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1888 Montag, dm 1K. April. lü. ibrücke. »ormtüa^ »o üt». s zu vn der Köuigl. Ämtshauptmannschaft Flöha, -es Kömgl. Amtsgerichts und -es Ztadtrats )« Kankeuberg. Amtsblatt Zrtv »L«I>s1v Mr. Ä. »L. vrW«I»vLi»O KvHvSIstnUvI» Z-LvusMS «Vrvuch. M8 s « »! / » t) s «öS -st> 1S-41. > Ohren- m, fterwa- Zabri-. vaare Mch 1a, » Depot m See- c Herplatz). :ung ver- er Post- rafilien, Preisen. eltlich bei vtp-Ix, lom- ' en, n- », n. cung. lsuk. heffelÄ-l. zutem M , ist bM ollen W r der Ek' es Herrn is-Vü- nentgeld- oird, so« )rochüren merikam« erden. Lloyd, i!^ örkos, «dt. Em- ; vorzügl. iesold. -ravkcnvcrgcr Sagn/ÜE Inserat« w«rü« VU S M. für 0. gespalten« porpüp- tftle berrchnet. ««Inster Kjs-r»tq>« dewzg so Pf«. . «om-lijipmundtp« Wartsch« gns-r-h« wich kchinhexrm dahin zu beantragen, daß der Emwurf de« Reichshaushaltselat« dem Reichstage jetzt von neuem zur Bcschlußnahme vorgelegt wird. Wenn dann die Borlage über die Unfallversicherung in der lau senden FrühjahrSseision vom Reichstage nicht mehr beraten und sestgestellt wird, dann wird durch die vorgängige Beratung des ReichShauShaltSetaiS wenigstens sür die Wintersesston die Freiheit gewonnen werden, welche erforderlich ist, um die sozialen Refor men auf wirtschaftlichem Gebiete zu fördern. Die Zeit ist eine lange für die Empfindung, mit welcher Wir in Unserem Lebens alter auf die Erfüllung der Aufgaben blicken, welche zu lösen find, ehe die in der Botschaft ausgesprochenen Gedanken eine praknschc Bethätigung soweit erhalten, daß sie volle« Verständnis und volles Verirauen finden. Unsere kaiserlichen Pflichten aber fordern Uns auf, kein Mittel zu versäumen, um für die Besserung der Lage der Arbeiter und sür die Erhaltung des Friedens unter den Klas sen der Bevölkerung, so lange Gott Uns Frist giebt, zu wirken. Darum wollen wir dem Reichstag durch Unsere Botschaft von neuem und unter Anrufung seiner bewährten und treuen Anhäng- lichteit die baldige Erledigung der vorbezeichneten Ausgaben drin gend ans Herz legen. Richter-Hagen bat, die Botschaft baldmöglichst zur Beratung auf die Tagesordnung zu setzen. Der Präsident erklärte, er werde dieselbe erst drucken und dann zur Verteilung bringen lassen, v. Minnigerode protestierte gegen die von Richter vorgeschlagene Behandlung der Botschaft und Windthorst wünschte die Beschlußfassung erst nach Drucklegung der Botschaft. Günther-Sachsen sprach für die Arbeitsbücher, dieselben wurden aber ab gelehnt und darauf die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung Donnerstag: Beratung des Krankenkassengesetzes. Artliches und Siichsisches. Frankenberg, 15. April 1883. -f Der in verschiedenen Orten schon aufgetretene mit dem Vertriebe von Prachtbibeln sein Wesen treibende freche Schwindler, vor dem wir bereits gewarnt haben, ist vor einigen Tagen auch in Mittweida und Um gegend aufgetaucht und hat auf erschlichene Empfehlung hin Prachtbibeln im Werte von 15 M. offeriert. Er führte nur ein Exemplar einer solchen mit sich, welches im Verhältnis zum Preise sehr billig erschien. Einige Bestellungen unter Vorausbezahlung hat der Schwindler denn auch erhalten und die Betreffenden haben nun ab zuwarten, ob die versprochene Lieferung erfolgt. — Unsere königliche Familie ist durch einen Todes fall im näheren Verwandtenkreise in Trauer versetzt wor den. In Cannes in Südfrankreich