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Dienstag, dm 8. Mai , Inserate wert« mU a Pfg. Mr W gespaltene kortznl» gelle berechnet. «etnster Inserat«,' betrag so Pf». «amplijterteuntH- , bellarische JnssraU nach besa nbeaeM rartf. v Inseraten * EtMäisiW^ fttr bt« j««UW «retchMdt»«» »» . »or«ttta»I t»Sd^ Amtsblatt der König!. Amtsbauptmannschaft Flöba, -es Lömgl. Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. Erscheint täglich, mit iluinahme der Sonn- ündgesttage, abend» sür den fol genden rag. Preis vierteljährlich l M. so Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten «Md die Ausgabe- pellen de» Tage blattes an. Frankcnbcrg-r ^ezirksa^^ Bekanntmachung Frankenberg, den 4. Mai 1883. - 1 Der Stadtrat h. Mthu, Brgrmstr. nannter Städte und benachbarter Ortschaften feierlich eingeweiht worden. .» — dem Abbruch eines alten ScheunengebitudeS beschäftigt, wurde in voriger Woche in Seelingstädt bei Gestohlen wurde in hiesiger Stadt: . ,, 1. vermuthlich vor 1 oder 2 Monaten em mit schwarzem Tuch überzogener, mit Schafpelz gefütterter und mit Bisam besetzter halblanger Frauen pelz, an einem im Tuche befindlichen vernähten Dreieck erkenntlich, 2. am 21. v. M. aus einer Hausflur eine ziemlich große Holzkrste, 2d Kilo Chocoladenmehl enthaltend, das Signum 4528 Herrn C. L. Grund mann, Frankenberg, tragend. W Born Reichstage. Die auf der Tagesordnung der Sitzung vom 5. Mai befindliche erste Beratung des Etats pro 1884^85 wurde eingeleitet durch ein Referat des Unterstaatssekretärs Burchard: Die Vorlegung des Etats sei eine Konse quenz der kaiserlichen Botschaft; er ergebe eine günstige Lage der Finanzen, Ueberschüsse in vielen Zweigen der Staatseinnahmen und seine Erledigung sei erwünscht, um Raum zu schaffen für die Beratung der sozialpolitischen Gesetze. — Bamberger (Sezeff.): Der Etat drängt auf zweijährige Budgetperioden, auf eine Beschränkung unse rer parlamentarischen Rechte. Unsere Rechte stehen den Rechten der Regierung gegenüber, diese sucht uns fort während zu beeinträchtigen. Das sozialpolitische Pro gramm der Regierung ist falsch und undurchführbar. — Minister Scholz: Der Etat soll Raum schaffen für die sozialpolitischen Gesetze. Ueber deren Wert kann man ja verschieden denken; es steht hier der Auffassung Bam bergers gegenüber die Auffassung des Kaisers. — v. Benda (nat.-lib.): Die Beratung des Etats schon zur gegenwärtigen Zeit wird mit großen finanztechnischen Schwierigkeiten für uns und für die Regierung ver knüpft sein; sie wird sich überzeugen, daß mehrjährige Etats in der Praxis nicht durchführbar sind. — v. Köl ler (kons.): Wir sind gegenteiliger Ansicht und halten die Erledigung des Etats für dringend wünschenswert, um die sozialpolitischen Gesetze im Herbste ununterbro chen erledigen zu können. — Payer (Volkspartei): Das Betonen der kaiserlichen Botschaft als den Willen des Kaisers ist hier nicht am Platze. Wenn man den Kai ser der Volksvertretung gegenüberstellt, wo bleiben dann die verbündeten Regierungen? Systematisch sucht der Reichskanzler die Rechte der Volksvertretung zu beschrän ken; die Vorlage kann wieder zu diesem Zwecke benutzt werden. Die Rechte der Regierung wahrt er sehr sorg fältig. Da ist Mißtrauen unsererseits gerechtfertigt. Die Volkspartei wird deshalb gegen den Etat stimmen. — Persönlich bemerkte Bamberger, daß er zu bescheiden sei, um seiner Ansicht die Ansicht Sr. Majestät gegen überstellen zu lassen, wie dies der Finanzminister gethan; er (Redner) lehne diese Gegenüberstellung ab. — Nächste Sitzung Montag: Konsularvertrag mit Serbien und Etatsberatung. Artliches und Sächsisches. Frankenberg, 7. Mai 1883. -f Noch vor Inkrafttreten des Sommerfahrplans, bereits vom ersten Pfingstfeiertage ab, werden in diesem Jahre die Extrazüge, welche seit der so schmerzlich em pfundenen Aufhebung der früheren fahrplanmäßigen Früh Züge wenigstens an Sonn- und Festtagen auf unserer Bahnlinie Hainichen-Frankenberg-Chemmtz wäh. rend des Sommerhalbjahrcs eingelegt wurden, wieder verkehren, und zwar mit der Abfahrtszeit m Haunchen -4" Uhr morgens und Ankunft in Chemnitz 5 Uhr, r« Verordnung, Mit Rücksich?