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1880 kcnbcrgcr llhnert. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Sta-traths zu Frankenberg. Pegcr. ) Uhr cstand 19. linder. Novem^ üller on früh 11 ter frische .' empfiehlt rbufch chten «-ik». Pragerstr Äugen.) Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. 1 50 Einzelne Nummern 5 5. No. c Fried. Nebe und > Begräb- Mnlter, kann, ruck und ^wandten der Aa len edler , fühlen hierdurch »sprechen „Nur einmal riechen laß mich, HanS!" sag«, der lange Zerber, ein sogenannter „ewiger Medn zu erhöhten Zöllen herangezogen werden, damit sie Sparsamkeit erlernen. Bei den gegenwärtigen Kornpreisen beträgt der Zoll kaum 5 Procent, während England in seinen Colonien 15—40 Proc. von verschiedenen Auslandsproducten erhebt. Ein Getreidezoll, nicht von 5, sondern von 25 Proc. steht kaum im Verhältniß zu den Lasten, welche die inländische Landwirthschaft zu tragen hat. Daß ein solcher Werthzoll bei guten Ern ten niedrig und bei dürftigen Ernten hoch aus- sällt, entspricht der Natur der Sache. Denn wenn die Ernte dürftig ausgefallen ist und die Preise steigen, müssen auch die Zölle steigen, damit wir die Zeil der Noth möglichst unab hängig vom Auslande überdauern können. Daß die Zölle in guten Zeiten hoch und in schlechten Zeiten niedrig sein sollen, ist ein fal sches Princip, eine durchaus verkehrte staats- wirthschaftliche Anschauung, welche dem Auslande den Nutzen, dem Jnlande aber den Schaden gewährt. Ist die Ernte dürftig ausgefallen, so steigen naturgemäß die Preise und sind eine Mahnung, daß das ganze Volk sich einzurichten habe. In verschied Gattin, wägerin, Seid- ur Ver- gesungenen LteveS rückte man inS Dorf ein, dessen Bewohner die Gäste stets gern sahen; die Herren vom CorpS sagten stetS: „leben und leben lassen" und da gab'S manches noble Trinkgeld für Dienste, die man anderwärts umsonst geleistet haue. — Unrer Lachen, Plaudern und Scherzen nahmen die Studenten vor der Kneipe Platz, und wie dies so üblich war, wurde durch daS Facroium des CorpS, den alten Stiefelputzer Gottlieb, daS be» kränzte WirthöhauSschild mit rem „traurigen Kater" von der Wand herabgenommen und über dem Haupt» tische, an dem stärksten Aste der Linde aufgehangen, ein Wahrzeichen für die Aussichten deS kommenden Tages. Dann führte Gottlieb ei» neues Manöver auS; durch ein Zeichen mit einer kleinen Signalpfeife rief er alle Hunde der Herren, etwa vierzehn an der Zahl, zusammen, und postirte die gut dressirten Thiere rings im weiten Kreise um die Linde, immer in der Entfernung weniger Schritte, schlug dem nächst jeden der Köter derb mit einer Peitsche über den Rücken und nun war hundert gegen ein» zu wetten, daß »« keinem Unberufenen glücken würde in den Kreis, in welchem die Studenten zechten heilnahme chen Toch- : den rei- ders den rabe tru- Chemnitz, Geschenke Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abend» sür den folgenden Tag. — Jnferaten-Annahmc für die jeweilige Abend-Nummer bi» Vormittag» ro Uhr. einer solchen Zeit, durch verwohlfeilerte Aus landseinfuhr, die Inlandspreise drücken zu wol len, hieße den inländischen Landwirth berauben, und zwar zu einer Zeit, wo er selbst Noth lei det ; — heißt aber auch die Regierung berauben, und zwar berauben gerade zu einer Zeit, wo der Nolhstand des ganzen Landes oder emzelner Di- stricte vermehrte Mittel von ihr erfordert. Daß mit den Kornpreisen auch die Körnzölle steigen und so das Ausland für die Benutzung unserer Märkte in erster Linie dazu herangezo gen wird, um den in einzelnen Districten be sonders hervorgetretenen Nothständen wirksam entgegen zu treten, ist nicht mehr als billig. Mit der Noth des armen Mannes haben wir uns also hier nicht weiter zu befassen. Wir ha ben nur die Frage aufzuwerfen: Hat die Noth des armen Mannes, als Metz und Paris belagert waren, denselben vermocht, zu capitu- liren? Im Gegentheil, die Noth macht erfin derisch, und wir, die ehemals so stolzen und so reichen Sieger, wir essen heute die Kunstbutter, welche die Pariser erfanden, als sie durch uns belagert waren. Sie hungerten und leisteten Widerstand, um sich nicht unterwerfen zu müssen; Erhöhung Ler Getreidezölle! Zu einer Zeit, da von allen Blättern die Thatsache, daß der Kornpreis den Weizenpreis übertroffen hat, als noch nicht dagewesenes Er eignis besprochen wird, da