Volltext Seite (XML)
Tarif. Domtrttsz, dm L» Januar. nach besonder« zu nommen. «-VE«.- -«» Trtliches nnd SSchsisches hat. Die Turnerfeuerwehr begeht übrigens im nächsten Jahre ihr 25jähriges Bestehen. Die Silberhochzeit des deutschen Kronprinzen bleibt durch den schweren Schmerz, den das Kaiserhaus durch den Tod des Prinzen Karl erfahren, auch in diesem en gen Rahmen, während sie andernfalls ein glänzendes Hoffest geworden wäre, bei dem sich aber auch die große Verehrung, die das Jubelpaar im deutschen Volke ge nießt, glänzend gezeigt haben würde. Denn der Held und Sieger von Königgrätz, Weißenburg und Wörth, der Erbe einer Kaiserkrone, die er dem ersten deutschen Kaiser Wilhelm auf blutiger Walstatt erringen half, der edle Prinz, der für Kunst und Wissenschaft stets ein offenes Herz zeigte und heute noch begeistert an seine eigene Burschenzeit zurückdenkt, der Feldmarschall, welcher im Frieden durch seine schneidigen Inspektionen in Nord und Süd das wichtige Instrument für Deutschlands Macht und Sicherheit scharf erhält, der Protektor alles Edlen, Guten und Schönen — er ist zu sehr, zu innig verknüpft mit allen öffentlichen Beziehungen des deutschen nationalen Lebens, als daß das Volk dies nicht anerkennen und durch volle herzliche Teilnahme an allen Ereig nissen, welche den Kronprinzen und seine Familie be treffen, bekunden sollte. Auch die Kronprinzessin hat sich die Liebe des Volkes erobert, sie erleichtert der Kaiserin die oft mühevolle Thätigkeit bei Vereinen und milden Stiftungen, bei der stillen Ausübung von Wohlthätigkeit und Barmherzigkeit. Durch ihre Fürsorge für die Er ziehung, Fortbildung und Berufsthätigkeit des weiblichen Geschlechts hat sie sich bei Lebzeiten ein Denkmal gesetzt. Glückbedeutend für die Zukunft möchten wir diese Sympathie des Volkes für seinen Kaiser und seine Nach folger nennen; es ist in der That eine seltene Gunst der Vorsehung, daß sie uns nicht nur einen so welter fahrenen, tüchtigen und kräftigen Erben der Kaiserkrone bescherte, sondern ihm Deutschlands Leid und Schwäche Der Stadtverordneten-Vorsteher Otto Rotzberg. Jnsrrat«-«ii«-M W für di« j«w«tlW-'H Zur silbernen Hochzeit des deutschen Kronprinzen. As ?eMsche Volk feiert seinen geliebten alten Kaiser Ae.dengrels aber daß auch unser zukünftiger Kaiser, der deutsche Kronprinz, bereits die „Fünfzig" überschrit ten und die Kronprinzessin schon seit Jahren Großmutter geworden, das paßt nicht recht zu dem Bilde, welches im Herzen des Volkes von dem verehrten Jubelpaare lebt, denn dort steht — dauernder als Erz — der Kronprinz als ern Ideal jugendlicher männlicher Schön- dieies Volksherz hat recht, denn auch heute noch tritt der Kronprinz mit seiner hohen strammen mit lernen edlen von schönem Vollbart um rahmten Zügen und mit jenem treuen gemütvollen Lächeln, mit seinem offenen leutseligen Wesen und mit seinem die Herzen erobernden Blick vor uns in Jugendkraft; noch heute steht auch die deutsche Kronprinzessin vor uns in voller Lebenskraft und in weiblicher Anmut, die sich bei ihr so herzgewinnend mit mütterlicher Fürsorge und Stolz auf ihre Kinder vereint. Und wahrlich, bei allem Glanz und Ruhm, es ist nicht das geringste Verdienst des jubelnden Paares, daß sie gerade im Familienleben den Deutschen ein leuchtendes Vorbild geworden sind. Die eigene einfache Lebensweise, die gemütliche Häuslich keit, die sorgfältige Erziehung der Kinder, der schlichte Sinn, der nicht nur empfänglich ist für das eigne Glück, sondern