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. r ^r-M- ^ .;-- . -- »er und Mitbegründer und bisherige Führer und „Staats mann" der nationalliberalen Partei, hat seine Man- noverschen Freunde aufgegeben hatte, von neuem tief ver stimmt; es ist ja auch begreiflich, daß für eine vornehme Natur die Mitwirkung an parlamentarischen Verhand- Rutzland. — Der Zar hat vor seiner Abreise von Moskau die gesamte Krönungskommission versammelt und dersel ben in huldvollen Worten für die vortrefflichen Anord nungen, die von reichem Erfolge gekrönt worden seien, gedankt ; der gute und ungestörte Verlauf der ganzen WWWWWWWWWWWWWM einfaches Ausziehen der Schloßteile das Gewehr für den I Feind total unbrauchbar. I — Das Wirtschaftsjahr 1882^83 war für die preu- I ßischen Forsten im Gegensatz zu den sächsischen kein gün- I stiges. Diese Klage kommt aus fast sämtlichen Teilen I der Monarchie. Ungeachtet der eifrigsten Bemühungen I war der nachhaltige Materialeinschlag der Forsten nur I zu sehr mäßigen Preisen zu veräußern. Die Nachfrage nach Holz blieb fast überall hinter dem Angebote zurück. Zudem machte das Ausland den wertvollen Sortimenten und der Gerberlohe so erhebliche Konkurrenz, daß der fiskalische, wie der Gemeindewaldbesitz darunter schwer zu leiden hatte. : — In Kiel findet am 27. d. M. die Konferenz zur i Feststellung der Grundzüge des Winterfahrplanes der mitteleuropäischen Eisenbahnen pro 1883^84 statt. An diesen Beratungen nehmen in der Regel gegen 90 ver schiedene Eisenbahnverwaltungen teil. Außer sämtlichen Ver waltungen der deutschen und österreichisch-ungarischen Bah- I nen senden auch französische, englische, belgische, holländi sche, schweizerische, italienische und rumänische Bahnen in Anerkennung der oft weittragenden Wichtigkeit dieser Ver handlungen ihre Vertreter. — In der in den gegenwärtigen Tagen in Berlin stattfindenden 33. Jahresversammlung des deutschen Ver eins von Gas- und Wasserfachmännern wurde in einem Vortrage mitgeteilt, daß in Deutschland nur in 610 Städten mit 11 Millionen Einwohnern Gasanstalten vor handen sind, von denen 47j Proz. kommunale und 52^ Proz. private sind. In diesen Anstalten werden jährlich aus 1z Milliarden Kilogramm Gaskohle 434,127000 Kubikmeter Gas produziert. Frankreich. — In den Pariser politischen Kreisen hat die Mel- I düng vom Bruche des Kabels zwischen Penang und Madras, durch welches bisher der Verkehr zwischen Frankreich und Kochinchina vermittelt und die Nachrich ten aus dem Tonkin befördert wurden, lebhafte Besorg nisse wachgerufen. Man ist in Paris jetzt vom Schau platze der kriegerischen Operationen so gut wie abge schnitten; denn schon zuvor wurden die Nachrichten aus Tonkin nur zu Schiff nach Saigun gebracht und erst von dort telegraphiert. Fortan aber würden die Depe- peschen nur noch von Saigun über Penang nach Tangun I (birmanische Küste) gehen und von dort entweder auf dem Landwege weiter über Kalkutta oder über China und Rußland befördert werden können. Im ersteren Falle fährt Frankreich fort, von der englischen Gefällig keit abzuhängen, bis vielleicht auch das 2. Kabel versagt. Der andere, dann allein übrig^bleibende Fall ist aber I noch weit mißlicher; denn die Chinesen wären dann in der vorteilhaften Lage, die Befehle der französischen Regierung an das Expeditionskorps in Tonkin und die I Berichte von dem letzteren nach Belieben abzufangen. England. — Kürzlich hatte der Papst die Aufforderung an die I irische Geistlichkeit gerichtet, sich der Parteinahme gegen die Regierung in dem politischen Kampfe Irlands und Englands zu enthalten. Von feiten der Parteihäupter wurde dieselbe mit der Drohung, ihm den Peterspfennig I vorzuenthalten, beantwortet. Jetzt hofft nun der Papst, mit Hilfe der irisch - amerikanischen Prälaten