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L88V ^irksM^ -^7, V/ . '" : - / ' 7 - EE ' 265 Mittwoch, den 10 November. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Mends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags io Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vicrtcljährl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate «erden mit S Pf. für die gespaltene CorpuSzeUe oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag so Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach U-bereinkommen. 2jährigem Ehrenrechtsverlust verurtheilt. Wegen Betrugs in 2 Fällen und wegen Fälschung einer Privaturkunde aus Gewinnsucht (um Kuchen zu erschwindeln!) wurde am selben Tage vom gleichen Gerichtshöfe das 14 H Jahre alte noch unbe strafte Dienstmädchen Marie Ernestine Albrecht von hier zu 10 Tagen Gesängniß verurtheilt. -s Im Kraft'schen Kalksteinbruche zu Mem mendorf wurde am Freitag der 26 Jahre alte und wegen seiner Brauchbarkeit und Character- tüchtigkeit allgemein geachtete Bergmann H. Lange von einem niedergehenden großen Steine so un glücklich am Kopfe und an der Seite verletzt, daß der Tod nach einigen Stunden eintrcn. Eine junge Wittwe betrauert seinen Verlust. — Flöha. Die feierliche Einweihung unse rer nun völlig renovirten Kirche erfolgt nächsten Sonntag. In derselben veranstaltet Nachmittags 5 Uhr Hr. Cantor Fischer eine geistliche Musik aufführung, deren Ertrag zu wohlthätigen Zwecken verwendet wird. — In Chemnitz besteht gegenwärtig eine Malz- und Biersteuer, deren Erträgniß jährlich auf ca. 23000 M. zu veranschlagen sein dürfte. DaS diesfallfige, aus dem Jahre 1857 stam mende Regulativ, welches in mehreren Beziehun gen der Revision bedarf, ist nunmehr vom Stadt- rathe einer Neubearbeitung unterzogen worden, bei welcher die Malzsteuer als solche beseitigt und die Biersteuer mit auf die einheimischen in Chemnitz consumirten Biere erstreckt werden soll. Von einer Erhöhung der Steuer soll jedoch da bei vorläufig abgesehen werden. Die Sache liegt zur Zeit dem Stadtverordnetencollegium vor. — Die Dampfdroschke hat ihre Probefahrten in Dresden am Montag beendet, nachdem die selbe auf dem großen Hofe des Nesidenzschlosses vor der königlichen Familie ihre Leistungsfähig keit bewiesen. König Albert, Prinz und Prin zessin Georg und Prinzessin Mathilde nahmen dabei im Wagen und Prinz Friedrich August auf dem Bocke Platz. Es wurden verschiedene Fahrten meist nm den großen Candelaber in der Mitte des Schloßhofes ausgeführt und hierbei die große Lenkbarkeit des Wagens bewiesen. Se. Majestät nahm den Bau desselben eingehend in Augenschein und sprach sich sehr lobend über die Erfindung aus. Vom höhmischen Bahnhofe unternahm Generaldirector , v. Tschirschky mit ntehreren Mitgliedern der Geueraldirection der Bekanntmachung. Nachdem nachstehendes Ortsstatut zwischen Rath und Stadtverordne ten vereinbart und von der Königlichen Kreishauptmannschast Zwickau mittels Decrets vom 3. November 1880 bestätigt worden, tritt das ge dachte Ortsstatut mit dem Erlaß dieser Bekanntmachung in Kraft. Frankenberg, den 6. November 1880. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. Ortsstatut, die Pfandleiher betr. Die Erlaubniß zur Betreibung des Geschäftes eines Pfandleihers ist hier von dem Nachweise eines vorhandenen Bedürfnisses abhängig. Frankenberg, den 26. Octbr. 1880. Der S t a d t r a t h. 1^. 