Volltext Seite (XML)
WMH Ftbriiar. Amtsblatt der Königs. Amtshanplmamschast Flöh», des Köuigl. Amtsgerichts uiid des Ztadtrats M Frankenberg 'N I Wie vom 7. für die - Erscheint tligttch, mit Ausnahme der Sann- und Festtage, albend» sllr den fol genden Tag. Preis vierteljährlich t M. so Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. S Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. Vom Reichstage. Präsident Levetzow bei Eröffnung der Sitzung Februar mitteilte, sind aus Amerika wiederum ßes geschaffen werden kann, sobald die energische Willens kraft dazu vorhanden ist, liefert der 1882er Kassenbericht des vom Allgemeinen deutschen Mustkerverbande mit dem 1. Januar 1874 ins Leben gerufenen „Deutschen Pen sionsfonds für Musiker". Dieser Bericht weist für den Pensionsfonds ein Vermögen von 815974 85 Pfg. und für den Dispositionsfonds ein solches von 93716 65 Pfg., mithin einen in 9 Jahren angesammelten Gesamtfonds von 909691 50 Pfg. nach. Da die ¬ ses, unter Oberaufsicht der kgl. preußischen Regierung — Veranlaßt durch das Reichsinnungsgesetz haben die Drechslermeister und-Gehilfen zu Meißen in einer Versammlung beschlossen, die alten Handwerksgebräuche wieder in sich aufzunehmen, ferner jedem durchreisenden Drechslcrgchilfcn 50 Pf. Reiseunterstützung zu verabrei chen und außerdem freies Nachtquartier in der Innungs- Herberge zu gewähren. Gleichzeitig wurde auch der An schluß an den deutschen Drechslerbund ausgesprochen. Der Mörder des Hausmanns Zaspel in Wur zen, der Fabrikarbeiter Rabe, ist gestern bereits in die Gefangenenanstalt zu Leipzig eingeliefert worden. Er wird als eine unscheinbare Gestalt geschildert. — In der Andrichschen Fabrik von Feuerwerkskör pern in Gohlis bei Leipzig entstand vorgestern durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters eine Explosion, wo- ... durch das betreffende Gebäude teilweise beschädigt wurde -, und der Arbeiter erhebliche Brandwunden erlitt, sodaß seine Unterbringung im Krankenhause nötig wurde. — Einen bemerkenswerten Beweis dafür, das Gro- Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Amtsgerichte soll den SS. April 1883 das dem Bäcker Carl Ernst Bretschneider zugehörige Hausgrundstück 134 des Katasters, 36 des Grund- und Hypothekenbuchs für Auerswalde, Lichtenwalder Antheils, welches Grundstück am 1. Februar 1883 ohne Berücksichtigung der Ob- Rhcinüberschwemmten 20000 eingetroffen und weitere 60000 angemeldet. In der Fortsetzung der Etatsberatung beschwerte sich beim Titel „Reichsbe- schwerdekommission für Ausführung des Sozialistenge setzes" Grillenbcrger (Sozialist) darüber, daß seitens des Berliner Polizeipräsidiums ein Arbeiterkalender verboten lasten auf 1500 Vlark —- kabren Da an eine Wiederinbetriebsetzung des Schachte» wohl kaum zu denken ist, wird mit der vollständigen qufüllunq desselben alsbald begonnen werden. 3 — Das Verbleiben des Reichsgerichts in Leipzig, ist gesichert, wie die gestrigen Reichstagsverhandlungen Tagesgeschichte. H Deutsch-- Reich. i - Kaiser Wilhelm ist seit einigen Tagen von einem schreibt: „Im Laufe der letzten Wochen wurde mein 7jähriges Töchterchen 2mal bei heftigem Fieber — ziem lich 40 Grad 0 Körperwärme — von Diphtherie be fallen, und beide Male wurde folgendes Mittel mit Er folg angewcndct. Es ist Visum tsrödintdinas reeM- eutum für Kinder pro äM 1 Theelöffel voll früh und am Abend, Erwachsene nehmen 1 Eßlöffel voll ebenso. Zum Nachtrinken giebt man Kindern laue Milch, mischt auch wohl den zweiten Theelöffel voll Oel damit, weil letzteres dann besser genommen wird, und giebt auch hier Milch nach, damit das schändliche Brennen im Halse der armen Kleinen bald nachläßt. Der Erfolg ist wahr haft wunderbar; schon nach einer halben Stunde nach dem Einnehmen des Oeles tritt eine hellere Röte am Rande des diphtheritischen Belages