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1880 ^irksav^ ^r 273 Freltaii, de» IS Mcwhtt Amtsblatt der Königl. Ämtshmiptmamschast Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und de« Stadtrath« M Frankenberg. «ljcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag. — Jnjeraten-Ammhme für die jeweilige Abend-Nummer bi» Vormittag» 10 Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. I 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Jnjerate werden mit 8 Pf. für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag so Ps. Lom< plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. UM. Des Butztags wegen wirs Sie ailchfte Nummer Sieses Blattes SonnaSenS früh 8 llhr ausgegeben. -MU Bekanntmachung. Den zur StaatSeinkommensteuer beitragspflichtigen Einwohnern hiesiger Stadt mit einem muthmaßlich 1600 M. übersteigenden jähr lichen Einkommen werden in den nächsten Tagen Formulare zur Decla ration ihres Einkommens behändigt werden, welche bei Verlust deS ReclamationSrechteS gegen die nächstjährige Einschätzung ge hörig nach Anleitung des beigegebenen Probeeinirags ausgefüllt vlwl- »vu LV vo» L«It a» xv- »««Isisvt, anher abzugeben sind. Personen, denen ein derartiges Declarationsformular nicht behändigt wird, steht es frei, eine Declaration über ihr Einkommen spätestens bis zum 30. Novenlber d. Js. hier einzureichen, zu welchem Behufe Decla- rätionssormulare unentgeltlich in der Stadtsteuereinnahme verabfolgt werden. Gleichzeitig werden alle Vormünder, sowie Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs ausgestatteten Vermögensmassen aufge fordert, für die von ihnen bevormundeten Personen, beziehendlich für die von ihnen vertretenen Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuer pflichtiges Einkommen haben, Declarationen auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Frankenberg, am 15. November 1880. Der Stadtrath. Kuhn, Brgrmstr. Gr. Bekanntmachung, die Abführung von Communänlagen und Schulgeldern betreffend. Trotz wiederholt erlassener Aufforderung befinden sich leider noch eine große Anzahl Steuerzahler mit den Lommunanlagen auf den 4. und beziehentlich auf frühere Termine, sowie ein größerer Theil mit dem Schulgelde auf das laufende Jahr in Rest. Indem wir die Steuerzahler darauf aufmerksam machen, daß nun ¬ mehr und zwar nach Ablauf des 22. dieses Monats mit dem Erlaß von Zahlungsauflagen an alle Säumige begonnen und, nachdem die übliche Frist verstrichen, die Zwangsvollstreckung «nuachsichtltch verfügt werden wird, fordern wir hierdurch nochmals zur Zah lung auf. Frankenberg, den 15. Novbr. 1880. Der Stadtrath. Kuhn, Brgrmstr. H. Bekanntmachung. Die KtrchemvorstavdS. GrgänzungSwahl findet, wie der Ge meinde am vergangenen Sonntage bekannt gemacht worden ist, künftigen Sonntag v. XXVI. p. 'Irin., als den 21. d. Mts., unmittelbar nach be endetem Vormittagsgottesdienst und bis spätestens Mittags 12 Uhr in der Sacristei der hiesigen Stadtkirche statt. Die Wähler wollen durch die vom Altarplatze aus in dieselbe führende Thür eintreten. Wahlberechtigt sind nach der in gestriger Sitzung des Kirchenvor standes etfolgten Aufstellung der Wahlliste sämmtliche für die Wahl angemeldete Gemeindeglieder. Besondere Stimmzettel werden nicht auSgegeben. Auf jedem Stimm zettel sind für Frankenberg je 5 Namen, für Gunnersdorf, Hausdorf und Neudörfchen je 1 Name so zu verzeichnen, daß eine Verwechselung der Person ausgeschlossen ist, möglichst unter Angabe des Vornamens, Standes und der Wohnung. Einem geäußerten Wunsche entsprechend, werden nachstehend die Kir chenvorsteher aus Frankenberg genannt: a) ausscheidende: Stadtrath Jeschke, Kaufm. Lippoldt, Stadtrath Schiebler, Landtagsabgeord. Schieck, Stadtrath Uhlemann; d) im Kirchenvorstand verbleibende: Generalmajor v. Sandersleben, Oberamtsrichter Wiegand, Archidiac. Wolf, Fabrik. Aug. Barthel, Stadtrath Hunger, Rechtsanw. Stadtrath Reinholdt, Postdirector Roßbach, Fabrik. Rud. Vogelsang. Frankenberg, 18. November 1880. Der Kirchenvorstand. Oberpf. Lesch, Vors. