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— In jüngster Zeit wird wieder ein Teil des alt- berühmten Dannevirke in Schleswig abgebrochen. In der Nähe von Groß Dannewerk ist ein Hufner eben da bei beschäftigt, ein auf semem Grundbesitze liegendes Stück des Dannewalls abzurragen. Dabei kommen die alten Balkenlagen zum Borschein aus denen das Wert ur sprünglich errichtet war; auch sieht man ausgebrannte Pfähle und Balken, die nach Ansicht einiger Irscher noch aus der Zeit herstammen, als Kaiser Otto II. um das Jahr 980 bei seinem Kriegszuge das Dannevirk verbrennen ließ. — Eine politische und auch kommerzielle Kreise in hohem Grade interessierende Mitteilung geht der „B. B.-Z." von bestinformierter Seite zu: „Zu den beson deren Verdiensten des Herrn v. Stosch gehört es, daß — Eine schauerliche Szene bot sich gestern früh den Passanten der großen Ziegelstraße in Dresden. In einem Hause derselben war ein von der Mutter zurück gelassenes Kind zum Fenster hinaus auf das Dach ge stiegen und klammerte sich an der Dachrinne fest, um sich so vor dem Sturze zu sichern. Ein Beamter der Wohlfahrtspolizei in Begleitung eines Schornsteinfegers machte der Szene durch Hereinziehen des Kindes ein Ende. — Bei dem Brande des Berliner Nationaltheaters hat es sich gezeigt, daß die von der Firma Kühlewein u. Winter in Berlin im vorigen Jahre ausgeführte Im prägnierung des genannten Theaters das Feuer durchaus nicht aufzuhalten vermocht hat und Kulissen und Pro spekte wie Zunder in Heller Flamme aufgelodert sind. Dem gegenüber erscheint eine von glänzendem Erfolge begleitete Feuerprobe von Wichtigkeit, welche im kgl. Hof theater in Dresden jüngst mit den von dem Techniker Konrad daselbst imprägnierten Prospekten und Kulissen vorgenommen worden ist. Der Obermaschinenmeister Witte am kgl. Hoftheater wollte die absolute Beruhi gung haben, daß die nach dem Konradschen System im prägnierten Dekorationen in der Gefahr auch wirklich die nötige Flammensicherheit bieten, und veranstaltete zu diesem Zwecke in voriger Woche eine praktische Feuer probe mitten auf der Bühne des Altstädter Hoftheaters, indem, natürlich unter Anwendung aller nur denkbaren Vorsichtsmaßregeln, mehrere vor 8 Monaten nach Kon- radschem System imprägnierte Prospekte einem riesigen Flammenstrahl ausgesetzt wurden, der von einem von ! der sonst im Hause allenthalben abgesperrten Gasleitung auf die Bühne geleiteten Gasrohre mit breiter Brenn basis herrührte. Das Resultat war ein sehr befriedi gendes ; denn die intensiv wirkende Flamme vermochte an den hintereinander aufgehangenen Prospekten die bemalte Leinwand nur an denjenigen Stellen zu durchlöchern, auf welche der Feuerstrahl gerichtet gewesen, während eine andere Flammenerscheinung nicht zu bemerken war. Die Ränder der ausgebrannten Stellen zeigten sich schwarz verkohlt. — Die städtische Gasanstalt zu Zittau feierte am Mittwoch ihr 25jähriges Betriebsjubiläum durch Flag genschmuck ihrer Gebäude, Gasdekoration der Anstalts- thore, Verabreichung kleiner Geldgeschenke an die Arbei ter und freie Bewirtung derselben des Abends. Wäh rend im ersten Betriebsjahre nur wenig über 100000 Kubikmeter Gas hergestellt wurden, hat sich der Konsum jetzt versiebenfacht; in dem 25jährigen Betriebe der sehr gut rentierenden Anstalt sind ca. 11 Millionen Kubik meter Leuchtgas produziert worden. — Eine von dem noch immer vielfach vorhandenen Aberglauben zeugende Gerichtsverhandlung fand vor eini gen Tagen vor dem Schöffengerichte in Zöblitz statt. Bor den letzten Weihnachtsfeiertagen war nämlich zu I einem Gutsbesitzer in Ansprung ein „Wunderdoktor" aus Mulda bei Freiberg gekommen, der dessen Vieh zu kurieren versprochen hatte. Hierzu hatte derselbe jedoch eine Altarkerze, ein Stück Butter, ein Büschel Haare von einem Kuhschwanze und 10 50 Pf. gebraucht, und die drei ersten Sachen zusammen vergraben; dies, vereinigt mit mehrmaligem Stechen mit