ein, welche immer mehr nach innen fortschreitet. Der Belag — auch wenn sehr groß — schrumpft mehr und mehr zusammen, ballt sich förmlich und verschwindet gewöhnlich innerhalb 24 Stunden, ohne eine Spur zu hinterlassen, vollständig. Mein Kind gurgelte außerdem mit einer schwachen (,^) Kalichlortkumlösung erst 2- dann Mündlich, um die sehr entzündeten Mandeln zu beruhigen. Ich bitte die ge samte Kollegcnschaft ebenso herzlich als dringend, im Interesse der Kinder von meiner obigen Mitteilung vor kommenden Falles Gebrauch zu machen und namentlich die Herren Aerzte dringend zur Versuchung aufzufordern. Wir haben hier noch eine Menge Fälle, sowohl von Erwachsenen als Kindern, wo das Mittel stets mit gu tem Erfolg gegeben wurde; kein einziger Fall verlief ungünstig." — Das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium hat angeordnet, daß der Einweisung eines Kirchschullehrers in sein Schulamt auch eine Einführung in sein Kirchen amt zu folgen habe. Dieselbe ist am Sonntag nach sei nem Schulamtsantritt nach der zweiten Vorlesung vor versammelter Gemeinde, und zwar unter thunlichster Ge genwart des Kirchen- und Schulvorstandes, auf dem Al tarplatze vorzunehmen. Vom Altar aus, vor welchem der Einzuführende Stellung nimmt, macht der Ortsgeist liche die Gemeinde mittelst kurzer Ansprache mit dem Namen, dem Bildungsgänge und eventuell der amtlichen Vergangenheit des Neulings bekannt und ermahnt diesen selbst unter Hinweis auf die von ihm übernommene kir- chendienstltche Verpflichtung zu deren treuer Erfüllung. Gebet und Segenswunsch schließen die Handlung. — Der der Gewerkschaft „Rhenania" gehörige, eine Gesamtticfe von 538 Meter besitzende Saxoniaschacht zu Lug au ist am Sonntag zusammengestürzt, infolgedessen der Betrieb in demselben eingestellt werden mußte. Der Schacht befand sich im Umbau und durchgreifendster Re paratur. Bei dem Einsturz wurde das im Schacht hängende Förderseil mit fortgerissen und die Förder maschine dadurch in eine so rasende Bewegung versetzt, daß das große Schwungrad in viele Stücke zersprang, die mannigfache Beschädigungen am Schachtgebäude ver ursachten. Daß dabei keine Verletzungen und Verun glückungen von Personen vorgekommcn, ist nur günstigen Umständen zu verdanken. Die mit dem Umbau betrauten Zimmerlinge hatten das Knacken der Zimmerung bemerkt und sich, um Hölzer zum Absteifen zu holen, hinaustrei ben lassen. Der Treibemeister hatte sich darauf an den Schacht begeben, um die Zimmerlinge nach dem Grunde des Ausfahrens zu fragen, wodurch verhütet wurde, daß keiner der Leute von den herumgeschleuderten Maschinen teilen getroffen worden ist. 2 Häuer, welche in der Grube vor ihrem Arbeitsort mit einer notwendigen Ar beit beschäftigt waren, sind, xils sie durch den wahrzu nehmenden ungeheuren Luftdruck auf ein außergewöhn liches Ereignis aufmerksam geworden, durch die Berbin- dungs- und Fluchtstrecke nach dem Mktoriaschacht ausge- sei, und beantragte, die Position zu streichen. Nach Er widerung durch den Regierungsvertreter bewilligte das Haus aber die Position, desgleichen die zur Erweiterung des Anstaltsgebäudes des Germanischen Museums in Nürnberg geforderten 11500 Beim Etat der Reichsjustizverwaltung beantragte vr. Braun die Strei chung der zum Ankauf eines Bauplatzes für ein Dienst gebäude für das Reichsgericht in Leipzig geforderten 500000 und Bewilligung von nur 12000 zur Ausarbeitung eines neuen Bauprojektes. Er begründete den Antrag damit, daß der in Leipzig offerierte Bau platz zu dem bestimmten Zwecke ungeeignet sei; die Frage der Verlegung des Reichsgerichts von Bertin nach Leip zig wolle er nicht weiter berühren. Der Bundeskom missar befürwortete die unveränderte Annahme der Po sition und verwies die Gerüchte wegen Verlegung des Reichsgerichts nach Berlin in das Gebiet der frommen