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Beilage zu Nr. 228 des Fraukenberger Tageblattes 1880. Städtische Gasrontrole. Druck vor §g„Mm Leuchtkraft im -t I dem Expe-<o-Loch-Argand- rimentir- „ proow brcnner, »er- s- ver aaSmelker flamme gliche» mit einer Z Beobachtung. St^ Metern. menhöhe. 20. Abend« 7 33 163 15,§ 21. - 7 33 164 15 22. - 7 33 163 15 23. - 7 33 164 15 24. - 7 33 165 15 Frankenberg, den 24. Septbr. 1880. vr. Kettl. Chemnitz, 25. Septbr. Weißer und bunter, alter und neuer Weizen <50 Kilo) 11 M. — Ps. bis 12 M. 50 Pf.; gelber alter Weizen (50 K.) 11 M. 80 Pf. bi» 12 M. 10 Pf.; gelber neuer Weizen (50 K.) 10 M. 20 Pf. bis 11 M. 50 Pf.; iul. und Ungar. Roggen <50 K.) 10 M. 50 Ps. bs 11 M. 20 Pf.; fremder und russischer Roggen (50 K.) 10 M. 25 Pf.knslOM. 60 Pf.; Brau- gerste (50 K.) 8 M. 50 Pf. bis 10 M. - Pf.; Futter- gerste (50 K.) 7 M. 50 Pf. bis 8 M. — Pf.; alter und uener Hafer (50 K.) 6M. 90 Pf. bis7 M. 90 Pf.; Koch> erbsen (50 Kilo) - M. - Pf. bis - M. - Pf.; Mahl- und Futtererbsen (50 K.) — M. — M. bis — M. — Ps.; Heu (50 K.) 2 M. 50 Pf. bis 3 M. - Pf.; Stroh (50 KO 2 M. 50 Ps. bis 2 M. 75 Pf.; Kartof feln (50 K.) 3 M. 40 Pf. bis 3M. 60 Pf.; Butter(1K.) 2 M. 40Ps. bis 2 M. 80 Ps. Leipzig, den 25.Septbr. Das Getreidegeschäft bewegte sich diese Woche zwar in engen Grenzen, aber Preise haben sich sehr fest behauptet, obwohl das inländi sche Angebot ziemlich stark hervortrat. Gute Qualitäten bleiben leichter abzusetzen. Raps ohne Handel. Rüböl ist unter dem Einflüsse weichender Preise auf allen Plätzen in lustloser Stimmung. Weizen pr. lOOOKilo netto, loco hiesiger 210—230 ^6 bez., ausländ. 225—238 bez., mit Au8wuchs160—190 ^Kbez. Fest. Roggenpr. lOOOKilo netto, loco hiesiger 212—220 bez., russischer 200—210 bez. Fest. Gerste pr. 1000 Kilo netto, looo 160 bis 190 bez. Hafer pr. 1000 Kilo netto, looo hie siger 140-160 bez. Mais pr. lOOOKilo netto, loco rumänischer 155-160 bez., amerikanischer 132-136 bez. Raps pr. 1000 Kilo netto, loco 245 bez. Rapskuchen pr. 100 Kilo netto, loco 14 Brf. Rüböl pr. 100 Kilo netto, loco 54,50 ^6 bez., pr. Sep tember-October 54,50 Brf., pr. October-November 55 ^Brf. Niedriger. Spiritus pr. 10000 Liter Proz. ohne Faß, looo 59 bez. Niedriger. Ein Weberges-Ue, auf Maschine geübt, wird gesucht Teichstrabe' 3. Wir suchen tüchtige Arbeiterinnen zum Ein ziehen von Tüchern. «vkrüSvr UnrliuiA. Ein Mädchen von 13 Jahren sucht einen Dienst. Zu erfahren in der Exped. des Tagcbl. Ein ordnungsliebendes, zuverlässiges Dienstmädchen sucht für Neujahr Marie Uhlemann, Schloßstraße. Ein junger Mann, welcher Lust hat, tüchtiger Frisenr (Perückenmacher) zu werden, mag sich melden bei Eugen Francke, Coiffeur für Herren und Damen. mit Stubenkammer und Zubehör ist zum 1. Oc tober oder später billig zu vermiethen äußere Chemnitzer Straße 31. Eine schöne halbe Etage ist sofort zu vermiethen und zu Ostern 1881 zu beziehen. Wo? sagt die Exped. des Tage blattes^ ist zu vermiethen. Wo? ist zu erfahren in der Exped. des Tagebl. Die von Herrn Postschaffner Porschütz inne gehabte Wohnung ist pr. 1. Octbr. anderweit zu vergeben von Carl Schmidt, Chemnitzer Straße. Parterre-Wohnung, schön gelegen, sehr billig an ruhige Leute zu vermiethen. Beziehbar 1. Octbr. Adresse in der Exped. des Tagebl. Eine freundliche möblirte Strrve mit Schlafstube steht sofort oder vom 1. Novbr. an zu vermie- tben in Hofmann's Restauration am Neubau. Zu vermiethen ist eine Oberstube oder Niederstube mit Zubehör und vom 1. Novbr. an beziehbar Friedrichstraße 5. Zu vermiethen ist L Parterre, aus Wohn-, Schlaf- und Ar beitsstube nebst Zubehör bestehend, Neugaffe 2. Ms Spence-Metnil. Seit einiger Zeit wird in Fachschriften eines neuen „MetalleS" häufig