einem Messer in die Stallthüre, sollte den Zauber bewirken. Der Schwindler erhielt 14 Tage Gefängnis zuerkannt. — Reicher Kindersegen ist einer Strumpfwirkerfa milie in Zeulenroda beschert: nachdem schon dreimal Zwillinge ihren Einzug in derselben gehalten, sind am 2. d. sogar gesunde kräftige Vierlinge eingerückt. — Bom Landgerichte Greiz wurde jetzt eine 64- jährige Frau zu 1 Monat Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, die sie dadurch verschuldet hatte, daß sie auf kurze Zeit drei ihr zur Aufsicht übergebene Kin der allein ließ, in der Zwischenzeit aber eines derselben in eine mit heißem Wasser gefüllte Wanne fiel und sich derart verbrannte, daß es nach wenigen Stunden ver starb. — Auf dem Gottesacker zu Gleina bei Zeitz er brachen in der Nacht zum Montag Diebe ein Grabge wölbe, öffneten einen Sarg, der die Leiche einer kürzlich verstorbenen Frau barg und stahlen sämtliche Schmuck sachen, mit denen die Verstorbene auf ihren Wunsch be stattet worden war. Die Diebe sollen bereits in der Person zweier Knechte ermittelt worden sein. — Die außerordentliche Bedeutung der im Herbst d. I. stattfindenden Industrieausstellung in Boston (Verein. Staaten) haben wir bereits hervorgehoben, wir halten es aber für geboten, nochmals die betreffenden Kreise auf diese günstige Gelegenheit aufmerksam zu ma chen, welche das Ausfuhrgebiet unserer Industrie wesent lich zu erweitern verspricht. Besondere Beachtung ver dient, daß diese lediglich kaufmännischen Interessen die nende Ausstellung ausdrücklich den Zweck verfolgt, die Kenntnis der ausländischen Leistungsfähigkeit auf allen Gebieten der Industrie den Amerikanern dar- zulegen, welche daher auch die eigene Beschickung der Ausstellung gänzlich ausgeschlossen haben. Dieselbe ist als eine Weltmesse zu betrachten, nach welcher die Ame rikaner ihren Import an ausländischen Erzeugnissen re geln wollen, — in der That ein bewundernswerter l Gedanke, welcher vön dem praktischen Gesichtspunkt des „Iankee" Zeugnis giebt. Tagesgeschichte. i Deutsches Reich. > — Das Reichsgericht hat die Revision des Staats- I anwalts in dem Prozesse gegen Prof. Mommsen wegen Beleidigung des Fürsten Bismarck verworfen. Die Freisprechung ist somit rechtskräftig geworden. I — Nachdem an kompetenter Stelle die Ueberzeugung I gereift ist, daß die Agitationen der Sozialdemokratie ! nachweislich einen internationaleren Charakter angenom men haben, neigt man nach offiziösen Meldungen in den I deutschen Regierungskreisen der Ansicht zu, eine bessere Gewährleistung internationaler Rechtshilfe auf strafrecht lichem Gebiete anzubabnen. Von deutscher Seite wird daher der Versuch gemacht, bez. unterstützt werden, zu nächst die tonangebenden Staaten für einen internationa len Strafrechtshilfevertrag zu gewinnen und sodann den Beitritt zu diesem Vertrage jedem Staate freizustellen, I dessen Gesetzgebung und Rechtspflege den Grundsätzen I der heutigen Kulturstaaten einigermaßen entspricht. Von I dem jüngsten sozialistischen Kongreß in Kopenhagen ist I man überdies überzeugt, daß eine Besprechung der deut- I scheu Reichstagswahlen von 1884 höchstens einen Neben gegenstand der Tagesordnung gebildet hat. Wie im Foyer des Reichstags erzählt wurde, ist denn auch ge- I richtliche Anordnung getroffen worden, daß Briefe und l Pakete für Sozialdemokraten, von denen vermutet wird, I daß sie an dem sozialistischen Kongresse in Kopenhagen I teilgenommen haben, beschlagnahmt werden. Nach der Strafprozeßordnung, bemerkt die „Nat. - Ztg." zu dieser Nachricht, ist die gerichtliche Beschlagnahme der für einen „Beschuldigten" bestimmten Postsendungen zulässig; es würde also, die Richtigkeit der vorstehenden Mitteilung vorausgesetzt, ein Strafverfahren gegen die Teilnehmer an dem Kopenhagener Kongreß eingeleitet sein. — Die kürzlich erwähnten liberalen Anträge zur I Gewerbeordnungsnovelle sind nicht von allen drei libera len Fraktionen, sondern