ODEON CONCERTE WERKEINFÜHRUNG Wo uns die zu genaue Kenntnis der Fünften den Weg zu ihrem Verständnis versperrt, da hatten die Zeitgenossen zunächst die umgekehrte Schwie rigkeit, das noch Neue erst einmal aufzufassen. Solches Verständnis stellte sich bei der Wiener Ur aufführung des Werks am 22. Dezember 1808 noch nicht ein, die wenig Ähnlichkeit mit den per fekten Aufführungen und CD-Einspielungen von heute gehabt haben kann, da die Probenvorberei tung mangelhaft war. Von Seiten der Hörer dürfte zusätzlich die Auf nahmefähigkeit für Beethovens c-Moll-Sinfonie darunter gelitten haben, dass das Programm des Abends hoffnungslos mit allzuviel Nummern überfrachtet war, wurde doch neben der Fünften noch die „Pastorale“ uraufgeführt, dazu das neue G-Dur-Klavierkonzert, die Chorfantasie op. 80 und als „Hymnen mit lateinischem Text“ dekla rierte Teile der C-Dur-Messe. Und dazu ließ es Beethoven sich nicht nehmen, noch mit einer „Fantasie auf dem Clavier allein“ solistisch her vorzutreten. Der bekannte Komponist und Musikschriftsteller Johann Friedrich Reichardt, der Augen- und Oh renzeuge dieses denkwürdigen Konzerts war, be richtete: „Da haben wir denn in der bittersten Käl te von halb sieben bis halb elf ausgehalten, und die Erfahrung bewährt gefunden, dass man des Gu ten - und noch mehr des Starken - leicht zu viel haben kann. Ich mochte aber dennoch nicht die Loge vor dem gänzlichen Ende des Concertes ver lassen, obgleich manche verfehlte Ausführung un sere Geduld in hohem Grade reizte. Der arme Beet hoven... hatte bei der Veranstaltung und Ausfüh rung manchen großen Widerstand und nur schwache Unterstützung gefunden. Sänger und Orchester waren aus sehr heterogenen Theilen zu sammengesetzt, und es war nicht einmal von al len auszuführenden Stücken, die alle voll der größ ten Schwierigkeiten waren, eine ganze vollständi ge Probe zu veranstalten möglich geworden.“ Trotz dieser unbefriedigenden Uraufführung fand Beethovens Fünfte (die auf dem Programm zettel des Konzerts vom 22.12.1808 übrigens noch als Nr. 6 bezeichnet ist, während dort die „Pastorale“ die Nummer 5 trägt), schon bald wei te Verbreitung, als nämlich im Jahre 1809 das ge druckte Stimmmaterial bei Breitkopf und Härtel erschien. Manche von Beethovens Fachkollegen blieben dem Werk gegenüber skeptisch oder ablehnend eingestellt, wie etwa der einer klassizistischen Äs thetik anhängende Louis Spohr. Dieser meinte, die Fünfte bilde„bei vielen Schönheiten doch kein classisches Ganzes. Namentlich fehlt sogleich dem Thema des ersten Satzes die Würde, die der BLUMENHAUS AM HOCHWEG Florales für Zuhause und zum Verschenken Festliche Floristik für Hochzeiten, Taufe & Co. Blühendes für Drinnen und Draußen Meisterbetrieb Lessingstraße 1 Telefon 0941/29635-0 93049 Regensburg Telefax 0941/29635-30 www.blumenhaus-am-hochweg.de