem Platze neben der ehemaligen Tabakmanufaktur gearbeitet. Die Gewölbe des Kellergeschosses sind bombensicher eingedeckt worden. Oesterreich - Ungar». — In Triest wurden in der Nacht zum 20. d. ir- redentistische. Proklamationen verbreitet, welche man mit der Verurteilung von Oberdanks Kutscher Sabbadini, gegen welchen bekanntlich vom Innsbrucker Gerichtshöfe auf Todesstrafe erkannt wurde, in Verbindung bringt. — Der dritte Berhandlungstag in dem zu Nyiregy- haza jetzt sich abspielenden Prozesse wegen der angeblichen Ermordung des Christenmädchens Esther Solymossy durch Juden brachte Zeugenaussagen, welche die Angaben des Knaben Moritz Scharf über die Zeit, in der der Mord vollbracht sein sollte, geradezu vernichteten, denn der Knabe behauptet, Esther sei zwischen 11 und 12 Uhr mittags ermordet worden, die Zeugen, darunter Esthers Schwester, versicherten aber, Esther nach 12 Uhr noch wider uns entscheiden muß, den Ausschlag geben wird." — Bei der am 20. d. erfolgten Einweihung des neu- ! hergestellten Ballhaussaales zu Versailles, in welchem ! 1789 beim Ausbruche der großen Revolution die erste Nationalversammlung tagte, hielt der Ministerpräsident I Ferry eine Rede, in welcher er der Männer des Jah res 1789 und ihrer Werke gedachte und äußerte, sie hät ten Frankreich gelehrt, daß das Recht und nicht die Ge walt triumphiere; ihr Zusammenhalten habe die Bewe gung des Jahres 1789 unwiderstehlich gemacht, Frank reich müsse wie sie einig sein. Schließlich teilte Ferry mit, daß er demnächst einen Gesetzentwurf betreffs Er richtung eines Denkmals im Jahre 1889 zum Andenken der konstituierenden Nationalversammlung vorlegen werde. — In der Kommission zur Beratung des von der Pariser Stadtvertretung gestellten Antrages auf Beseiti gung der Pariser Ringmauer erklärte der Kriegsminister Thibaudin, er werde damit einverstanden sein, zu prüfen^ ob es opportun sei, die Trace der Ringmauer von Paris an gewissen Punkten zu verändern. Erwürbe aber eher seine Entlassung nehmen, als einer völligen Beseitigung der Mauer zustimmen. Da die Mehrzahl der Kommis sionsmitglieder die Ansicht des Kriegsministers teilte, so wurde der Antrag auf Zerstörung der Ringmauer zurück gezogen. — Vor dem Schwurgerichtshof des Seinedepartemcnts hat am 21. d. der voraussichtlich mehrere Tage währende Prozeß gegen die Petroleuse Luise Michel wegen der be kannten Pariser Straßentumulte begonnen. Die Michel gestand ein, an den Tumulten sich beteiligt und eine schwarze Fahne getragen zu haben, leugnete aber, zur Plünderung der Bäckerläden aufgereizt zu haben, und meinte, sie habe in der Armee nur agitiert, um die orlea- nistische Agitation zu hindern. Spanien. — Die „Revista Cristiana", eine von dem bekannten protestantischen Pastor Fliedner in Madrid herausgege bene Zeitschrift, teilt das traurige Faktum mit, daß zwar die Stiergefechte in Spanien in beständiger Zunahme begriffen sind — im vergangenen Jahre wurden 2081 Stiere auf diese Weise langsam zu Tode gemartert —, daß aber verschiedene höhere Schulen aus Mangel an Mitteln geschlossen werden mußten und daß manche Schullehrer sich hren Unterhalt faktisch erbetteln müssen. Griechenland. — In den letzten Tagen wurden zahlreiche anarchi stische Plakate entfernt, in denen die Drohung enthalten war, den Palast des Königs und die antiken Denkmäler in die Luft zu sprengen. Türkei. — Die Pforte hat jetzt die Errichtung einer russi schen Gedenksäule auf der Höhe des Schipkapaffes, der bekanntlich im letzten Kriege so viele Opfer von de» Ruffen forderte, genehmigt, doch nur für Friedenszetten. Asien. — Die über Madrid gekommene Nachricht, daß die Mitglieder der englischen Gesellschaft, welche von der Nordküste der Insel Borneo Besitz ergriffen haben, von den Eingeborenen ermordet worden seien, wird vom Präsidenten der englischen Gesellschaft als unbegründet erklärt. — Aus New-Jork wird den „Times" gemeldet, daß China fortfährt, in den Vereinigten Staaten große An käufe von Kriegsmaterial, namentlich Gewehren und Pa tronen, zu machen. Die Verschiffung geschieht meist in direkt nach südamerikanischen und ostindischen Häfen, von wo dann die Weiterverschiffung erfolgt. Amerika. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Die Einweihung des Niederwalddenkmals wird nach den bisjetzt getroffenen Bestimmungen am 27. Sep tember d. I. stattfinden. Der Kaiser, welcher sich um jene Zeit m der Provinz Hessen-Nassau zur Besichti gung der Manöver befinden wird, beabsichtigt, an der Feierlichkeit teilzunehmen; auch werden sämtliche deutsche Fürsten zur Beteiligung an derselben Einladung erhal ten. Ebenso sollen die an den Reliefs des Denkmals abgebildeten Männer eingeladen werden. Nach dem Fest akte begeben sich die Teilnehmer nach Wiesbaden, woselbst im königlichen Schlosse sich die Feierlichkeit fortsetzen soll. — Der Bundesrat hat jetzt die schon vor 5 Jahren ausgearbetteten Vorschläge Preußens zur Revision der Prüfungsordnung der Aerzte angenommen, wonach die Nach einer Reise in die Heimat, deren Frucht völlige Anerkennung seines MisfionSwerkes und der Bau einer neuen Kirche in Trankebar war, ging er bald zur ewi gen Ruhe ein. Unter den Klängen des LiedeS: Jesus, meine Zuversicht, gab er am 23. Februar 1719 seinen Geist auf, erst 35 Jahre alt. Das Saatkorn aber, das er unter wahrhaft heldenhaftem Ringen in Ostin dien gelegt Hal, ist bereits zum stattlichen Baume em porgewachsen. In der Vaterstadt Ziegenbalgs, in PulSnitz, wird das 200jährige Jubiläum seiner Geburt in festlichster Weise begangen werden, der gefeierte Kanzelredner Kon- fistorialrat Professor vr. Luthardt aus Leipzig wird die Predigt beim Festgottesdienst, zu dem sich ein Fest- zug in die Kirche bewegt, halten. Der Bezirksmissions verein PulSnitz-Rammenau-Frankenthal - Prietitz - Haus- walde, das Direktorium des Sächsischen Hauptmissions- vereinS und das Kollegium der Leipziger Missionsgesell schaft veranstalten diese Jubiläumsfeier, bei welcher auch das hohe Landeskonsistorium durch einen seiner obersten Räte vertreten sein wird. Der Pulsnitzer Be zirksmissionsverein will zum Feste ein Kapital, das er jährlich vergrößern will, genannt „Ziegenbalgstiftung", übergeben, dessen Zinsen zu irgend einem Missionswerk zu verwenden sind. Aber auch in allen evangelischen Kirchen de« Landes wird im Gottesdienste des Jubilä ums gedacht werden. bei solchen Gelegenheiten üblichen feierlichen Weise em pfangen. Anläßlich einer unbedeutenden Störung, welche dabei in Glatz vorkam, wird der „Germania" berichtet, daß der dasige Festungskommandant auf seine Anfrage, wie er den Kardinal empfangen solle, von Berlin die : „Wie einen Fürsten!" Auch so ist derselbe eifriger Anhänger der durch den „Dzien- nik PoznanSki" vertretenen liberalen polnischen National partei, auf deren Programm in erster Linie die Wieder- Herstellung Polens in den Grenzen von 1772 steht. Als der Aufstand von 1863 ausbrach, war Kraszewski Be- sitzer und Redakteur eines viel gelesenen Warschauer po litischen Tageblattes und kam bei der russischen Regie- rung bald in den Verdacht, daß er der Insurrektion moralische Unterstützung leihe. Da er wegen dieses auf ihm lastenden Verdachtes seine persönliche Sicherheit in Warschau gefährdet glaubte, so entfloh er über die Grenze nach Preußen und nahm demnächst seinen dauernden Aufenthalt in Dresden. Er hat Dresden seitdem als Wohnsitz nicht aufgegeben, wohl aber nach Errichtung des norddeutschen Bundes und später nach Wiederherstellung des deutschen Reiches wiederholt Versuche gemacht, die deutsche Reichsangehörigkeit zu erwerben; doch waren diese Versuche stets erfolglos. Die Absicht Kraszewskis bei seinen Bewerbungen um das deutsche Bürgerrecht war, seinen dauernden Wohnsitz in der Stadt Posen, dem Mittelpunkt der polnisch-nationalen Agitation, zu nehmen, um sich an dieser Agitation unmittelbar beteiligen zu gesehen und bez. gesprochen zu haben. Auch der dieser Tage angeblich gemachte Versuch, den Knaben Scharf zu entführen oder zu töten, hat sich durch die vom Staatsanwalt veranlaßte Untersuchung als tolles Phan- tasiegebild herausgestellt: zwei christliche Journalisten hatten den Lehrer des Knaben aufsuchen wollen, um von ihm Einiges über seines Schülers geistige Anlagen zu hören, sie hatten den Lehrer nicht getroffen und daher den Besuch wiederholt. Auf das Gerücht hin war aber doch ein Pikett von 32 Gendarmen vor des Knaben Zimmer gestellt und diesem mit dem Bemerken gezeigt worden, er müsse so scharf bewacht werden, weil die Juden ihn rauben und erschlagen wollten. Unter diesem Eindrücke hatte er seine bekannten Aussagen gethan. Als aber im Gerichtssaale am 21. die hanmose Ursache des — Vereinigte Staaten. Die katholische Geift- I lichkeit New-Jorks hat die Meldung bestätigt, daß die I amerikanischen Erzbischöfe vom Papste aufgefordert wor- j den sind, sich im Ottober in Rom einzufinden, um sich über das Programm eines großen Konzils der amerika- j Nischen Kirche zu verständigen. Auf die irischen Angele genheiten werden sich die Verhandlungennicht erstrecken.