starb vorgestern infolge eines Brustleidens die Nichte König Alberts, Erzherzogin Marie Antoinette. Die Verblichene war die am 10. Januar 1858 zu Florenz geborene einzigr Toch ter des Großherzogs von Toskana aus dessen erster Ehe mit der Prinzessin Anna, Tochter König Johanns von Sachsen. Vor einigen Jahren ernannte der Kaiser von Oesterreich die jugendliche Erzherzogin zur Aebtissin des Theresianischen adeligen Damcnstiftes in Prag, eine Aus zeichnung, auf welche die Prinzessin hohen Wert legte. Die Vermählungsfestlichkeiten in München werden durch diesen Todesfall nahe berührt, sind doch König Albert und Prinz Georg von Sachsen und die Herzogin Elisa beth von Genua, welche zur Zeit sämtlich in München weilen, die nächsten Verwandten der verstorbenen Prin zessin. — Den bisherigen Mitteilungen über die bevor stehende Feier des 200jährigen Jubiläums des sächsi schen Gardereiterregiments kann, wie der „Pirn. Anz." erfährt, um deswillen kein Wert beigelegt werden, weil man hierüber an kompetenter Stelle absichtlich vorzeitige Mitteilungen nicht in die Oeffentlich.'eit dringen lassen wird. Bezüglich des angeblichen Geschenks Sr. Maj. des Königs von 20000 Mark ist in Erfahrung gebracht worden, daß man an berufenster Stelle hiervon nichts weiß; es ist nur bekannt, daß König Albert sein Garde reiterregiment anläßlich dieses Jubiläums mit einem dem Regiments verbleibenden Geschenk bedenken wird und es dürfte dieses Geschenk in dem Bilde des Königs iw Gardereiteruniform bestehen. — Nach eine«, Anordnung des kgl. Ministeriums desi - Innern soll alljährlich am 1. Mai eine Zählung der zu geschehen. . — Ein neuer Industriezweig istm Oberpfannen- stiel bei Aue eingeführt worden. Es ist dies die Fa brikation von Stuhlsitzen aus Cellulose, welche nicht nur von recht geschmackvollem Aussehen, sondern auch sehr dauerhaft sind. — Mit der Zahlungseinstellung der Englisch-Deut schen Textilindustrie-Gesellschaft in Leitelshain bei Crimmitschau, einem Unternehmen, das zu den größten Hoffnungen berechtigte, ist eine Katastrophe hereingebro chen, von der sich so mancher am Orte nur schwer wird erholen können, da namentlich auch Handwerker und klei nere Geschäftsleute mit zum Teil recht bedeutenden Be trägen beteiligt sein sollen. — Das „Lpz. Tgbl." wird von vr. Specht, dessen in Netzschkau und Reichenbach angekündigte Vorträge ver boten wurden, ersucht, berichtigend zu bemerken, daß er nach wie vor Redakteur der „Freien Glocken", sowie haß die Anmeldung der Vorträge nicht ausschließlich vyn so zialdemokratischer Seite bewirkt worden sei; gegen das Verbot eines „rein naturwissenschaftlichen Vortrags" habe er Beschwerde erhoben. — Mit Rücksicht auf die wiederholt vorkommenden Exzesse werden auch von der kgl. Amtshauptmannschaft Leipzig die sogenannten Rekrutenbälle, als auch das Ziehen der zur Gestellung beorderten jungen Mannschaf ten unter Musikbegleitung nach und von dem Gestellüngs- orte bet Strafe verboten und die Ortspolizeibchörden für Durchführung dieses Verbotes verantwortlich gemacht. Dn außer infolge der Verübung einiger Dieb stähle insbesondere wegen des Verdachts, einen Mord be gangen zu haben, verhaftete aus Crossen bei Colditz ge bürtige und jetzt in Machern wohnhafte Handarbeiter Lorenz ist durch seine Schwiegermutter der letzteren That beschuldigt worden. Dieselbe hat angezeigt, daß Lorenz m»t ihrer Tochter, seiner