ZUM PROGRAMM Eroica ist Beethoven deutlicher geworden, indem er sie als Prometheus-Symphonie komponiert und als Bonaparte-Sympho nie zur Veröffentlichung vorgesehen hat. (...) Direkte Fingerzeige dieser Art fehlen in der Fünften, die gleichwohl Inbegriff eines philosophischen Diskurses ist. Pro zesshafte Züge trägt sie von vornherein aufgrund ihres Charakters als Finalsym phonie: Zum einen ist ihr letzter Satz mehr als nur beschwingter Kehraus, näm lich die gewichtige Überhöhung des Sym phonieganzen. In dieser Hinsicht hat sie nicht nur im Finale der Eroica, sondern bereits im Schlusssatz von Mozarts Jupiter- Sinfonie ein ideelles Vorbild. Zum anderen ist die Fünfte auf ein Finale hinkonzipiert, dessen triumphaler Gestus dem vorausge gangenen Ringen, Suchen und Tasten ein Ende macht. Der geradezu in letzter Minute verwirklichte Einfall, Scherzo und Finale miteinander zu verknüpfen, unter streicht die Tendenz, die Sätze der Sym phonie nicht im Sinne der älteren Gat tungsvertreter als Einzelcharaktere für sich zu verstehen, sondern im Sinne eines Pro zesses auseinander hervorgehen zu lassen. (...) Das Scherzo hat vor allem Brücken funktion: (...) Die melodische Linie wird durch Aufwärtsdrang und Zielstrebigkeit gekennzeichnet. Energie der Finsternis soll sich allmählich in solche des Lichts ver wandeln; die immer wieder erklingenden Fanfarenstöße erscheinen inmitten der all gemeinen Suchbewegung wie ein Appell zum Sammeln und die Aufforderung, nun endlich mit der befreienden Tat zu begin nen.“ Der „befreienden Tat“ in C-Dur!