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Arbeiterzahl Familienglieder Stabeisen rc 18,170 . . 45,700 Schwarzblech 4,797 4499 W-ißblech 322 . . 901 E>se»draht 1,970 . . 4,862 Summen 22,259 j 55,962 ' Stahlprodukzion im Jahr 1856: Rvhstahl in Herden bei Holzkohlen .... 95,265 Ztr. > -- „ Puddelöfen bei Steinkohlen . . 171,265 „ j Zi> Gußstahl 96,799 „ Rasfinirter Stahl 77,023 „ Geldwerth Arbeiterzahl Familienglieder Rohstahl . . . 1,791,231 Thlr. . . 666 . . 1890 Gußstahl . . . 1,574,900 „ . . 1684 . . 2377 Rafstnirter Stahl 657,177 „ . . 393 . . 1020 Summen 4,023,309 Thlr. . 2743 j 5287 Die größte Steigerung hat die Puddelstahlfabrikazion erfahren. Es ist dies ein neuer Betriebszweig, der im Siegenschen und in Westphalen seit 1851 im Große» ausgeführt wird und jetzt ein bedeutendes Material zu den gröberen Gußstahlsorten und eine» bedeutenden Handelsartikel bildet. Jene Gegenden besitzen in dem Nohstahl und anderen guten Roheisenarten ein treffliches Ma terial dazu. Der Roheisenoerbrauch ergibt sich uach den obigen Mittheilungen wie folgt: An Gußwaaren wurden unmittelbar aus Erzen dargestellt 643,971 Ztr. Zur Darstellung von 1,710,678 Ztr. Gußwaaren ans Roh ¬ eisen wurden, wenn man den Abgang zu 10 Proz. be- bercchnet, verbraucht 1,900,753 „ Zur Darstellung von 5,333,730 Ztr. Stabeisen bedurfte man, wenn zu 100 Ztr. 135 Ztr. Roheisen erforderlich sind 7,200,535 „ Das zur Blech- und Drahtsabrikazion verwendete Roheisen ist im Vorigen zum Theil schon enthalte»; für den übri ¬ gen Theil wird überschläglich angenommen 600,000 „ Zur Stahlfabrikazion sind auf je 70 Ztr. ungefähr 100 Ztr. Roheisen verbraucht, also zu 363,326 Ztr. Roh- und Gußstahl 519,041 „ Zusammen 10,864,300 Zir. Die gesummte Noheisenprodukzion betrug ..... 7,072,766 „ Mithin sind im Jahr 1856 mehr verbraucht als erzeugt . 3,79l,534 Ztr. Im Jahr 1855 betrug dieser Mehrverbrauch 4,064,284 Derselbe hat sich also, ungeachtet des um 941,944 Ztr. ge ¬ stiegenen Noheisenbedarfs, im Jahr 1856 vermindert nm 272,750 Ztr. Während er von 1854 bis 1855 noch stark im Wachsen begriffen war. II. Das Etablissement zu Seraing bei Lüttich. Zu Seraing findet man im Halbmesser von einigen Kilometern, als zu diesem einzigen Etablissement gehörig, Steinkohlengruben, Hohöfen, eine Gießerei, eine Stabeisen- und eine Stahlfabrik, eine Maschinenfabrik, endlich Hütten zur Gewinnung des Zinks und Bleies und zur Bereitung des Zinkweißes. Die nachstehenden Notizen hierüber sind einem Berichte der Lütticher Handelskammer j entnommen. Steinkohlengruben. Die gesammtc Förderung dieser Grnben belief sich im Jahr« 1856 auf 2,493,923 Hektoliter. Die Anzahl der in den Gruben und am Tage beschäftigten Arbeiter war durchschnittlich 1858. Hohöfen. Sechs Hohöfe», welche mit 5 Gebläsen von einer Gesammt- krast von 415 Pferden betrieben werden, erzeugten 32,000,000 Kilogr. Gießerei- und Frischroheisen. Davon wurde» 4 Mill. Kilogr. Frischroheisen ins Ausland, hingegen 2,100,000 Kilogr. Frisch- und 2,000,000 Kilogr. Gießereiroheisen im Inland- verkauft. Die Hohöfen verbrauchten circa 90,000,000 Ksjogr. Eisenerze und beschäftigten