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S2 4) Arbeitszweck des Kessels, beziehungsweise der Maschine, 5) Konstrukzion des Kessels und der Maschine nach allgemein üblicher Be nennung, z. B. zylindrischer Kessel, Zylinderkessel mit Siederöhren, Hei zung von unten nach oben oder umgekehrt, Kessel mit innerer Heizung u. s. w-, sodann Hoch- und Niederdruckmaschine, Erpansions-, Konden- sazions-, stehende, liegende, Balancier-, lokomobile rc. Maschine, 6) Name und Wohnort des Lieferanten, 7) Marimum des Damyf-Ueberdrncks, 8) Angabe der Pferdekräfte bei den Damyfmaschinen, des Gewichts des Materials und der Heizfläche des Kessels, 9) Zeit der Aufstellung. Auf den 1. Januar 1859 ist eine Abschrift dieses Verzeichnisses an das Ministerium einzusenden und sofort jedesmal auf den 1. Januar eine Zusammen stellung der vorgekommenen Veränderungen vorzulegen. Zugleich ist anzuzeigen, ob die ordentlichen Visitazionen vollzogen sind, und wenn nicht, warum sie unter lassen wurden, welche außerordentliche Visitazionen vorgekommen sind und ob und welche ungewöhnliche Erscheinungen in Absicht auf den Betrieb der Dampf kessel beobachtet wurden.' Verein für Eisenbahnkunde in Vertin. Sitzung am 9. März 1858. Vorsitzender: Herr Brir; Schriftführer: Herr H. Wiebe. Das Protokoll der Sitzung vom 16. Februar d. I. wird vorgelcseu und angenommen. Herr Th. Weis Haupt erstattet Bericht über eine, von Herrn Professor Releaur in Zürich dem Verein übersandte Druckschrift: „über die Durchbohrung des Mont Cenis". Herr Weishaupt erläutert die bei dieser Arbeit angewandten Maschine» und die Vorrichtungen zur Erzeugung sehr stark kom- primirter Luft, indem er mit den Angaben des Herrn Neleaur seine eigenen, an Ort und Stelle gesammelten Anschauungen verbindet. — Herr C. Hoff mann spricht über die Vortheile und Nachtheile der Scheibenräder für Eisen bahnwagen im Vergleich zu den Eisenbahn-Wagenrädern mit gekrümmten Armen rind vergleicht dann verschiedene Koustrukzionen von Scheibenrädern mit einander, indem er namentlich die Eigeuthümlichkeiten der, auf der Hörder Hütte ganz aus Schmiedeeisen dargestellten Scheibenräder und einige mit denselben ange pellte Versuche bespricht. Es folgt diesem Vortrage eine ausführliche Dis kussion über die Zweckmäßigkeit der Scheibenräder, und über die Bedingungen, Welche gut konstruirte Näder zu erfülle» haben; an derselben betheiligeu-sich vor zugsweise die Herren Hartwich, Malberg, Weishaupt und Kretschmer. — Herr Schwartzkopf spricht hierauf über die Fabrikation der Scheibenräder auf der Hörder Hütte, und beschreibt namentlich eine dort angewandte Maschine zum Bürteln der Scheiben, durch welche di- geschmiedeten und gewalzten Scheiben die Form einer Schale mit aufgebogenem Rande, der die Stelle des Ilnterreifes vertreten soll, bekommen. Herr Malberg berichtet über bas, in diesem Winter besonders häufig vorkommeude Zerspringen der Radreifen während der Fahrt, von welchem besonders Scheibenräder, deren Uuterreifen durch Wiukeleisen gebildet ist, betroffen werden. Herr Malberg hat die Beob achtung gemacht, daß die Fälle des Zerspringens der Radreifen sich vorzugsweise ereignen/ wenn es vorher sehr kalt gewesen ist, und die Temperatur dann wieder schnell steigt. — Herr Ode brecht zeigt sein Ausscheiden ans der Kvmnussion für Revision der Statuten des Vereins an. — Zu neuen Mitgliedern werden aufgenommen: 1) Herr Klein, Baumeister Hierselbst; Herr vr. Louis Müller, Dirigent einer Papierfabrik; 3) Herr Marcsch, Oberstlieuteiiant und Festungs- Inspekteur. I e i t u n g. Inland. Bayern. — Am 1. lind 2. März hat die Generalversammlung der bayer. Jnn-Doiiau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft stattgefnnden. Dieselbe hat beschlossen, de»'Betriebsfond durch baare Nachzahlungen zu kräftigen und so die Betriebsdirekzion in den Stand zu setzen, bei neu eröffneter Schiffahrt, mit vollen Kräften aus gerüstet, sowohl den Personen- als auch den Gütertransport wieder aufnehmen zu können. Behufs Einrichtung eines regelmäßigen täglichen Personenverkehrs zwischen Rosenheim und Passau sind, nebst den schon vorhandenen Betriebs mitteln, auf der Schiffswerft- des Herrn v. Maffei in Regensburg zwei neue Personen-Dampfboote besonderer Bauart, mit Mitteldruck-Maschinen versehen, 'n Ausrüstung begriffen und werden dieselben bei eintretendem günstigen Wasser stande vom Stapel laufen. Ihr Tiefgang soll nur 18—20" betrage». Der Geschäftsbetrieb wird vorläufig auf den Personentransport auf dem Jun, d. i. von Rosenheim