Wünsche, vr. Stephani hielt die Einwendungen Brauns gegen den Bauplatz für unbegründet; Braun wollte über haupt nicht die Ausführung des Bauplanes, wogegen sich dieser aber entschieden verwahrte. Die Position wurde hierauf entgegen dem Vorschläge Brauns unver kürzt bewilligt. Bei dem nun folgenden Etat der Zölle und Verbrauchssteuern entspann sich eine kurze Debatte, in welcher zunächst vr. Barth (Sezess.) Gelegenheit nahm, auf die Ausführungen v. Minnigerodes in der ersten Lesung des Etats zurückzukommen, und mit einer Reihe statistischen Materials den Nachweis zu führen suchte, daß ein Aufschwung der Textilindustrie seit dem Jahre 1879 in keiner Branche zu konstatieren sei. v. Minni- gerode hielt dem gegenüber seine früheren Behauptungen im vollen Umfange aufrecht. Die weitere Debatte wurde darauf auf Donnerstag vertagt. Artliches und Sächsisches. Frankenberg, 8. Februar 1883. j- Einem von Leipzig aus nach hier gelangten Brief eines Vetreters der amerikanischen Firma „Aldrich zu Baltic" zufolge zerschlagen sich die behufs Uebersiedelung von Weberfamilien von hier nach Baltic in Amerika eingeleiteten Unterhandlungen, „da bis vorigen Montag nur eine Familie Zeugnisse eingesandt hatte und es durchaus zwecklos ist, nur eine Familie aus einer Stadt zu haben;" — es ist freilich nicht in der Zuschrift ge sagt, worin das „zwecklos" beruht. f Das Mühlengut zu Niederhermersdorf, nicht wie gestern gemeldet Oberhermersdorf, war der Herd des Feuers, das am Sonntag abend den Abgang unserer Landspritze veranlaßte. Der schon gestern berichtete Tod, Len dabei ein Feuerwehrmann fand, trat dadurch ein, daß zusammenbrechende Sparren ihm den Hals zusam mendrückten. 1- Der Eigentümer der Kroneuapotheke in Leipzig GohliS, R. Münch, veröffentlicht im „Pharmazeutischen Zentral - Anzeiger" ein Mittel gegen die in manchen Orten des Landes geradezu furchtbar auftretende Diph- theritis, die auch hier so manches Opfer schon gefordert Hat, sodaß wir eS als eine Pflicht erachtim, zur weitern Bekamttwerdung des Mittels beizutragen. Hr. Münch stehende Institut eine Sammelperiode von 10 Jahren hat, so beginnen die Pensionszahlungen erst vom 1.Ja- nuar 1884 ab, und wird dieser Fonds bis dahin vor- ' aussichtlich bis auf 1,025000 anwachsen. Es ist dies in der That eine große Errungenschaft, welche die - Musiker bei den ihnen in der Regel karg bemessenen Ä Verdiensten durch sich selbst gezeitigt haben und welche § kür manche alte und invalide Mitglieder ein schützender A Hort sein und bleiben wird. Ebenso hat „auf Anregung des Leipziger Musikervereins" dieser Verband vom 1. . April 1882 ab eine Witwen- und Waisenkaffe ins Le- ' ben gerufen, welche sich ebenfalls eines gesegneten Auf blühens erfreut. — Postkarten an Soldaten genießen nach einer Be scheidung des Reichspostamtes ebenfalls Portobefreiung, sobald sw in der Aufschrift mit dem Vermerk „Sodaten- brief. Eigene Angelegenheit des Empfängers" versehen sind. In diesem Falle sind natürlich ungestempelte > Karten zu verwenden. - -ff ä"folge des weiter drohenden Bergrutsches am Schloßberge in Greiz hat das fürstl. Landratsamt an geordnet, das am meisten gefährdete Haus niederzulegen und die zwei anderen Häuser ganz solid zu stützen; au ßerdem werden die hohen Bäume auf dem in Bewegung geratenen Abhang abgeschnitten, damit sie nicht als He bel wirken können. Es sind außerdem noch zwei Berg abrutschungen in Greiz vorgekommen, die eine am Pa piermühlen-, die andere am Lindenweg. Die Wieder- - Herstellung beider verursacht wegen des steilen Terrain» erhebliche Schwierigkeiten. Inserate werd« mit s Pfg. kür »«, gespaltene Koch»» gett« berechnet. " Kleinster Inserate» betrag SO Pfg. Komplizierte unkte» . bellarisch« Ins««« nach besonder«» - j Tarif. H Inseraten. «Mitch?» für di. tw-UM, s, ilbenk-Nummer bi» vormittag» ro Ntzr.