die unbot mäßigen Irländer zügeln zu können. Leo XIII. hat in anbetracht des Umstandes, daß amerikanische Fonds zur I Schürung der Unzufriedenheit in Irland verwendet werden, sämtliche amerikanische Erzbischöfe nach Rom berufen, um ihnen entsprechende Weisungen zu erteilen. Der Erzbischof von New-Aork hat dem Klerus seiner I Diözese bereits die Teilnahme an den Meetings der I amerikanisch-irischen Landliga untersagt. Vermischtes. * Eine besondere Art von Vogelschutzverein, bereu I Nachahmung allerorts wünschenswert wäre, besteht in I Eisfeld bei Coburg. Mitglieder sind die sämtlichen Schüler (Knaben) der Elementarschulen von der zweiten I Mittelklasse aufwärts. Der Verein steht unter Aufsicht i der Lehrer, welche Pflichtverletzungen durch körperliche I Züchtigung und Ausstoßung aus dem Verein strafen. Wiederaufnahme kann ausnahmsweise nach Gutbefinden der Lehrer erfolgen. Die Begründung wird zu Anfang eines jeden Schuljahres wiederholt, wobei der Schuldi rektor die Verpflichtung durch eine paffende Ansprache I einleitet. Jeder dem Verein angehörende Knabe gelobt I durch Handschlag, daß er sich keines Vergehens gegen die Vogelwelt schuldig machen, daß er jeden wahrgenomme- I nen Frevel zur Anzeige bringen, daß er jüngere Kinder I an der Ausführung einer böswilligen Absicht hindern I und daß er jederzeit, besonders auch im Winter, für die Pflege und Erhaltung der Vögel Sorge tragen will. * Ein großer Waldbrand hat am 5. Juni in den 2z Stunden von Sterkrade (Reg.-B. Düsseldorf) ent fernt liegenden zumeist königlichen Waldungen stattgefun den; die verbrannte Fläche wird auf rund 3000 Morgen geschätzt. * Eine Schiffskollision ereignete sich am 9. d. nachts zwischen Calais und Dover. Das Wetter war unge mein neblig. Ein englischer Postdampfer mit 101 Passa gieren fuhr langsam, pfiff fortwährend, als der Zusam menstoß mit einer französischen Barke erfolgte. Ein Passagier aus Birmingham wurde von dem fallenden Schornstein sofort getötet. Das Verdeck war schrecklich zugerichtet, doch hatten glücklich weder die Maschine noch die Schaufelräder gelitten, weshalb der Dampfer nach Dover fahren konnte. * Eine recht eigentümliche Wirkung hat ein Blitz strahl in Mbs in Oesterreich (unter der Enns) gehabt. Derselbe traf eine Dampfesse und erreichte an dem in nen angebrachten eisernen Aufstieg herablaufend, durch die unten befindliche offene Thür den Boden. Er richtete nicht nur keinen Schaden an, sondern war sogar so lie benswürdig, den Schornstein so gründlich vom Ruße zu säubern, wie es 3 damit beauftragte Arbeiter nicht ver mocht hätten, welche sich eine Viertelstunde vorher in die Esse begeben sollten, infolge des aufziehenden Gewitters aber davon zurückgehalten worden waren und dadurch sicher vom Tode errettet worden sind. — Unglücklichere Folgen hatte ein Blitzstrahl, der ein Haus in Volkhoven bei Köln traf und ein mit Schularbeiten beschäftigtes Kind, an dessen Gesicht er vorbeifuhr, des Augenlichtes beraubte. Die Aerzte zweifeln, ob das Kind wieder sehend werden wird. * In einem Großwardeiner Hause war ein alter Diener vor kurzem schwer erkrankt, sodaß man jeden Augenblick sein Hinscheiden erwartete. Seine Gattin, die in dem Nachbarhause diente, fürchtete, der Aermste werde allein und verlassen sterben und niemand ihm die letzten Liebesdienste erweisen, faßte einen großen Ent schluß. Sie konnte sich eben auf kurze Zeit frei machen, und da es, wie sie meinte, auf eins herauskomme, ob man die üblichen Zeremonien eine Stunde vor oder nach dem Tode vollziehe, hob sie ihren, in den letzten Zügen liegenden Mann aus dem Bette, setzte ihn in einen Kü bel frischen Wassers, wusch ihn, zog ihm das Totenhemd an, und dann legte sie ihn wieder nieder, streckte ihn,, faltete seine Hände zum Gebete, band ihm das Kinw hinauf l Augen. schäft mi was ihn zeitig Ar teilte die sich wuni keit hinül * D. Equipage worden, die Stad stärken h tor (der Füßen de 18 Kilo Die Einr kann jede! Wirbels z * In verhandle eine achtbl Mädchens Handlung fängnis gi Hälfte ihr tete. Der der Vorsitz daß der E ten eine a> Freisprechu Kosten und * Mit Untersuch»! 