erwähnt, welches vor etwa einem Zahre von dem englischen Chemiker Spence entdeckt wurde und seitdem vielfache technische Ver wendung gefunden hat. Spence fand durch fort gesetzte Versuche, daß gewiss« Schwefelmetalle, mit geschmolzenem Schwefel zusammengebracht, eine che misch« Verbindung bilden, welche nach dem Erkal ten eine feste, gleichartige, sehr zähe, dunkelgraue bis schwarze Masse liefern. Fortgesetzte Untersu chungen ließen an diesen Legirungen Eigenschaften erkennen, die sie zu gewissen technischen Zwecken vorzüglich geeignet machen. Die von ihm darge- stellte und bereits vielfach zur Verwendung gelangte Masse ist eine Verbindung von Schwefeleisen, Schwefelzink und Schwefelblei in bisher nicht nä her bekannten Verhältnissen und führt uneigentlich den Namen „Spence-Metall"; seine Darstellung ist jedoch vorläufig noch ein Gehtimniß des Entdeckers geblieben. Nach Untersuchungen anderer Chemiker besitzt dasselbe ein specifisches Gewicht von 3,4, ist vollkommen homogen und zeigt gegen atmosphä rische Einflüsse, sowie gegen die Einwirkungen von Säuren und Alkalien eine sehr große Widerstands- fähigkeit. In ersterer Beziehung überbietet eS selbst die Bronze und den Marmor, wie dies an einer vollkommen blank polirten Fläche beobachtet wer» den konnte, welche, 6 Monate lang der Luft und allen Einwirkungen der wechselnden Witterung aus gesetzt, nicht die geringste Veränderung erfuhr. Noch auffallender ist die Widerstandskraft gegen Säuren. Diese Eigenschaft, welche das Metall nur mit der Guttapercha, Glas und glasirtem Thon theilt, macht e? ganz besonders für industrielle Zwecke werthvoll. Außerordentlich niedrig liegt der Schmelzpunkt dieser Schwefelbilvung; denn sie schmilzt schon bei 160 Grad Celsius, besitzt aber die auffallende Elgenthümlichkeit, beim Erstarren sich nicht wie di« meisten anderen Körper zusam» menzuziehen, sondern vielmehr auSzudehnen, eine Eigenschaft, welche sie ganz besonders zum Gusse verwendbar macht. Bekanntlich besitzen nur das Letternmetall, das WiSmuth und daS Wasser, wenn eS zu EtS wird, diese Eigenschaft. Die Vertuen- düng des neuen Metalls zum Guss» ist jedoch an vie etgenihümliche Bevingung geknüpft, daß' jene Temperatur genau beobachtet werde, die es in flüs sigen Zustand versetzt. Diese Temperatur liegt bei 160 und 170 Graden Celsius, während über oder unter dieser Grenze die Masse teigig wird und für den Abguß feinerer Formen nicht geeignet ist. Zu den Gußformen können alle jene Stoffe verwendet werden, welche gewöhnlich hierzu dienen. Spence hat sich aber auch eines Stoffes bedient, von dem man es bisher nicht vorausgesetzt hätte, daß er sich zu diesen Zwecken eignen könne, nämlich der Gelatine; di« Erstarrung und Abkühlung des Me- talleS erfolgte so rasch, daß eS alle Eindrücke an nahm, ohne die Gelatineform zu zerstören. Läßt man überdies die Gelatine auf dem abgegoffenen Gegenstände erkalten, so modellirt sie sich an die- sem von Neuem wieder und kann zu weiteren Ab güssen verwendet werden. Die Verwendung der Gelatine als Modellmaterial ist insofern von Wich tigkeit, als eö ausführbar ist, sehr große Flächen abzugietzen, während bisher selbst bei GypSformen nur einzelne Theile erzeugt werden konnten, welche zusammengelöthet und ciselirt werden mußten. Die vorzüglichste Verwendung hat das Spence-Metall bisher als Dichtung bei Wasser- und GaSröhren- leitungen gefunden. Ein weiterer Vorzug deS Spence-Metalles ist seine relative Wohlfeilheit, denn es kommt nur wenig lheurer als Blei zu stehen. Wird jedoch berücksichtigt, daß sein speri- fischeS Gewicht nur ein Drittel d«S BleieS auS- macht, so ergiebt sich, daß eS, der Menge nach, ungefähr viermal billiger ist als daS letztere. Seine Widerstandsfähigkeit