auch für das fremde Leid, die Liebe, die nicht nur erfreut, sondern in schwerer Stunde auch mitweint und tröstet — das sind Familientugenden, und wo sie auch in reichem Maße hervortreten, sie verdienen bei der Silberhochzeit zuerst Lob und Preis, denn sie ist — ein Familienfest. ^ch^sühl^^d der Größe lmterringen wß^ Hause, wird auch Se'te W Lte Bahn lenken, das ganze deutsche Volk zu dem Rufe: „Glückauf im silbernen Myrtenkranz! Hell- Friedrich Wilhelm! Hell Viktoria I - . . Quartal werden von uns, ) Abonnements AT«M-Z dieses Jahres, von ; Freitag und Tonnabend, den,2. und -aiiettonSloeale eine große j Vormittags » Uhr ab sollen im hiefige« Gertch Porzellan, Gläser und .i Parthie Posamentenwaaren, Herren- und Frauen-Ga Kleiderschränke, 1 Bücher- andere Gegenstände, sowie verschiedene Möbels, darun « ..g^ng versteigert werden. M schrank, 1 Ausziehtisch, Stühle, 2 Sophas gegen sofortig .^richte zu Hab- § Der Gerichtsvollzieher bei dem Königlichen AmtSgerny z« nichen, den 22. Januar 1883. Frankenberg, 24. Januar 1883 -I- Die gedeihliche Entfaltung des Feuerwehrwehr, wesens ist für Stadt- und Landgemeinden von ung^mei- nem Werte und daher auch das Interesse erklärlich welches die Allgemeinheit an demselben nimmt. Daß dasselbe auch hier rege ist, beweist die Anerkennung, welche das ältere freiwillige Korps, d,e Turnerfeuerwehr, bei den Behörden und dem Publikum stets gefunden, und neuerdings die Unterstützung, welche das gleiche jüngste Korps, die Freiwillige Feuerwehr, durch die Ver stärkung ihrer Reihen aus den Kreisen der länger» Mit bewohner der Stadt und die Vermehrung ihrer Aus rüstung durch die Gemeinde erfahren. Dieses allgemei ner» Interesses wegen teilen wir auch heute aus dem erster» Korps, der Turnerfeuerwehr, mit, daß dasselbe ) seine langjährigen Führer, die Herren Hauptkollckteur j Richard Böttger als Kommandant und Webermeister 1 Bruno Weißbach als dessen Stellvertreter, in seiner am § Montag abgehaltenen Hauptversammlung einstimmig und § zwar nicht wie vorgeschrieben durch Stimmzettel, sondern H auf einhellige Zustimmung findenden Antrag als besonde- I res Vertrauensvotum durch Akklamation wiedergewählt ß Inserate werde« -L — mit » Pfg. PK d<» I Amtsblatt der König!. AmtshaaptmmnsHast Flöha, des König!. Amtsgericht« und des Stadtrats zu Frankenberg. bitzuna »es S<M»er»r»«cten-K»llegi«ms Tonnerstag, den W. Januar 1883, abends « Uhr im Sitzungssaale »es Rathauses. l) EmMg-. » » « , . r <l » « » a > S) d-m, Mhrm-P-r M Jchandholvmg d-r Mhrw-ss« ,c. IS Erlchcin! Higlich, mit Auiuabme der Sonu-umdLksllaae, abend- siir dcn soi- genden Tag. Prcl» vierteljährlich l M öO Pfg., monatlich so Pfg., Einzel-Nni. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blätter an. blonde Herr, und laut rief er dem Mädchen zu: „Bist du das Marianderl vom Stadelwirt?" Verwundert und zögernden Schritts kam die Ge ihr Kammerl und seufzte: „Jeses — Jeses! — war dös a schöner Mann! Warum muß dös aber auch grab' a Feldmarschall sein. I möcht nur wissen, waruni er mi so in die Wangen 'zwickt hat?" Angelangt an einer Biegung und höchst malerischen Stelle der steil aussteigenden Chaussee, von wo man einen unbeschreiblich schönen Blick hinab ins Thal ge noß, ließen die vornehmen Gäste des Stadelwirts den Wagen halten, ihrer Bewunderung über die herrliche Szenerie Ausdruck zu geben. Da hörten sie von wei tem eine frische klangreiche jugendliche Stimme einen jener steyrische» Jodler schmettern, wie weder Tiroler