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1883 8S iude >, 6-8. 1. vecke der sich- Amtsblatt der Äönigt. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenbergs malde. »erwiesa. mbng. er. kbersdvrs ohne >elle zu Lichtm- Die Sonne on Osten und abung; hatte erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abend» für den sol- genden Tag. Preis vierlellührlich I M. do Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. d Psg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. LII«» re- Svklsiw- l, Hnßsnkrnmpf, > Ljiworrkoläal- > » 8vk»obtel 7b heint. Da dachte ich —" „ksr vaoodo! Eure Geschwätzigkeit!" unterbrach sie er Maler und stampfte mit dem Fuße. „Nun ja, ich bin schon fort. Was das ungeduldig meta^^Ms" Srlnmrungsfeier an »afael« St» ist, und es wird doch noch Zeit haben bis zum heiligen Osterfeste, wo unser Heiland aus dem Grabe erstan den ist." Es hatte jedoch nicht so lange Zeit, ob auch Frau Benedetta es behauptet hatte; denn kaum war sie ein Viertelstündchen im Zimmer der Frau Ghita Santi ge wesen, da brachte sie deren Gatten die erfreuliche Nach richt, daß ihm ein Söhnchen geboren sei. Giovanni eilte in das Gemach und mit Thränen der Freude um armte er sein Weib und hob das neugeborene Kind in die Höhe und rief: „Sei mir gegrüßt, du süßer Sproß, der den Namen Santi nicht enden lassen wird." „Recht so," fiel Frau Benedetta mit der geläufigen Zunge ein; „daran müssen gute Eltern denken, daß ihre Kinder gut verheiratet werden. Wollt Ihr aber meinem Rate folgen, so sprecht mit Eurem Kunstgenos- sen Pietro Perugino und verlobt Euren Sohn mit des sen Tochter, die ebenfalls heute geboren ist; denn das ist ein deutlicher Fingerzeig des Himmels, daß di« bei den Kinder an einem Tage und zumal am Karfreitage geboren sind. Ist das der Fall, daß sie verheiratet werden, wird ihr Glück gegründet sein. DaS kann Euch jeder verständige Mensch erklären." Die Worte B-nedeltaS leuchteten dem Ehepaare ein, und am folgenden Tage ging Giovanni zu Pietro, und wieder ein Tag, da wurden die vor kurzem Geborenen in die Kirche getragen und getauft. Der Knabe erhielt zu Ebersdorf, tbersdors mit den Namen „Ramelo", das Mädchen den „Angiolina". Hierauf fand aber auch die Verlobung statt. Das war am Osterlage des Jahres 1483, und alle, die davon hörten, fanden das ganz in der Ordnung, zumal da Frau Benedetta behauptete, es sei natürlich, daß neu geborene Kinder dem Himmel gelobt würden, aber ebenso natürlich sei es, daß die Eltern gleich bei der Geburt für das Wohl der Kinder sorgten, und das an vielen Beispielen erläuterte. IS»2 und IS«8 Früh war Rafaelo Santi gereift. Schüler des gr schickten Pietro Perugino, entwickelte sich sein Talent in so ungewöhnlicher Weise, daß sein Lehrer ost auS- rief: „Sohn, du wirst mit zwanzig Jahren erreichen, wa- mir erst mit dem hohen Mannesalter möglich ge worden ist." In gleicher Weise entwickelte sich der Körper zur höchsten Schönheit und zum wunderbarsten Gleichmaß der Formen, sodaß dem Knaben schon die Blicke aller Urbinerinnen folgten. Mit Angiolina war das aber nicht der Fall; sie blieb schwächlich, und je älter sie wurde, desto verzerrter wurden ihre GesichtSzüge. Ihre Haare waren struppig, ihr Kinn spitz, ihre Nase unge wöhnlich lang und dennoch aufgestülpt. (Fortsitzung folgt.) Wafaet») Novelle von Edgar Frey. L48S t der sächsischen io Emilie Uhlig ndarb. u.Einw. L. alt. sank nieder, ein frischer Wind wehte brachte den Einwohnern von Urbino _. . doch den ganzen Tag eine unheimliche itze geherrscht. Vor das Haus des Meisters Pietro uS Perugia trat eine Frau und eilte die Straße hinab uf das Giovanni Santis, eines Malers, zu. „Ihr kommt spät, Frau Benedetta," sagte der Ma- „Wir erwarten Euch mit Sehnsucht." -Nun, nun, wird wohl nicht so ängstlich sein," ant ortete Frau Benedetta. „Ich kenne das. Wäre auch m wunderbares Zusammentreffen; denn bei Pietro erugino ist heute, am Karfreitag, da keine Glocke äutet, auch ein Kind eingetroffen, ein allerliebstes Mä- el. Werdet nur nicht unwillig, ich gehe schon zu Eu er Signora. Bin ein geplagtes Weib, habe weder ag noch Nacht Ruhe, selbst nicht in den Festtagen, ir muß eS gleich sein, ob es regnet oder die Sonn» BekEtmach«»« Nachdem die unter dem Rindviehbeswnde des WirthschastS^ und Viehhändlers Carl Fleischer in Neudörfchen herrschende Klauenseuche nunmehr vollständig erloschen rst, so wird d" über dessen Gehöfte am 8. dieses Monats verhangene Sperre hiermit wieder aufgehoben. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 24. März 1883. i»r. Forker-Schubauer. Z- Vom 1. April e. ab werden die Züge der Hainichen-Roßweiner Eisenbahn Nr. 118, 111, 1851 und 107, 1841, 109a bis auf Weiteres auch beim Bahnwärterhause Nr. 10 L. Vs. anhalten. Der Billetverkauf findet durch die Zugführer statt. Der neuen Haltestelle wird der Name „Kratzmühle" beigelegt. Die Züge Nr. 114 (7°« N. von Hainichen nach Roßwein) und Nr. 104 (10*' V. von Roßwein nach Haini chen) halten bei Kratzmühle nicht an. Dresden, am 24. März 1883. Königliche Generaldirection der sächsischen Staatseisenbahnen. (l. v. 5306.) von Tschirschky. Aenderung nicht erfahren und vorzüglich der Sonntag erinnerte mit seiner in vorausgegangener Nacht frtsch ge fallenen Schneedecke an den ersten Weihnachtsfeiertag, dem freilich der zweite mit wesentlich ungünstigerer Wit terung , dem heftigsten Regenwetter, folgte, während der' gestrige zweite Osterfeiertag wie der Sonntag zwar kalt war, doch ein sonniges Helles Ansitz zeigte. Die auf den letz teren Tag (Mariä Verkündigung) bezüglichen Bauernregel enthalten nun keine ungünstige Prophezeiung für die Gestal tung des Jahres, denn es heißt: „Isis Marien schön und rein, wird das Jahr sehr fruchtbar sein" oder: „Isis Ma rien schön und hell, kommt viel Obst auf alle Fäll"'. Eine auf den heutigen 27. März Bezug habende Bauernregel stellt einen sonnigen Sommer in Aussicht, indem sie be sagt: „Ist am Rupertus der Himmel rein, so wird eS auch im Juli sein." Bemerken konnte man vielfach am 1. Feiertag, daß der Schnee in den niederen Gegenden bedeutend höher lag als weiter oben im Gebirge, wo der scharfe Wind ihn weggefegt und nur vereinzelt zu Wehen aufgehäuft hatte. Von wesentlichem Einflüsse ist natürlich diese winterliche Witterung auf den Eisen bahnpersonenverkehr gewesen, welcher sich bei frühlingS- artigem Wetter bedeutend lebhafter gestaltet haben würde. — In unmittelbarer Nähe Dresdens wurden am Sonn abend morgen 15 Grad und am Sonntag früh in Dres den selbst bis 8 Grad Reaumur Kälte beobachtet. Der gesamte Erzgebirgskamm und die nördlichen Abhänge des selben erglänzen noch im reinsten Weiß. — Unser Königspaar wird sich artt 11. April zu den Vermählungsfeierlichkeiten des Herzogs von Genua, des Neffen Sr. Maj. des Königs, und der Prinzessin Isabella von Bayern nach München begeben. Die Schwe ster des Königs, die Frau Herzogin Elisabeth von Ge nua, trifft mit ihrem Sohne daselbst einige Tage früher ein. — In Dresden starb am Sonnabend nach län geren Leiden Graf Friedrich Magnus zu Solms-Wil denfels. — Durch eine neuerliche Erklärung deS Dresdner Vereins zum Schutze der Tiere kann die Frage der „wissenschaftlichen Tierfolter" als von der Tagesordnung Sache interessieren, in unsrer Expedition zur Einsicht aus; hier können wir uns bezüglich derselben, da sie viel persön liche Angelegenheiten enthalten, auf die Bemerkung be schränken, daß der eine, vom 30. Dezbr. v. I. datiert und von einem aus Reichenbach i. V. gebürtigen Weber herrührend, mit Dank anerkennt, daß die Leute alles so gefunden haben, wie es versprochen gewesen, fast noch besser, als sie dachten, und daß der Briefschreiber nach der Heimat, wo man in Zeitungsartikeln schlimme Fol gen für sie gefürchtet, „den guten Rat gegeben, so lange sie nicht geeignete Mittel finden, die Lage der armen Weber in Sachsen und Bayern zu bessern, dieselben ruhig ziehen zu lassen, lieber noch mit fortzuhelfen, denn schlimmer als im Vogtlande bekommen sie es in Amerika nicht". Der Briefschreiber schließt in der Hoffnung ge gen Hrn. Voigt, „daß Sie uns noch recht viele Lands leute herüberbefördern, es werden hier noch viele Leute gebraucht".' Die