^«^ Wahllisten für die ^andtagswahlen öetr. eiiv 8-n Vandi»» »Ä d'e lUl Laufe dieses Jahres vorzunehmenden Ergänzungswahlen "ach § 23 des Wahlgesetzes vom 3. December 1868 Kmnstraat-n^"gEa".^ite 1369) mit Führung der Listen der Stimmberech- cvuni hierdurch besonders darauf hingewiesen, daß diese Listen "-n"n»"/en^n Jahres einer Revision zu unteriyerfen sind und sofort am Monats die in tz 11 der Ausführungsverordnung zu dem ge- (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 1378) Zu erlassen ist. Hierbei wird zugleich auf die Be- und 3 des Gesetzes, einige durch die Reform der direkten derungen gesetzlicher Vorschriften betreffend, vom 2. August 1878 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 211) Bezug genommen. Auch werden alle Obrig- keiten aus "w Vorschrift m 8 9 der angezogenen Ausführungs-Verordnung vom 4. December 1868, nach welcher sie von allen ihnen bekannt gewordenen Fällen einer Entziehung der Strmmberechtigung den mit Führung der Wählerlisten beauftragten Organen Nachricht zu geben haben, hiermit ausdrücklich aufmerksam gemacht. Dresden, am 30. April 1883. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Paulig. — Abfahrt von Chemnitz 6° Uhr und Ankunft in Hainichen 7° Uhr. — Auf der Linie Riesa-Chemnitz wird vom gleichen Tage an auch in diesem Sommer wieder an Sonn- und Festtagen eine Abendzugsverbin dung von Mittweida nach Chemnitz geschaffen, indem dem 9" Uhr abends in Mittweida abgehenden und 10" Uhr m Chemnitz eintreffenden Güterzuge Personenwagen 2. und 3. Klasse zur Beförderung von Passagieren bei gegeben werden. Dieser Zug hält auch in Altmittweida, Ottendorf und Oberlichtenau für den Personenverkehr. — Gleichzeitig machen wir schon heute darauf aufmerk sam, daß, wie alljährlich, so auch zu den bevorstehenden Pfingstfeiertagen die kgl. Generaldirektion der Staatseisenbahnen eine Verlängerung der Giltigkeit der Tagesbillets eintreten läßt. Es behalten die Tagesbillets, welche Sonnabend vor Pfingsten oder an den beiden Festtagen selbst gelöst werden, Giltigkeit bis Freitag (18. Mai). — Zu Schwurgerichtspräsidenten für die im 3. Ka lendervierteljahre 1883 beginnende Sitzungsperiode ist beim Landgerichte Chemnitz der Landgerichtspräsident Brückner, beim Landgerichte Freiberg der Landgerichts direktor Hedenus ernannt worden. — Den der Warnung wegen immer registrierten Unfällen, die in der mangelhaften Beaufsichtigung kleiner Kinder ihren Grund haben, ist heute ein neuer Beitrag anzufügen. Vor einigen Tagen bereitete eine Frau in Chemnitz für ihre 4 Kinder das Bad und entfernte sich auf kurze Zeit aus der Wohnung, um frisches Wasser zu holen. Währenddessen stieß eines der Kinder einen mit kochend heißem Wasser gefüllten Topf von einer Bank, wobei ein 3 Jahre alter Knabe derartig verbrüht wurde, daß er am Tage darauf starb. — Das kgl. Finanzministerium wird auf Grund der bereits angestellten Voruntersuchungen nunmehr spezielle Vorarbeiten für die Anlegung einer Eisenbahn durch den Mülsengrund in vollem Umfange vornehmen lassen. Nach den bisherigen Feststellungen wird die Bahn in Schönbörnchen ihren Anschluß an die Zwickau- und Meerane-Glauchauer Bahn finden und von da an die Ortschaften Niederschindmaas, Schlunzig, Niedermülsen, Thurm, Stangendorf, Mülsen St. Micheln, Mülsen St. Jakob berühren und — wenigstens vorläufig — in Mülsen St. Niklas ihr Ende erreichen. — Zur Teilnahme