von ihm getrennt lebenden Ehe frau, kurz nach Ostern durch den Polenzer Wald gegan gen sei, ihr das einzige sechsjährige Kind plötzlich weg genommen und dasselbe so lange, bis es tot gewesen ist, in den am Wege liegenden Teich gehglten, dann Mch Paunsdorf bei Brandis geschafft und dort in einen Brun nen geworfen habe. Die Ehefrau ist gestern ebenfalls verhaftet worden. Än der Mcht -nm UAgV L renz einen Fluchtversuch machen wMen, der AerMch -Anstalt. a. ^beruhen Bom Reichstage. Die Sitzung vom 14. April begann mit der Bera tung des 8 11 der Gewerbenovelle, wozu Ackermann- Dresden die auf Einführung obligatorischer Arbeitsbü cher gerichteten Kommissionsanträge empfahl. Diese Arbeitsbücher sollten keineswegs, chie die Gegner behaup teten, ein Mittel zur Erhöhung der Polizeimacht sein; nicht bloß Handwerker, sondern auch Großindustrielle und viele Arbeiter hätten sür sie petitioniert. Das Be dürfnis für die Arbeitsbücher liege allerdings zunächst wesentlich im Interesse des Kleingewerbes, aber bei den vielfachen Beziehungen zwischen diesem und der Groß industrie müsse die obligatorische Natur der Arbeitsbü cher auf alle Arbeitsbücher ausgedehnt werden. Löwe- Berlin (fortschr.) bemerkte, die Arbeitsbücher würden nur den Charakter der polizeilichen Kontrolle der Arbeiter tragen, den Kontraktbruch nicht verhindern, wohl aber ließ sich viel Mißbrauch mit ihnen treiben; nicht mate riell, noch weniger politisch dürften die Arbeiter mit die sen Büchern bestraft werden, der Reichstag möge unter Verwerfung der obligatorischen Arbeitsbücher die Regie rungsvorlage wiederherstellen. Bundesratskommissar Geh. Rat Bödiker erklärte, die Einführung der Arbeits bücher werde, wenn der Reichstag zustimme, bei dem Bundesräte nicht auf Widerstand stoßen, v. Schalscha (Zentr.) meinte, die anständigen Elemente der Arbeiter verlangten selbst die Einführung der Legitimation, Lü ders-Görlitz (Sezess.) fand dagegen, daß der Arbeiter eine Geringschätzung in den obligatorischen Arbeitsbüchern erblicke, die er nicht vertrage; die Mittel, mit denen die Rechte dem Handwerk helfen wolle, seien nicht die rich tigen : nicht Zwangsinnungen, sondern Fortbildungs- und Fachschulen seien richtige Mittel. Kräcker (Soz.-Dem.) protestierte im Namen der sozialdemokratischen Arbeiter partei gegen die Arbeitsbücher, die den Arbeiter unter polizeiliche Aufsicht stellten. Nachdem Oechelhäuser (nat.- lib.) ebenfalls gegen die Institution gesprochen, verlas der Bundeskommissar Finanzminister Scholz folgende kaiserliche Botschaft: Wir haben e« jederzeit als eine der ersten von Uns als Kai- sir übernommenen Pflichten erkannt, der Lage der arbeitenden SWn in dem ganzen Reiche dieselbe Fürsorge und Pflege zuzu- üMdtn, welche Wir in Preußen zur Fortbildung der von Un serem in Gott ruhenden Vater im Anfänge diese» Jahrhunderts begründeten Reform zu bethätigcn suchten. Schon beim Erlaß des Sozialistengesetzes haben Wir Unserer Ueberzeugung dahin Aus- druck gegeben, daß die Gesetzgebung sich nicht aus polizeiliche und abwehrende Maßregeln beschränken darf, sondern suchen muß, zur Heilung oder doch zur Milderung des durch die Strafgesetze be- kämpften Uebels Reformen einzusllhren, welche dem Wohle der Ar beiter förderlich, die Lage derselben zu bessern, zu fördern und zu sichirn geeignet sind. Dieser Unserer Ueberzeugung haben Wir insbesondere in Unserer Botschaft