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Bennigsen in der jüngsten Zeit in seiner Fraktion in einigen wichtigen Fragen nicht diejenige Zustimmung fand, an welche er gewöhnt war. In der Angelegenheit der Revision der Verwaltungsgesetzgebung hielt Hr. v. Bennigsen zur Op position, während die Mehrheit seiner Partei zustimmte; I ten Kommission entfalteten Thätigkeit zu danken. Jedes KommisfionSmitglied erhielt die Erlaubnis, als dauern des äußeres Andenken die Chiffre des kaiserlichen Na menszuges, welche bisher das Abzeichen der Kommission bildete, auch ferner zu tragen. Türkei. — Konstantinopeler Korrespondenzen Pariser Blätter fließen über von Gehässigkeit gegen da- reformatorische Wirken der nach dort beurlaubten deutschen Militärs und Zivilbeamten — gewiß der beste Beweis, daß diese Herren den auf sie gesetzten Erwartungen im vollsten Maße entsprechen und auf dem besten Wege nach dem Ziele sind, zu dessen Erreichung die deutsche Politik der Pforte ihre loyale Mitwirkung zu teil werden läßt. Asien. — Der Vizekönig der 3 südlichen Provinzen Chinas, General Li-Hung-Chang, mit welchem der französische Gesandte in China gegenwärtig bezüglich der Tonkinan gelegenheiten in Unterhandlungen tritt, ist in Frankreich keineswegs unbekannt. Li-Hung-Chang ist ein ehemaliger Zögling der chinesischen Mission und hat alle seine Stu dien in Paris gemacht und seine Examina in der Fa kultät der Rechte bis einschließlich des Lizentiats bestan den. Der General spricht und schreibt Französisch so fließend wie ein geborner Franzose und gilt als ein sehr geschickter Diplomat. Er ist demnach auch ein be achtenswerter Gegner, weil er die schwache sowohl als vie starke Seite Frankreichs kennt. Beziehung hat dieses Gewehr ganz überraschende Vorzüge gegen die bisher in den verschiedenen Ländern eingeführ- ten Hinterlader. Während z. B. das Mausergewehr durchschnittlich 9 Pfund wiegt und ein Kaliber von 10,95 bis 11,5 ww hat, wiegt das Garbegewehr nur 8 Pfund und hat ein Kaliber von 10 mm. Das ganze Schloß besteht nur aus 3 Teilen, während zum Schloß des Mausergewehrs 16 Teile gehören. Die Chargierung erfordert beim Garbegewebr nur 3 Griffe, beim Mau sergewehr 7 Griffe, und ist es daher möglich, mit dem Garbegewehr 35 Schuß Schnellfeuer in der Minute ab zufeuern, gegen 15 resp. 20 Schuß beim Mauser. Durch einen sinnreichen, aber sehr einfachen Mechanismus wird nach dem Schuß beim Oeffnen des Gewehres die leere Patronenhülse aus dem Laufe geschleudert, während ein anderer Mechanismus eine Sicherung des Gewehres herbeiführt. 120 Patronen dieses Gewehres wiegen nicht mehr als 80 des Mausersystems und ferner ist durch date für den Reichstag und das preußische Abgeordne tenhaus niedergelegt. Nachdem vor 2 Jahren schon eine größere Anzahl hervorragender Mitglieder, wie Bamberger, Braun, v. Forckenbeck, Kapp, Mommsen, Rickert u. a., dem bereits früher aus der Partei ausge schiedenen Lasker nachgefolgt ist und die „liberale Vereini gung" (Sezession) gebildet hat, ist der jetzige Rücktritt des bewährten und maßvollen Führers von besonderer Be deutung für das fernere Geschick der Partei, ganz abge sehen davon, daß sein Ausscheiden aus dem politischen Leben von allen Parteien beklagt wird, wie die bisjetzt vorliegenden Zeitungsstimmen bekunden. Der Rücktritt Bennigsens hat aber insofern auch allgemeine Bedeutung, als er die ganze gegenwärtige innere Lage kennzeichnet. Ueber seinen Anlaß äußert sich die „Nat.