macht es zu Transportgefäßen und Behälmiffen für Schwefelsäure und zum Aus kleiden der Säure-Cisternen in Fabriken, wozu jetzt allgemein Blei gebraucht wird, vorzüglich tauglich. Da «s ein sehr schlechter Wärmeleiter ist, könnten die Wasserröhren damit bekleidet werden, um das Einfrieren zu verhindern. Man hat eS auch be reits erzielt, das Metall verschiedenartig, bronzegrün, stahlblau, gold» und silberartig, zu färben und Ver suche sind im Zuge, um Kunstgegenstände alter und neuer Zeit zu imltiren. Selbst zu Buchdrucker- zwecken und Stereotypen will man eS verwendbar machen. Ohne Zweifel geht also diese Composi- tion einer großen Zukunft entgegen. Wenn ein Journal den 29. Jahrgang antritt und eine mehr als Hunderttausend zählende Gemeinde von Lesern um sich versammelt, darf man mit Recht annehmen, daß dieser Zeitschrift eine ganz ungewöhnliche Kraft innewohnt, Leser zu fesseln, und eine hervorragende Reichhaltigkeit und Gediegenheit, um sich so lange Zeit als ein LieblingS-Un- terhaltungsblatt zu behaupten. Die „Jllustrirte Welt" (Stuttgart, Verlag von Eduard Hallberger) bringt in ihrem soeben begin nenden neuen, 29. Jahrgang, wie daS erste uns vor- liegende Heft zeigt, wieder eine solche vortreffliche, auSge- wählte Fülle MS Unterhaltenden und Interessanten, daß wir eine noch größere Verbreitung der „Jllustrirter Welt" voraussehen. — Da finden wir zuerst zwei große Romane, „Die „Donna Anna" " von Rosenthal - Bonin, eine Erzählung, welche den so beliebt gewordenen Raman „Bernsteinsuchcr" des vorigen Jahrgangs an spannender Kraft de« Inhalts und lebenswahrer Ausführung noch weit übertrifft — und das will nicht wenig sagen — dann einen farbenreichen, interessanten, fesselnden Lrimi- nal-Rmnan „Fluchbeladen", nach dem Französischen von Vacano bearbeitet; beide Romane sind illustrirt. Ne ben diesen größeren Werken verlocken uns kleine Erzäh lungen, wie die köstliche Humoreske: „Der Verloosungs- leuchter", dem Hefte besondere Theilnahme zu schenken. Dann erregen unsere Aufmerksamkeit Artikel mehr beleh renden Inha tes — geistreiche interessante kleine Abhand lungen — fesselnde Abschnitte aus Natur und Leben — kleine Mittheilungen, dann sehen wir auch die beliebten „Humoristischen Blätter", Anecdoten und Witze, auch wie der den Abschnitt „Spiele und Unterhaltungen für die Jugend", ebenso „Aus allen Gebieten": Recepte, Hau«, wirthschaft, Landbau, Gärtnerei, Küche und Keller. Den Schluß de« Textes machen Ausgaben, „Schach", „Rössel sprung", „Medicinische und andere Korrespondenz". Die ser Reichhaltigkeit an Lesestoff schließen sich ebenbürtig schöne Illustrationen in großer Zahl an — und all' dies zum überaus billige» Preise von nur 30P fen- nig sür ein solch' reichhaltiges Heft! Wir empfehlen auch diesen neuen Jahrgang der „Jl- lustrirten Welt" wiederum allen unseren Lesern als vor treffliche UnterhaltungSlectüre. Der neue Relkhsßvte, Kalender für Stadt und Land auf da« Jahr 1881 (nicht zu verwechseln oder in Verbindung zu bringen mit der gleichnamigen Berliner Zeitung), ist da und erfreut uns wie seine Vor gänger wieder durch seine» urwüchsigen, gesunden Humor, schöne Erzählungen, seine prächtigen Bilder und viele Prak tika, die dem Kalenderleser zu wissen gut und nützlich sind. Besonders schön sind die farbigen Bilder: ein großer Por- rrälkops Doctor Martin Luther's nach einem Oel- bilde von Lucas Cranach und Schneewittchen, zu dem bekannten Märchen, das der Kalenderschreiber seinen Le- sern ebenfalls wieder erzählt. Solche farbige Bilder zu den schönsten Märchen und Sagen bringt jeder Jahrgang ein«. Der ganze reich auSgestattete Kalender kostet nur 40 Pfg. und sei allen unsern Lesern als Hausbuch sür da« neue Jahr besten« eüipsohlen.