8. Kuhn, Brgrmstr. Die Stadtverordneten. / Vi-. mvck. Meding, Vors. Vorstehendes Ortsstatut wird bestätigt und hierüber dieses Decret unter amtlicher Vollziehung ausgestellt. Zwickau, den 3. November 1880. L. 8. / / Die Königliche Kreishauptmannschaft. »r. Hübel. Müller. Kot Das Betreten der Winklerstiftwiese am Grabenwege und , der Kommunwicse am Scheunenwege wird hiermit streng- > stens untersagt. Zuwiderhandelnde haben sich der Pfändung zu gewärtigen. Frankenberg, am 8. November 1880. Der Stadtrat. - Kuhn, Brgrmstr. Bekanntmachung. In Gemäßheit von 8 17 der Kirchenvorstands- und für die evangelisch-lutherische Kirche des Königreichs Sachsen, vom 30. März 1868, hat in diesem Jahre eine Ergänzungswahl des Ktrcheu- vorstandeS stattzufinden. Es scheiden aus hiesigem Kirchenvorstande aus die Herren: Stadtrath Jeschke, Kaufmann Lippoldt, Stadtrath Schtebler, Landtagsabge ordneter Schieck, Stadtrath Uhlemann allerseits hier, Gutsbesitzer Eichler in Neudörfchen, Ortsrichter Thümer in Gunnersdorf und Mühlenbesitzer Zießler in Hausdorf. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Listen zur Anmeldung für die Wahl, ohne welche eine Theil- nahme an derselben nicht gestattet ist, liegen von Dienstag, den 9. d. Mts., bis Dienstag, den 16. d. Mts., Vormittags von H Uhr auf dem hiesigen Pfarramte, bei den Herren Kirchenvorstehern Rechts anwalt Reinholdt und Stadtrath Hunger für Frankenberg, bei Herrn Kirchenvorsteher Eichler für Neudörfchen, bei Herrn Kirchenvorsteher Thümer für Gunnersdorf und bei Herrn Kirchenvorsteher Zießler und in der dasigen Schule für Hausdorf aus. Bei der Anmeldung für die Listen sind anzugeben: 1. der vollständige Name; 2. Stand und Wohnung; 3. Geburtsjahr und -Tag. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen Hausväter der vier oben genannten Orte hiesiger Kirchfahrt, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheirathet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gottes oder unehrbaren Lebenswandel öffent liches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergerniß ge geben Haben oder von der Stimmberechtigung bei den Wahlen der politi schen Gemeinde ausgeschlossen sind. Wählbar sind alle stimmberechtigten Gemeindeglieder, welche das 30. Lebensjahr vollendet haben. Diejenigen, welche die Taufe ihrer Kinder oder die eigene Trauung unterlassen haben, verlieren Stimmberechtigung und Wählbarkeit auf so lange, als diese Versäumniß in der Beobachtung der kirchlichen Ordnung durch deren nachträgliche Erfüllung nicht gesühnt ist. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Rufe, be währtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Der Herr der Kirche lasse dieses Vorhaben zum Heile für die Gemeinde gereichen. Frankenberg, den 10. November 1880. Der K i r ch e n v o r st a n d. " pf. Lesch. Oertüches und Sächsisches. Frankenberg, 9. November 1880. H Auf den sächsischen Bahnen herrschte am vorigen Sonnabend besonders reger Verkehr: die Rekruten wurden, nachdem sie an den Sitzen der einzelnen Landwehrbehörden gesammelt und dort von Chargirten der Truppentheile in Em pfang genommen worden, ihren Garnisonen zu geführt. In einem Extrazuge, welcher 175 Cou- pös dritter Klasse zählte, wurden 1391 Rekruten aus dem hiesigen und dem Chemnitzer Land wehrbezirke nach Dresden und Freiberg befördert. H Von der Strafkammer II des Kgl. Land gerichtes Chemnitz wurde am 7. d. der außer wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Bettelns auch bereits 2 Mal wegen Diebstahls vorbestrafte 24 Jahre alte Handarbeiter Friedr. Gustav Fischer von hier wegen im Rückfalle ver übten einfachen Diebstahls (Entwendung eines Barbiermeffers in der Reichelt'schen Restaura tion), aber unter Zubilligung mildernder Um stände — wegen der Geringfügigkeit der von ihm erlittenen Vorbestrasungen und des Dieb stahlsobjects — zu 4 Monaten Gesängniß und