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'S Mittwoch, -m 18, A-ril, ««»altem »oqnä» zelle ierechnet. «einfier gnsuat-o- nach lesend er«» «««. -eai A^irksaE^ 5 ^^der Äönigl. Ämt-Hanylmaimschast Flöha, de, Köniz,. Amirgerichlr und de» Siadir-t- M Frankenberg. Ant, «rs« KS örtliches nnd SSchsisches x! '.'M H W 'M M 57, 70,,, 70,„ 02 ßrlchelni t!I,Uch, EU «Ntnadme der Kann- und Festtage, «den» sllt den fal zenden Lag. Pret» „erteljiihrlich l M. so Pfg., enanallich so Pf,., Enzel-Strn. sPf«. vestellungen nehmen alle Post- anfialten, Pa st baten und die Ausgabe stellen de» Laze- tlatt« an. 77 für di, je««» ilreu»«umm«r»» »srmitta^ io M. d«r- tei »ei Frankenberg, 17. April 1883. f Obgleich am gestrigen Jahrmarktstage der Himmel, von dessen Gestaltung doch das Geschick eines Jahrmarkts zum großen Teile abhängt, kein ungünstiges Gesicht zeigte und nur vorübergehend sich ein wenig Regen einstellte, war doch der Verkehr nicht ein derartiger, daß man in . den Mienen der zahlreichen Verkäufer hätte etwa Bs» friedigung lesen können. Man konnte eben auch bei unS die Bestätigung der allgemeinen Wahrnehmung finden,^ daß die Jahrmärkte mehr und mehr im Rückgänge be griffen sind und lange nicht mehr ein so lebhaftes Bild des Angebotes und Kaufes zeigen, wie in früheren Jah ren. Die Kauflust des Publikums, namentlich des von )nl 1883. 8tvli» ll. -.7 : - 7''7^ 7"'''- Bekanntmachung. —!k ist bei uns eingegangen und liegt 87. ' 0 1 1 l 2 1883 —— M«rat« ««»« H «U , Pf,, für »W j Volk mahnt, nicht in den Tag hineinzuleben; die Welt geschichte wird es dem deutschen Kaiser und dem Fürsten Bismarck einst hoch anrechnen, daß sie zu rechter Zeit positive Maßregeln verlangt und als richtig er kannt haben, um die soziale Lage der unteren Klassen zu heben. Es liegt in einer solchen vorbeugenden Thä- tigkeit, welche der Sozialdemokratie und der bereits hin ter ihr als noch radikaler auftretenden Dynamitokra- tie das Terrain abgräbt, die einzige Rettung vor der schrecklichsten aller bisher erlebten Schreckensherrschaften, vor der Sozialrevolution. Der greise Kaiser er mahnt das Volk zum raschen Betreten des richtigen We ges, zu den ersten Schritten auf der Bahn der so zialen Reform. Das ist die kulturelle Bedeutung der Kaiserbotschaft, und das ist der welthistorische Wert derselben, den die Nachwelt klarer und besser erkennen wird als wir. Allerdings verkennen wir keineswegs, daß die neue Botschaft nicht recht in den Rahmen paßt, wie ihn unser politisches Parteileben für die nächste konstitutionelle Ent wicklung des deutschen Reiches konstruiert hat. Es giebt zur Kennzeichnung dieses Umstandes kein besseres Mo ment, als den ersten unmittelbaren Eindruck, welchen das Kaiserwort im Reichstage selbst gemacht hat; wenn es wahr ist, daß die ersten Eindrücke die besten sind, so wäre es sicher, daß dieser nachhaltige Eindruck Thaten im Gefolge haben müßte, welche der angestrebten sozia len Reform die Wege ebnen. Möchte der deutsche Reichs tag erkennen, was das deutsche Volk ahnt und fühlt, nämlich: daß endlich auf dem Gebiete der sozialen Re form etwas Positives geschaffen werden muß. Diese Reform läßt sich nicht ungestraft ablehnen, — dazu ist sie zu groß; — sie läßt sich nicht auf die Dauer zö gernd behandeln, — dazu ist sie zu dringend ; — sie muß in Angriff genommen werden! Die parlamentarischen Bedenken mögen gerecht und schwerwiegend sein; sie werden voraussichtlich in einer hochwichtigen Adreßdebatte zur Aussprache und hoffent lich zur Klärung kommen. Der Kaiser und die Reichs regierung werden mit dem Reichstage darin übereinstim men, daß es sich hier um die Entscheidung über eine Ge setzgebung handelt, an welche sich noch kein Kulturstaat herangewagt hat. Das soziale Terrain ist nicht völlig erforscht und schwierig, aber es wird bereits durch die Vorardeiten der Regierung, durch die Forschungen der Sozialwissenschaft, durch die Teilnahme.des ganzen Vol kes an der praktischen und theoretischen Arbeit und durch die