an dem in Dresden stattfin denden 12. mitteldeutschen Bundesschießen haben sich bisjetzt bereits über 3200 auswärtige Schützen angemel det. Der für den 17. Juni (Sonntag) projektierte Festzug verspricht bunt und imposant zu werden ; die Provinzialstädte des Landes wollen hierbei korporativ auftreten und in voller Parade erscheinen, die Offiziere beritten. Einige größere Städte haben bereits ein grö- ßeres Dresdner Musikchor zum Aufzug für sich engagiert. Dresdens Schützen stellen ebenfalls eine berittene Abtei lung, in deren Mitte die über 300 Jahre alte Schützen fahne flattern wird. — Eine andere große Festlichkeit ist die im Juli d. I. in Dresden in Aussicht genommene Feier des 10jährigen Bestehens von Sachsens Militär- Vereinsbund, zu der gegen 15000 Teilnehmer erwartet Z werden. Der Preis einer Festkarte wird 1 betragen und da der Rat Dresdens 2000 bewilligt hat, so werden mit diesen Einnahmen die Kosten des in groß artigem Maßstabe geplanten Festes gedeckt sein. — Die Zeichnungen zu dem Garantiefonds für die im Jahre 1885 in Leipzig abzuhaltendr sächsische Ge werbe- und Industrieausstellung nehmen erfreulichen Fortgang ; namentlich zeigt sich seitens der Gewerbtrei- benden für das Projekt ein sehr lebhaftes Interesse, das durch Zeichnungen von ü 3000 und noch höheren Summen Ausdruck findet. Ebenso lassen die aus einer Reihe sächsischer Städte erfolgten Zusagen hoffen, daß das Unternehmen finanziell bald sichergestellt sein wird. Der Rat zu Leipzig macht ein thatsächliches Eingreifen davon abhängig, daß zunächst erst das Vorhandensein der nötigen Geldmittel nachgewiesen werde. — In dem neuesten Verzeichnis der beim Reichs tag eingegangenen Petittonen findet sich eine Petition der Vorstände des Klubs der Landwirte und der landwirt schaftlichen Vereine aus ca. 150 Ortschaften des Landes, welche um Erhöhung der Eingangszölle für sämtliche Produkte der Forst- und Landwirtschaft bitten. — Nach dem jetzt vorliegenden 13. Jahresberichte des kgl. Landesmedizinalkollegiums über das Medizinal« , wesen im Königreiche Sachsen hat sich die Gesamtsterb« lichkeit des Jahres 1881 günstiger erwiesen als die des Z Vorjahres, wobei eine erhebliche Zunahme der Sterblich- l leit im höheren Lebensalter zu bemerken gewesen ist; Äs D Todesursache haben Masern, Keuchhusten und erstmalig I auch Lungenschwindsucht abgenommen, dagegen Pocken und H Ruhr zugenommen. Eine zunehmende Besserung hat die Durchführung des Jmpfgeschäfts erkennen lassen. Bon Scharlachepidemien waren besonders die Amtshauptmann schaften Bautzen, Pirna, Rochlitz und Marienberg mit zunehmenden Todesfällen heimgesucht, auch Kroup und Diphtherie verlangten schwere Opfer, darunter in Dres den fast 7 Prozent aller Gestorbenen. Masern, Keuch husten waren mäßiger vertreten ; zahlreicher waren die Fälle von Kindbettfieber, auch die Sommercholerie war an manchen Orten zu bemerken; außerdem sind von Ueber« tragungskrankheiten von Tieren 4 Trichinenepidemien und 2 tödlich verlaufene Tollwutfälle zu erwähnen. — In der Gegend von Stolpen hat die Acker schnecke durch Abfressen der jungen Saat ganz bedeuten den Schaden verursacht, sodaß oft große Flächen umge ackert bez. Sommergetreide untergesät werden mußte. — Der auf der Dreibrüderhöhe bei Marienberg mit Unterstützung des Gesamtvereins von den Erzge birgszweigvereinen Marienberg und Wolkenstein errichtete 16 m hohe eiserne Aussichtsturm ist am Himmelfahrts tag unter großer Beteiligung der Bewohnerschaft ge Betanutmachuug. —. Die unter dem Rindvirhbestande des Gasthofsbesitzers Robert Hunmmfch m Mühlbach herrschend- Manl- und Mmt-ns-«ch- .st Eehr wnder^ wird daher die über das Gehöfte desselben am 19. vongen Monats verhangene «perre hiermit wieder aufgehoben. , . .... Königlich- M°. E-.