nur von Fortschritt und Sezes sion gestellt; die Nationalliberalen hatten den erst wäh rend der Vertagung verteilten Komwissionsbericht noch nicht beraten, sich daher auch nicht durch Delegierte bei Beratung der obenerwähnten Anträge vertreten lassen können. — Zum Schutze der deutschen Fischerei in der Nordsee gegen Beeinträchtigung durch fremde Fischer, der sich besonders englische Fischer schuldig machen, wird vom Frühjahr bis zum Herbst ein Kanonenboot dahin beordert werden. — Die Vorarbeiten und Erhebungen, welche in Sa chen der reichsgesetzlichen Regelung des Auswanderungs wesens sich als notwendig erwiesen haben, scheinen sehr umständlicher Art zu sein, denn neuerdings ist auf eine seitens der Hamburger Bürgerschaft ergangene Anfrage der Bescheid erteilt worden, daß ein bestimmter Termin, bis zu welchem die reichsgesetzliche Regelung des Aus wandererwesens Platz greifen werde, zur Zett noch nicht angegeben werden könne. — In Frankfurt a. M. findet am 11. d. eine Be sprechung eingeladener freisinniger Männer zur Grün dung und Organisation eines allgemeinen evangelisch protestantischen Missionsvereins statt. Seinen Ursprung hat das Unternehmen in der kirchlichen Reformpartei der Schweiz; doch ist ihm im voraus aus Berlin, Jena, Hamburg, Bremen, Straßburg, Heidelberg, Osnabrück u. s. w. die thätige Zustimmung geistesverwandter Kreise gesichert. Auch der berühmte deutsche Professor Max Müller in Oxford Interessiert sich lebhaft für dasselbe. Es charakterisiert sich als ein umfassender ernstlicher Ver such, den Liberalismus an dem Werke der Mission in fremden Weltteilen zu beteiligen. — In der Provinz Sachsen herrscht fortwährend Unruhe wegen des fortdauernd aufrcchterhaltencn Ver botes des Oberpräsidenten v. Wolff, Sonntags die Ver kaufsläden offen zu halten. Die Polizei straft die Ue- bertreter des Verbots und sperrt die Verkaufsläden; die Gerichte aber sprechen die Uebertreter des Verbotes frei, weil die Verordnung als ungesetzlich bei Gericht ungiltig ist. Die Sache wird, da in Oschersleben neuerdings auffällige Szenen vorgekommen sind, nunmehr doch wohl im Landtage zur Sprache gebracht werden. Italien. — In der Romagna nehmen die kommunistischen Manifestationen gar kein Ende. Der römische Bericht erstatter des „Hamb. Korr." schreibt darüber: In Ravenna waren vor einigen Tagen vor dem MunizipiuM 300 Arbeiter erschienen, die in überaus drohender Weise mit der Axt in der Hand Arbeit begehrten. In Monte- notte wurde ein neues Dynamitattentat versucht. Die mit dem Sprengstoff gefüllte Kiste wog 5 Kilo. ZuM- > I er die heimische Industrie so rege dahin unterstützt hat, I um alle für den Schiffbau, sowie die Aenderung und Ausrüstung der Schiffe erforderlichen Bedürfnisse selbst in bester Güte herzustellen, im Kriegsfälle demgemäß vollständig unabhängig vom Auslande zu sein. Mit Hilfe dieser ihr im reichsten Maße zu teil gewordenen technischen Unterstützung hat die Berliner Maschinen« ' fabrik (vormals Schwartzkoff) es auch vermocht, die von ihr gefertigten Bronze-Torpedos (die Herstellung des Materials ist Fabrikgeheimnis) auf eine solche Stufe der Vollkommenheit zu bringen, daß die Firma, ähnlich wie Krupp für Gußstahlgeschützc, alleinige Lieferantin für alle auswärtigen Seemächte in Kürze sein wird, da jede Konkurrenz ausgeschlossen ist. China, Japan, Spanien haben sehr beträchtliche Bestellungen schon gemacht, die meisten anderen Seemächte stehen mit der Firma in Un terhandlung. Mit dem jetzigen Eintritt in das neue Etatsjahr dürften ihr auch von feiten der kaiserlichen Admiralität diejenigen Bestellungen zugehen, welche in dem Reichshaushalts-Etat für 1883^84 vorgesehen unb vom Reichstage bewilligt worden sind. Die darin für das Torpcdowesen ausgeworfene Summe beträgt an nähernd 2^ Millionen Mark." — Zwischen Berlin und Moskau ist jetzt eine direkte telegraphische Verbindung hergestellt, die eine Länge von 2285 dm