mühsame, gewissenhafte und dankenswerte Thätigkeit der Reichstagskommission für die ersten Gesetzentwürfe, welche die'deutsche Sozialreform einzuleiten beru fen sind, Heller und Helleraus der neuen Bahn zu einem neuen Ziel und jener Ausspruch über den „Sprung ins dunkle" ist ein totes Schlagwort geworden. In bezug auf das Krankenkassengesetz ist eine Einigung gesichert, dagegen erfüllt es den Kaiser „mit Sorge", daß die Vor lage über Sie Unfallversicherung nicht recht vorwärts kommt. Die meisten Schwierigkeiten dürfte die vorherige Etatsberatung für 188H85 finden, da die liberalen Par teien prinzipielle Gegner derselben sind. ' Vielleicht ge- Die »euc Kaiserdatschast. Deutschland lebt unter ganz aparten Parlamentär,, schm Verhältnisse Kem einziges konstitutionelles Reich M U EM so großartiges Arbeitspensum aufbürden wie Deutschland. Die deutschen Reichsboten haben in wenig mehr als emem Jahrzehnt fast fabrikmäßig Gesetze ge schaffen und für ihre ohne Arbeitslohn und mit großer Verlängerung der Arbeitszeit geschwind fertig gestellte parlamentarische Arbeit haben sie bisher weder Dank von oben noch Lob von unten geerntet. Regierung und Volk sehen immer im Reichstage ihren Sündenbock. Bei allen Klagen über die Vernachlässigung der großen So zialreformgesetzgebung, die von oben laut werden, bei allem Jammer über Unfertigkeit, Verwirrung, ewige Revidiererei und willkürliche Aenderungen der kaum er probten Gesetze, wie er aus dem Volke heraus ertönt, schieben Regierung und Volk dem Reichstage alle Misere des Tages in die Schuhe. Da heißt es immer: der Reichstag hätte energischer auftreten müssen, das brauchte sich der Reichstag nicht gefallen zu lassen, der Reichstag hatte so oder so beschließen müssen. Der Reichstag und immer wieder der Reichstag! — nun, es mag ja ein politischer Fortschritt sein, daß man gewissermaßen den Politischen Schwerpunkt im Reichstage sucht; aber wie Mn einst die Schuld an allem dem Fürsten Bismarck ausbürdete, so vergißt man auch jetzt bei der Thätigkeit des Reichstages die alten Wahrheiten, daß man es nicht allen Leuten recht machen kann, und daß, was dem einen recht ist, dem andern billig sein soll. Würden Reichs regierung und Volk einmal innere Einkehr halten und auch ihrerseits nachdenken, ob und wie sie von einer ar beitsamen Körperschaft am Ende oft genug zu viel ver langen, so stünde es vielleicht besser um unsere innere Politische Entwickelung. Im Lichte dieser Erwägungen gewinnt die neueste kaiserliche Botschaft eine richtige Beleuchtung. Der deut sche Kaiser hat schon früher seinem Herzensbedürfnis Ausdruck verliehen, die Spanne Zeit, welche ihm der Allmächtige als Lebensabend schenkt, dazu zu verwenden, die Lage der unteren Klassen zu verbessern. Der Kaiser - das steht nach der neuesten Botschaft außer Zweifel - identifiziert sein Streben vollständig mit der Reform gesetzgebung, welche Fürst Bismarck plant. Die bekann ten Reformen im Anfänge des Jahrhunderts, welche Preußen sozial erhoben haben, sollen ein zeitgemäßes Nachspiel erhalten, und zwar nicht für Preußen allein, sondern für das ganze deutsche Reich. Der Kaiser bekundet mit dem Grundgedanken, daß die Abwehr der Sozialdemo kratie, wie sie durch das Strafgesetzbuch und durch ein > Ausnahmegesetz besteht, zwar die besser situierten Klassen vor äußerster Gefahr schützen mag, aber mcht im stände tz, die materielle Lage der Arbeiter und der unteren Klassen im allgemeinen zu bessern, eine hohe Weisheit; ihm ist in seinem hohen Alter nicht nur gegeben, die Gefährlichkeit der Situation, wie sie sich m den interna- tionalen Umsturzbestrebungen ausspricht, voll und ganz zu erfassen, sondern auch jener Seherblick, welcher über das Grab hinaus die Zukunft taxiert und ein großes 6^2; § 6 ,, 6S „ llLvKt. Meisch, ergebens! Wlph. o 8>üek- Lödn- sch-r Sott! !. 55 Pf; M. - Pf M. - Pf M. 50 Pf M. - Pf M. 25 Pf IM.-Pf N. - Pf M. - Pf .8 M. 75 > kutimrbßn j Ps.; Hm Pf.; SN°t Ps-; «7 N. 80 Pst! . 