Die Komponisten und ihre Werke » Bachs Bearbeiter Leopold Stokowski (1882-1977) „Bach bleibt zeitgenössisch“ Stokowski wollte Bachs Musik für den Konzertsaal „übersetzen“ Leopold A. St. Stokowski, polnisch-iri scher Abstammung, wurde 1882 in London geboren. Mit 5 Jahren bekam er Violin-, kurz darauf Klavier- und Orgelunterricht, mit 13 wurde er jüng ster Student an der „Royal School of Music“. Gustav Holst und Ralph Vaughan Williams waren Studien kollegen, als er sich bereits für die Orgelwerke J. S. Bachs begeisterte. 1903 berief ihn die St. James' Church zum Organisten an den Piccadilly, bevor der Posten als Organist und Chorleiter an die St. Bartholomew s Church ihn nach New York führte. Nach drei Jahren mit dem Cincinnati Symphony Orchestra folgte 1912 das Philadelphia Orchestra, eines der besten seiner Zeit, mit dem Stokowski sensationelle Erfolge feierte. 25 Jahre hielt die Verbindung. Stokowski führte Strawinskys Sacre, Bergs Wozzeck, Sinfonien von Sibelius, Schostako- witsch und Charles Ives auf, allesamt Erstaufführungen in der Neuen Welt. Stokowskis Herz schlug als Arrangeur für die ältere Musik, besonders standen dem ehemaligen Organisten die Werke Bachs nahe. Seine Transkriptionen Bach'scher Orgelwerke trugen diese Heiligtümer auf die Konzertpodien der Welt. Es war einer seiner großen Ver dienste, sich stets für die Popula risierung großer Musiken eingesetzt zu haben - in einer Zeit ohne gängigen Tonträger wählte er den direkten Weg durch den Konzertsaal. Stokowski arbeitete mit Toscanini als Co-Dirigent und dirigierte alle wichti gen Orchester. In sehr hohem Alter betreute er noch Uraufführungen.