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Inland. Oesterreich, Baden, Bayer», Sachsen. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. Preußische Eisenbahnen. Statistische Nachrichten von den Preußischen Eisenbahnen. Bearbeitet auf Anordnung Sr. Erzellenz des Herrn Ministers für Handel, Gewerbe nnd öffentliche Arbeiten von dem technischen Eiseir- babn-Bnrean des Ministeriums. Band IV., enthaltend die Ergeb nisse des Jahres 1856 nebst einer Uebersichtskarte, einem Nivelle mentsplan und einem Schicnenprofil. Berlin 1858. Verlag von Ernst und Korn. Der vorliegende vierte Band der Preußischen Eisenbahnstaiistik schließt sich seinem Inhalt nach den früheren Bänden unmittelbar an. (Vgl. die Aus züge des dritten Bandes in Nr. 18—19 der E.-Z. von 1857.) Er enthält die Nachweise über die Ausrüstung und den Betrieb der in Preußen dem Verkehr eröffneten Bahnen und deren finanziellen Ergebnisse von dem Jahr 1856. Wie aus den früheren drei Bänden, theilen wir ans dem reichhaltigen Inhalte des vierten Bandes die hauptsächlichsten summarischen Ergebnisse in Folgendem mit. I. Der erste Abschnitt gibt in zwei Tabellen eine allgemeine Ueberficht über den Stand des Eisenbahnwesens in Preußen bis zum Schluß des Betriebsjahrs 1856; und zwar enthält die erste Tabelle die Zusammenstellung der Längen, Anlagekosten nnd Transportmittel der im Königreiche Preußen am Schluffe deS Jahres 1856 in Betrieb gewesenen Bahnen nebst de» Ergebnissen des Betriebs im Jahre 1856, die zweite die summarischen Ergebnisse für sSmmtliche Bahnen jn den Jahren 1844 bis 1856 incl. Hiernach waren am Schlüsse des Jahres 1856 vollständig in Betrieb: 5 Staatsbahnen mit einer Gesammtlänge von .... 146.217 Meilen S unter Staatsverwaltung stehende Privatbahnen mit. . 70.313 „ 18 von Privatdirekzionen verwaltete Privatbahnen mit . . 317.179 „ Gesammtlänge . 533.709 Meilen. Im mittleren Jahresdurchschnitt waren davon eröffnet 517.035 Meilen. Außerdem waren Ende 1856 theilweise in Betrieb 3 Bahnen (Breslau-Posen- Glogau, Oberhausen-Arnheim und die Zweigbahnen im oberschlefischen Berg werks- und Hüttcnrevier) zusammen mit 46.896 Meile». Gesammtlänge aller am Jahresschluß in Betrieb gestandenen Bahne» 580.605 Meilen, davon im mittleren Jahresdurchschnitt 538.649 Meilen. Von den 580.605 Meilen Bahnen hatten 157.194 Meilen Doppelgeleise. Wenn man zu den 580.605 Meilen die Längen derjenigen Strecken rechnet, welche von auswärtigen Bahnen im preußischen Gebiet liegen und zusammen 12.833 Meilen betragen; dagegen aber die Längen der außerhalb Preußen ge legenen Strecken preußischer Eisenbahn-Gesellschaften mit 57.565. Meilen hinzu rechnet, so beträgt die wirkliche Länge der am Schluffe des Jahres 1856 in Preußen vorhandenen Eisenbahnen 535.873 Meilen. Ende 1856 standen in Betrieb 580.605 Meilen, Ende 1855 waren es 507.443 Meilen; es hat demnach in 1856 die Länge der betriebenen Bahnen ">u 73.162 zugenommen. Anlagekapital aller Bahnen im Ganzen . . . 251,739,991 Thlr. pro Meile - - - 433,582 „ Von dem Anlagekapital der Privatbahnen zu . - 222,302,400 „ betrugen die Stammakzien . . . .' 