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 18. November 1880 -s Im großen Saale der „Linde" zu Chem nitz findet nächsten Dienstag von Vormittags ^10 Uhr an die Diöcesanversammlung derEpho- rie Chemnitz, welche nun auch die Parochie Fran kenberg und die übrigen benachbarten, der frü her» hiesigen Ephorie zugetheilt gewesenen Pa- rochieen umfaßt, statt. Dieselbe bietet nach Er öffnung durch Gesang und Gebet und Begrüßung durch den Ephorus Hrn. Sup. vr. Michael Vor träge des Hrn. Pfarrer Meyer aus Chemnitz über „ideale Ausgaben des Kirchenvorstandes" und des Hrn. Oberpfarrer Lesch hier über die Frage „Was können di« Kirchenvorstände bei Einführung der neuen Agende zur Förderung des gottesdienstlichen Lebens beitragen?", die Besprechung einiger Punkte aus dem Jahres berichte über die sittlichen Zustände in den Ge meinden (ev.: was etwa die Kirchenvorstände in Betreff der Vagabundennoth und der lieder lichen Dienstboten ^Beaufsichtigung derselben rück sichtlich der Sonntagsheiligung und Sonntags entweihung, nächtliche Liederlichkeit, Ueberbür- dung mit Arbeit) thun können), ein Referat über die Thäligkeit der Bezirksausschüsse zur Fürsorge für die aus Straf- und Correctionsanstalten Entlassenen durch Hrn. Pfarrer Tubesing aus Schloßchemnitz, einen Bericht der vor 2 Jahren niedergesetzten und vor 1 Jahre ergänzten Com mission zur Vorbereitung einer Abänderung des Synodalgesetzes durch Hrn. Archid. Schmiedel aus Chemnitz, einen Bericht der vor 2 bez. 1 Jahre niedergesetzten Commission zur Vorberei tung einer Abänderung des Anmeldeverfahrens durch Hrn. Oberpfarrer vr. Graue in Chemnitz; schließlich hat die Versammlung einen Antrag des Kirchenvorstandes zu Frankenstein zu ver handeln: um das Interesse an den Diöcesan- versammlungen und ihren Berathungen noch mehr zu beleben und zu steigern, wolle sie be schließen, daß diese Versammlungen nicht all jährlich, sondern vielleicht nach einem Turnus von 2 oder 3 Jahren stattfinden. Jedes Kir- chenoorstandsmitglied hat sich am Eingänge des Verhandlungslocales durch eine vom Vorsitzen den des betreffenden Kirchenvorstandes unter stempelte Karte, worauf NaMe und Ort genau verzeichnet sein muß, zu legitimiren. ff Bezüglich des Berichtes über die Weihe der renovtrten Flöhaer Kirche, über welche uns zu unserm Bedauern Originalmittheilungen aus dem Orte nicht zugegangen sind, theilt uns Hr. Spin nereibesitzer Uhle in Plaue mit, daß der Bericht unrichtige Angaben enthält, und legt der Ge nannte zugleich Verwahrung dagegen ein, daß da, wo so Viele zum Schmucke der Kirche beige tragen haben, sein Name allein hervorgehoben wird. —2 Hainichen, 16. Novbr. Freunden irchltcher Musik wurde in unserer Stadtkirche am vergangenen Sonntag der seltene Genuß der Aufführung einer Cantate, des 66. Psalms, ge boten. Der Componist derselben, unser verehr ter und geachteter Mitbürger, Hr. Musiklehrer Fricke, wohnte der Aufführung bei, welche der Verein „Liederkranz" übernommen hatte. Die Coinposition selbst, welche eingehende contra- punktische Studien erkennen ließ, war dem Bibel- lexte durchaus angemessen und entbehrte weder des rechten tiefen Geistes noch des nöthigen höhe ren Schwunges. Der gut einstudirte Gesang und das harmonische Zusammenspiel der Jn- trumentalbegleitung war geeignet, die Stimmung der Kirchenbesucher zu erheben, und mit Recht muß dem Componisten und.überhaupt allen mit- wirkenden Damen und Herren für ihre uneigen-