-Ztg." wie folgt: „Wer den Führer der nationalliberalen Partei während der letzten Wochen über die politischen Angelegenheiten gesprochen, wird sich ungeachtet der Ueberraschung, welche dieser Schritt trotz allem Hervorrufen muß, denselben zu >> gegenüber der neuesten kirchenpolitischen Vorlage war er einigermaßen nachgiebig gestimmt, die große Majorität seiner Fraktion aber entschied sich für den Widerstand gegen dieselbe. Diese Vorgänge sind aber offenbar nur der letzte Anstoß gewesen, einen seit längerer Zeit er wogenen Entschluß auszuführen." — Der „Hannöversche Kourier", der als Bennigsens Organ betrachtet wird, schreibt: „Wir glauben nicht zu irren, wenn wir den Grund zu diesem ebenso bedeutsamen, wie beklagenswer ten Vorgang einerseits in den Wirrsalen unserer inne ren Verhältnisse überhaupt, andererseits aber im beson deren in den Ansichten des Hrn. v. Bennigsen über die kirchenpolitische Vorlage finden, die in der vorberatenden Sitzung der Partei von denen der Mehrzahl seiner Frak tionsgenoffen abwichen." — Das fortschrittliche „Berl. Tgbl." schreibt: „Dieser Entschluß des Führers der na tionalliberalen Partei ist ein Ereignis von großer Be deutung. Er wird das definirive Ende einer einst ein flußreichen politischen Partei bezeichnen, welcher nur der Name Bennigsen in letzter Zeit noch eine galvanische Existenz zu verschaffen vermocht hatte. Er wird allen denjenigen die Augen öffnen, die es noch immer für mög lich hielten, auch nur Halbwegs liberale Männer zu sein, ohne die absoluteste, unerbittlichste Gegnerschaft gegen den Fürsten Bismarck und sein System bei jeder Gele genheit zum thatkräftigen Ausdruck zu bringen." — Das preußische Abgeordnetenhaus begann am 11. d. die Beratung der Kirchenvorlage. Reichensperger und Windthorst bemängelten die Vorlage in verschiedenen erklären vermögen. Als vor einiger Zeit Auflösungs gerüchte verbreitet waren, bemerkte Hr. v. Bennigfen in einer Privatunterhaltung über dieselben, daß er im Falle von Neuwahlen nicht wiederkommen werde. Der Gang der parlamentarischen Arbeiten der letzten Jahre hatte ihn, der bekanntlich schon 1879 sich von der parlamentari schen Thätigkeit zurückziehen wollte und der damals die sen Entschluß nur auf dringende Vorstellungen seiner Han- Punkten, da dieselbe nur ein Notbehelf sei, und hofften, daß die Kommissionsberatung weitere Abmilderungen her beiführen werde. Windthorst erklärte, das Zentrum müsse sich die definitive Stellung zur Vorlage bis zum Schluß der Beratung Vorbehalten. Kultusminister v. Goß ler bestritt, daß es sich nur um Notseelsorge handle, die Vorlage sei ein ernster Versuch, ob es möglich sei, den Frieden auf dem Gebiet der Anzeigepflicht zu erreichen und einen Zustand zu schaffen wie vor 1849 und 1867. Die Vorlage bezwecke den Frieden auf der Grundlage, wie sie bereits in anderen Staaten bestehe. Die Vor lage sei ein Akt des Friedens und die Regierung hoffe, daß das Haus dies anerkennen werde. — Dre von der italienischen Regierung angeführten Motive zum italienisch-deutschen Handesvertrage werden in Paris, wie der „Nat.-Ztg." von dort geschrieben wird, auf das mißfälligste ausgenommen, weil das italienisch deutsche politische Einvernehmen überaus stark betont und als Grund für die günstige Gestaltung des Handelsver trages angegeben wird. — In der Hasenheide bei Berlin hat am 9. d. im Beisein mehrerer Offiziere, zahlreicher Interessenten und Ingenieure eine hochinteressante Probe mit einem neuen Militärgewehr, System Garbe, verbessertes Modell 1883, stattgefunden. Bei dem Probeschießen mit diesem Gewehr war auf Distanzen von 250 bis 300 m nur eine Streu- ... , ung von 26 vm zu konstatieren. Auch in konstruktiver j Krönungsfestlichkeit sei vor allem der seitens der genann-