80 Ps. itrttdeiMÜ hr ruhig», u UmsM us der an- ischen W«< g, wöhiB ich osserittt eie Zus» ;-stem end' euer EWU chst bejaht h zurückgl' ver Stk^ cht viel»»' i-te Stella ich mit d«, oder loco HÜM ! UH Auctioaadckaaatmachaag. Im AuetionSlokale des hiesigen Königl. Amtsgerichts sollen Donnerstag, de« IS. dieses Monats, von Vormittags 9 Uhr ab ' < verschiedene Pfandstücke, unter Anderem: Taschenuhren, I Dreh^ Waschtisch, 1 Sopha, 1 Kleidersekretär, 1 Schreibepult, Tische, .Waarenmeßmaschme, 1 Nähmaschine, 1 Treibemaschine, 3 Webstühle mit Jacquardmaschinen, Kleidungsstücke, circa 12 Dutzend Cachenez und gehäkelte Tücher, circa 30 Pfund ^^garn ver schiedenfarbig —, 1 deutsches Billard, gegen sofortige baare Bezahlung meistbietend versteigert werden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Frankenberg, den 16. April 1883. ...... , Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Grützner. lingt es aber noch, diese Klippe der Budgetstcage zu um- / schiffen, und dann wäre es noch möglich, den Herzens- wünsch des Kaisers zu erfüllen, „die Besserung der Lage D der Arbeiter und den Frieden der Berufsklassen unter einander zu fördern". Unter Anrufung des bewährten treuen Sinnes für Kaiser und Reich legt der Kaiser die baldige Erledigung der wichtigen Vorlagen dem Reichstage 4 ans Herz; hoffen wir, daß dieser Appell trotz aller Schwir- rigketten in der Form der Antwort die gute Sache der Sozialreform fördern möge! Der Reichstag wird zu bekunden haben, daß auch er die großen Pläne eines allgemeinen Arbeiterkrankenkassengesetzes und der Arbeiter unfallversicherung, denen sich die Arbeiterinvaliditäts-und Altersversicherung anschließen, für die zur Zeit wich- tigste Kulturaufgabe Deutschlands erkennt. M Kuhpocken-Lym-he. , Die Impfungen direkt vom Kalbe haben ihren Anfang genommen. Hierauf Re- flectirende wollen sich bei Unterzeichnetem melden. Frankenberg, Mitte April 1883. »r Bezirksarzt. M S«. UpM d. IS. an die Stadtsteuer-Einnahme abzuführen. Frankenberg, den 14. April 1883. Der Stadtrat h. . — Kuh«, Brgrmstr. U. den Landortschaften hereinkommenden, zeigt immer mehr Abnahme und wohl aus dem einfachen Grunde, weil es von Händlern fast aller Bedarfsartikel mehr und mehr in Anspruch genommen wird und am Orte selbst Nieder lagen und Verkäufe aller Branchen errichtet werden. Was den dem Vergnügen dienenden Teil des Marktes anlangt, so ist freilich nichts weniger als eine Verödung zu bemerken, denn KaruffellS zeigen lebhafte Frequenz und vch uniformierten und nichtuniformierten Musikchö ren, Harfenisten, Drehorgelspielern rc. wurden so viele Gaben der edlen Mufika — oft gleichzeitig mit drastisch stem Effekte! — geboten, daß — man froh sein kann, daß wir überhaupt nur noch 2 Jahrmärkte haben. t Die von dem „Athletenklub Saxonia" aus Chem nitz im Benedixschen Saale am Sonntag abend veran staltest Vorstellung hatte unter dem Einflüsse der son nigen Witterung dieses Tages zu leiden, welche zahlreiche Spaziergänger hinaus in Wald und Feld lockte und zum woßen Teil erst am späteren Abend zurückkehren ließ. Die Vorführung war demgemäß auch leider nicht so zahlreich besucht, wie man im Hinblick auf den wohlthä« igen Zweck derselben und die vielgerühmten Leistungen der Darsteller hoffen durfte. Was man von diesen Di- „ lettanten aus anderen Orten, wo sie aufgetreten, gemel- § det hat, bestätigte sich auch bei dieser Vorstellung, denn ) sämtliche von Kraft und Gewandtheit zeugende Vorsüh- - rungen fanden den reichsten Beifall der Anwesenden, § welche Leistungen aber" deshalb um so höher aüzuschlagen .->s . . . ''' 7'"7 FraakeaberM - »Mkisch, SUGt» A . digt werden, aus welchen der von^i?»?»" den nächsten Tagen Steuerzettel behän- betrag ersichtlich ist. von ihnen im laufenden Jahre zu entrichtende Steuer- sollte^fordem^wir hiermit ein Steuerzettel nicht zugetragen werden innerhalb S Woche« , 00^80^!^^"^ ihrer Einschätzung nähme zu melden. «PE d. IS. a«, m der Stadtsteuer-Em- Unbeschadet etwaiger Reklamationen ist der erste diesjährige Termin bis zum