so mancher kleine Landwirth der ungünstigen Ernte wegen selbst zum Getreidekauf gezwungen ist, fordert die „Deutsche LandwirthschaftUche Zeitung" die Er höhung der Getreidezölle in einem Arti kel, welchem nur die weiteste Verbreitung zu wünschen ist, um zu zeigen, zu welchen Forde rungen die agrarischen Schutzzöllner ohne Rück sicht auf die übrigen Landesbewohner fähig sind, nachdem im letzten Reichstage eine Mehrheit sich fand, die dem von den Abgeordneten v. Mirbach und Günther (Sachsen) mitgestellten Anträge zu- stimmte, den Zoll noch einmal so hoch zu nor- miren, als ihn die verbündeten Regierungen vorschlugen. Der Artikel lautet: „Je dürftiger die Ernte ausgefallen ist, um so mehr ist die Erhöhung der Kornzölle geboten. Es ist nicht mehr als billig, daß diejenigen Leute, die ihr Brod vom Auslande kaufen und dafür „nser sauer verdientes Geld ins Ausland schicken, mmlung ungen. Dame, Fuchs! Wie ich in deinen Semestern war, wußte ich überhaupt noch nicht einmal von Unter schied zwischen den beiden Geschlechtern!" Ein wenig ungläubig vernahm man diese Mit- theilung; und Bornheim, der ewig verliebte Fuch»- major, wollte eben «ine malitiöse Bemerkung vom Stapel lassen, al» sie die Biegung erreichten, welche Koutursversahren. Heber das Vermögen des verstorbenen Factors Heinrich Max Seidler in AuerSwalde wird, da der Kaufmann Emil Schmaltz zu Chemnitz den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens gestellt, auch die angestellten Ermittelungen ergeben haben, daß die vorhandene Nachlaßmasse zur Deckung der vorhandenen Schulden nicht ausreichend ist und die Erben von dem Nachlasse sich losgesaqt haben, heute, am 1. November 1880, Vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Herr Rechtsanwalt Herman« Ullrich I in Chemnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 8. December 1880 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwal- ters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten ¬ griff mit der Hand nach der Rose in das Knopfloch gesteckt. Megatherium mit den profanen Rie. Strafe dreier Päpste »erbiete ich «s berühren!" — den Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegen stände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« SO. December 1880 Vormittag- 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Be sitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an des Gemeinschuldners Erben zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedi gung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 6. Decem ber 1880 Anzeige zu machen. Frankenberg, den 1. November 1880. Königliches Amtsgericht daselbst. Wiegand. Der tolle Hun». Novelle von Karl W. Hei nau. (Fortsetzung.) „Mensch, ich beneide Lich um dein kolossales Schwein," rief Bornheim, der FuchSmajor. Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene Lorpu»zeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnscratenbetrag so Ps. <lom- plictrte oder tabellarische Inserate nach Uedereinkommen. es war doch «in allerliebster Käfer," junger FuchS, an HanS herantretend. in ehrerbietigen Ausdrücken von di«s«r „HanS, meinte ein „Sprich di« Landstraße kurz vor dem Dorfe macht. RechiS derselben, auf einem sanft aufsteigenden Hügel, um schlossen von Ulmen, liegt der klein« Friedhof deS Dorfes; leise spielte der Wind mit den Gräsern auf den schmucklosen Ruhestätten; eben erhob sich schmetternd «in« Lerche in die blaue Luft, in der Fern« klang verhallend ein Posthorn und der ganze Umblick, die romantische Lage de« Dorfe», da» friedlich melancholische Aussehen de» Gottesacker» droben, vielleicht auch der Gedanke an seine Tren> nung und an — die junge Dame stimmten den tollen HanS plötzlich »in wenig ernster und einen eigenthümlichen, seinem Begleiter Zerber — wie dieser später erzählte — unvergeßlichen Blick nach dem Friedhöfe werfend, rief er halblaut: „Dort möcht' ich gern schlummern! Wie schön, wenn Ihr unt«n auf der Landstraße, die alten lieben Lie der singend und meiner gedenkend, vorbeizöget und ich hörte droben die trauten Klänge und riefe Euch ein H,HU» SchmolliS hinab!" — „Pfui! HanS, du wirst sentimental", rief Born heim; „auf, Füchse, stngl daS alt« Lied: „Ueberall bin ich zu Haus«" — und stlbst anstimmend gab «r da» Zeichen und unter dem Schall de» mit Macht ciner", und welche Han« „Fort, Lu sentatzen; bei diese Rose zu