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LS8V 255 Freitag, den 29 October. Nzirks<M^ LSrSt Amtsblatt der Kömgl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und des Stadtraths M Frankenberg »ardt, eppen. ^rv der Be- rmilie ihle, I ock wer- iebe und und Be- clvittw. eil wur- oiente" der neapolitanischen Lazzaroni zu machen? Ich glaube kaum, und nun denke dir noch eine höhere Potenz dieses süßen NichtSthuenS, erzeug! durch — oder vielmehr verbunden mit dem Ge- nuffe von starkem türkischen Kaffee und von meh reren Pfeifen Courany-Tabak, so kannst du wissen, wai man unter „Itvk" versteht, vorausgesetzt, daß du nun noch gleichzeitig eine gewaltige Dosts tür kischen Gletchmuth und moSlemitische Faulheit besitzest. Zu einem meiner Lieblingsplätzchen zählte u. A. die sich am Mokkatam-Geblrge erhebende Citadelle. Ganz abgesehen von den interessanten Ruinen, welche auS der Zeit Saladin's stammen und von der prächtigen Grabmoschee Mehemed Ali'S, deren zierliche MinaretS man schon von Weitem steht, entrollt sich dort dem Auge ein entzückendes, ja ein geradezu unvergleich schönes Panorama. Nicht in Rauch gehüllt wie unsere nordischen Städte, nein klar und sonnig liegt daS riesige Kairo mit seinen vielen Vorstädten und nahen Dörfern unter uns. Au» dem Kuppelmeere der Stadt streben Hunderte von palmenschlanken MinaretS nach dem Saefahr rr —, ma L betr t". ewig blauen, wolkenlosen Himmelsdome empor und aus dem breiten mächtigen Nil erheben sich die safliggrünen Baumkronen der Insel Rohda. Im Vordergründe präsentiren sich in majestätischer Ruhe die Pyramiden von Gizeh, während sich in weiter Ferne am Saume deS Horizonts die Stufenpyra- mtden von Sakhara scharf abzeichnen. Es ist zur Zeit des Sonnenunterganges! Der ganze Himmel badet sich in einem Flammenmeere, daS bald hell gelb, bald intensiv roth aufleuchtet. Der gluth volle Sonnenball verstnkt langsam im Sandt der Lybischen Wüste, jedoch nicht, ohne vorher die leb haftesten Tinten auf die weißgetünchten Häuser Kairo's zu werfen und die Spitzen der Pyramiden, der Kuppeln und Zinnen der Moscheen mit seinem ersterbenden Lichte zu vergolden. Lllab elmrim! Gott ist großmüthig, daß er dir düs zeigt, habe ich unwillkürlich bei dem er hebenden Nalurschauspiel auSgerufen. Nach Sonnenuntergang tritt rasch die Nacht ein und ist die Dämmerung eine äußerst kurze Der Mond beginnt bald seine Wandelbahn und mit ihm war auch ich stets auf den Beinen oder viel- rate als eine „öffentliche Angelegenheit" den Händen des Staates anzuvertrauen. Zu einer der wichtigsten Fragen, welche jetzt durch den Fürsten Bismarck von Staatswegen gelöst werden sollen, gehört zweifellos die der Arbeiterversorgung und man darf mit Recht auf die practischen Resultate gespannt sein, welche die Reichsregierung auf diesem Felde zu Tage fördern wird. Nach Mittheilungen der Presse beschäftigt die Arbeiterfrage den Reichs kanzler unausgesetzt und basiren alle seine Pläne darauf, daß zur Hebung der Arbeiterverhältnisse in bedeutendem Maße Staatshilfe eintreten müsse. Neuerdings soll er die Absicht hegen, Arbeiterwohnungen herzustellen, und sind bereits preußische Regierungsbeamte nach dem Elsaß gesandt worden, um die dortigen Wohlfahrts einrichtungen für die arbeitenden Klassen kennen zu lernen' Bezüglich des Arbeiterversicherungs- projecls werden von den Landesregierungen Gutachten eingefordert, und soll dabei nament lich geprüft werden 1) ob in der dermaligen Lage der Verhältnisse der einzelnen Bezirke ein dringendes Bedürfniß nach einer reichsgesetzlichen Regelung der Altersversorgung der Arbeiter und der Fürsorge für ihre Hinterlassenen zu erblicken ist; 2) — auch wenn erstere Frage verneint werden sollte — ob und in welchem Umfange ein Versicherungszwang angezeigt erscheinen würde; 3) welche Grundzüge für die Organi- men zu bestimmen, denn die Freizügigkeit unter stützt ebenfalls den Wechsel zwischen landwirth- schaftlicher und industrieller Arbeit, abgesehen davon, daß gewisse Industriezweige ihre Arbeiter nicht regelmäßig und dauernd beschäftigen. Diese will das preußische Handelsministerium, welches jetzt abermals eingehende Ermittelungen anstellt, Zur Arbeiterfrage. Die rastlose Thätigkeit, welche Fürst Bismarck gegenwärtig auf den verschiedensten Gebieten ent wickelt, nimmt einen fast universellen Character an. Noch ist ein dem Reichskanzleramt entstam mendes Project, mag es nun dem Kreise der sog. Steuerreform oder der Gewerbegesetzgebung angehören, kaum annähernd in Betracht gezogen und schon taucht ein