vom 7. November I88t Aus- druck gegeben und UnS gefreut, al« einen ersten Erfolg in dieser Richtung in Unserem Königreich Preußen wenigsten» die beiden ersten Stufen der Klassenstenerpflichtigen befreien zu können. Dank bar für die einmütige Unterstützung Unserer hohen Verbündeten, dankbar für "die hingcbende Arbeit Unserer Behörden, sehen Wir auch aus dem Gebiete der Reichsgesetzgebung den Anfang de» Re formwerke» soweit gediehen, daß dem Reichstage zu Anfang der Session der Entwurf eine« UnsallversicherungSgesetzeS rn einer mit Rücksicht aus die frühere, umgearbeitete Fassung vorgelegt und er gänzt werden konnte durch einen Gesetzentwurf zur Organisation de« KrankenkaficnwesenS. Seitdem haben Wir, den Verhandlungen de« Reichstag» über diese Vorlagen mit besonderer Ausmerksamteil solgend und zu jeder möglichen Erleichterung derselben gern die Hand bietend, an dem Wunsche und der Hoffnung sestgehalten, «an diese Session de» Reichstage« nicht zu Eiche gehen werde, ohne °°ü ftne Vorlagen und Gesetze in einer die Sanktion ermöglichen- °m Gestalt zur Annahme gelangen. Wir haben auch mit Aner- rmming und Befriedigung gesehen, wie die ernste Arbeit de» Resch«- lagt« tue Beratung des KrankenkassengesetzeS bereit» soweit gesör- hat, daß in bezug hierauf die Erfüllung Unserer Erwartung kaum mehr zweifelhaft erscheint. Mit Sorge aber erfüllt es Uns, °°° die prinzipiell wichjig^e Vorlage d-»,llnfallversicherungSgesetze» sihr im Rückstanbenst und das daher auf deren Durchberatung "u? gleicher Sicherheit gerechnet cherden kann. Bliebe diese Vorlage zetzl unerledigt, so würde auch die Hoffnung, daß in der näch- .^'w'M die weiteren Vorlagen, betreffend die Alter«- und Jnvali- I »^W^^^uberatenvölligfch^ MMWsÜ««tMsar,1884 noLd'tLkaflde«AeiLSiaa«wäb- I Jahr am 1. Mai ^füllen betreffenden Ortsvorsteher ^A tzt Dresden stattgehäb- s - Die m den N" WhMrektoren von Wien, l ttn Verhandlung^ d mit der s Breslau und Berlm h Staatsbahnen ein im we« - Generaldlrektwn der sacymwr» r„ -war daß sentlichen befriedigendes RZutt^gehaht^ daß die ursprünglich einseitige Betonung teressen jeder Verwaltung zu emem versöhnenden M vromisse aefübrt hat, dessen Wirkungen dem öffentlichen Jnwr^ sein, werden, als > , Sprenqung der bisherigen Verkehrsbez,ehungen. W«- . ^m war eine Kommission von Direkt.onsm,tg ,edern Mit LaLung eines Statutes" fü^ - chisch-unaarischen Verbandsverkehr beschäftigt. Danach werden die mit der Wasserstraße den Bahnen verpflichtet, dem Sekten Bah^ die gleichen Frachtermäßigungen und Begünstigungen zu- zuwenden, welche der Schiffahrt gegenüber für erforder- lich oder ersprießlich gehalten worden sind und dürfen in Konsequenz hiervon den Wasserumschlagsplatzen kerne günstigeren Frachtsätze zugestanden werden, als den^an- schließcnden Bahnverkehren auf derselben Route und m denselben Relationen rc. — In dem Befinden des schwer erkrankten Geh. Schulrats Prof. vr. Jlberg in Dresden ist erfreulicher- weise eine merkliche Besserung eingetreten. — Die Ziehung der 5. Klasse der kgl. Landes lotterie beginnt den 2. Mai und hat hie Erneuerung der Lose hierfür spätestens bis vor Ablauf des 23. April 86 Erich eint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abend» für den fol genden Lag. Preis vierteljährlich l M. b0 Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. b Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an.