noch Schweizer, wie ihn nur der steyrische Bua und das steyrische Madel einzig zum Ausdruck zu bringen vermögen: Mki Herzer! hat Kumma, Mein' Schatz haben's mir g'numma, Und wenn'« mir'» nit z'ruckgeb'n, So nimm i mir'« Leb'n — Holdiridio Das kecke Holdiridio blieb dem frischen säubern Diarnd'l, als es eben um die Chausseebiegung kam, in. der Kehle stecken. Das Prachtmädel blieb einen Augen blick wie versteinert stehen. Voller Verwunderung über die feinen Stadtleut', über den hohen Offizier auf dem Bock mit dem großen Federbusch und das feine Gespann, war das Diarnd'l ein dankbarer Stoff für einen Genre maler. Die Augen der ganzen Gesellschaft waren auf die hübsche Jodlerin gerichtet. „Ich möchte wetten, das ist das Marianderl vom Stadelwirt," sagte der große D' sttöerne Kochzett. So a G'schicht aus'm Steyerland von Robert v. Hagen. . (Schluß.) Der kleine, etwas korpulente Herr, welcher von dem großen Herrn „Herzog" genannt wurde, schrieb sich noch den Namen und das Regiment des Strohhu ber Seppel auf, und als urplötzlich der hellste Sonnen schein durch daS eben geöffnete Fenster der Gebirgs- schenke drang und weit und breit kein verdächtiges Wölklein zu erblicken war, da brach die kleine Gesell schaft auf. ' Die Equipage war bereits vorgefahren; der Herr „Feldmarschall" stand bereits vor der Thüre, um flugs und ehrerbietig die Wagenthür zu öffnen. „Sixst'S, Nandel," sagte der Stadelwirt, seine Ztp- felmütze in der Hand drehend, „die höchsten Leut' san immer die höflichsten und bescheidensten, — das kannst hier an dem Herrn Feldmarschall Exzellenz sehen. Herr Gott," rief er plötzlich, „das iS aber doch a bisserl zu stark, — jetzt letzt er sich gar auf'n Bock — neben den Kutscher und laßt die andern unten sitzen." „Na, was giebt's denn da viel zu wundern?" sagte die Stadelwirtin, „er iS halt„hö^r" als die andern!" Noch ein leichter freundlicher Gruß seitens der Herr schaften, noch ein begeisterter ehrfurchtsvoller Blick hin auf zum Herrn „Feldmarschall" seitens der Zurückblei benden, und die Equipage rollte von dannen, dem Programm der Spazierfahrt zu . Das Nandel aber ging traurig und nachdenklich m fragte an die Equipage heran, machte einen recht un geschickten Knix und erwiderte: „Na freili bin i's Ma- riand'l! Jeses na, woher kennen's mi denn? I hab enk do in mein Leben no nit g'sehn!" „Das macht nichts, Mariand'l, — deshalb kennen nur dich doch und auch deine ganzen Geheimnisse. Also geh nur flink nach Hause und sag' deinen Eltern, daß der Herr FeldmarschaU die Geschichte mit deinem Seppel schon m Ordnung bringen wird." . Darauf gab der Herr ddn Befehl zum Weiterfahren. § . Das .Mariand l war starr vor Staunen und blickte dem Gefährt nach. „Du lieber Gott," sprach sie dann nachdenklich und setzte ihren Weg fort, „ob's auch rich tige Menschen waren, aus Fleisch und Bluat wie wir, oder gar Gebirgsgeister und Feen, von denen die alte Ursula immer derzählt?" — Furchtsam blickte sie um sich, gleich darauf aber schalt sie sich selbst: „Dnmm's Ding, was fürch'st dich denn? Na, und wenn's Geister waren, so können's doch nur guate g'wesen sein, denn die bösen gucken q'wiß nit so liab und guat drein und L san sicher nit so freundli!" Einige Tage waren ins Land gegangen. Die Stadelwirtsche Familie samt Knecht und Magd ' saß um die große Schüssel herum und löffelte fleißig drauf os Da - horch!-durch die geöffneten Fen ster dringt — immer näher — und näher ballend — ein kräftiges übermütiges Jodeln. LaN Z