107,609,200 „ Die folgenden weiteren Zahlenangaben beziehen sich auf die am Schluffe des Jahres 1856 vollständig eröffneten Bahnen mit 533.709 Meilen Länge. An Transportmittel waren vorhanden: Lokomotiven Meile 1.81 Personenwagen I6oo „ " Lastwagen 18,356 ,, " ' Die Lokomotiven habe» zusammen 1,737,767 Meile» zurückgelcgt, eine jede durchschnittlich 2745 Meilen. Von den Lokomotiven wurde» durchschnittlich pro Meile Fahrt verbraucht 0.34 Kubikfnß Holz und 164.68 Pfd. Cokes. Es sind transportirt worden im Ganzen: 15,474,986 Personen, durchschnittlich auf 5.365 Meilen 212,708,663 Ztr. Güter „ „ 9.138 „ auf eine Meile Bahnlänge reduzirt 83,019,882 Personen 1,943,917,858 Ztr. „ die ganze „ „ 160,569 „ 3,759,935 „ Es ist dabei durchschnittlich pro Meile eingckommen: pro Person 41.26 pf., pro Ztr. 3.33 pf. Die Einnahmen haben betragen im Ganzen pro Meile Ans dem Personen- und Gepäcktransport . . 9,872,205 Thlr. 19,205 Thlr. „ „ Güter-, Vieh- u. Equipagentransport.18,880,739 „ 36,730 „ „ sonstige» Quellen 1,494,905 „ 2,907 „ zusammen 30,247,849 Thlr. 58,842 Thlr. Die Ausgaben waren: für die Bahnverwaltung . . 4,924,632 Thlr. — 31.95 Proz. „ „ Transportverwaltung . 9,694,879 „ — 62.90 „ „ „ allgemeine Verwaltung 794,439 „ — 5.15 „ zusammen 15,413,950 Thlr. pro Meile Bahnlänge 29,985 „ Außerdem sind zur Vermehrung und Verbesserung der Betriebsmittel, so wie zu Mcliorazioncn der Bahnanlagen ans sonstigen Fonds verwendet worden 2,125,070 Thlr. Die eigentlichen Betricbsauslagen betragen von der Bruttoeinnahme 50.96°/^. Die Auslagen der Bahn- und allgemeinen Verwaltung betragen pro Meile Bahnlänge 11,126 Thlr; die der Transportverwaltung pro Nutzmeile 3.64 Thlr. sämmtliche Auslagen pro Nutzmeile . . 5.79 „ Der Ueberschuß der Einnahmen über die Auslagen war 14,833,899 Thlr. pro Meile Bahnlänge 29,051 ,» Von dem auf die betriebenen Bahnstrecken verwendeten Anlagekapital war der Ueberschuß oder Reinertrag 6.46 Proz. Betrag der Reserve-, Crneuernngs- rc. Fonds am Jahresschluß 4,140,691 Thlr. Der Zusammenstellung über die Resultate seit 1844 ist folgende Tabelle entnommen. (Siehe die Tabelle der folgenden Seite.) Diese Tabelle führt zn nachstehenden Betrachtungen. Seit 1844 hat sich die Zahl der preußischen Bahuunternehniunge» von 11 auf 30, die Länge der er öffneten Bahnen von 114 auf 503 Meilen oder ans das st^fache, das Anlage kapital derselben auf das 7fache vermehrt. Die Anlagekosten der Bahne» pro Meile siud in der gleichen Zeiipcriode von 296,000 auf 440,000 Thlr. oder auf das 1'/-fache gestiegen. Die Personenfrequcnz, auf die ganze Bahnlänge reduzirt, ist durchschnittlich nahezu dieselbe geblieben, während der Güterverkehr auf das sechsfache gestiegen ist; dabei ist die Lokomotivzahl im Verhältniß zur Bahn länge (pro Meile Bahnlänge) nur um 50 Proz. gewachsen, die Güterwagenzahl ans das dreifache gestiegen. Der größeren Leistung und der größeren Dimen sionen ungeachtet hat der CokeSvcrbrauch der Lokomotiven nicht zugenomnien, sondern ist seit 1844 im Durchschnitt der gleiche geblieben. Jn Folge der großen Zunahme des Güterverkehrs ist die Bruttoeinnahme pro Meile Bahn länge nahezu ans das Doppelte gestiegen, der Betriebsaufwand aber auf etwas mehr als das Doppelte, so daß sich das Verhältniß von Einnahmen zu Aus lagen in de» letzten Jahren ungünstiger stellte und der Reinertrag nicht in gleicher Proporzion mit der Bruttoeinnahme gewachsen ist. Deshalb, und wegen der steten Zunahme der Anlagekosten der Bahnen, haben diese in 1856 nur um Proz. sich besser verzinst als in 1844.