etwas auffällige Bemerkung im Briefe: „Ich würde von hier aus noch einige Briefe nach Deutsch land schreiben, aber ich besitze kein Geld mehr und so lange wir Schulden haben, können wir keins bekommen", begleitet Hr. Voigt mit der Erklärung, daß des Brief schreibers Passage von Aldrich bezahlt wurde und erste rer solche in Baltic abarbeiten muß; „deshalb bekommt er noch keinen Lohn bar ausgezahlt, bis seine Schuld vollständig getilgt ist; trotzdem erhält er aber Kost und Logis. Diejenigen, die ohne Schuld anfangen, werden wöchentlich in Bar ausgezahlt". Der zweite Brief stammt von einem am 4. Dezbr. v. I. von Hrn. Voigt nach Baltic expedierten Weber aus Oberfranken und konsta tiert unterm 12. Febr. d. I.: „Wir alle sind bisher recht glücklich und zufrieden und freuen uns, daß Sie uns an einen so guten Arbeitsort gebracht haben. Der Verdienst ist bisher gut und wird Tag für Tag noch viel besser werden." Der Briefschreiber ersucht Hrn. Voigt um Vermittelung bei Hrn. Aldrich, daß seine Mutter und seine 4 Geschwister, die sich in sehr großer Not befinden, ihm gleichfalls aus der Heimat nach Bal tic nachfolgen können. -f Der rauhe Charakter der Witterung hat auch während der Osterfeiertage, des Frühlingsfestes, eine Mittwoch, dm 28. Mürz rank-LbcZer örtliches un» Sächsisches. Frankenberg, 27. März 1883. f In Sachen der mehrfach von uns erwähnten An- erbung von Webern feiten der Firma H. L. Aldrich in Baltic in Nordamerika geht uns jetzt von Hrn. Ernst oigt in Dresden, Generalagent des Norddeutschen Lloyd n Bremen, eine die genannte Firma in Schutz nehmende itteilung zu, die wir hier zur Wahrung der Unpar- eilichkcit wörtlich wiedergeben: „In einer Ihrer letzten Nummern brachten Sie einen Artikel, «sp. kopierten Sie einen Bries eine« früheren Frankenberger Bür- ,ers, jetzt in Bethlehem N. I. ansässig, der sich über die Werbe genten der Firma H. L. Aldrich in Baltic, resp. über das Los er von dieser Firma hier in Sachsen engagierten Weber höchst ingenau ausspricht, weshalb ich mir erlaube, Ihnen eine Berich- igung mit Nachstehendem zu geben. Allerdings ist es richtig, daß i der Fabrik des Hrn. Aldrich in Baltic der Wochenlohn eine« ebers, der sich erst einrichten muß, anfangs 5 Dollars beträgt, omit eine au« 6 Köpfen bestehende Familie in Baltic allerdings icht gut auskommen kann, wenn uur der Mann allein arbeitet, der Hr. Aldrich hat hauptsächlich beim Engagement von Webern hier wie überhaupt hier in ganz Sachsen sein Augenmerk nur aus solche Webersamilien gerichtet, die mindestens 3—4 arbeitsfähige Kinder im Alter von 12—18 Jahren besitzen, die ebenfalls mit in der Fabrik arbeiten müssen, sodaß sich vcr Verdienst einer solchen Familie auf wöchentlich mindestens 15—20 Dollar- beläuft, und damit kann eine aus 6 Köpfen bestehende Familie in Baltic ganz gut auskommen, da Fleisch und Brot auch nicht teurer ist, als hier. Wenn einzeluc Weber mit nach Baltic genommen sind, so ist die« nur aus besonderen Wunsch der bctr. Leute geschehen, und Hr. Aldrich hat den Leuten ausdrücklich in meinem Bureau erklärt, daß es sür einzelne Leute, ohne Fami ie und ohne Kinder nicht vorteilhaft ist, wenn sie nach Baltic übersiedeln. Zum Beweise dessen, daß e« den Leuten in Baltic recht gut gefällt, die durch mich dorthin expediert sind, gestatte ich mir, Ihnen 2 Originalbriefe von 2 Webern, jetzt in Baltic bei Hrn. Aldrich arbeitend, zu über- reichen..." Wir überlassen den Lesern, die vorstehenden Lohn angaben und die Ausführungen über die Teilnahme der Familienangehörigen an der Arbeitsleistung in der Al- drichschen Fabrik mit den kürzlich veröffentlichten Anga ben des Hrn. Agsten, die hier allgemein mit ihren Be weggründen den besten Eindruck gemacht haben, zu ver gleichen. Die von Hrn. Ernst Voigt erwähnten Briefe liegen bis Donnerstag abend für solche, die sich für die Inserat« werd« . . mit « Pfg. ftlr M gespaltene Korpi« gell« ierechE' Kleinster Jnseraten-A betrag -o Pf,. . Komplizierte und G-, bell-rische Ins««» nach besonder« Inseraten-«naaPW^ (i für dt« jewellch»^ «dend»um»« M i »onnttt»^ t»Wt.