Hal. Durch dieselbe wird eine bedeutende Beschleunigung des Telegrammverkehrs zwischen den bei den Residenzen erreicht, da die bis jetzt stattgefundene Umtelegraphierung in Warschau und Petersburg nun mehr aufhören wird. Auch für den telegraphischen Ver kehr zwischen Berlin und anderen weiter nach Osten ge legenen russischen Städten, als Nischny-Nowgorod, Perm, Kasan, Orenburg rc., wird die gedachte Verbindung von großem Vorteil sein. Oesterreich - Ungarn. — Die Kaiserin Elisabeth hat sich mit ihrer zweiten Tochter, der Erzherzogin Valerie, und einem Gefolge von 32 Personen zum Kurgebrauche nach Baden-Baden begeben, wo kein offizieller Empfang erfolgte, da die Kaiserin im strengsten Inkognito reist. Frankreich. — Den persönlichen Bemühungen des Präsidenten Grevy, die durch das Interesse der Stabilität in der Regierung veranlaßt waren, soll es gelungen sein, die Stellung des Kriegsministers Thibaudin vorläufig wie der zu befestigen. England. — Den letzten Verhaftungen, welche die Polizei in London und an anderen Orten vorgenommen hat, wird die größte Bedeutung beigclegt, indem man glaubt, da durch die gefährlichsten Attentäter in England wie in Amerika aufvefunden zu haben. Der von Manchester angckommene Fremde ließ in London durch seine Kom- Nicen ein Zimmer in einem höchst respektablen Hause unter dem Namen „Norman" mieten, kam am 4. d. an und brachte in einer Droschke eine schwere eisenbeschlagene Kiste mit, welche er mit einem nahe dem Hause wachen den Komplicen die Treppe hinauftrug. Nach Mitter nacht wurde Norman, welcher sein Zimmer noch nicht verlassen hatte, verhaftet. Die Substanz im Koffer be stand aus 150 Pfund nicht Dynamit, sondern einem an deren Sprengstoff zerstörender Natur. Der Verhaftete ist seinem Accente nach ein Irländer. Hierauf verhaf tete die Polizei in einer südlichen Vorstadt Londons 2 Irländer unter der Beschuldigung der Mitschuld 'Nor mans. Eine schwere Kiste, derjenigen Normans ähnlich, wurde in einem Zimmer gefunden und zur Untersuchung gesckickr. Sie enthält angeblich auch Dynamit. Die Verhaftung eines gewissen Featherstones, des Berichter statters einer New-Aoker Zeitung, hat sich ebenfalls als wichtiger herausgestellt, als man anfänglich vermutete. In seiner Wohnung sind Papiere gefunden worden, aus denen erhellt, daß er und seine Mitverhaftcten in enger ! Verbindung mit der Verschwörung zur Ermordung von Rcgierungsbeamten und anderen Personen standen. Die Polizei glaubt, daß Featherstone der Agent der ameri kanischen Tynamitpartei, deren Haupt O'Donovan Rossa ist, war. Man fand in seinem Besitze Briefe von Rossa,, welche ausführliche Anleitungen über die Anfertigung. I und Anwendung gefährlicher Sprengstoffe enthalten. Die Behörden legen natürlich diesen Entdeckungen große - Wichtigkeit bei, da dieselbe» darthun, daß O'Donovan I Rossa, Featherstone, Morgan u. a. an einer und derselben Verschwörung beteiligt sind. Weitere Verhaftungen, I stehen bevor und andere Glieder m der Beweiskette I werden wie man glaubt, zum Vorschein kommen, nach- I dem die Briefe eingehend geprüft worden sind. Glück g löschen, sich die sondern existiert manchen aufspürt — 1 seit einig render g in welch, Dorsey postmeist Grunde: Sternpos Die Ang und erhie hen, sorg waltung Beförderi Brady I die Bewi! bedeckten noch Koste Die Folg au den K Stcrnpost höchstens mal in 8 Zeitungen man die « per Jahr 20OOOO 2 auf diese i * Der der Pester l erhaltene T feindlichen * Ein in Böhmen 33 nieder, zu beklagen * Die drohende W düng bei 'Ne auf beiden i schwemmt, ! wo sofort is sacken und ( * In E Frauen aM ist die Zahl * Vom ler des Brn Pvstamtspra an sich aufg. Zum empfiehlt siö gung H Getragen sind billig zu Pfaudgesch Alte die letzten in Nur echt , Matz-Er von L. II. Die durch Amit vewäl Genußmittel tarrh, Heise " Brustlei bis zur Lung darauf aufm Anerkennungen schreiben Sr. *) Lrtract r Saramelltn L Haden in Frau Schloßstraße.