beiläufig 1000 Arbeiter. Gießerei. Die Gießerei hat 6 Kupol- und 2 Flammöfen; die beiden Gebläse der erster» haben zusammen 55 Pferdekräfte. Das G-sammtgewicht der im Jahre 1856 erzeugten Gußwaaren beträgt über 5 Millionen Kilogr.; die Anzahl der bdschäfttgten Arbeiter fast 300. Die Stabeisen- und die Stahlfabrik beschäftigte im Jahre 1856 fast 1000 Arbeiter und produzirte 11,500,000 Kilogr. verschiedener Eisen- und Blechsorten, wovon 2,340,000 Kilogr. in Belgien selbst abgesetzt, hingegen 4,200,000 Kilogr. erportirt wurden (hauptsächlich Eisenbahnschienen), während das U-brige in Seraing selbst weiter verarbeitet wurde. An Stahl wurden 580,000 Kilogr. dargestcllt, wovon 160,000 Kilogr. ins Ausland und 60,000 Kilogr. im Jnlande verkauft wurden; der Nest von 360,000 Kilogr. wurde in dem Etablissement selbst verbraucht. Die Maschinenfabrik hat im Jahre 1856 folgende Maschinen und Apparate geliefert: 35 Lokomotiven, 30 für das Ausland und 5 für Belgien; 20 feststehende Dampfmaschinen, 10 fürs Ausland, 10 für Belgien; 8 Schiffs maschinen, 6 fürs Ausland, 2 für Belgien; 3 Stempelhämmer, 1 für das Aus land und 2 für Belgien; 3 hpdropneumatische Apparate mit einer Lokomotive, sämmllich fürs Ausland; 1 Wasserhaltungsmaschine für eine ausländische Stein kohlengrube und eine Dampfsägemühle, ebenfalls für das Ausland; eine Dampf mahlmühle für Belgien; die Maschinen zu einer vollständigen Stabeisenfabrik im Auslände; die Maschinen und Apparate für eine belgische Reparatur-Werk statt; 44 Werkzeugmaschinen, 20 fürs Ausland und 24 fürs Inland; 1 Gaso meter für die Hütten und eine bedeutende Anzahl verschiedener Apparate für Zuckersiedereien, Papierfabriken, Fayence-, Steinzeugfabriken -c. Verein für Aaukun-e in Stuttgart. 28. Versammlung am 17. April I8S8. Herr Bauinspektor Bock spricht in längerer und eingehender Ausführung über Dachbedeckung und die gegenwärtig hiezu in Verwendung kommenden Materialien. Derselbe beginnt zuerst im Allgemeinen mit den Anforderungen, welche an eine gute und entsprechende Dachbedeckung in den verschiedenen Beziehungen auf Dichtigkeit, Feuersicherheit u. s. w. zu machen sind, geht sodann auf die am allgemeinsten angewendete Eindecknng mit Ziegeln über, und weist hiebei eine Reihe interessanter, verschiedener Ziegelproben aus dem Musterlager, hauptsächlich in französischen und englischen Fabrikaten bestehend, vor, wobei zu einzelnen Sorten vergleichende Kostenberechnungen mit dem bei uns üblichen Ziegel- Deckungsmateriale mitgetheilt werden. Bei der hierüber allseitig stattfindenden Besprechung werden auch fromme Wünsche über die Verbesserung der Ziegel- fabrikazivn bei uns laut, wozu auch namentlich die Vorzeigung von einigen Mustern hohler Backsteine Veranlassung gibt. Herr Bock fährt hierauf fort, und erwähnt die Dorn'schcu Lehmdächer, Strohlehmdächer, die Deckung mit Schiefer u. s. f. nnd kommt sodann auf die, in der neuern Zeit zu ausgedehnterer Anwendung kommenden, Deckungsarten der verschiedenen Pappen, Filze, Asphalte u. s. w. zu sprechen, wobei derselbe auch hier die Muster verschiedener Fabriken vorzeigt, und seinen lehrreichen Vor trag noch