Überwindung tyrannischer Fesseln im Tri umph demokratischer Freiheit vorauskün den. Der Weg dorthin aber fuhrt noch über den dritten Satz, das Beethovensche Scherzo, das von der gleichen metrischen Härte und Konsequenz zeugt wie der Kopfsatz der Symphonie. Erst allmählich, dem Appell der Fanfaren folgend, sammelt sich die musikalische Energie und kulmi niert mit Beginn des vierten Satzes im machtvollen Marschrhythmus in befreien dem C-Dur. Musikalische Themen franzö sischer Revolutionsmusik bestimmen die Motivik des Satzes - eindeutiges Zeichen dafür, dass Beethovens demokratisch-repu blikanisches Freiheitsideal, das auch hier dem Geist der Aufklärung folgend die freie Selbstbestimmung des Menschen for dert, erreicht ist. „Per aspera ad astral“ - Die c-moll-Symphonie wird zur großen Apotheose der Freiheit in C-Dur! Der Musikwissenschaftler und Beethoven- Forscher Martin Geck analysiert: „In der Eroica ist Beethoven deutlicher geworden, indem er sie als Prometheus-Symphonie komponiert und als Bonaparte-Sympho nie zur Veröffentlichung vorgesehen hat. (...) Direkte Fingerzeige dieser Art fehlen in der Fünften, die gleichwohl Inbegriff eines philosophischen Diskurses ist. Pro zesshafte Züge trägt sie von vornherein aufgrund ihres Charakters als Finalsym phonie: Zum einen ist ihr letzter Satz mehr als nur beschwingter Kehraus, näm lich die gewichtige Überhöhung des Sym phonieganzen. In dieser Hinsicht hat sie nicht nur im Finale der Eroica, sondern bereits im Schlusssatz von Mozarts Jupiter- Sinfonie ein ideelles Vorbild. Zum anderen ist die Fünfte auf ein Finale hinkonzipiert, dessen triumphaler Gestus dem vorausge gangenen Ringen, Suchen und Tasten ein Ende macht. Der geradezu in letzter Minute verwirklichte Einfall, Scherzo und Finale miteinander zu verknüpfen, unter streicht die Tendenz, die Sätze der Sym phonie nicht im Sinne der älteren Gat tungsvertreter als Einzelcharaktere für sich zu verstehen, sondern im Sinne eines Pro zesses auseinander hervorgehen zu lassen. (...) Das Scherzo hat vor allem Brücken funktion: (...) Die melodische Linie wird