bis Passau, beschränkt seyn, und die Gesellschaft will durch ein Uebereinkommen mit der K. bayerischen Dampfschiffahrt und mit der österrei chischen Donau-Dampsschiffahrts-Gescllschaft die Möglichkeit herbeiführen, daß die Reisenden in einem Tage von München per Eisenbahn bis Rosenheim, und von da per Dampfschiff über Passau bis Linz, sonach in 2 Tagen von München bis Wien gelangen können. Der Gütertransport soll einstweilen, de» beschei denen Betriebsmittel» entsprechend, ein beschränkter bleiben. Für den Frachten verkehr besteht übrigens eine besondere Jnn-Dampfschiffahrts-Gesellschaft unter der Firma Riedl L Comp., welche nunmehr ihre Fahrten auch auf die Donau ansdehnen wird. Dieser Gesellschaft stehen vorläufig 4 Schleppdampfer nnd 10 eiserne Schleppkähne zur Verfügung. (Austria.) Ausland. Italien. — Ueber die Durchbohrung des Mont Cenis machte der k. k. Sekzionsrath Herr P. Nittingcr in der Monatversammlung des osterreich. Jiigeuieurvereins am 6. März l. I. interessante Mittheilnngen. Die außer ordentliche Länge des herzustellendeu Tunnels von 6696 Wiener Klaftern, so wie der Umstand, daß wegen der bedeutenden Höhe des ansteigenden Gebirges keine Hülfsschachtc angebracht werden können, ließen die gewöhnliche» Methoden der Sprengkraft und Ventilazion ganz unzureichend erscheinen und gaben Anlaß zur Erfindung neuer Apparate von höchst sinnreicher Konstrukzion. Der belgische Ingenieur Maus hatte im Jahre 1849 das erste Projekt entworfen, wonach das Gestein durch eine Schrämmaschine für die nachfolgende Sprengung bear beitet und die Uebertragung der mechanischen Kraft vom Tage auf die Maschine und die mit derselben verbundenen Ventilatoren durch Drahtseile bewirkt werden sollte. Im Jahre 1855 wurde das Projekt durch ein zweites von Colladon verdrängt, welcher vorschlug, die mechanische Kraft durch gepreßte Luft vor Ort zu übertragen und hiedurch zugleich eine hinreichende Ventilazion herzustellen. Bei der große» Länge des Tunnels wurde nämlich M Ventilazion eine Luft menge von beiläufig 2000 Kubikfuß pro Minute (so viel als ein ziemlich großer Hochofen bedarf) durch Rechnung nolhwendig befunden. Gleichzeitig wurde von Bartlett ein Steinbohrmaschine erfunden, welche durch eine lokomobile Dampf maschine in Bewegung gesetzt werden sollte. Da dies aber mit Rücksicht auf die entstehenden Verbrennungsprodukte als unpraktisch erkannt wurde, kombinirte Bartlett seine Steiubohrmaschine mit dem Colladon'schen Plane der Kraftüber tragung, wodurch ei» neues Projekt entstand, welches von der hiezu bestellten Kommission als anssührbar befunden wurde nnd demnächst wirklich zur Anwen dung gelangen soll. Die Bartlett'sche Bohrmaschine leistete bei den praktischen Versuchen bei 200—300 Spielen in der Minute mit 12 Zoll Ausschub des Bohrers beiläufig das Zwanzigfache dessen, was ein Mann in derselbe» Zeit hätte leisten können. Man berechnete hienach, daß zur Vollendung des ganzen Tunnels 7—8 Jahre nüthig seyn werden. Zur Erzeugung der gepreßten Lust haben die Ingenieure Graudis, Gratoni und Sommeiller einen originellen Apparat, von ihnen hydraulische Lnftpreffe genannt, erfunden, welcher gepreßte Luft in vollkommen befriedigender Weise und ohne jene Nebelstände herstellt, welche mit der Anwendung der Luftpumpen wegen ihrer Kostbarkeit und Ge brechlichkeit verbunden sind. Der Nutzeffekt dieser Lustpreffe ergab sich zu 50 Proz.; die Lnsterwärmung flieg bis 3t° Celsius. Herr Rittittger machte zum Schluffe darauf aufmerksam, daß nach den bisherigen Erfahrungen die erwähnte Steinbohrmaschine bei jedem Ortsbetriebe, wo es sich, abgesehen von den größeren Unkosten, hauptsächlich nm Zeitcrsparniß handelt, die hydraulische Lnftpreffe aber überhaupt zur Ausnützung von Wasserkräfte» durch Uebertragung ans entferntere Maschinenanlagen und selbst auch als Gebläsemaschinc vortheilhafte Anwendung finden dürfte. Verkehr deutscher Eisenbahnen. K. K. privilegirtc österr. StaatS-Eiscnbahn. (153'/- Meilen.) 1858 Personen. Güter. Zahl. Ztr. Einnahme, fl. C.M. 1857. fl. C.M. 12. März bis 18. März . 32,178 566,257 260,411 219,893 bis 18. März 1858 308,072 5,863,637 2,590,916 2,145,352 Ankündigungen. I. P. Gandenberger A Comp. in Darmstadt sl5-i7s bringt seine in Nr. 36 dieses Blattes vom 13. Septbr. v. I. näher beschriebene Eisenbahn-Billet-Druck Maschine und Datumpressen zur gefälligen Berücksichtigung hiermit nochmals in Erinnerung. Redakzion: C. Etzel und «.Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'schen Buchhandlung in Stuttgart.