mit der Erwähnung der verschiedenen Metalldeckungsarten schließt, wobei ein spezielleres Eingehen der schon vorgerückte» Zeit wegen nicht mehr möglich war. Hierauf hält Herr Baurath Morlok einen Vortrag über die jetzt vielfach in Anwendung kommenden Gebändeformen, wodurch einstöckige Bauten von be liebiger Ausdehnung und Eintheilung mit dem nöthigen Schutz oeaen Reaen und mit allseitig Heller Beleuchtung erstellt werden können. Es ist dies ein System von quer aneinander gereihten Schuppe» mit ungleichen Dachseitcn, woran die steilere eine Reihe von Fenstern erhält, deren Kvnstrukzion den Ge wächshausfenstern ziemlich nahe kommt. Das Dach ist durch hohle gußeiserne Säulen und Unterzüge getragen, durch welche zugleich die Tagwasser abgeleitet werden. Di- ganze Anordnung, wovon mehrere Zeichnungen mitgetheilt wurden, ist mit viel technischem Geschick und Scharfsinne in England ausgedehnt worden, woher sie auch den Namen Shcds-(Schuppen-)Bau erhalten hat. Für kältere Himmelsstriche eignet sie sich jedoch wegen der große» Abkühlung der Dachseite und der nachthciligen Schnee-Ablagerung weniger. Zwar sind solche Bauten in großem Maßstabe am Rhein, im badischen Oberlande, in der Schweiz, in Bayern rc. besonders für Webereien ausgeführt worden; jedoch sollen einige derartige Etablissements, wegen dieser Mißstände bereits an Abänderungen denken. Das von Herrn Morlok vorgezeigte und ansgeführte Projekt des Weberei gebäudes für die Herren Staub L Comp. in Kuchen sollte diesen Mängeln ab helfen, und zugleich Gelegenheit bieten ans einen Theil dieses Gebäudes einen zweiten Stock für Schlichterei und Spulerei aufzusctzen. Der 330 Fuß lange, 96 Fuß breite, 11 Fuß hohe Websaal soll in Wirklichkeit, wie dies auch aus dem Durchschnitt zu entnehmen, durch Erhöhung der Fenster über die Decke ganz vollkommen und gleichförmig beleuchtet, und cs soll bis jetzt weder durch Regen, noch Schnee irgend eine nachtheilige Folge bemerkbar geworden seyn. Ferner bringt Herr Morlok zur Sprache, daß, da dem Vernehmen nach in neuerer Zeit von Seiten des Staates eine Kommission von Topographen und Geognosten mit dem Auftrage bestellt worden scy, unsere Landesvermeffungskarten mit den geognostischen Verhältnissen des Landes zu vervollständigen, dies dem Vereine Veranlassung geben möchte, sich über den Nutzen zu besprechen, welcher für die Straßen-, Eisenbahn- und Wasserbau-Technik erwachsen würde, wenn solche Karten mit horizontalen Kurve» von angemessener Entfernung ausgestattet würden, wie dies in Holland, Baden, der Schweiz >c. geschehen ist, und wodurch auch für die Lage der Gebirgsarten der sicherste Anhaltspunkt nnd die beste Grundlage gewonnen würde. Derselbe zeigte hierauf eine von dem Hrn. Ingenieur-Topographen Hauptmann v. Bach mit vieler Genauigkeit und Eleganz ausgeführte Karte von Württem berg vor, welche Horizontalkurven in je 500 Fuß vertikaler Entfernung enthält. Zu oben erwähnten Zwecke» sollten nun allerdings ungleich mehr solcher Kurven ausgenommen seyn, und es würden sich dieselben vorzugsweise von 20 zu 20 Fuß Höhen-Differenz empfehlen. Obgleich hiedurch der Aufwand vermehrt würde,