neues, umfangreicheres auf. Der unparteiische Beobachter vermag in dieser raschen Folge von Vorschlägen und Abhilfe ver heißenden Versuchen nur den leitenden Gedan ken zu entdecken, jedes Interesse an den immer mächtiger werdenden Staat zu fesseln und Selbst hilfe und Privatthätigkeit in Deutschland illuso risch zu machen. In jeder Staatsform wirken die extremen Richtungen, mögen sie nach rechts oder links führen, hemmend und schädigend, zu einer solchen Richtung hat sich aber das Bestre ben, Alles dem Staate auszubürden und ihn zum Ersatz dafür mit immer weiter greifenden Befugnissen auszustatten, herausgebildet. Die Idee der alleinigen Staatsbahnen, das Tabaks monopol, die neue Zollpolitik, die geplante Uebernahme des Versicherungswesens durch den Staat, sie alle sind Kinder dieser Strebung und es darf, als fernere Consequenz, nicht Wunder nehmen, wenn man von conservativer Seite jetzt anregt, auch die Verwaltung der Zeitungsinse- Rückerinnerungen nn Iniro. (Schluß.) Dem deutschen Bierhause gegenüber war daS türkische Eafä und während bet unS immer laut geplaudert wurde und oft Helles Lachen ertönte, von Zeil zu Zeit wohl auch ein deutsches Lied er scholl, herrschte bei dem türkischen Kaffeesieder trotz deS regen Zuspruchs stet» tiefe Stille. Ernst und würdig betritt der Türke daö Kaffeehaus, nur ein „Salem" oder daS gebräuchlichere arabische „Suiele" kommt über seine Lippen und still setzt er sich mit unlergeschlagenen Beinen auf eine mit einem persi schen Teppiche bedeckte Hvlzpritsche. Ein Neger- junge bringt ihm den Kaffee und den Tschibug oder daS Nargileh; ein leises Kopfnicken, kleine blaue Wölkchen deS süßen Eourany kräuseln sich in der Luft, der „kvf" hat begonnen. Soll ich aber erklären, was „Les" eigentlich ist, so komme ich wirklich in Verlegenheit; eine treffende Antwort wenigstens weiß ich nicht zu geben. Bist du, lieber Leser, im Stande, dir so recht eigentlich eine Vorstellung des „Dole« kar Ihr ichel Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljcihrl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 Bekanntmachung. Vom 1. November 188V an werden die frtedenSrichterlichen Geschäfte vom Herrn Generalmajor a. D. von San-erSleben auf Gut Neubau im I Bezirke und vom Herrn Fabrikant Stadtrath Her mann Hunger allhier im II. Bezirke in der früheren Weise wiederum besorgt werden, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Frankenberg, den 26. October 1880. Das Königliche Amtsgericht. Wiegand. S. 4k., ml 8" iiisr. lit§Ii6äer Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeiveilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr. taust. »richt in ;u leisten elben biS . Wilh, ndernfalls Inserate werden mit S Pf. für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnscratcnbetrag so Ps. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Ueiereinkommen. Feuerwehr Mühlbach. Sonnabend, den 30 dss, von Abends ^8 Uhr ab Alarm bereitschaft. Sammeln nach Signalruf beim Spritzenhaus. Guts und Hausbesitzer von Niedermühlbach haben die vorschriftsmäßigen Hauslaternen nach obigem Sammelplatz zu entsenden. B. g. W. An griff auf ein Gehöfte. Hierauf gemüthllcheS Beisammensein bei Kühnert. Adjust.: Uniform und vollst. Ausrüstung. § 9 d. Etat, ist zu achten Einem raschen Sammeln sieht entgegen der Brandmeister. ^tiön^c^ersicheWigsWen^söwöhs^er^reien als auch Zwangskaffen, sich empfehlen würden. Der Plan, Arbeiterversorgungskassen zu er richten, ist innerhalb der preußischen Regierungs kreise schon vor längerer Zeit erörtert worden. Bereits im Jahre 1874 forderte der damalige Handelsminister Achenbach Gutachten der Han delskammern über die Gründung von Kranken- und Pensionskassen für die Arbeiter ein. Man hatte damals die sämmtlichen Arbeiter ins Auge gefaßt, und wurden in den betreffenden Gut achten hauptsächlich die Schwierigkeiten hervor gehoben, diese Kassen bei der jetzt herrschenden Freizügigkeit auch auf die ländlichen- Arbeiter auszudehnen. Man bemerkte sehr richtig, daß die Controle und Verwaltung einen Beamten apparat von solchem Umfang nöthig mache, wel cher die Kassen, falls sie auf eigenen Füßen stehen sollten, allzuschwer belasten würde. Von diesem Gedanken scheint man nun abgeganaen zu sein, denn die neueren Mittheilungen sprechen nur von „Fabrikarbeitern". Doch auch hier dürste es nicht leicht fallen, die richtigen Nor- N. enen. eige. verschied m Alter Mt an- -Berichten UN): leinerungs- lM.MPf. «Pf. Nr. >ild. 3M. bild. 1M. riiäuuA Luk , krot. an ^rdeiltolsl. str. 49. ofw.). gearbei-